Den Abstiegskampf endlich annehmen

Der 1. FC Kaiserslautern ist den Abstiegsplätzen bedrohlich nahe gekommen. Gegen den verletzungsgeplagten SV Sandhausen soll endlich der Befreiungsschlag gelingen.

Die Ausgangslage

Nach der 3:4-Niederlage in einem verrückten Spiel bei Fortuna Düsseldorf hatte das Team von Cheftrainer Konrad Fünfstück 15 Tage Zeit, das Geschehene zu verdauen. Man habe nach den letzten Ergebnissen „einfach mal die Reset-Taste drücken“ können, so der Coach. Das war auch bitter nötig: Der FCK hat die letzten fünf Spiele in Folge verloren – das gab es nicht mal in der Horror-Saison 2011/12 in der Bundesliga. Daraus resultierend stehen momentan Platz 12 und 31 Punkte in der Tabelle zu Buche. Das Fritz-Walter-Stadion machten die Roten Teufel in dieser Saison zu allem anderen als zur „Bastion Betzenberg“: Nur drei Siege gelangen auf heimischem Geläuf, der letzte Heimsieg liegt mittlerweile schon über drei Monate zurück (2:0 gegen Duisburg am 13. Dezember).

Aber auch beim SVS scheint Sand ins Getriebe gekommen zu sein: In den letzten zwölf Spielen gelangen den Kurpfälzern lediglich zwei Siege. Die Sandhäuser zehren von ihrer guten Hinrunde, als sie am 15. Spieltag immerhin noch auf Platz 4 der Tabelle standen – drei Punkte Abzug wegen Verstoß gegen die Lizenzierungsordnung der DFL mit eingerechnet. Mittlerweile sind auch sie wieder im Mittelmaß angekommen und stehen einen Platz und zwei Punkte vor dem FCK auf Rang 11. Entsprechend ist der SVS auch noch nicht alle Abstiegssorgen vollends los.

Das Personal

Konrad Fünfstücks Stuhl wackelte nach der Niederlage in Düsseldorf, aber nach einigem Hin und Her darf er sein Amt vorerst weiter ausüben. Bei einer erneuten Niederlage gegen einen Konkurrenten im Abstiegskampf dürfte die Luft für den FCK-Trainer aber erneut dramatisch dünn werden.

Auf Seiten der Spieler hat Markus Karl seine Gelbsperre abgesessen und wird in die Startelf zurückkehren. Die linke Seite wird wahrscheinlich mit Marcel Gaus (Abwehr) und Ruben Jenssen (Mittelfeld) besetzt, als Alternative für beide Positionen stünde André Fomitschow bereit. Und last but not least dürfte es auch im Tor einen erneuten Wechsel geben: Marius Müller wird dort voraussichtlich wieder zwischen den Pfosten stehen, nachdem sein Vertreter Zlatan Alomerovic in Düsseldorf seine sich gebotene Chance nicht zu nutzen wusste.

Der Gegner

Bei den Sandhäusern feiert Coach Alois Schwartz ein Jubiläum: Er bestreitet am Sonntag sein 100. Zweitligaspiel als Trainer. Zum ersten Mal auf der Bank saß er als Interimscoach des FCK in der Saison 2008/09, als er nach der Entlassung von „Retter“ Milan Sasic für die letzten vier Saisonspiele übernahm. Zu seinem Debüt gewann er damals 1:0 gegen den FC Augsburg.

Das Personalpuzzle beim SVS gestaltet sich als anspruchsvoll: Kevin Kratz, Robert Zillner und Manuel Stiefler sind verletzt, Steven Zellner, Erik Zenga und Jose Pierre Vunguidica wegen Trainingsrückstandes keine Option. Dazu ist auch noch Stammspieler Stefan Kulovits gelbgesperrt. An Bord sein werden hingegen die Ex-Lautrer Marco Knaller, Dennis Linsmayer und Andrew Wooten.

Das letzte Spiel

Das „Heimspiel“ in Sandhausen verlor der FCK in der Hinrunde durch ein Eigentor von Stipe Vucur vor 9.470 Zuschauern – etwa 5.000 davon Männer und Frauen in Rot - unglücklich mit 0:1. Dabei spielten die mit dem Schiedsrichter hadernden Lautrer die letzte Viertelstunde in Überzahl, der Ausgleichstreffer gelang jedoch nicht mehr.

Das letzte Spiel auf dem Betze gewannen hingegen die Roten Teufel kurz vor Weihnachten 2014 mit 1:0 (Torschütze: Philip Hofmann). Zu Hause ist der FCK gegen Sandhausen insgesamt noch ohne Punktverlust (drei Spiele, drei Siege).

Fan-Infos

Bis Freitag wurden 21.000 Tickets für das Südwestduell verkauft – immerhin jetzt schon mehr als für das Spiel gegen den VfL Bochum, bei dem offiziell lediglich 19.342 Zuschauer zugegen waren. Einen Anteil daran dürfte die Fan-Aktion „40.000 gegen Sandhausen“ haben, durch die weitere Zuschauer ins Stadion gelockt werden sollen. Aus Sandhausen werden 300 bis 500 Fans erwartet.

Am Infostand der Generation Luzifer können sich interessierte Fans für die gemeinsame Anreise per Westkurve-Bussen zum Auswärtsspiel in Bielefeld (Sonntag, 17. März) anmelden. Darüber hinaus veranstaltet die „Rot-Weiße Hilfe“ erstmals einen T-Shirt-Verkauf, dessen Erlös für die Arbeit der Fanhilfe verwendet wird.

O-Töne

Konrad Fünfstück geht trotz der jüngsten Negativerlebnisse zuversichtlich in das Spiel gegen Sandhausen und baut auf die Unterstützung des Publikums: „Ich vertraue darauf, dass die Fans in der jetzigen Situation ein sehr gutes Gespür dafür haben werden, dass die Mannschaft in dieser Phase weniger die Pfiffe und die Unmutsbekundungen braucht, sondern vielmehr die Unterstützung von den Rängen.“

Kapitän Daniel Halfar beschwört vor dem wichtigen Spiel gegen den SVS den Kampfgeist der Mannschaft: „Wir haben uns als ganzes Team eingeschworen, wollen jedes der letzten sieben Spiele angehen, als wäre es unser Letztes. Wir wollen mit aller Macht versuchen, die drei Punkte zu Hause zu behalten und dann in ruhigeres Fahrwasser geraten.“

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Dr. Martin Thomsen (Kleve)

Voraussichtliche Aufstellungen

1. FC Kaiserslautern: Müller - Zimmer, Vucur, Ziegler, Gaus - Halfar, Karl, Ring, Jenssen - Bödvarsson, Przybylko

Es fehlen: Heubach (Muskelbündelriss), Löwe (Schulterverletzung), Jacob (Kreuzbandriss)

- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.

SV Sandhausen: Knaller - Klingmann, Kister, Hübner, Paqarada - Linsmayer, Roßbach - Wooten, Pledl, Kosecki - Bouhaddouz

Es fehlen: Kratz (Knochenödem), Kulovits (Gelbsperre), Stiefler (Kreuzbandriss), Zellner, Zenga, Vunguidica (alle Trainingsrückstand), Zillner (Meniskusriss)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: grumbeerstambes

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