Spielbericht: 1. FC Kaiserslautern - Sonnenhof Großaspach 0:0

Kein Start nach Maß

Kein Start nach Maß


Den Auftakt ins neue Jahr haben sich der FCK und seine Fans anders vorgestellt. Auch wenn es im Spiel gegen Aspach wahrlich nicht an Chancen mangelt, ist das torlose Remis ein ordentlicher Tritt auf die Euphorie-Bremse.

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Skeptiker werden in den vergangenen Wochen womöglich schon das ein oder andere Mal gedacht haben, dass es bei den Profi-Kickern des 1. FC Kaiserslautern vielleicht schon wieder zu rund läuft. Sechs Spiele am Stück hat die Mannschaft vor der Winterpause ohne Niederlage bestritten und davon fünf gewonnen. Auch die Wintervorbereitung lief ganz nach den Vorstellungen der Verantwortlichen, dazu wartet mit dem Duell gegen Kellerkind Sonnenhof Großaspach ein vermeintlich leichtes Auftaktspiel. Was soll da bitteschön schiefgehen bei der angepeilten Fortsetzung der Aufholjagd in der zweiten Saisonhälfte?

Ordentliche Kulisse trotz Montag und Sauwetter

Am Montagabend um kurz vor 21:00 Uhr sind die Gesichter auf dem Betzenberg nach längerer Zeit aber doch wieder mal lang. Reichlich Chancen zwar sehen die für den verhassten Spieltermin zu Wochenbeginn ordentlichen 17.377 Zuschauer, aber eben keine Tore. 0:0 gegen den Tabellenvorletzten, der zudem auch selbst mehrere gute Möglichkeiten liegen lässt. Ein richtig gelungener Start ins neue Jahr sieht wahrlich anders aus. Dabei wäre er den Treuen, die trotz Sauwetter, ungemütlichen Temperaturen und einem bei allem Respekt nicht gerade attraktiven Gegner auf den Berg kommen, so zu wünschen gewesen. Leider lässt sich in der vierten Minute der Nachspielzeit aber auch die letzte Möglichkeit durch Christian Kühlwetter nicht mehr ins Tor brüllen. Vorbei.

Gut 90 Minuten vorher sind die Betze-Fans noch siegessicher. Wie üblich bei Montagsspielen versammelt sich die Westkurve hinter der schwarzen “We don’t like Mondays”-Zaunfahne und begrüßt die Mannschaft nach dem Einlaufen mit lauten Anfeuerungsrufen. Ein anfänglicher Schweigeprotest wie bei den letzten Partien zur gleichen Anstoßzeit bleibt dieses Mal aus. Auch später ist die Stimmung angesichts der Rahmenbedingungen ordentlich. Immer mal wieder wird es laut, vor allem als Kevin Kraus kurz vor der Pause einen Kopfball nach einer Ecke krachend ans Lattenkreuz setzt. Verdient wäre die Führung gewesen, auch wenn sich bei den Lautrern in dieser Phase die Ungenauigkeiten bei allerdings auch schwierigen Platzverhältnissen häufen.

Zweimal Alu-Pech, aber auch Aspach hat Chancen

Mit noch Luft nach oben geht es somit in die Pause, in der die Aufsichtsräte Markus Merk und Martin Wagner vor der Südtribüne Tee und Glühwein verteilen. Zu Beginn der zweiten Halbzeit geben zuerst die Betze-Fans wie zu erwarten mittels mehrerer Spruchbänder Kommentare zur aktuellen Diskussion rund um die Stadionmiete ab (“Der FCK ist Kaiserslautern - Kaiserslautern ist der FCK”), wenig später sorgt schließlich auch die Mannschaft wieder dafür, dass es den Zuschauern warm wird. Dieses Mal ist es die Torlatte, die dem achten Saisontreffer von Christian Kühlwetter im Weg steht. Später pariert Aspachs Schlussmann Maximilian Reule, der die FCK-Fans bei jedem Abstoß in Hälfte zwei mit seinem Zeitspiel zur Weißglut bringt, einen Kopfball von Andre Hainault. Erneut bei Kühlwetter klärt ein Gästespieler knapp vor der Linie, den Nachschuss setzt der unmittelbar zuvor eingewechselte Anas Bakhat bei seinem Profidebüt über das Tor. Was wäre das für eine Geschichte gewesen...

Apropos Konjunktiv: Der Abend hätte auf der anderen Seite auch so richtig in die Hose gehen können, wäre Hainault ebenfalls kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit ein Eigentor unterlaufen oder hätten die Gäste eine ihrer zwar nicht so zahlreichen, aber gar nicht schlechten eigenen Chancen genutzt. Fünf Minuten vor dem Ende muss der Lautrer Schlussmann Lennart Grill alles zeigen, um den Einschlag im FCK-Tor aus kurzer Distanz zu verhindern. Einen mindestens ebenso großen Matchpoint bekommen dann aber auch die Gastgeber. Eine Minute vor dem Ende der regulären Spielzeit läuft der eingewechselte Timmy Thiele ganz alleine auf Reule zu, schafft es aber nicht, den Schlussmann der Gäste zu überwinden. Es ist zum verrückt werden.

Fast unglaublich, aber wahr: 0:0 trotz Chancenflut

Angesichts der Chancen in Hälfte zwei klingt es fast unglaublich, dass dieses Spiel torlos endet, aber so ist es. Nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Justus Zorn sind auch einige Pfiffe zu hören, die sich neben der Enttäuschung über die Chancenverwertung wohl auch gegen den Unparteiischen und das Zeitspiel der Gäste richten. Letztlich war die Leistung aber nicht so schlecht und so gibt es für die Spieler beim Gang in die Kurve auch einiges an Aufmunterung. Die Wiederholung des Jahresauftakt-Sieges gegen Großaspach ist zwar ausgeblieben, dafür kann es die Mannschaft ja nun in den kommenden Wochen besser machen als vor einem Jahr.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Ingo

Weitere Links zum Thema:

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- Blick in die Kurve | Fan-Protest gegen Montagsspiele und die Politik (Der Betze brennt)

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