Neuigkeiten und Pressemeldungen zum 1. FC Kaiserslautern.

Beitragvon Thomas » 29.11.2017, 11:30


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Interview mit Aufsichtsratskandidat Patrick Schmitt
"Für Fans bei Sorgen und Anregungen ansprechbar sein"


Patrick Schmitt ist selbstständiger Dachdeckermeister und will seine beruflichen Erfahrungen im neuen Aufsichtsrat einfließen lassen. Der 43-Jährige möchte den Dienstleistungsbereich des Vereins wieder stärken.

Steckbrief:

Name: Patrick Schmitt
Alter: 43
Wohnort: Trebur-Astheim
Beruf: selbst. Dachdeckermeister
FCK-Mitglied seit:2017

Der Betze brennt: Patrick Schmitt, warum muss sich im Aufsichtsrat des 1. FC Kaiserslautern etwas ändern?

Patrick Schmitt: Ein Aufsichtsrat hat als wichtigste Aufgabe, Aufsicht über die Geschäfte des Vorstands zu führen. Weiter kann, beziehungsweise muss, das zweithöchste Gremium des Vereins dem Vorstand unterstützend zur Seite stehen. Meiner Einschätzung nach haben Teile des amtierenden Aufsichtsrats sich aber auch in einer Art und Weise in das operative Geschäft eingemischt, so dass daraufhin sportliche Kompetenzen den Verein verlassen haben. Genau dies sind Dinge, die nicht mehr geschehen dürfen. Vor allen Dingen sollten Meinungsverschiedenheiten oder auch Gerüchte nicht an die Öffentlichkeit gelangen. Dies schadet dem Verein, vor allem in der Wirkung nach außen. Weitere negative Berichterstattungen kann sich unser Verein nicht leisten.

Interview:

Der Betze brennt: Stellen Sie sich doch bitte kurz vor: Welche beruflichen Erfahrungen und welche persönliche Verbindung zum FCK qualifizieren Sie für ein Amt im zweithöchsten Vereinsgremium?

Schmitt: Ich bin verheiratet, habe mit meiner Frau drei Kinder und zwei Hunde. Seit Oktober 2001 bin ich als selbstständiger Dachdeckermeister tätig und ein absoluter Dienstleister, der seine Kunden von der Beratung bis zum Abschluss eines Projektes mehr als zufriedenstellen möchte. Es sind die persönlichen Erlebnisse mit den verschiedenen Abteilungen des FCK, welche mich motiviert haben, an der Aufsichtsratsahl teilzunehmen.

"Nur ein zufriedenes Mitglied muss sich nicht über den Vereins negativ äußern"

Der Betze brennt: Sie haben dem FCK laut eigener Aussage schon früher ihre Mithilfe angeboten, jedoch sei "durch Arroganz und Abweisungen" kein Gespräch zustande gekommen. Könnten Sie dies genauer erläutern? Und ist das möglicherweise auch ein ausschlaggebender Grund für Ihre Kandidatur?

Schmitt: Ja, das ist der Grund. Ich habe versucht mit dem Aufsichtsrat in Kontakt zu treten, als unser heutiger Vorstand noch nicht im Amt war. Leider wurden Ideen, Sponsoren auf den Betzenberg zu locken, nicht ernst genommen und alles im Keim erstickt. Auch ein Aufsichtsrat ist doch meiner Meinung nach darauf angewiesen, sowohl die Ideen als auch die Sorgen der Mitglieder und Fans aufzunehmen und auch ernst zu nehmen.

Der Betze brennt: Die beiden amtierenden Vorstände Thomas Gries und Michael Klatt werden von Ihnen als "erstklassig" bezeichnet. An welchen anderen Stellen hapert es aus Ihrer Sicht, wo schöpft der FCK nicht sein volles Potential aus?

Schmitt: Wir haben mit Herrn Klatt einen ausgewiesenen Finanzfachmann, der in seiner kurzen Amtszeit schon Dinge erlebt und wegarbeiten musste, die man eigentlich keinem wünscht. Angefangen mit der kurz nach seinem Amtsantritt aufgetretenen Problematik der nicht durchfinanzierten Spielzeit 2015/16.

Herr Gries ist ein Marketingfachmann, der zur Aufgabe die Erhöhung der Sponsoringerlöse und somit des Gesamtetats bekam. Meiner Einschätzung nach ist aber in den 18 Jahren vor Gries und Klatt sehr viel Vertrauen in den Verein beziehungsweise die jeweilige Führung zerstört worden, so dass es Zeit braucht, um dieses wieder aufzubauen. Dies hat der Vorstand ja bei einigen Sponsoren auch schon geschafft.

Ich bin weiter der Meinung, dass einige Missstände nicht bis auf die Vorstandsebene bekannt werden. Dies sind vor allen Dingen Fehler, die im Dienstleistungsbereich des Vereins liegen und genau da kommen meine Erfahrungen und Ideen wieder zum Tragen. Ich würde persönlich, natürlich nach Absprache mit den Aufsichtsräten und des Vorstands, versuchen, mit den Mitarbeitern des FCK diese Dinge zu beheben. Denn sind wir einmal ganz ehrlich, nur ein zufriedenes Mitglied kommt, kauft auch weiter Merchandise-Artikel und muss sich in seinem Umfeld nicht über die Dienstleistungen des Vereins negativ äußern. Und das alles hat weniger mit dem Sportlichen zu tun.

Der Betze brennt: Der noch amtierende Aufsichtsrat versuchte im Kalenderjahr 2017 zwei Mal, einen Sportvorstand zu installieren, scheiterte jedoch mit beiden Anläufen. Wie stehen Sie zu dieser Frage: Braucht der FCK mehr Sportkompetenz - und zwar "ganz oben" im Vorstand?

Schmitt: Warum und weshalb dies nicht funktioniert hat? Diese Aufarbeitung wird wohl mit die erste Aufgabe des neuen Aufsichtsrats sein. Es wurde immer vom Aufsichtsrat nach außen kommuniziert, dass ein Sportvorstand installiert werden soll. Auch hier drangen leider sehr viele Gerüchte nach außen. Ich bin der Meinung, dass ein gut vernetzter Sportvorstand dem FCK mehr als gut tun würde. Die Frage ist natürlich auch, wie dieser finanziert werden kann. Das muss der neue Aufsichtsrat konstruktiv erörtern und zu einer wohlüberlegten Entscheidung kommen. Aber grundsätzlich bin ich persönlich für diese Sportkompetenz im Vorstand, so kann sich jeder in dem Bereich entfalten, für den er auch eingestellt wurde.

"Gibt doch nichts Schöneres, als den FCK in eine erfolgreiche Zukunft zu begleiten"

Der Betze brennt: Zwei miteinander verknüpfte Diskussionen sind zurzeit die geplante Ausgliederung und der Einstieg von Investoren. Wie stehen Sie zu diesem Themenkomplex, was die Notwendigkeit, den Zeitplan und die konkrete Umsetzung angeht?

Schmitt: Uns als Mitgliedern und Fans wurde seit der Ära Jäggi immer mitgeteilt, dass der FCK dringend einen Investor braucht, um weiter überleben zu können. Sogar ein ehemaliger Minister stellte seinerzeit einen finanzkräftigen Partner in Aussicht. Fakt ist: In den Zeiten der Vorstandsären seit 2002 hat sich leider nichts zum Positiven geändert. Erst die Herren Klatt und Gries haben angefangen, in dieser Richtung aktiv zu werden, was mit ein Grund für die Glaubwürdigkeit des aktuellen Vorstands ist. Hier wird genau das gemacht, was man vorher nach außen kommuniziert und angekündigt hat.

Die Ausgliederung ist unumgänglich und muss meiner Ansicht nach schnellstmöglich erfolgen. Ich bitte daher schon jetzt die Mitglieder, diesem überlebenswichtigen Schritt bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung zuzustimmen.

Der Betze brennt: In den letzten Jahren ist beim FCK auf allen Ebenen ein rückläufiger Zusammenhalt spürbar - obwohl genau das den Verein früher so stark gemacht hat. Was würden Sie als Aufsichtsratsmitglied tun, um das Wir-Gefühl und das Miteinander wieder zu stärken?

Schmitt: Einfach das Vorleben für was ich stehe. Ich kann mich nicht verstellen und möchte mit meiner offenen Art jedem zeigen, dass er mir vertrauen kann, egal welche Sorgen, Gedanken oder Bedürfnisse mir jemand mitteilt. Es gibt doch nichts Schöneres, als gemeinsam den FCK wieder in eine erfolgreiche Zukunft zu begleiten. Die Mitglieder sollten auch nicht abgewimmelt werden, sondern auch dem Aufsichtsrat direkt zum Beispiel eine E-Mail schreiben können.

"Der Aufsichtsrat braucht eine breite Basis mit Know-How"

Der Betze brennt: Wie sieht für sie der perfekte Aufsichtsrat aus - sowohl was die Zusammensetzung der fünf Personen angeht als auch ihre Arbeitsweise in dem Gremium?

Schmitt: Der Aufsichtsrat sollte aus Menschen zusammengesetzt werden, die für den FCK brennen, mit Zahlen umgehen können und aber auch mit unternehmerischer Weitsicht den geschäftsführenden Vorstand unterstützen. Der Aufsichtsrat braucht in meinen Augen eine breite Basis mit Know-How aus verschieden Bereichen. Sollte eine zusammenhängende Gruppe in Aufsichtsrat gewählt werden, besteht sicher die Gefahr, dass Entscheidungen sehr einseitig getroffen werden.

Der Betze brennt: In der letzten Frage bitten wir Sie noch mal um eine prägnante Zusammenfassung: Warum sollten die FCK-Mitglieder Ihnen am 03. Dezember ihre Stimme geben?

Schmitt: Ausgliederung, frisches Eigenkapital akquirieren, sportliche Kompetenz, Konsolidierung, Angriff und Service. Alle diese wichtigen Punkte müssen abgearbeitet werden und das so schnell wie möglich. Da man diese verantwortungsvollen Aufgaben nur im Team bearbeiten kann, würde ich mich freuen, meinen Teil dazu beitragen zu können. Außerdem ist es mir sehr wichtig, für die Fans bei Sorgen und Anregungen im Stadion und außerhalb ansprechbar zu sein. Ich möchte aktiv dabei helfen, den FCK in eine bessere Zukunft zu führen.

Der Betze brennt: Wir bedanken uns für das Gespräch und wünschen Ihnen viel Erfolg für die Wahl!

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- Komplette Interviewserie: Die Kandidaten zur Aufsichtsratswahl am 03. Dezember 2017

Bevor die Forumsdiskussion startet, noch ein präventiver Hinweis des Moderatoren-Teams: Wir sind dankbar für jeden Kandidaten, der sich um das sicher nicht einfache Amt im FCK-Aufsichtsrat bewirbt, und auch für die Bereitschaft zum Interview hier auf DBB. Deshalb bitten wir noch mal ganz besonders um einen respektvollen Umgang miteinander und mit allen Kandidaten - kritische Nachfragen und Anmerkungen sind natürlich legitim, aber immer auch dran denken, wir sind alle zusammen FCK-Fans!
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon Seb » 29.11.2017, 11:49


Nun ja, ich finde, einige andere Kandidaten haben ihre Kompetenzen besser aufzeigen können. Was er schreibt mit der Ausgliederung etc. ist zwar alles richtig, es macht auf mich jetzt aber nicht den Eindruck, dass er es besser hinbekommen würde als z.B. Helou, Banf, Kinscher, Wüst oder Kind.



Beitragvon WolframWuttke » 29.11.2017, 13:09


Ich tue mich schwer damit Kandidaten zu wählen, die das Thema Ausgleiderung als Maßnahme ansehen, die dem FCK kurzfristig helfen wird.

Auch ich bin generell pro-Ausgliederung, glaube aber nicht im entferntesten daran, dass wir innerhalb der n.15 Monaten einen Investor finden können

> der einen ordentlichen Preis bezahlt &
> sich komplett aus der Vereinsführung heraushält

Das ist einfach nicht realistisch. Ich kenne keine Zweit-oder Drittligisten, denen das gelungen ist - nur Bundesligisten.

Daher ist Schmitt für mich nicht wirklich ein wählbarer Kandidat.
http://fck.de/de/fck-der-club/mitgliedschaft/



Beitragvon allar » 29.11.2017, 14:19


Mir ist das zuviel Lobhudelei auf die aktuellen Vorstände.

Eine Ausgliederung in der jetzigen Situation ist zweifelhaft.
Unternehmensanteile zu verkaufen wenn man am Boden liegt ist nie eine gute Aktion. Die Umwandlung hätte erfolgen müssen, als der FCK noch oben mitgespielt hat.
Jetzt bekommt man kaum noch was und hat dann dafür 49% Anteile verhökert.

Aber gut, er hat seine Positionen dargestellt.
Die Mitglieder entscheiden.
Gute Entscheidungen resultieren aus Erfahrungen und Erfahrungen resultieren aus schlechten Entscheidungen.



Beitragvon Südpälzer » 29.11.2017, 21:04


Schön, dass er sich einbringen will und das schon in der Vergangenheit wollte.
Ich behaupte aber, ich bin bei weitem nicht der einzige, der sich fragt, wie uns das Fachwissen eines Dachdeckers im Aufsichtsrat eines "Fußballunternehmens" weiterhelfen kann.



Beitragvon McZeppo » 01.12.2017, 01:45


Tut mir Leid, nichts gegen Herrn Schmitt persönlich aber langsam wird es peinlich mit den nichts sagenden Parolen. Damit meine ich nicht nur Ihn sondern auch einige andere Kandidaten.

Der Verein braucht kompetente Mitarbeiter! Wenn sich die nicht finden lassen ist das bitter für den FCK, es wäre aber wünschenswert und notwendig...

Soll einfach heißen: Wir brauchen Profis im Verein, die sich mit einer solchen arbeit auskennen. Ich tue es nicht, aber viele der Bewerbe höchstwahrscheinlich auch nicht. :|



Beitragvon -=knight=- » 02.12.2017, 00:02


Das Interview spricht für sich, leider meinem Empfinden nach kein geeigneter Kandidat.




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