Fußballthemen, welche den FCK nicht oder nicht direkt betreffen.

Beitragvon Thomas » 16.04.2009, 18:31


Der Reiz der „Zweiten in der Dritten“,...
von Rossobianco

... oder: Was bringt die Dritte Liga? Seit einem Jahr fast läuft sie nun im Schatten der Großen Zwei: die höchste Spielklasse des DFB, die dritte Liga. Wohlgemerkt - nicht „Bundesliga“, denn diesen Titel hat sich die DFL für die beiden Top-Ligen gesichert, auch das Logo ist ein anderes. Letztlich ist sie also die oberste Spielklasse der Geringverdiener, die Amateur-Ober-Regionalliga. Und die zweite Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern klopft zurzeit an ihre Tür - Grund genug, die dritte Liga nach rund neun Monaten einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Was bringt sie, was nutzt sie, und vor allem wem? Ist sie eine Errungenschaft oder ein Übel? Die erste Anamnese bezüglich der Zuschauerzahlen verläuft zunächst positiv. Kommen in Liga 2 im Schnitt etwa 15.000 Fans, so sind es in den drei Regionalligen fast identisch zwischen 1.300 und 1.700, die neue dritte Liga liegt mit satten über 5.000 da doch gut im Rennen. Hatte man zunächst befürchtet, die vielen Traditionsvereine in den Regionalligen würden mehr Zuschauer anlocken, da die Anreise im Schnitt kürzer sei, war man im Irrtum. Auf den ersten Blick! Bei genauerem Hinsehen stellt man jedoch fest, dass nur ein einziger Regionalligaverein die Zuschauerzahlen eines Zweitligisten erfüllt, der 1. FC Magdeburg mit über 9.000, das wiederum würde in der dritten Liga Rang 4 in der Zuschauertabelle bedeuten! Nur Braunschweig, Düsseldorf und Dresden liegen besser, dürften auch noch Potential nach oben haben. Im Westen liegt Rot-Weiß Essen mit knapp 7.500 in Front, danach ebenso lange nichts, die „Tradition“ allein zieht also keine Abertausende ins Stadion. Erzrivale Waldhof beispielsweise ist Krösus im Süden mit gerade einmal 3.800 im Schnitt.

Wo gehen die Massen also hin? In die neue „Dritte“? Mitnichten! Zieht man die drei Top-Vereine ab, hat die dritte Liga einen Schnitt von nur 4.200! Zum Vergleich: die hat der schlechteste Zweitligaverein in diesem Belang, nämlich Rot-Weiß Ahlen locker! Der Zweitligaschnitt ohne die drei Top-Vereine (Teufel 34.000; Club 31.000; Löwen 28.000) läge bei immerhin knapp 12.000.

Warum nicht mehr im Fußball-Boom-Land des DFB? Nun, wer spielt denn da? Vereine wie Paderborn, Emden, Unterhaching oder Burghausen – wo sollen da die Leute denn herkommen? Dazu ein paar Kultclubs wie Union Berlin oder die Düsseldorfer Fortuna, die ihr Potential sicher ausschöpfen, aber in der Hauptstadt und im Rheinischen ist das Angebot eben groß genug… da muss man nicht dritte Liga gucken gehen. Das trifft sicher auch auf Zweitligisten zu, Greuther Fürth zum Beispiel läge selbst in der dritten Liga nur auf Rang 7, der Einzugsraum des 1. FC Nürnberg ist einfach zu stark, trotz Tradition und Tabellenplatz! Im Gegensatz dazu sind die 7.500 Zuschauer des SV Wehen-Wiesbaden eine echt starke Leistung, das ist mehr als Offenbach oder Oberhausen – Fußballkultstätten! Aber dann muss man auch auf die Zahl der Gästefans achten und wird schlauer! In Wiesbaden tummeln sich aufgrund der zentralen Lage in der Republik etwa 50% Gäste! Wahnsinn! Das sind in Offenbach, genauso zentral, nur etwa 20%. Ganz andere Voraussetzungen also!

Die Gegenrechnung lautet: Eigenes Potential + Gästefans + Fernsehgeld = Gewinn? Die dritte Liga startete mit maximal vier zweiten Mannschaften von Lizenzvereinen (qualifiziert hatten sich nur drei), ab der kommenden Saison dürfen allerdings unbegrenzt viele aufsteigen. Betrachten wir mal exemplarisch deren „Potential“. Im Norden schafft nur die „Zweite“ von Hannover über 600 Zuschauer! Wolfsburg dagegen nur 300. Auch der HSV unter 400. Im Süden sind die kleinen Bayern Krösus mit 1.600, die Löwen II mit 900 ebenso Spitze. Fürth schafft nur gut 250, das ist weniger als bei uns in der A-Klasse! Kaum vorstellbar, dass eine Mannschaft in die erste Liga aufsteigt, die zusammen mit ihrer Zweiten in Liga 4 nur auf 7.500 Zuschauer insgesamt zurückgreifen kann! Ein Irrsinn! Im Westen nichts Neues: Punktemäßig zwei Reserveteams vorne mit Dortmund und unseren kleinen Teufeln, der BVB bei 750 Zuschauern, wir bei 550, als Spitzenreiter! Nur Schalke übertrifft hier alle mit glänzenden 1.800.

Im Schnitt haben die zweiten Mannschaften aller Lizenzvereine in den Regionalligen und der dritten Liga zusammen sagenhafte, uferlose, göttliche 595 Zuschauer! Dafür belegen sie 22 von 54 Startplätzen! Die etwa 14.000 Zuschauer, die insgesamt zu allen Reserveteams kommen, hat alleine Eintracht Braunschweig oder der MSV Duisburg.

Nun zum lieben Geld, was springt so raus im Unter-Unterhaus? In diesem Jahr sind es 590.000 Euro an TV-Geldern, in der zweigeteilten Regionalliga des Vorjahres bekam jeder Klub 375.000 Euro, im nächsten Jahr wird nochmal „nachgebuttert“. 825.000 Euro wird jeder Verein außer den zweiten Mannschaften von Erst- und Zweitligisten dann bekommen. Das wäre ja auch noch schöner, wenn die noch was davon absahnen würden! Ist das jetzt gut, gar toll, macht das die Vereine konkurrenzfähig?

Aufgemerkt: Die Regionalligisten sollen hingegen statt 162.000 Euro nur noch 88.000 Euro erhalten, auch hier sind die Reserveteams jedoch ausgeschlossen! Rumms, das sitzt! Also verringert man zugunsten der Dritten Liga das Fernsehgeld der viertklassigen Vereine, die ja vorher noch drittklassig waren (!) innerhalb von nur zwei Jahren (!) von 375.000 auf 88.000 pro Klub! Das ist ein Rückgang von 75%!

Vereine die aus der dritten Liga absteigen, werden jetzt unweigerlich existenzielle Probleme bekommen, so zum Beispiel Traditionsvereine wie die Stuttgarter Kickers oder Carl Zeiss Jena. Auch Eintracht Braunschweig und Dynamo Dresden sind noch bedroht, das wäre wohl das Ende! Die es nicht schaffen aufzusteigen, werden in der kommenden Zeit umso mehr Probleme haben ihre Kader zu finanzieren anständige Jugendarbeit zu machen und sich als Marke zu profilieren. Auch hier wird es namenhafte Clubs treffen wie Magdeburg, trotz der fantastischen Zuschauerzahlen, wie Ulm, oder den Waldhof, der eine weitere Saison in der Regionalliga wohl nicht geschultert kriegt (man verzeihe mir, dass ich nicht in Tränen ausbreche….), oder bei uns im Westen Münster und Essen.

Ohne einen „Happy Hoppi“ ist also die Überlebenschance dieser Vereine gegen Null tendierend, weil sie in einer Liga spielen, in der sich demnächst wohl vier oder fünf, im kommenden Jahr dann vielleicht schon acht Reserveteams aufhalten, die sich aufgrund ihrer Zuschauerzahlen als sportlich uninteressant, auch fürs Fernsehen, erweisen werden. Um diese Klubs zu finanzieren, muss und wird der Schlüssel zugunsten der Ersten und Zweiten Liga weiter aufgebläht werden, denn wer glaubt an neue Sponsoren oder daran, dass die ARD für die „Dritte“ Millionen ausgibt, um Leverkusen II gegen Cottbus II vor 200 Zuschauern mit vier Kameras und zwei Infield-Reportern zu beschicken?

Die Regionalliga wird „verrecken“ am ausgestreckten Arm der Dritten Liga, denn der greift in die andere Richtung, dort ist in absehbarer Zeit nur interessant, welche Nachwuchsspieler von den „Amas“ zu den Profis wechseln. Hat man einen „Happy Hoppi“ ist das Überleben erst mal gesichert, wie in Heidenheim, Burghausen, Sandhausen, Haching, Elversberg, oder auch den Möchtegern-kommenden Hoffenheim-Nachfolgern aus Ingolstadt und Wiesbaden. Im Falle des Abstiegs natürlich, den ich hiermit recht herzlich beiden wünsche! Die Wahrscheinlichkeit, dass dadurch Teams wie Braunschweig, Magdeburg oder Dresden die Kurve kriegen, ist gering, denn das einzige sportliche Beispiel der Wehrhaftigkeit ist im Moment Holstein Kiel im Norden, alle anderen, auch Hessen Kassel scheinen ohne Chance, erst recht auf Dauer.

Die dritte Liga ist nichts weiter als eine Trennlinie zwischen den Großkopferten, die ihre Pfründe schützen und denen die verzweifelt versuchen den Sport und ihren Verein, ja die Kultur dieses Spiels, am Leben zu erhalten. Sie ist ein Puffer, eine Sicherheit für die „Bayerns“ und die „Hopps“, egal wie sie heißen mögen. Mit den 417 aus dem nationalen Fernsehtopf (davon 330 Millionen für die Erste Liga) und den internationalen Geldern, dazu die Versicherung der Vierjahreswertung, können sich Spitzenklubs ihre „Zweite in der Dritten“ locker leisten. Mannschaften wie der FCK hingegen, die schon genug ökonomische Schwierigkeiten haben, können an einer erfolgreichen Zweiten mehr (finanziellen) Schaden als Nutzen haben, wenn es dumm läuft. Dann ist auf einmal die „Erste in der Dritten“ und dann tritt das beschriebene Szenario in Kraft. Schicht im Schacht! Das überlebt dann eben Unterhaching eher als der Betze oder Elversberg eher als die Stuttgarter Kickers!

Solange es kein „Einzugsverbot“ für zweite Mannschaften in die dritte Liga gibt und solange es keine Budgetbegrenzung in Prozenten für den Anteil von Investoren am Gesamtetat gibt, wird die Kluft größer und größer. Und das einzige, das steigt, sind die Gehälter der demotivierten und überschätzten Spieler, denn bei Bayern II, ja selbst beim FCK II, gibt’s eben mehr als beim 1. FC Kleve. Wenn diese verwöhnten Drittliga-Sunnyboys und ihre Berater dann, ganz nach dem Willen von Hannovers Präsident Kind auch noch zu 51% oder mehr einem Ölscheich gehören, dann ist endlich der Fußballboom im Sommermärchenland bei denen angekommen, die ihn am dringendsten brauchen, den gelangweilten Gutverdienern auf den Haupttribünen.

Die dritte Liga ist die überflüssigste Erfindung im deutschen Nachkriegs-Fußball, zumindest unter den derzeitigen Rahmenbedingungen. Sie hängt die Fleischtöpfe höher für kleine Klubs und macht die Sehnsüchte größer bei unbedarften Nachwuchs-Bubis. Kommerz pur auf Kosten der Armen.

Wer unsere „Dritte“ mit der in England (Conference) vergleicht, wird erschrecken! Dort spielt Cambridge gegen Oxford vor einer Handvoll Studenten, obwohl deren Papas sicher die Kohle hätten, aus einem der beiden Teams ein „Hoffenheim“ zu machen… Und die Millionärssöhne spielen auf Asche!

Fußball kann so schön und befriedigend sein…
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon lautrerbu » 16.04.2009, 18:42


leute lasst uns den nächsten schritt machen und morgen unsre amas in ludwigshafen anfeuern!!
wohne in LU von dem her auf jeden dabei!
auf gehts danach findet sich bestimmt auch ncoh ne gute kneipe um den sieg zu feiren!!
--> ALLE NACH OGGERSHEIM :teufel2:



Beitragvon Hogi » 16.04.2009, 19:03


Naja um Spieler zu fördern ist die 3. Liga wohl besser als die Reginalliga! Aber fals wir mit der 2. Mannschaft den Aufstieg schaffen spielen wir in der 3.Liga eh gegen den Abstig!



Beitragvon Sancho&Pancho » 16.04.2009, 19:04


Guter Bericht.

ABER: Bsp. Greuther Fürth

Man kann von deren derzeitigen Zuschauerpotenzial doch nicht schließen, dass sie es nicht "wert" sind, in der 1. Liga zu spielen.

Auch hier denke man wieder an Hoppenheim.
Vor 3 Jahren in der Regionalliga spielten die vor 2.000 Zuschauern? In der 2. Liga vor 5.000 im Schnitt und heute? Sowohl in MA (ca. 26.000) als auch nun in Sinsheim (30.000) ungefähr das 5-fache gegenüber dem Vorjahr. Daher bezweifle ich deine Rechnung doch sehr, von heutigen Verhältnissen automatisch auf 1. Liga-Verhältnisse zu schließen.

Eins ist aber sicher: Das Potenzial an Event- und Erfolgsfans macht sicherlich das Gros der Zuschauerzunahme aus - sowohl in Hoppenheim als auch möglicherweise in Fürth . . . Aber auch diese Leute zahlen Eintrittsgeld und geben den "kleinen" Vereinen Möglichkeiten, in der höchsten deutschen Eliteklasse zu etablieren.



Beitragvon EvilKnivel » 16.04.2009, 19:43


Sancho&Pancho hat geschrieben:Guter Bericht.

ABER: Bsp. Greuther Fürth

Man kann von deren derzeitigen Zuschauerpotenzial doch nicht schließen, dass sie es nicht "wert" sind, in der 1. Liga zu spielen.

Auch hier denke man wieder an Hoppenheim.
Vor 3 Jahren in der Regionalliga spielten die vor 2.000 Zuschauern? In der 2. Liga vor 5.000 im Schnitt und heute? Sowohl in MA (ca. 26.000) als auch nun in Sinsheim (30.000) ungefähr das 5-fache gegenüber dem Vorjahr. Daher bezweifle ich deine Rechnung doch sehr, von heutigen Verhältnissen automatisch auf 1. Liga-Verhältnisse zu schließen.

Eins ist aber sicher: Das Potenzial an Event- und Erfolgsfans macht sicherlich das Gros der Zuschauerzunahme aus - sowohl in Hoppenheim als auch möglicherweise in Fürth . . . Aber auch diese Leute zahlen Eintrittsgeld und geben den "kleinen" Vereinen Möglichkeiten, in der höchsten deutschen Eliteklasse zu etablieren.


naja um viele "erfolgsfans" anzulocken muss die mannschaft auch in der 1. liga erfolg haben. Hoffenheim hätte ohne die gute vorrunde auch keinen schnitt von 28.000 oder sowas. Ich schätze fürth würde in der 1. liga gegen den Abstieg spielen und warum sollten sich da dann viele erfolgsfans einfinden ?

Klar ist das ein paar mehr kommen werden da 1. liga anziehender als 2. ist. Aber statt ein schnitt von 6000 wird fürth dann halt 10.000 - 12.000 haben was auch nicht so der hammer ist ^^



den bericht finde ich gut und find es auch mal schön zu wissen wieviel leute das schaun :)



Beitragvon Alm-Teufel » 16.04.2009, 20:07


Für mich würde eine 3. Liga nur komplett ohne 2. Mannschaften Sinn machen. Dies ist die einzige Möglichlkeit ihre Attraktivität halbwegs zu steigern und unseren Fußball als Breitensport zu unterstützen. Traditionsvereine wie Braunschweig, Dresden, Magdeburg etc. untergehen zu sehen, wäre ein weiterer ätzender Entwicklungsschritt (und zwar wieder in die falsche Richtung) der "modernen Fußballwelt".

Lieber Rossobianco, eine sehr gelunge Bestandsaufnahme!
3. Liga verhindern!



Beitragvon Travis » 16.04.2009, 20:36


:applaus:

Gute Bestandsaufnahme. Es ist schon auffällig, dass von DFB und DFL die Gefahr nicht gesehen wird, dass in ein paar Jahren in der dritten Liga nur noch B-Teams und Hoppeldinger spielen.

Falls ein Mod Lust und Zeit hat, kann man ja hier mal eine Umfrage reinstellen, wer dafür ist, dass B-Teams in der 3. Liga spielen dürfen. Mich würd das echt mal interessieren, wie das die anderen sehen, weil ich diese Regelung für verhängnisvoll halte.



Beitragvon Seb » 16.04.2009, 20:42


Alm-Teufel hat geschrieben:Für mich würde eine 3. Liga nur komplett ohne 2. Mannschaften Sinn machen.


Das würde aber heissen, dass die Profi-Vereine eher den 3. Ligisten Spieler wegkaufen würden, als auf die eigene Jugendausbildung zu setzen, die spielt ja dann nur 4. klassig.

Und falls es ausufert: Der DFB hat ja gesagt, dass sie nur 4 Reserveteams für den Anfang zulassen und auch im laufenden Betrieb das ganze begrenzen, wenn es zu viele werden.

Davon mal abgesehen würde ich den "Wert" eines Vereins nicht von seinen Zuschauerzahlen abhängig machen. Gutes wirtschaften, gute Jugendförderung und ein klares Konzept machen für mich nen Verein sympatisch. (Hoffenheim ausgenommen ;-) )



Vorteil, den unsere 2. hat gegenüber den Traditionsvereinen ist, dass sie wohl keine Stadionmiete zahlen muss.
Die 1. Mannschaft bezahlt den Betze und die Amas spielen halt auch drauf (wenn nicht mal wieder der Rasen geschont werden muss). Daher denke ich nicht, dass wir bei nem Aufstieg finanziell viel schlechter darstehen, als ein anderer Drittligist.

Was werden die anderen Mannschaften an Stadionmiete zahlen, sofern sie keine Stadien besitzen?
Bei den ganzen DFL-Auflagen dürften dass sicher um die 700.000€ sein, wenn man bedenkt, dass wir für den Betze eigentlich knapp 5 Mio. € "Warmmiete" zahlen müssten.



Beitragvon scheiss fc köln » 16.04.2009, 20:51


Alm-Teufel hat geschrieben:Für mich würde eine 3. Liga nur komplett ohne 2. Mannschaften Sinn machen. Dies ist die einzige Möglichlkeit ihre Attraktivität halbwegs zu steigern und unseren Fußball als Breitensport zu unterstützen. Traditionsvereine wie Braunschweig, Dresden, Magdeburg etc. untergehen zu sehen, wäre ein weiterer ätzender Entwicklungsschritt (und zwar wieder in die falsche Richtung) der "modernen Fußballwelt".

Lieber Rossobianco, eine sehr gelunge Bestandsaufnahme!


Bei der Diskussion sollte man aber so ehrlich sein und festhalten, dass die Traditionsvereine aus Braunschweig, Düsseldorf, etc. nicht da stehen wo sie jetzt sind, weil es die Zweiten Mannschaften der Proficlubs gibt. Und auch nicht weil sie mit ihnen in einer Liga spielen. Dort wurde jahrelang wirklich genug Geld vernichtet. Und sie werden auch nicht deswegen untergehen. Gerade in den unteren Klassen gibt es einige Vereine, die an Mäzene "gebunden" sind. Geld ist also vorhanden. Warscheinlich mangelt es dort eher an Geduld und Fachkompetenz.

Trotzdem kann und muß man sicherlich darüber sprechen, in wieweit es überhaupt sinnvoll ist, die "Zweiten" in der 3. oder 4. Liga ins Rennen zu schicken. Wenn da nicht ab und an mal ein Gomez oder Lahm bei rumkommt, muß man sich als Verantwortlicher schon fragen, ob sich das ganze auch lohnt. Auch bei uns müssten es eigentlich jährlich mind. 2 Spieler in die Erste schaffen. Und nicht als "Lückenfüller" sondern schon mit einer gewissen Perspektive zum Leistungsträger. Dem FCK, und anderen, ist nicht damit geholfen wenn diese Spieler ständig den Verein wieder verlassen, weil sie den Sprung nicht schaffen. Alle werden es natürlich nicht packen, aber es müsste sich schon um einen guten Anteil handeln, den man dort zu Profis ausbilden kann. Sonst rechnet sich das auf Dauer nicht für Vereine wie unseren.



Beitragvon Alm-Teufel » 16.04.2009, 21:13


Seb hat geschrieben:Das würde aber heissen, dass die Profi-Vereine eher den 3. Ligisten Spieler wegkaufen würden, als auf die eigene Jugendausbildung zu setzen, die spielt ja dann nur 4. klassig.

Und falls es ausufert: Der DFB hat ja gesagt, dass sie nur 4 Reserveteams für den Anfang zulassen und auch im laufenden Betrieb das ganze begrenzen, wenn es zu viele werden.

Davon mal abgesehen würde ich den "Wert" eines Vereins nicht von seinen Zuschauerzahlen abhängig machen. Gutes wirtschaften, gute Jugendförderung und ein klares Konzept machen für mich nen Verein sympatisch. (Hoffenheim ausgenommen ;-) )


Ich denke, dass auch heute die guten Spieler für 3. Ligisten nicht zu halten sind, sofern ein höherklassiger Verein Interesse zeigt. Da bliebe für mich die Situation unverändert. Es bestünde aber andersherum die Möglichkeit oder sogar Notwendigkeit für Profivereine ihre Talente kostengünstig an einen ambitionierten 3. Ligisten zu verleihen, wenn dessen Entwicklungstufe für den Spielbetrieb im Profibereich noch nicht ausreichend ist. Vielleicht könnten davon beide Vereine profitieren.

Für mich persönlich ist der "objektive Wert" eines Vereins, wie zum Beispiel Dynamo Dresden, höher als der irgendeiner 2. Mannschaft. So etwas darf die "moderne Fußballwelt" nicht zerstören. Tradition und das Umfeld des Vereins sind für mich dabei die entscheidenen Größen. Ich respektiere ebenfalls die von dir genannte gute und konzeptionell wirkungsvolle Arbeit innerhalb eines Vereins, allerdings werde ich diesen deswegen nicht mehr oder weniger mögen.Wie gesagt, dass ist nur meine persönliche Meinung, aber zu der stehe ich. Also nichts für Ungut.
3. Liga verhindern!



Beitragvon Alm-Teufel » 16.04.2009, 21:32


scheiss fc köln hat geschrieben:
Bei der Diskussion sollte man aber so ehrlich sein und festhalten, dass die Traditionsvereine aus Braunschweig, Düsseldorf, etc. nicht da stehen wo sie jetzt sind, weil es die Zweiten Mannschaften der Proficlubs gibt. Und auch nicht weil sie mit ihnen in einer Liga spielen. Dort wurde jahrelang wirklich genug Geld vernichtet. Und sie werden auch nicht deswegen untergehen. Gerade in den unteren Klassen gibt es einige Vereine, die an Mäzene "gebunden" sind. Geld ist also vorhanden. Warscheinlich mangelt es dort eher an Geduld und Fachkompetenz.


Stimmt, auch dort sind in der Vergangenheit viele Fehler gemacht worden und deren momentane Situation auf die 2. Mannschaften abzuwälzen wäre zu einfach. Habe ich aber auch nicht behauptet.
Das gerade bei den Vereinen im Osten genügend Geld vorhanden sein soll, ist mir allerdings nicht bekannt und die zukünftlichen "Planungen" werden es ihnen nicht einfacher machen.
3. Liga verhindern!



Beitragvon Betzenberg91 » 16.04.2009, 22:07


Wie wärs mit einer eigenen Liga nur 2.Mannschaften
In England gibts das



Beitragvon Dr. diab. rub. » 16.04.2009, 22:25


Vielen Dank, Rosso, für den sehr informativen Bericht! Zum Vergleich mit England hätte ich mir noch etwas mehr Details gewünscht. Die Engländern galten zumindest in den frühen 90ern ihrem dritt- und viertklassigen Profifußball als Vorbilder. Zahlreiche ehemalige Fußballstars wie Peter Shilton haben dort bis Ende 30 oder Anfang 40 gespielt, und wir wissen ja zu gut, dass Fußballfrührentner nicht gerade billig sind. Wie finanzieren sich die Klubs dort und wie sieht die Situation heute aus? Es wäre echt klasse, wenn Du hierzu noch ein paar Fakten nachliefern würdest.
:bitte:
Dies ist keine Signatur.



Beitragvon indian_summer » 16.04.2009, 22:36


Interessanter artikel - danke dafür!

Die überlegung, die zweite liga mit einer eingleisigen semi-professionellen dritten liga zu unterbauen, halte ich nach wie vor für gut - kontraproduktiv jedoch die umsetzung mit den II. mannschaften der höherklassigen vereine. Diese gehören in einen separaten ligabetrieb, ebenfalls mit der möglichkeit des auf- und des abstiegs.

Eine korrektur sei gestattet: Die dritte englische liga ist nicht die 'conference' (dies ist die vierte liga), sondern 'league 1.'



Beitragvon Fluchtwagenfahrer2007 » 16.04.2009, 23:23


vielleicht waeren farm teams anstelle von 2. mannschaften die beste loesung. z.b. eintracht trier als farm team des fck. wir koennten dort spieler parken und anfordern. die wuerden zwar ein wenig ihre eigene selbststaendigkeit verlieren aber auf dauer koennen die sich eh nicht im profifussball halten. zuschauerpotential ist aber da.

also haette man 2 fliegen mit einer klappe geschlagen. die 2. mannschaften wuerden verschwinden, traditionsvereine ueberleben und auch die profivereine haetten immer noch einen unterbau. der dfb bzw. die liga sollten mal drueber nachdenken.

ich weiss es ist keine neue idee und ist anderswo ueberm grossen teich gang und gaebe



Beitragvon Betze8.1west » 16.04.2009, 23:27


Ich sehdie Sache beiweitem nicht so Extrem wie einige hier.

Für mich sollten die Clubs in der 3. Spielen die sich sportlich qualifizieren !

Die 2. Mannschaften "großer" Clubs haben schon genügend Wettbewerbsnachteile gegenüber den anderenTeams.
Gerade für die Nachwuchsarbeit finde ich die Möglichkeit in einer 3. Liga zu spielen sehr gut, so können sich die Jungs viel effektiver weiterentwickeln als bei den ersten Teams auf der Bank oder gar der Tribüne zu "versauern".

Viele super A Jugendspieler fallen doch, wenn sie aus den "U´s" raus sind, durchs Sieb, weil sie einfach aus dem Blickfeld der Profiteams verschwinden, das passiert in einer 3. Liga nicht.

Ich kann mich noch gut dran erinnern das viele guten Jugendspieler den FCK verlassen mußten weil sie keine Chance sahen ins Profiteam zu wechseln, bzw keine Geduld hatten, wer kanns den Jungs auch verdenken, wenn sie i einem anderen Amateurverein bessere Perspektiven sahen als beim FCK in der Oberliga. Das traurige ist nur das sie dann ganz von der Bildfläche verschwanden. Auch wenns für den FCK finanziell nicht lukrativ ist, aber für die Nachwuchsförderung und den "Wiederaufbau" genesener Profis, wäre die 3. Liga ein wahrer Segen.

Warum sollte denn nicht auch der FCK davon profitieren den ein oder anderen Spieler über die 3. Liga an andere Vereine zu verkaufen? Zumindest würden ein paar Euros mehr gezahlt werden als bei einem Amateurspieler gezahlt werden müsste, denn 3. Liga = Profiliga = Ablöse

Das der eine oder andere Traditionsverein Probleme hat, liegt (wie schon geschrieben) sicherlich nicht an den 2. Teams sondern eher an der Mißwirtschaft oder dem Größenwahn der Verantwortlichen, hätte nicht SK rechtzeitig bei uns das Ruder übernommen, könnten wir uns in diesen Reigen der gestrauchelten Traditionsvereine einreihen.

Das in den Regionalligen und der 3. Liga nicht das große Zuschauergedränge herrscht wie es sich der ein oder andere weltfremde Funktionär vorgestellt hat, wundert mich nicht, denn in Deutschland (vlt auch anderwo) ist halt nur beliebt, was ganz oben steht.

Das einige Vereine finanzierungsprobleme bekommen liegt sicherlich nicht an den TV-Geldern alleine, sondern eher an den übertriebenen Forderungen der Spieler und den größenwahnsinnigen "D.H´s" die sie auch noch finanzieren. Der DFB bzw die DFL sollte eher einmal an Gehaltsbegrenzungen ab der 2. Liga abwärts nachdenken anstatt daüber wie sie nochmehr Stadionauflagen, Fanschikanen und Stimmungsbremsen einführen können.

Fußball ist Volkssport und Volksfansport aber nach dem Willen einiger abgehobener Herren soll Fußball zum elitären Vip-Sport verkommen.
Ihnen ist es viel lieber das von diesen Kunden, ihnen viel schöner Brei um den Bart geschmiert wird als das unmögliche Verhalten von grölenden, pöbelnden Fans dennen ein Handschlag des DFB Bosses am Arsch vorbeigeht, die Ruhe im Stadion gestört wird.

Sollte der DFB/DFL irgendeinmal begreifen das Fußball immer noch der Sport des Kleinen Manns ist und nicht der Tummelplatz der Milliardäre ist, dann wird sich auch eine vernünftige Regel finden lassen das auch in der 3. und 4. Liga guter ansehnlicher Fußball gespielt werden kann, ohne das gleich der Gerichtsvollzieher am Stadion anklopfen muß.
! Einmal FCK - immer FCK !



Beitragvon Rossobianco » 17.04.2009, 00:01


indian_summer hat geschrieben:Eine korrektur sei gestattet: Die dritte englische liga ist nicht die 'conference' (dies ist die vierte liga), sondern 'league 1.'


Stimmt natürlich, sorry, Schreibfehler! Wobei ich nicht ganz verstehe, selbst nach ausführlichem Studium, was dann die League 2 eigentlich ist! Die League 1 steht quasi zwischen "Championship" und "Conferece", diese 4. ist aber dennoch eingleisig. und das seit, glaube ich, etwa 1988 oder so. Sie hat auch noch eine untergeordnete 5. Liga "Conference North und South", in all diesen ersten fünf Ligen gibt es keine doppelten Mannschaften, dafür sogenannte "Farm-Teams", das was wir hier als "Sternverein" im verband kennen.

Auf jeden Fall der bessere Weg, als immer die selben Töpfe zu schmieren. Aber hier ging es ja in erster Linie um die Werbewirksamkeit und die Effizienz der Dritten. Und da spielt die Zuschauerzahl schon ein bedeutende Rolle, mit den II. Teams wird das ja eher schlechter als besser, der Gesamtproporz nimmt dadurch ab, weil fixe Summen pro Team. Es ist ein "Schuß in den Ofen" auf Dauer. Der deutsche Fußball wird davon nicht profitieren - im Gegenteil!

RFD ... und danke für die Korrektur
"Ich weiß, wie die Deutschen ticken,... ich war in Kaiserslautern"
(Pep Guardiola, 1991 als Spieler des FC Barcelona in der Champions League am Betzenberg zu Gast, vor seinem Engagement in München.)
rossobianco | fidei defensor
:teufel2:



Beitragvon jos » 17.04.2009, 01:18


@ rosso:

Vielleicht schafft dieser Link etwas Übersicht über das englische Ligasystem:

http://de.wikipedia.org/wiki/Fu%C3%9Fba ... in_England

Übrigens ca. 4.000 Zuschauer im Schnitt in Oxford oder rund 3.000 in Cambridge - wohlgemerkt in der 5. Liga - finde ich schon etwas mehr als eine Handvoll Studenten, und nach Asche sehen die Spielflächen im Kassam Stadium und Abbey Stadium meiner Meinung nach auch nicht aus. :wink:



Beitragvon kadlec » 17.04.2009, 01:40


Sehr guter und interessanter Bericht, den ich leider erst zu nächtlicher Stunde lesen durfte, daher fällt meine Antwort auch eher knapp aus.

Dennoch sei ein unwesentlicher Kritikpunkt am Rande erwähnt. Der Beitrag analysiert die dritte Liga vielleicht etwas zu einseitig unter dem ökonomischen Aspekt und vernachlässigt dabei die Frage nach dem sportlichen Wert der Professionalisierung und der damit zusammenhängenden stufenweisen Konzentration des Unterbaus in den vergangenen Jahren und problematisiert möglicherweise auch zu wenig die verbandspolitischen Ziele bzw. die strategischen Kalküle der Entscheidungsträger und das Interessengeflecht, in das diese damals eingebunden waren. Mit anderen Worten vereinfacht ausgedrückt: Wer hat warum die dritte Liga überhaupt gewollt?

Allerdings sollte das mehr als Anregung statt als Kritik verstanden werden, denn wenn man alle Aspekte behandeln will, reicht eine Kolumne natürlich nicht aus und wahrscheinlich war es doch sinnvoll, sich der Sache nur aus einer Richtung zu nähern.
Denn das ist dir dann auch überzeugend gelungen. Besonders die fragwürdige Entscheidung, den Regionaligisten zu Gunsten der dritten Liga die Fernsehgelder zu kürzen, bringt mich auf die Palme. Denn man muß in diesem Zusammenhang ja auch noch erwähnen, dass die Vereine der Regionalliga genötigt wurden, Unsummen von Geld in die Strukturentwicklung ( Modernisierung der Stadien als Stichwort ) zu stecken und nun läßt man sie mit ihren Schulden im Regen stehen. Das wird in der Tat einige hart treffen. Der Amateurfußball steht am Scheideweg.



Beitragvon Paul » 17.04.2009, 08:57


Zunächst mal wieder ein Lob, dass sich DBB auch mit diesen Themen beschäftigt. Ich diskutiere mit einem Kollegen auch ab und an über untere Ligen. Unser neuer "Favorit" ist z.B. der VfR 1910 Bürstadt, momentan 2. in der Kreisliga A in Hessen, hat aber auch schon 2.Bundesliga gespielt :).

Zum Thema: Wir haben uns schon oft unterhalten über die neue 3.Liga und finden eigentlich, dass die 2.Mannschaften dort nichts zu suchen haben. Ganz generell. Ich möchte aber hinzufügen, solange es die Regel zulässt, dass ich es gut finde, wenn sportlich qualifizierte Mannschaften auch in den entsprechenden Ligen spielen.

Ich finde die Idee weiter oben sehr gut, eine eigene Liga aufzumachen. Warum schafft man nicht ein Gebilde, dass zweite Mannschaften aus den Regionalligen und höher ausgeschlossen sind und gleichzeitig bei entsprechenden Platzierungen in den Oberligen/oder sogar weiter unten in eine 2. und später 1.Liga aufsteigen können, die alleine von 2.Mannschaften gebildet wird. Ist nur ne Idee.

Im Prinzip kann man sich ja auch fragen, was eine zweite Mannschaft eigentlich wirklich bringt. Die Idee mit den Farmteams finde ich da gar nicht sooo dumm. sowohl mit diesen Farmteams als auch mit einer eigenen Liga der 2.Mannschaften ist es vielleicht einfacher und attraktiver, Jugendspieler beim Verein zu halten, die nicht gleich in der 1.Mannschaft Fuß fassen.

Der Artikel von Rosso dreht sich ja aber vor allem auch darum, ob man sich mit den vielen 2.Mannschaften nicht die Grundidee einer attraktiven 3.Liga kaputt macht: dazu von mir ein klares JA! Das will doch dann eigentlich keiner mehr sehen. Schon gar nicht das TV-Publikum. Ich habe den klaren Standpunkt, dass zweite Mannschaften nicht die Plätze für andere Vereine (mit wieviel Tradition auch immer) wegnehmen sollten. Für mich ist es auch ein Stück weit Wettbewerbsverzerrung, wenn der ein oder andere Profi immer mal wieder abgestellt wird. Das ist doch ehrlich gesagt nicht korrekt. Und der Vorteil besteht durchaus auch dadurch, dass 2.Mannschaften in aller Regel eine sehr gute Infrastruktur zur Verfügung haben, ohne großartig investieren zu müssen.
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Nur im Pälzer Bode hänn moi Haxe richdich Halt!
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unzerstörbar - NUR der F C K



Beitragvon indian_summer » 17.04.2009, 09:29


jos hat geschrieben: ... Cambridge - wohlgemerkt in der 5. Liga - ...


Ich vergaß die 'league two' mitzuzählen ... sorry.



Beitragvon Steffbert » 17.04.2009, 12:42


jos hat geschrieben:@ rosso:

Vielleicht schafft dieser Link etwas Übersicht über das englische Ligasystem:

http://de.wikipedia.org/wiki/Fu%C3%9Fba ... in_England

Übrigens ca. 4.000 Zuschauer im Schnitt in Oxford oder rund 3.000 in Cambridge - wohlgemerkt in der 5. Liga - finde ich schon etwas mehr als eine Handvoll Studenten, und nach Asche sehen die Spielflächen im Kassam Stadium und Abbey Stadium meiner Meinung nach auch nicht aus. :wink:


Zum Glück bemerkt das mal jemand. Ascheplätze sind auf der Insel so gut wie unbekannt, außerdem im britischen Profifußball ohnehin nicht zugelassen. Millionärssöhne sind in den zwei Universitätsstädten auch eher die Ausnahme. Wenn man reich ist, schickt man seinen Nachwuchs nach Schottland, in die Schweiz oder in die USA (Harvard, Yale, Duke). Millionärssöhne würden auch nicht Fußball spielen, denn das ist was für die Unterklasse. Man spielt Polo, Golf oder Cricket.

Und für uns in Deutschland sollte gelten: Contra zweie Mannschaften. Pro Reserverunde.
Stop living in the past



Beitragvon Rossobianco » 17.04.2009, 12:46


jos hat geschrieben:@ rosso:

Vielleicht schafft dieser Link etwas Übersicht über das englische Ligasystem:

http://de.wikipedia.org/wiki/Fu%C3%9Fba ... in_England

Übrigens ca. 4.000 Zuschauer im Schnitt in Oxford oder rund 3.000 in Cambridge - wohlgemerkt in der 5. Liga - finde ich schon etwas mehr als eine Handvoll Studenten, und nach Asche sehen die Spielflächen im Kassam Stadium und Abbey Stadium meiner Meinung nach auch nicht aus. :wink:


Liebster Recherchenmeister und Stadionliterat,
die Schlussequenz des an der mir eignen Polemik im Umgang mit unseren verwöhnten Freizeitkickern sich entlanghangelnden glossierten Berichtes dient einzig der Anschauung der in England bestehenden Sachlage.

Ich meinte natürlich nicht die Erste Mannschaft dieser vereine, sondern die Jugendmannschften, die in der Liga teilweise auf Ascheplätzen kicken müssen, auch in der 4. und 5. Division selbst sind solche plätze bei einigen noch als Spielort angegeben. Die 5.000 Zuschauer sind ene beachtliche Zahl, die "Handvoll Studenten" spielt auch sicher kein Fußball, sondern Crickett, Golf oder Polo und bemüht sich nur beim legendären Wall-Game einmal, die Unterhose nicht zu verratschen!

Vielmehr war es ein Persiflage auf die finanziellen Möglichkeiten der Thommys im Allgemeinen und dennoch krebsen solche Klubs auch da eben in der 4. oder 5. Liga rum! Der Vergleich mit Großbardorf oder Cloppenburg ist demnach durchaus statthaft!

Man muss nicht aus allem ein Babylon schaffen, und die Aufnahme der Iiten in die Dritte gehört eben für mich zu den größten Lügen im Fußball überhaupt, wobei ich die Qualität der Spieler nicht in Frage stelle. das Ausbluten der Ausbildungsvreine beginnt sicher schon weiter unten mangels Masse und Knete, daher ist die 3. Liga, die nicht mal von einigen namenhaften Clubs bezahlt werden kann nur ein weitere Tropfen auf den Stein des Untergangs, die Regionalliga wird so für die meisten Klubs ebenfalls unbezahlbar. Ein Witz vor allem, dass die Fernsehgelder zwar nicht an die IIten ausgezahlt werden, die Fixsumme für die anderen sich dadurch jedoch nicht erhöht! So wird klein gehalten, was klein bleiben muss, und nur wer einen Hopp hat, darf mal artig fragen, ob er nicht in den elitären Kreis aufgenommen wird.

Die Satire indes besteht darin, dass bei uns die Wohlstandsjünglinge eben in Hoffenheim Fußball spielen, wo sie in England mit Kragen und Krawatte auf dem Pferde trabend den Myladies zuwinken, Fußball spielen da andere Konsorten! Und das ist gut so! Wenns sein muss eben in der fünften Liga!
Aber: Jeder nur ein Kreuz!

Der Rasen im Abbey ist zudem auf jeden all besser als unserer, fraglos!

Ich selbst mich verbessernd hat geschrieben:Wer unsere „Dritte“ mit der 5. in England vergleicht, wird erschrecken! Dort spielt Cambridge gegen Oxford vor 5.000 Zuschauern, also mehr als bei in der Zweiten teilweise, und einer Handvoll Studenten, deren Papas sicher die Kohle hätten, aus einem der beiden Teams ein „Hoffenheim“ zu machen…. Und die Millionärssöhne spielen in der Jugend teilweise auf Asche.
"Ich weiß, wie die Deutschen ticken,... ich war in Kaiserslautern"
(Pep Guardiola, 1991 als Spieler des FC Barcelona in der Champions League am Betzenberg zu Gast, vor seinem Engagement in München.)
rossobianco | fidei defensor
:teufel2:



Beitragvon Steffbert » 17.04.2009, 12:55


Rossobianco hat geschrieben:Die Schlussequenz des an der mir eignen Polemik im Umgang mit unseren verwöhnten Freizeitkickern sich entlanghangelnden glossierten Berichtes dient einzig der Anschauung der in England bestehenden Sachlage.


Oooops, Polemik. Bin im Sommer in Oxford und werde mich auf die Suche nach einem Ascheplatz begeben. :wink:
Stop living in the past



Beitragvon DerMeister » 17.04.2009, 13:34


die sache mit der eigenen liga für die zweiten mannschaften wäre sicherlich ein lösung. ich spiele selbst aktiv in einer niedrigkassigen liga (um genau zu sein ist es die niedrigste im deutschen fussball :lol: ) und da ist es auch so gestaffelt das die zweite bzw. reservemannschft ihre eigene runde spielt. wobei die reserve immer mit auf oder absteigt. ob das jetzt auch im profifussball machbar wäre, wage ich zu bezweifeln, da sich die geringen zuschauerzahlen nochmal halben würden.
You can pay for school, but you can't buy class!!!!

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