Kummt Senf druff

Lautrer geben niemals auf - sie kämpfen!

Lautrer geben niemals auf - sie kämpfen!


Ich bin sauer. Weil die Spiele unserer Roten Teufel in dieser Saison wahrlich kein Vergnügen sind. Weil mir oft sogar die Grundvoraussetzungen wie bedingungsloser Kampfgeist und Leidenschaft fehlen. Weil Platz 16, auf dem der 1. FC Kaiserslautern nun schon seit Monaten festhängt, höchste Abstiegsgefahr bedeutet.

Wirklich sauer macht mich aber das Verhalten der FCK-Fans! Wohin man auch schaut, überall herrscht Pessimismus, Resignation, fast schon Selbstaufgabe. Und zwar in einer dermaßen hohen Intensität, wie ich sie von meinem Verein eigentlich nicht kenne. Wie war das noch mal? Lautrer geben niemals auf - sie kämpfen?

Im Moment ist davon nicht viel zu spüren. Im Gegenteil, die Lautrer kämpfen höchstens mit sich selbst. Für einen Oliver Kirch beispielsweise kann man nur hoffen, dass er niemals ins Internet schaut, egal ob auf „Der Betze brennt“, auf der Facebook-Seite des FCK oder in jedem beliebigen anderen Forum. Das die Leistungen unseres „Sechsers“ oft schlecht waren, steht außer Frage, aber das kann kein Grund sein für tausende, oft am eigentlichen Thema vorbeigehende Beiträge, die sich jede Woche, jeden Tag mit dem bedingungslosen Niederschrei(b)en eines FCK-Spielers beschäftigen.

Zumal sich Oliver Kirch außer seinen Leistungen nichts hat zuschulden kommen lassen. Er ist ein Musterprofi, von dem man nie ein böses Wort hört, nie von Eskapaden liest. Der sich vor ein paar Monaten sogar noch als Führungsspieler in einer jungen Mannschaft sah - wozu mehr gehört als bloß gute Leistungen auf dem Platz, denn sonst wären auch Martin Amedick oder Mathias Abel keine Führungsspieler. Über solche Leader, die intern mal das Heft in die Hand nehmen, wären wir heute froh. Kirch hingegen hat als Spieler der Marke „Sensibel“ mittlerweile genug mit sich selbst zu tun, nimmt sich die Reaktionen von außen viel zu sehr zu Herzen und versemmelt auch deshalb sogar die einfachsten Bälle. Das war außerhalb des Internets auch deutlich beim Heimspiel gegen Köln zu spüren, als es bei Kirchs Einwechslung hörbare Unmutsbekundungen gab, obwohl es nach Ariel Borysiuks Platzverweis gar keine Alternative gab.

Das FCK-Spieler ausgepfiffen und niedergemacht wurden, gab es auch früher schon, manchmal sogar zurecht. Aber die Intensität ist neu. Das fing in dieser Saison mit Richard Sukuta-Pasu an, der schon nach ein, zwei Pflichtspielen für seinen neuen Verein der absolute Buhmann war. Aktuell ist es Marco Kurz, der voll in die Schusslinie gerät. Nun ist eine Trainerdiskussion bei einem Abstiegskandidaten wahrlich nichts besonderes, aber Tatsache ist auch, dass Kurz bis auf weiteres (also mindestens die nächsten drei, vier Spiele) definitiv nicht entlassen wird. Somit ist diese Diskussion erstmal überflüssig, zumindest im derzeitigen Ausmaß. Und generell überflüssig sind persönliche Beleidigungen gegen einen verdienten FCK-Trainer oder die Verbreitung völlig haltloser, dummer Gerüchte.

Das Rumgeheule bei den FCK-Fans hat wirklich unerträgliche Ausmaße angenommen. Spürbar ist das auch bei der Stimmung im Stadion, die sich in dieser Saison sowohl zuhause als auch auswärts merklich verschlechtert hat. Selbst der eigentlich berechtigte Einwand, dass die Leistung auf den Rängen von jener auf dem Platz abhängig ist, kann für diesen Stimmungsabfall keine Entschuldigung sein. Sind wir Lautrer? Oder sind wir Hoffenheimer und Mainzer?

Natürlich muss auch mal Kritik erlaubt sein, aber Unterstützung ist genauso ein Muss. Unsere Spieler brauchen Motivation statt Mobbing! Dass das aktuelle Team keine Söldnertruppe ist, die weggepfiffen gehört, sondern überwiegend aus guten Charakteren besteht, wird jeder bestätigen, der nah dran ist. Warum also nicht einfach mal Vollgas geben für die nächsten 13 Spiele? Denn „Gemeinsam für den FCK“ ist keine bloße Floskel aus der Marketingabteilung, sondern die wahre Grundlage unseres Vereins, die uns anders macht als die anderen. Mannschaft und Fans müssen jetzt einfach mal die Resignation ablegen und mit Mut, Selbstvertrauen und Leidenschaft die kommenden Aufgaben angehen. Mehr „Hass“ gegen unsere wirklichen Gegner! Weniger Jammern!

Noch mal kurz zur Ausgangssituation: In dieser Saison zählt nur der Klassenerhalt, also Platz 15. Und der ist nur zwei Punkte weg. Dort steht die Hertha, mit der man wohl selbst als FCK-Fan zurzeit nicht tauschen möchte. Wollt Ihr also wirklich jetzt schon aufgeben? Notfalls machen wir es halt über die Relegation!

Wer auf Platz 16, mit zwei Punkten Rückstand auf das rettende Ufer, schon resigniert, der sollte mal zurückdenken, wie schlecht der FCK in den Jahren 2003, 2006 oder gar 2008 da gestanden hat. Wie vor vier Jahren die Heimpleiten gegen Jena, 1860 München, Koblenz oder Hoffenheim fast zum Untergang des Vereins geführt hätten. Und wie wir mit dem viel zitierten „Herzblut“, was nichts anderes bedeutet als bedingungsloser Zusammenhalt, doch noch das Wunder geschafft haben. Vor vier Jahren waren wir doch fast alle schon FCK-Fans, oder? Und da wollen einige wirklich jetzt in dieser „Luxussituation“ schon aufgeben?

Die nächsten 13 Spiele werden wir mit genau diesen Spielern und wohl auch mit diesem Trainer absolvieren. Deshalb sollte jeder Fan bedingungslos hinter jedem Roten Teufel stehen. Es bleibt uns gar nichts anderes übrig, als einfach noch mal Vollgas zu geben, angefangen beim Heimspiel gegen Gladbach. Also reißt Euch mal zusammen! Und reißt Euren Sitz-/Stehplatznachbarn mit! Denn, egal wie oft schon gehört: Lautrer geben niemals auf - sie kämpfen!!!

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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