[Ohne Worte] Zum Jahrestag der Deutschen Meisterschaft 1991 (Der Betze brennt)

Ohne Worte
Zum Jahrestag der Deutschen Meisterschaft 1991

In unserer Rubrik "Ohne Worte" lassen wir Bilder statt langer Texte sprechen. Heute zum 22. Jahrestag des Titelgewinns: So feierte man 1991 die Deutsche Meisterschaft.

Heute undenkbar, damals ganz normal: Nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft durch den 6:2-Sieg beim 1. FC Köln am 15. Juni 1991 laufen die Pressefotografen in der Mannschaftskabine des 1. FC Kaiserslautern auf. Mittendrin FCK-Torwart Gerry Ehrmann wie Gott ihn schuf - stilsicher mit einer Schampusflasche in der rechten, die Jugendfreiheit der Fotos gewährleistend mit der linken Hand. Am unteren Bildrand: Demir Hotic beim Öffnen der nächsten Pulle, immerhin noch bekleidet mit Sporthose und Goldkette.

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Foto: Imago/Liedel

Quelle: Der Betze brennt

An die Ü30-Fraktion hier im Forum: Welche Erinnerungen habt Ihr an den 15.06.1991?

Ich habe als kleiner Bub mit meinem Vater in der Badewanne die Übertragung im Radio gehört. Vor Freude haben wir das Badezimmer unter Wasser gesetzt.

Mit Freunden hab ich die Radiokonferenz im Auto eines Nachbarn gehört, der extra das Radio angemacht hat. Dann haben wir die Abschlusstabelle auf die Straße gemalt und waren total enttäuscht, dass die Sportschau, die damals nur 4 Spiele zeigte, das 2-2 der Bayern gegen Uerdingen zeigte - und bei unserem Spiel nur das Ergebnis...

Was für ein Tag. Morgens um 8 das Auto geschmückt.Um 9 Familie eingepackt und in LU auf die Autobahn. Am Frankenthaler Kreuz schon der erste Stau. Ein Auto nach dem anderen aus allen möglichen Richtungen mit mindestem einen Schal aus dem Fenster.Busse so weit das Auge reicht. Wenn mich nicht alles täuscht mussten die Reiseveranstalter Busse aus Bayern und BW anmieten weil es in RLP und Saarland nichts mehr gab.Dann gings im 2 spurigen Konvoi mit Hupkonzert auf der A61 Richtung Köln.An jeder Raststätte nur Rot-Weiss und FCK Gesänge. Kurz vor Köln auf der Raststätte Norbert mit den Spielerfrauen getroffen, die jedem, ob er wollte oder nicht, das Gesicht angemalt haben.Dann in Köln ins Stadion. Ein gigantischer Anblick, den ich mir heute immer mal wieder auf DVD ansehe.Über 40000 Lautrer stimmen sich 90 Minuten vor Anpfiff auf das Spiel ein.( War früher normal).Zum Spiel brauch man ncht viel zu sagen. Dürfte jeder kennen. Nach dem Spiel mit Schalenübergabe und Party vor den Kabinen zum Bootsanleger und dort noch mal Jubel , Trubel, Heiterkeit. Rückfahrt mit dem Auto an Rhein entlang. In jedem Ort hingen Fahnen aus dem Fenster und die Anwohner warteten auf das Schiff.
Ein unvergesslicher Tag, der auswärts alles geboten hat , was man sich nur vorstellen kann.

Ich war 16 damals. Die Woche davor gegen Gladbach vergeigt. Frustriert nach Hause, Geburtstag eines Kumpel als Frustsaufen benutzt und Sonntag morgens mit dem Bus nach Berlin(Klassenfahrt). Rückweg im Bus Radio gehört und gefeiert. Bei 2 FCK Fans im Bus und der Rest Bayern/Eintracht ein innerlicher..... Ohne Klassenfahrt wäre ich mit der damaligen Clique nach Köln gefahren.

Es war eine geile Zeit damals die leider nie wieder kommen wird. Das Jahr davor konnte ich in Berlin den Pokalsieg live erleben.

Die Woche vorher gegen Gladbach als 11 jähriger noch völlig am Boden zerstört vom Betze gekommen.

Eine Woche später dann mit Kumpels das Spiel
im Kofferradio auf der Straße gehört. Mit Fahnen und allem .

Nach dem Spiel gings dann mit den Eltern nach
Lautern in die Stadt.

Ich muss aber sagen, dass für mich auf Grund des
Alters die 1998er Meisterschaft "meine" Meister-
schaft war. Die ich dann auch entsprechend richtig
feiern konnte .
Bei meinem Bruder (6 Jahre älter) ist es umgekehrt.
Der war damals in Köln und hat die ganze Sache
miterlebt. Die Augen leuchten Heute noch wenn er
davon erzählt .

Ich mußte malochen - ohne Radio
Hab noch nicht mal die Sportschau mitbekommen.
Dafür wurde am Tag danach in KL nicht zu knapp gefeiert. Montag bin ich am Fackelbrunnen aufgewacht und erst mal nicht zur Arbeit.

Von LU aus mit dem Auto Richtung Köln. Die Autobahn war eine einzige Partymeile! Rechts Autos, denen der Kühler überkochte, denn es ging schleppend voran. Der Wahnsinn, was sich da abspielte. Hupkonzerte, Schals und Fahnen wehten aus den Autofenster und ab ab Alzey ein Stau nach dem anderen, was jedoch keinen störte sondern eher zur Party auf der Autobahn anheizte! Im Stadion die absolute Hölle durch die FCK Fans! Selbstgemachte Meisterschalen wurden gezeigt, der Gesang war megalaut und die alte Kölner Südkurve wirkte wie ein Sandkorn am Meer! Noch vor Ende des Spiels das Überwinden des Stadiongrabens. Ordner mit Bellos wollten uns davon abhalten, doch der Andrang war so groß, daß sie resignierten. Kurz vor Abpfiff der Platzsturm, als jeder meinte das Spiel sei zu Ende. Dann das zurückrennen an die Seitenlinie, als der Stadionsprecher erklärte, daß das Spiel noch nicht fertig ist! Die Übergabe der Schale....Leute, Leute - was war das für ein Tag. Unvergessen für die, die damals dabei waren! Der Betze mit dem Rekord, was Auswärtsfans angeht. Nur der FCK!

2:3 gegen Gladbach auf dem Betze gesehen.

Tenor: Scheiss drauf, dann holen wir die Schale halt in Köln.
Obowhl der damalige Kölner Sportdirektor Lattek laut tönte: Ich helfe meinen Freunden den Bayern.

Dann in Köln dabei.
Weiß fast nicht, was mehr Gänsehaut war, die Fahrt nach Köln oder dann im Stadion.
Einfach unvergesslich.

Mit Marco Haber waren damals noch alle voll zufrieden.

und erst die Kicker-Noten:

1. FC Kaiserslautern:
Ehrmann (2) -
Kuntz (2) -
Lutz (2) ,
Friedmann (2) -
Schupp (2)
Scherr (2)
Dooley (1)
Haber (1)
Kranz (2)
Winkler (1)
G. Hoffmann (2)

von sowas kann man heute leider nur noch träumen.

Was ein Tag, unvergesslich! Als 12 jähriger mit meinem Vater und einem Bus nach Köln, mein erstes Auswärtsspiel. Kann mich noch an die Autobahnen erinnern, die mit FCK Fans bevölkert waren an jeder Raststätte Fangesänge. Vor dem Spiel der Kölner Dom voller Teufel die alle Kerzen zündeten (keine Bengalos ). Das Spiel auch unbeschreiblich, und für mich als junger Bub fast noch faszinierender, dass ich meinen Vater erstmals weinen sah vor Glück. Ich werde die Stimmung der über 40.000 Lautrer im Stadion niemals vergessen. Auch einen Tag danach in Kaiserslautern überragende Stimmung. Dieser Tag hat mich wohl zu dem verrückten FCK Fan gemacht der ich heute bin

Gruß Taffarel

Ich war auf dem Rückweg vom Urlaub an der Costa Blanca und habe das Spiel irgendwo bei Lyon über Mittelwelle im Autoradio verfolgt. Die Franzosen haben mich blöd angekuckt, als ich vor lauter Freude auf dem Rastplatz rumgesprungen bin.
Am nächsten Tag war ich dann ich KTown und bin irgendwo in der Altstadt versackt. Ich erbitte Hinweise, wie ich in dieser Nacht nach Hause gekommen bin!

Wir waren mit einem Bus voller Freaks in Köln.
Unvergessen, als Minuten vorm Schlusspfiff der Platz gestürmt wurde.
Unvergessen die Heimfahrt: Rot-rot-weiß-rot .......
wir HABEN den DFB-Pokal und WIR SIND jetzt Deutscher Meister. Gänsehaut pur. Muss heute noch schlucken, wenn ich dran denke.

Ein Wahnsinnstag! War damals auch in Koeln mit meinem Vater und einem Freund sind wir von LD nach Koeln. Wie andere auch schon beschrieben haben, ein Wahnsinn auf der Autobahn, Busse aus der ganzen Pfalz, alles Rot- Weiss! Ein geschichtstraechtiger Tag nicht nur fuer den FCK, sondern fuer die ganze Pfalz!
Wir muessen auf schnellstem Weg wieder in die Bu'liga! Dort gehoern wir hin und lieber dort gg. den Abstieg spielen als eine Spitzenmannschaft der 2. Liga zu sein! Die FCK Anhaengerschaft hat nix gg Abstiegskampf in der Bu'liga, die Triumphe in den 90'igern sind die Ausnahme in der langen Bundesliga Abstiegskampfgeschichte des FCK...

Meine Erinnerungen ( 11 Jahre ):
Wir fuhren morgens zum KL-Hbf, ich bekam rot-weiße Streifen ins Gesicht und wir fuhren, mit dem längsten Sonderzug, den ich je gesehen habe, nach Kölle.
Wenn man aus dem Fenster schaute, sah man kein Anfang und kein Ende. Überall waren Fahnen und Schals, die aus dem Fenster gehalten wurden. Manche erreichten Köln nicht.
Ich erinnere mich, wie wir auf einer Brücke, über ein "Assiviertel" von Köln fuhren. Die Leute standen auf der Strasse und staunten nur. Kurz vorm Hbf war eine lange Kurve und ich sah einmal den Zug in voller Länge und es war der Wahnsinn.
Im Stadion erinnere ich mich nur noch an den tiefen Graben vorm Block und an das Freistoßtor. Außerdem an ständiges geschreie aus dem Block: " Uerdinge führt, jawoll" und " Führen se noch? "
Und zum Schluss stand mein Onkel auf der Aschenbahn vor uns, der weder ne Karte hatte, noch wusste überhaupt niemand, wie der dahin kam.
Morgens war er noch zu Hause
Und das schönste war, als wir abends wieder in den Zug stiegen, konnten wir schon in der Zeitung von unserem Triumph lesen. Einziges Mancko: Irgend so ein Arsch hat im Zug mein Walkman geklaut. Scheiß drauf!
Komisch: Beim Spiel gegen Hoffenheim, beim Óle rot-weiß, hatte ich genau diesen Tag vor Augen.
Ich könnt schon wieder heulen.

Take me back to 1991 FCK!

P.S. Die geilen T-Shirts hatte ich vergessen, wie...
...Bayern ist laut, wir sind Lautern
...München, Weltstadt mit Schmerz,
da war noch eins, glaube ich.

und die Gesänge: Alle können f....., nur der Hoeneß nicht...
Bodo, deine Frau geht fremd.
heute undenkbar, bei den Weicheiern der DFL, da wirste vielleicht gleich mit Tonbandpfiffen überschattet, gell Herr Hopp

an diesem Denkwürdigen Tag hat mein Vater Premiere abboniert. Und wir haben es im TV geguckt.
Ich war damals 22 Jahre jung

P.S. Die geilen T-Shirts hatte ich vergessen, wie...
...Bayern ist laut, wir sind Lautern
...München, Weltstadt mit Schmerz,
da war noch eins, glaube ich.

Lieber Betzenberg als Effenberg.


War mit meinem großen Bruder damals dort -als 13 jähriger war das ein beeindruckendes Erlebnis, diese rot/weiße alles verschlingende Armee das erste mal bewusst auswärts in Aktion zu sehen. War damals zwar schon öfter auswärts gefahren , aber das hatte trotzdem alles bisher dagewesene in den Schatten gestellt.
Karte hatte ich übrigens keine , mein Bruder sagte nur zum Ordner, dass er mich ja wohl nicht alleine draußen stehen lassen kann. Andere Zeiten...

Zum Spiel selbst brauch ich nicht viel zu sagen. Am meisten in Erinnerung blieb mir ( wobei ich nach all den Jahren nicht mehr sagen kann , ob es sich mir durch TV Berichte oder doch im Stadion ins Gedächtnis eingebrannt hat) Kallis Windmühlen-Jubel nach den Toren. Diese Energie und Lautstärke die im Stadion vom Rasen auf die Tribüne hin und her schwappte war Wahnsinn.
Nach dem Spiel, bzw kurz vor Abpfiff ,wollten wir alle auf den Rasen, was dank des ziemlich hohen Graben, der Tribüne von Tartanbahn trennte, für mich ein Problem darstellte - meinen Bruder hatte ich natürlich verloren- und ich die Hilfe einiger Lautrer brauchte um mich zu befreien.
Gott sei dank gabs in dem Ding kein Wasser und keine Krokodile - viele wären hoffnungslos verendet...
von der Feier selbst hab ich dann nicht mehr viel mitbekommen, da waren einfach zu viele Menschen. Hotic hab ich kurz die Hand schütteln dürfen, Hollmann auf den Rücken geschlagen - mehr war einfach nicht drin. Beeindruckend war, dass man keinerlei Kölner sehen konnte - überall wo man hin kam, alles sprach Pfälzisch.

Irgendwann 3 Stunden später bequemte ich mich auf den Parkplatz, wo mein Bruder mit hochroten Kopp auf mich wartete und mir die Abreibung meines damals noch jungen Leben bescherte. Ich habs wie ein Mann ertragen.
In KL gabs die ganze Nacht über Autokorsos, an der Fruchthalle wurden die Autos ordentlich durchgeschüttelt und ich trank zum ersten mal in meinem Leben Fritz Walter Sekt. Schauerlich.
Die Feierlichkeiten am nächsten Tag sprengten alles, was ich jemals zuvor in KL erlebt hatte. Unfassbare Menschenmengen am Rathausvorplatz, bei sengender Hitze sah man nur von weitem irgendwelche betrunkene Proleten, die sich ihre Krawatten als Stirnbänder umgebunden hatten, die Meisterschale wie einen Joint rumgehen ließen, und Manager & Trainer konkurrierender Vereine die Potenz und Leistungsfähigkeit im Bett absprachen.


Alles in allem war es wahnsinnig intensiv,für mich war die Mannschaft damals ( auch wenn man keinen wirklich kannte) wie Familie, man war so unfassbar stolz, einer der schönste Tage meines Lebens. Hoffentlich erkranke ich nie an Demenz. Solche Tage möchte ich für immer mit mir mittragen.

Am Tag zuvor noch den Frontgrill meines Autos rot-weiß lackiert und dann ging es am nächsten Tag vollbesetzt nach Köln ins Stadion.
Ich werde diesen Tag nie vergessen, einer der schönsten Tage in meinem Leben.
An der Stelle nochmal vielen Dank an meinen grossen Bruder, der uns (Der ganzen Familie) damals Karten besorgt hatte.
Unseren jungen gebeutelten supertreuen Fans kann ich ein solches Erlebnis nur wünschen.

Teuflische Grüße aus der Südpfalz

an diesem Denkwürdigen Tag hat mein Vater Premiere abboniert. Und wir haben es im TV geguckt.
Ich war damals 22 Jahre jung

Und ich durfte nicht nach Köln fahren und wir hatten Premiere leider nicht abonniert. Deshalb saß ich vor dem Bildschirm und hab die Premiere-Übertragung in der verschlüsselten Schwarz-Weiß-Flackerversion geguckt und hab versucht mit zusammengekniffenen Augen irgendetwas zu erkennen. Das einzige, was ich mitbekommen habe, war das ein Tor nach dem anderen fiel. Ich hab die Übertragung so oder so jedenfalls bis zum Ende durchgehalten.

Hm, was blieb denn, von dem Drumherum, an Erinnerungen hängen ?
Ich war mit meinen Kumpels vor Ort.

Zu den Lautrer Fans und dem Spiel braucht man eigentlich nichts zu sagen.

Ein kleiner Rekord von Damals:
Mit über 40.000 Leuten waren mehr Fans unserer Mannschaft bei einem Auswärtsspiel, wie das heimische Stadion als gesamtes Fassungsvermögen aufweisen konnte.

Die Busfahrt war Feucht-Fröhlich, wie immer wenn wir unterwgs waren.
Vor dem Stadion habe ich eine Zeit lang, einen Vater mit seinem Sohn ( ca. 10 J. ) beobachtet, der verzweifelt mit einem Kartenhändler ( ich mochte solche Typen noch nie ) verhandelte. Irgendwann wurde mir die Sache zu blöd. Mit einem Seitenblick auf den Vater sagte ich, " gib ihm 20 Mark pro Karte" - habe dem Typen 2 Karten aus den Fingern gezogen und bin gemütlich weitergelaufen.
Der Vater kam mit seinem Sohn glücklich hinterher und mein Bierkonsum war vorerst gedeckt.

Im Stadion stellten wir fest, dass da auch Kölner, die sollten eigentlich alle im Gästebereich sein, zwischen den Lautrer Fans waren. Als die anfangen wollten zu stänkern gab es eine dezente Ansage: "Wir (Lautrer) sind mit über 40.000 Leuten in Köln, wenn es sein muss reißen wir den Dom ab und nehmen ihn mit in die Pfalz, also ist es besser die Klappe zu halten".
Danach hatten wir ein paar Kölner Freunde.

Nach dem 4:2 gab es auch für mich kein Halten mehr.
Ab über den Zaun - rein in den Wassergraben - wenn es aus dem Scheißding nur genau so schnell wieder rausgegangen wäre - und schön am Spielfeldrand mit eingereiht.

Dann kam das 6:2 !
PLATZSTURM ! ! !

Gleich darauf dann die Durchsage vom Stadionsprecher: Das Spiel ist noch nicht zu Ende und wir sollen den Platz wieder verlassen, sonst droht noch ein Spielabbruch.
Also, alle wieder runter vom Platz, bevor wir dann am Grünen Tisch noch verlieren. Bis auf so ein Arsc....l..h in seiner braunen Lederjacke. Der Kasper lief weiterhin innerhalb des Spielfeldes auf und ab. Nach heftigen Ansagen ( auch von den Fans nebenan), mit der Drohung auf körperliches unbehagen, hatte aber auch der ein Einsehen.

Dem Schiri bot sich dann ein lustiges Bild.
Die Spieler standen zum Teil ohne Trikot auf dem Platz, weil die in der kurzen Feierpause irgendwie abhanden gekommen waren.
Das Spiel war entschieden - die Spielzeit fast abgelaufen - der Schiri hatte ein Einsehen und pfiff das Spiel dann endgültig ab.

Die paar Leuchtkugeln, die von den irren Kölnern abgeschossen wurden, konnten unsere Feierlaune nicht bremsen.
Es folgte die Party im Müngersdorfer Stadion, die sich über die Busfahrt - Autobahnraststätten - Kaiserslautern bis weit in den Montag hineingezogen hat.
Mit einen Dauergrinsen im Gesicht, das noch Monatelang angehalten hat.

Ich weiss noch, dass ich 2 Tage vorher noch schnell einen rot-weissen Schal gestrickt habe, der mir dann auf der Rückfahrt auf der Autobahn aus dem Fenster geflogen ist
Vor der Hinfahrt haben wir den Kleinbus liebevoll mit Fingerfarbe bemalt, hat aber nicht lange gehalten, weil es irgendwann geregnet hat . Sensationell war natürlich der Konvoi in rot und weiss auf der Autobahn, das war schon ein starkes Gefühl ein Teil davon zu sein. An einer Autobahnraststätte habe ich dann noch einige FCK-Fans mit Faschings-Farbe in rot-weiss "verschönert". Zum Spiel muss man nicht viel sagen und dann natürlich die vielen glücklichen Pfälzer nach dem Spiel auf dem Platz im Müngersdorfer Stadion. Bin heute noch froh dabei gewesen zu sein. Laut, lauter Lautern !!!!

Ich bin, während das Spiel schon lief, in Weilerbach von einem Kumpel aus nach Hause gelaufen. Man konnte auf der Strasse hören, wenn ein Tor fiel, nicht als einzelner Schrei aus einem Fenster, so richtig als kollektiver Jubel über den Dächern des Ortes, so kam es mir vor ... den Rest dann im Radio angehört ...

Die Videos dürften zwar bekannt sein, aber für die Suchfaulen:

Das Spiel:

Teil 1
http://www.youtube.com/watch?v=zB7xKFVpPak

Teil 2
http://www.youtube.com/watch?v=YEARugx6vw0

Teil 3
http://www.youtube.com/watch?v=_4Fylip7gm8

Einige Videos der Meisterfeier:

http://www.youtube.com/watch?v=-sSzFT0mzd0

http://www.youtube.com/watch?v=VABEBtZZmqs

http://www.youtube.com/watch?v=piVyoForQog

http://www.youtube.com/watch?v=n9qL6KMLb-U

15.06.91. bis heute für mich was das thema fußball angeht, das größte highlight meines lebens. vergiss wm 90 oder auch den titel 98. diese saison war einfach unschlagbar. lag vielleicht auch am alter, aber mit 20 lenzen in köln durch den wassergraben, platzsturm, wieder runter vom platz, wieder rauf und dann zurück mit 40 tausend lautrern ( ich glaube bis heute ungebrochener rekord an auswärts fans in der buli) nach k-town. die t-shirts hab ich auch noch in erinnerung. eins hängt noch im schrank, neben dem "betze" shirt mit kuntz vorne und den ergebnissen der saison hinten drauf. wurde übrigens noch am selben abend in der lautrer altstadt mit dem köln ergebnis verkauft. das war noch fußball. wer heute von oldschool spricht, der muss damals dabei gewesen sein.

Mein 15.6. beginnt eine Woche früher. Beim 3:2...und dem Kopfball, den der Gladbacher Torwart noch fischt.

Hatten wir einen Zorn. Hatten wir einen Haß. Wir waren doch schon seit Bremen am Feiern.

Gut, dann eben nach Köln. Ich bin unter der Woche nach Köln gefahren und mit meinen Tickets heimgekommen. Du konnstest damals in Köln an 4-5 Stellen Tickets kaufen, die sind wir abgeklappert.

Dann Samstags mit dem Bus hoch. Der Bus hatte zwar kein Ticket mehr für uns, aber nahm uns mit. Eine einzige Kolonne nach Köln. In Köln dann, auf der Domplatte, ein rot-weißes Fahnenmeer, die Innenstadt rappelvoll mit Lautrern.

In die S-Bahn, raus nach Müngersdorf, rein in den Block. Ich hatte die Kurve, auf die Habers 1:0 direkt zuschoß. Also, wenn du das Marathontor reinkamst, gleich links.

Hoffen. Bangen. Was, wenn wir es noch versauen. Auf der anderen Seite der Kurve mit dem Marathontor ein Banner:

"Pleiten, Pech und Lautern. Köln grüßt den alten und neuen deutschen Meister FC Bayern"

Die Jungs haben dann Zielwerfen mit Bierbechern, Feuerzeugen usw. gemacht..... vor uns im Innenraum: Udo Scholz. Die Fans anpeitschend. "Auf Jungs, wir schaffen das. Wir werden heute deutscher Meister!!!" (Beim Schreiben dieser Zeilen hab ich Gänsehaut wie Wutzetizze)

Dann kam der erste Kölner das Marathontor rein.

Pierre Littbarski. Mit Ball in der Hand kommt er ins Stadion, und winkt freundlich in die Menge...war ja alles Rot-weiß.

Kommt ihm ein Pfeifkonzert der 40.000 Lautrer entgegen. Ich glaub, die haben bis dahin nicht gerafft, dass so viele Lautrer da sind.

Bleibt der Litti stehen und schaut sich das Schauspiel an....grinst, schüttelt den Kopf, und läuft auf den Platz.

Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaub der erste, der auf dem Platz war, war Gerry. Mit einem Gesicht, als ob er einem die Halsschlagader aufbeißen wollte. Und dann kamen die anderen. Und sahen genau so aus.

Zum Spiel ist alles gesagt. Niemals hab ich einen Torschrei lauter erlebt als der zum 1:0. Niemals ein Tor mehr reingeschrien als das 2:0.

Bis heute schwör ich Stein und Bein, es gab keinen Schlußpfiff.

Bis heute erinnere ich mich an ein Leuchtspurgeschoß, welches das Scheisspack auf uns feuerte.

Bis heute erinnere ich mich an den Anschiss von Stefan Kuntz, der uns anraunzte, wir sollen ihn mal in Ruhe lassen, wir würden ihn erdrücken. Jeder wollte die Schale anfassen.

Nach dem Spiel bin ich vor dem Stadion in das erstbeste Auto eingestiegen, welches ein FCK Emblem hatte, und fuhr nach KL. Entlang der Autobahn überall winkende Fans, Fahnen, Jubelnde Leute von Köln bis KL.

Eine Stefanie Tücking im Radio, die vor Freude weinte während sie sagte: "Mein FCK ist heute deutscher Meister geworden".

Und ich drei Tage im Ausnahmezustand, weil ich nicht zuhause war. Von Samstag bis Montag Abend, völlig verschollen. Handys gab es keine.

Frau stinkig. 4 Wochen Smog. Dicke Luft und kein Verkehr.

Die Frau ist weg. Die Erinnerung an diesen Tag werde ich meinen Enkeln erzählen.