Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - Eintracht Braunschweig

Wer ist hier der Boss?

Wer ist hier der Boss?


Am Sonntag empfängt der FCK mit Braunschweig eines der Topteams der Liga. Die ideale Chance, Wiedergutmachung zu betreiben und Selbstvertrauen zu tanken.

Es waren zwei Wochen voller Prügel für die Roten Teufel. Über was wurde da nicht alles geredet? Mentalitätsprobleme, sensible Spieler, Ängste, Sorgen, Nöte und ein über allem drohendes Abstiegsszenario. Eingebrockt hat sich die Mannschaft diese Kritik vor allem durch den indiskutablen Auftritt in Bielefeld.

"Es ist sehr unangenehm gewesen, mit so einem Spiel in die Länderspielerpause zu gehen", betont Marcel Gaus. Die Niederlage sei inzwischen aber auf- und abgearbeitet und aus den Köpfen. Gegen den Aufstiegsaspiranten Braunschweig bietet sich nun die Chance zur Wiedergutmachung und zu einem deutlich selbstbewussten Signal, getreu dem Motto: "Wer ist auf dem Betzenberg der Boss?"

Mit welchem Personal der FCK in das Spiel gehen kann, mit welchen Gefühlen Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht auf den Betzenberg zurückkehrt und wie viele Besucher erwartet werden? Hier kommen die wichtigsten Infos zum 26. Spieltag:

Der FCK: Ausgangslage und Personal

Abgesehen von den länger Verletzten Kacper Przybylko und Mensur Mujdza bereitet Norbert Meier nur ein angeschlagenes Duo leichte Sorgen: Patrick Ziegler (muskuläre Probleme) und Naser Aliji (Pferdekuss) haben mit kleineren Problemen zu kämpfen. Jacques Zoua kehrte von seiner Länderspielreise für Kamerun (Tunesien und Brüssel) zwar erschöpft zurück, meldete sich aber via Rheinpfalz noch am Freitag für das morgige Spiel fit und bereit. Meiers Startelf-Optionen sind damit nicht weiter geschmälert.

Ohnehin ist es spannend, wem der 58-Jährige das Vertrauen schenkt. Mit Ausnahme einiger Eckpfeiler wie Julian Pollersbeck, Phillipp Mwene, Ewerton, Marcel Gaus und Daniel Halfar scheinen sämtliche Positionen auch mit anderen Kandidaten besetzt werden zu können. Aufgedrängt hat sich in den Wochen vor der Länderspielpause niemand so richtig. Mit einem Kaderplatz können derweil wohl Max Dittgen und Robert Glatzel rechnen, dessen bevorstehender Abgang zum 1. FC Heidenheim jüngst bekannt wurde.

Wer auch immer auf dem Platz steht: Ein Sieg ist Pflicht, böte dieser doch die Chance, die gerade nach den Freitagsspielen nochmals heranrückende Konkurrenz im Keller auf Distanz zu halten und gleichzeitig Boden nach oben gut zu machen.

Der Gegner: Ausgangslage und Personal

Mit Braunschweig ist in dieser Saison zu rechnen. Drei Jahre, nachdem die Eintracht als Tabellenletzter aus der Bundesliga abgestiegen ist, kämpfen die Löwen als aktuell Dritter wieder um die Bundesliga-Rückkehr. "Sie haben nach dem Abstieg Ruhe bewahrt", weiß Norbert Meier, der die Konstanz der vergangenen Jahre beim kommenden Gegner hervorhebt. Für die stehen vor allem Trainer Torsten Lieberknecht und Manager Marc Arnold.

Mit einem Sieg in der Pfalz würde Braunschweig, das seine Krise zum Rückrunden-Start überwunden hat, weiterhin gut in der Spitzengruppe der 2. Bundesliga mitmischen. Personell kann Cheftrainer Torsten Lieberknecht fast aus dem Vollen schöpften. Einzig der Ex-Lautrer Marcel Correia fehlt mit einer Sprunggelenkverletzung. Im Blick zu behalten gilt es indes einen anderen ehemaligen FCK-Akteur: Domi Kumbela war in dieser Saison schon elfmal erfolgreich. Auch die wirbelnden Offensivkräfte Onel Hernandez und Christoffer Nyman sorgen für Gefahr. Im Kader wird mit Hendrick Zuck übrigens ein weiterer Ex-Lautrer stehen.

Frühere Duelle

Das Hinspiel endete in einer ziemlich bitteren Phase für den FCK mit 0:1 – die Roten Teufel hatten keine einzige Torchance. Es war der erste Sieg für Braunschweig gegen Kaiserslautern nach neun Pflichtspielen. Im Fritz-Walter-Stadion sind die Lautrer aber seit zwölf Spielen ohne Pleite gegen die Niedersachsen: Der letzte Sieg Braunschweigs liegt sage und schreibe 40 Jahre zurück.

Fan-Infos

Sonntagnachmittag, frühlingshafte Temperaturen und ein Heimsieg? Rund 23.000 bis 24.000 Besucher dürften diese Rechnung morgen aufmachen und ins Fritz-Walter-Stadion kommen. Wer sich noch kurzfristig entscheidet, kann außerdem an der Aktion "Zamme nuff" teilnehmen und Tickets für seine Begleiter mit sattem Rabatt ergattern.

Aus Braunschweig ist mit bis zu 1.200 Anhängern zu rechnen, die ihre Mannschaft beim 500. Zweitligaspiel begleiten werden.

O-Töne

"Es ist ganz wichtig, dass wir uns der Situation bewusst sind", warnt Marcel Gaus mit Blick auf die Tabelle. Gleichzeitig betont er: "Es ist keiner dabei, der mit schlotternden Knien in der Kabine sitzt. Wir müssen an unsere Stärken glauben."

"Der Betzenberg ist und bleibt ein Mythos. Wenn man da Fan war und irgendwie immer noch so ein bisschen ist, dann ist das immer auch ein besonderes Spiel", sagt Torsten Lieberknecht. Etwa 45 Minuten vor dem Anpfiff wird er als Kapitän der Lautrer U19-Meistermannschaft von 1992 zusammen mit seinen damaligen Teamkollegen geehrt.

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Dr. Matthias Jöllenbeck (Müllheim)

Voraussichtliche Aufstellungen

1. FC Kaiserslautern: Pollersbeck - Mwene, Ewerton, Heubach, Aliji (Gaus) - Moritz, Koch - Osawe, Halfar, Gaus (Stieber) - Zoua

Es fehlen: Mujdza (Knie-OP), Przybylko (Fußverletzung), evtl. Aliji (Pferdekuss), evtl. Ziegler (muskuläre Probleme)

- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.

Eintracht Braunschweig: Fejzic – Sauer, Decarli, Valsvik, Reichel – Moll – Khelifi, Boland – Hernandez – Nyman, Abdullahi

Es fehlen: Correia (Sprunggelenkverletzung)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: paulgeht

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