Im Blickpunkt: Tayfun Korkut ist neuer FCK-Trainer

„Er hat das Feuer in den Augen“

„Er hat das Feuer in den Augen“


Tayfun Korkut ist der neue Trainer des 1. FC Kaiserslautern. Am Mittwoch wurde der 42-Jährige im Fritz-Walter-Stadion vorgestellt. Wir haben die wichtigsten Aussagen der Verantwortlichen und des neuen Coachs zusammengestellt.

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- Pressemitteilung | Tayfun Korkut neuer FCK-Trainer

Der neue FCK-Cheftrainer Tayfun Korkut über...

…den Anreiz, nach Kaiserslautern zu kommen: Es gibt Fakten, die kann man nicht einfach so wegwischen. Der wichtigste Fakt ist, dass der FCK eine große Tradition und Geschichte hat. Da ist es dann auch gar nicht so wichtig, in welcher Liga der Verein im Moment spielt. Für mich war in Kombination mit der Geschichte, dem Betzenberg und alles was dazu gehört, auch wichtig, wie die Gespräche verlaufen.

…über den Verlauf der Gespräche: Die sind mit allen Beteiligten sehr gut verlaufen. All das hat mir das Gefühl gegeben, dass das hier ein Projekt ist, was erst einmal anlaufen muss. Aber ich habe gespürt, dass die Verantwortlichen hier etwas auf die Beine stellen wollen. Ich bin sicher, dass ich ein guter Teil davon werden kann. Ich freue mich auf die Herausforderung.

…den Anspruch beim FCK: Wir wissen, alle, dass solche Vereine durch Tradition und Erfolge automatisch einen hohen Anspruch haben. Das ist ganz normal. Mit diesem Anspruch muss der Verein leben. Dass nicht alles einfach verläuft, wissen wir und auch die Fans. Jetzt ist mit diesem Neuanfang die Chance gegeben, diese Schritte einzuleiten und Voraussetzungen zu schaffen, um diesen Verein dahin zu bringen, wo er hingehört. In der zweiten Liga haben viele Vereine ähnliche Ansprüche und Ziele, das wissen wir auch. Trotzdem sollten wir erst einmal für uns Voraussetzungen schaffen, um das Maximale herauszuholen. Wohin das führt, werden wir sehen.

…die Frage, wo der FCK hingehört: Der FCK hat eine schwierige Saison hinter sich. Man sollte Schritt für Schritt denken. In den Gesprächen wurde kommuniziert, dass es kein einfacher Weg wird. Aber man muss ihn ja irgendwann mal angehen und beginnen. Von daher ist es für mich einfach nur ganz wichtig, dass ich loslegen kann, um diese Schritte einzuleiten und mittelfristig die Ziele zu erreichen. Der FCK gehört in die Bundesliga. Wo er hingehört, wissen wir. Nur wollen reicht, dafür muss auch etwas getan werden.

…über seine zukünftige Mannschaft: Ich vertraue den Planungen der Verantwortlichen. Wir haben noch genug Zeit, um Spieler zu holen. In Absprache mit Uwe Stöver werden wir versuchen, die richtigen Spieler zu bekommen. Es ist nicht einfach, aber die Strahlkraft des Vereins kann dazu beitragen, dass man Spieler herbekommt, die im ersten Blick nicht in die zweite Liga wollen. Aber der Verein, die Atmosphäre und das Stadion können dazu beitragen, dass man diese Spieler bekommt. Ich hoffe, dass wir eine schlagkräftige Mannschaft zusammen, um dann diese Saison besser zu beenden, als dieses Jahr.

…seinen Anspruch in Heimspielen: Vor allem zu Hause waren die Ergebnisse in der vergangenen Saison nicht so, wie man sich das vorstellt. Unser Ziel sollte sein, die Menschen wieder zu begeistern und anzutreiben. Es soll dahin führen, dass die Fans wieder mehr ins Stadion kommen. Ich habe mich über den Zuschauerschnitt in den letzten Jahren informiert. Ich glaube, erstes Ziel sollte sein, wieder zu begeistern. Als Mannschaft wollen wir auch Tugenden einfließen lassen, die diese Kultur in diesem Verein und der Pfalz entsprechen. Das wird auch meine Aufgabe sein, in die Spielidee diese Kultur, diese Leidenschaft und diesen Willen einfließen zu lassen.

…die Fans bei Heimspielen: Mit den Fans im Rücken können wir einiges bewirken. Das sollte das Ziel sein.

…seine Spielidee: Es gibt keine Spielidee a la Korkut. Jeder Trainer muss sich ein Stück weit anpassen. Klar habe ich auch meine Ideen, die ich einfließen lassen werde. Mir ist wichtig, dass wir mutig auftreten und statt zu reagieren, mehr agieren. Wir wollen mit und ohne Ball das Spiel dominieren. Wir brauchen im Spiel ein hohes Maß an Flexibilität, gegen und mit dem Ball. Es gibt mit Sicherheit Spiele, die wir machen müssen. Aber es wird auch solche geben, in denen wir weniger Ballbesitz haben. Darauf müssen wir uns einstellen, aber ganz, ganz wichtig ist, mehr zu agieren, als zu reagieren. Ich glaube, das verträgt sich mit der Kultur des Vereins.

…seine Zeit in Hannover: Ich bin jetzt weiter als Trainer. Ich hatte verschiedene Erfahrungen gemacht, auch sehr viele positive. Natürlich aber auch Momente, die schwierig waren. Ich hatte jetzt ungewollt ein Sabbatjahr. Ich konnte mir da Gedanken machen und hatte Zeit, zur Ruhe zu kommen. Ich habe diese Zeit genutzt. Die Erfahrungen in Hannover haben mir gut getan. Ich hatte dort einen Crashkurs bekommen, was man alles so erleben kann. Das haben nur wenige Trainer bekommen.

…die Lehren für seinen neuen Job beim FCK: Man kann Vereine nicht vergleichen. Jeder Klub hat seine eigene Identität, Kultur und Fans. Ich muss in den nächsten Tagen viele Informationen über den Verein, die Menschen und Region sammeln. Vieles konnte ich mir in den letzten Tagen schon aneignen und weiß, was von mir erwartet wird. Ich weiß, dass ich mich anpassen muss, aber auch meine neuen Ideen einbringen will.

…die Frage, ob Neuzugang André Weis die künftige Nummer 1 ist: Ich war über diesen Transfer informiert. Wenn ich eine andere Meinung gehabt hätte, hätte ich sie kundgetan. Das habe ich nicht. Ich glaube damit ist ihre Frage beantwortet.

…über die Kadergröße und Transfers: Es ist ein sehr großer Kader. Klar ist, dass es da noch Veränderungen geben wird. Wie und wann und auf welchen Positionen weiß ich nicht. Ich muss mir erst noch einmal einen Überblick verschaffen, um dann mit Uwe Stöver die richtigen Entscheidungen zu treffen. Das Gute ist, wir haben noch Zeit. Ohne zu überstürzen, werden wir die richtigen Entscheidungen treffen. Ich habe volles Vertrauen.

FCK-Sportdirektor Uwe Stöver über…

…das Anforderungsprofil an den neuen Trainer: Wir suchten jemanden mit Leidenschaft und Emotion, neben den ganzen fachlichen Kompetenzen, der auch schon im Nachwuchsbereich gearbeitet hat, das ist nicht unwichtig.

…den Auswahlprozess: Wir haben uns die nötige Zeit genommen. Für den einen oder anderen, ich habe es in den Foren gelesen, war es kaum unerträglich. Wir hatten die nötige Ruhe und Gelassenheit und einen überschaubaren Kandidatenkreis, aus diesem dann gefiltert wurde. Wir wollten die Kriterien finden, die wir uns für diese Position vorgegeben haben, um dann neben den sportlichen und charakterlichen Eigenschaften und den wirtschaftlichen Gegebenheit zu einer Entscheidung zu kommen. Diese ist in Tayfun Korkut gegipfelt und geendet.

…die Gestaltung des neuen Trainerteams: Neben Tayfun Korkut haben wir seinen ehemaligen Assistenten von Hannover 96 Xaver Zembrod für den gleichen Zeitraum verpflichtet. Gerry Ehrmann wird das Team weiter verstärken. Was den Rest angeht, sind wir in Gesprächen. Tayfun Korkut will sich in dieses Thema miteinbringen. Die Personen wissen Bescheid.

…die Zukunft von U23-Trainer Oliver Schäfer: Wir befinden uns mit ihm und seinem Berater Michael Serr in guten Gesprächen. Da gilt es, die nächsten Tage abzuwarten. Auch heute Morgen haben ich mit Michael Serr telefoniert.

Der FCK-Vorstandsvorsitzende Thomas Gries über…

…den Auswahlprozess: Die Kriterien für den neuen Trainer waren relativ einfach. Er muss auf den Betzenberg passen, er muss Aufbruchstimmung erzeugen können und seine Vita muss zeigen, dass er etwas davon versteht, wie man Aufbruch erzeugen und wo er enden kann.

…über Tayfun Korkut: Wir freuen uns sehr, wir sind begeistert, dass wir Tayfun Korkut überzeugen konnten, hier auf den Betzenberg zu kommen. Er war und ist unsere erste Wahl. Er war in der türkischen Nationalmannschaft, hat in der Türkei und Spanien gespielt, er hat in der ersten Liga Hannover 96 trainiert, er hat an zwei Europameisterschaften teilgenommen. Er ist ein absolut erfahrener Spieler und Trainer.

…die Frage, ob Korkut nach Kaiserslautern passt: Davon konnten wir uns alle überzeugen. Er bringt die nötige Demut vor so einer Aufgabe mit, er hat die Mentalität, um Aufbruch zu erzeugen. Er hat das Feuer in den Augen, das es braucht, um hier das Feuer in der Hölle wieder zu entfachen. Er ist der richtige, um hier einen Wirbelsturm zu entfachen, wie sein Name ja auch sagt.

FCK-Finanzvorstand Michael Klatt über…

…den Auswahlprozess: Es war eine der ersten Aufgaben, die wir angegangen sind. Das hat Spaß und Freude gemacht. Das hat uns zusammengeschweißt. Es entsteht dann eine Gemeinschaft mit Thomes Gries und Uwe Stöver, wenn man zusammen dieses Thema angeht und seine Meinungen aus unterschiedlichen Perspektiven austauscht. Uwe Stöver hat den sportlichen Wert beurteilt. Wir haben uns gefragt, ob Tayfun Korkut zu uns passt. Ich bin überzeugt, dass die Zusammenarbeit mit dem neuen Trainer genauso viel Spaß macht, wie der Auswahlprozess an sich.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: paulgeht

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