DBB fragt nach

Was ist zum Spiel gegen Leipzig geplant?

Was ist zum Spiel gegen Leipzig geplant?


Drei wichtige Punkte im Aufstiegsrennen stehen ganz oben auf der Prioritätenliste des 1. FC Kaiserslautern. Aber was ist sonst noch geplant im Heimspiel gegen Rasenballsport Leipzig? Wir haben nachgefragt und fassen die wichtigsten Vorab-Infos zusammen.

Einen groß angelegten Spielboykott, über den bereits in einigen Medien spekuliert wurde, wird es am kommenden Montag nicht geben. Im Gegensatz zur Auswärtspartie in der Hinrunde können die Roten Teufel also im Rückspiel auf die breite Unterstützung ihrer Fangemeinde bauen. Sehr wohl aber werden einzelne Fans, wahrscheinlich auch mehrheitlich einige Fanclubs, aus Protest gegen das sächsisch-österreichische Kunstprodukt auf einen Stadionbesuch verzichten.

„Wir besprechen uns noch wegen der endgültigen Planungen“, erklärt FCK-Fan Andi von der vereinsübergreifenden Initiative „Nein zu RB“ auf Nachfrage von „Der Betze brennt“. Ob es in der Westkurve zu spürbaren Veränderungen kommt, etwa seitens der Ultras, steht demnach noch nicht offiziell fest. Fest ausgegangen werden darf aber von Unmutsbekundungen gegenüber dem Gegner, sei es mit Spruchbändern oder mit Schlachtrufen. Auch ein Fanmarsch als Bekenntnis zur traditionellen Fußballkultur war angedacht und ist mittlerweile, allerdings nicht von „Nein zu RB“, von FCK-Fans auf Facebook angekündigt worden: Mehrere hundert Personen haben dort ihre Teilnahme ab 18:00 Uhr am Hauptbahnhof (Abmarsch zum Fritz-Walter-Stadion um 18:30 Uhr) zugesagt.

Auch von Vereinsseite hat sich die Herangehensweise an die Thematik seit dem Hinspiel geändert. Während Stefan Kuntz das Leipziger Projekt vor einigen Monaten noch schlicht als „legitim“ bezeichnete, verweigerte er dem Mateschitz-Klub kürzlich eine explizite Solidarität gegen Fanproteste: „Es macht meiner Meinung nach auch keinen Sinn, hier einzelnen Vereinen, wie beispielsweise Rasenballsport Leipzig, eine Sonderrolle zuzusprechen.“

Ebenso wird auf formeller Ebene gegen den kommenden Gegner „gestichelt“, wie unter anderem der „Kicker“ in dieser Woche feststellte: Nachdem zu Saisonbeginn wie üblich noch der komplette Klubname auf den Tickets zum Heimspiel abgedruckt war, weisen die aktuellen Tageskarten nur noch die Paarung „1. FC Kaiserslautern – Leipzig“ aus. Dieser Seitenhieb soll für sich selbst sprechen, wie FCK-Pressesprecher Stefan Roßkopf auf DBB-Nachfrage verdeutlicht: „Das wollen wir zunächst nicht weiter kommentieren.“ Augenzwinkernd fügt er an: „Ansonsten haben wir natürlich Grafiken auf den Online-Medien, die wir von Spiel zu Spiel individuell gestalten.“ Auch in jenen Online-Medien, wie etwa auf Facebook, wird weitgehend auf Schleichwerbung in Form von gegnerischem Logo oder Kürzel verzichtet. An anderen Stellen wird der Gegner allerdings in gewohnter Form genannt – beispielsweise das offizielle Spielankündigungsplakat sei „wie immer“ gestaltet, betont Roßkopf. Auch dass am Montag auf der Anzeigetafel das Leipziger Logo nicht angezeigt werden soll, ist bislang nur eine unbestätigte Spekulation.

Als Zwischenfazit bleibt somit festzuhalten, dass der Protest gegen das Leipziger Fußball-Marketing-Projekt fortgesetzt wird, sich seit dem Spiel in der Hinrunde aber verändert hat. Welche kreativen Protestformen sich die FCK-Fans möglicherweise noch einfallen lassen, wird sich spätestens am Montag zeigen.

P.S.:
In eigener Sache: Im Rahmen der Berichterstattung auf „Der Betze brennt“ werden wir unseren in der Hinrunde eingeschlagenen Stil beibehalten. Das heißt, dass wir ausführlich über die sportliche Bedeutung des Spiels berichten werden, aber ebenso ausführlich über mögliche Proteste – wir erachten beides als wichtig. Das Klubwappen der Leipziger werden wir wie immer in unserem Vorbericht einbinden, wozu wir uns nach redaktionsinterner Diskussion entschlossen haben: Wo müsste man sonst anfangen und wo aufhören? Was ist mit dem Wappen von Leverkusen, das ebenfalls ein Sponsorenlogo enthält? Kann man dann auch auf die Embleme von ungeliebten Gegnern wie Waldhof, Hoffenheim oder Bayern pfeifen? Und was ist, wenn in ein paar Jahren noch mehr Klubs wie Leipzig hinzukommen? Verzichten möchten wir hingegen explizit auf eine Namensnennung des gegnerischen Geldgebers, auch den Klubnamen schreiben wir aus als „Rasenballsport Leipzig“ anstatt das gängige Kürzel zu benutzen.

Alle sportlichen Infos zum FCK-Heimspiel gegen Leipzig folgen am Sonntag in gewohnter Form im Vorbericht auf „Der Betze brennt“.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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