Spielbericht: 1. FC Kaiserslautern - Werder Bremen 0:0

Wann platzt endlich der Knoten?

Wann platzt endlich der Knoten?


40.381 Zuschauer auf dem Betzenberg unter Flutlicht. Darunter etwa 1.500 Werder-Anhänger, die sich im Laufe des Spiels durchaus immer wieder mal lautstark bemerkbar machen konnten und zu Beginn eine Pyro-Einlage zeigten. In der Westkurve präsentierten die „Kerberos“ in Block 7.2 eine kleine aber feine Choreographie. Untermalt von rot-silber glitzernden Fahnen stieg ein Betzi-Teufel empor und präsentierte das Motto für die Rückrunde: „Noch 17 Spiele! Nichts ist verloren, Rote Teufel sind zum kämpfen geboren!“

FCK-Trainer Marco Kurz brachte erwartungsgemäß den jungen polnischen Neuzugang Jakub Swierczok von Beginn an. Mit Jan Simunek spielte ein zweiter „Neuer“ in der Startformation. Es war nach schier endloser Verletzungs-Odyssee das erste Bundesligaspiel von Simunek für die Teufel.

Werder musste mehrere Stammspieler wie etwa Aaron Hunt, Marko Marin oder Naldo ersetzen, präsentierte aber den wieder genesenen Claudio Pizarro. Der Rekord-Ausländer traf übrigens noch nie auf dem Betze, das sollte auch an diesem Tag so bleiben.

Die Stimmung im Fritz-Walter-Stadion war von Beginn an gut, ließ später jedoch nach. Dennoch unterstützte der FCK-Anhang seine Farben insgesamt vorbildlich, sorgte für eine richtig schöne Flutlicht-Atmosphäre.

Das Spiel entwickelte sich gut, beide Mannschaften suchten die Offensive, es gab viele intensive Zweikämpfe, doch Torchancen blieben zunächst noch Mangelware. Dabei wirkten die Roten Teufel insgesamt etwas aktiver, mit hohem läuferischem Aufwand. Swierczok machte von Beginn an Spaß, hatte auch die erste Möglichkeit, als er an Tim Wiese scheiterte. Er spielte unbekümmert und suchte bei jeder sich bietenden Gelegenheit den schnellen Abschluss. Weiter so! Auch Simunek agierte auffällig - auffällig zweikampfstark und somit gut. Erhält er nun weiterhin die dringend benötigte Spielpraxis, so wird er schnell eine Verstärkung für die Kurz-Truppe werden.

Mitte der ersten Halbzeit Minuten dann fast die Führung für die Gäste, als zunächst ein Kopfball von Markus Rosenberg an den Pfosten klatschte und der FCK im anschließenden Gewühl Glück hatte, keinen Elfmeter durch den insgesamt schwachen Schiedsrichter Robert Hartmann zu kassieren. Dorge Kouemaha traf Sebastian Prödl böse im Gesicht, dieser musste stark blutend sofort ins Krankenhaus gebracht werden mit Brüchen verschiedener Gesichtsknochen. Gute Besserung von dieser Stelle aus.

Äußerst turbulent verliefen die letzten fünf Minuten vor der Pause, als die Gastgeber vier große Torchancen hatten - durch Swierczok, Kouemaha, anschließend, als niemand eine glänzende Vorarbeit wieder von „Kuba“ verwerten konnte und schließlich durch einen Pfostenschuss von Florian Dick - und unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff aber auch der frei stehende Werderaner Alexander Ignjowski am heraus stürmenden Kevin Trapp scheiterte. Viel Applaus zur Pause von den gut gelaunten Betze-Besuchern. Die Mannschaft lebte, auch wenn der FCK längst hätte führen können oder müssen.

Nach dem Wechsel weiterhin der FCK im Vorwärtsgang, Werder aber vor allem über Pizarro auch immer wieder gefährlich. Tolle Aktion von Pierre de Wit nach knapp einer Stunde, als er mit einem herrlichen Schlenzer von der Strafraumkante aus leider nur die Latte traf. Warum geht die Kirsche nicht einfach mal rein? Vom Glück verfolgt ist der FCK nun wirklich nicht. Je länger das Spiel jedoch dauerte, desto präsenter wurden die Gäste, die jedoch Trapp nicht überwinden konnten. Mit Nicolai Jörgensen kam der nächste Neuzugang in die Partie, blieb aber im Gegensatz zu Swierczok wirkungslos. Zehn Minuten vor Schluss rettete Trapp noch einmal glänzend gegen Pizarro, den man nie aus den Augen lassen durfte.

In der Nachspielzeit dann doch noch eine weitere gute Möglichkeit, wieder durch den starken Swierczok, der von der Strafraumgrenze aus der Drehung heraus nur ganz knapp verzog. Tolle Aktion, aber der Ball wollte wieder einmal nicht rein und es blieb beim torlosen Remis.

Am Ende also wieder einmal das Fazit, dass eine fleißige und spielerisch durchaus gute FCK-Mannschaft alles gegeben hatte, aber eben auch erneut zu wenig Ertrag ernten konnte. So reagierten die Zuschauer dann auch sehr unterschiedlich. Nicht wenige verließen kopfschüttelnd das Stadion, viele andere blieben jedoch und spendeten ihrer Mannschaft warmen Applaus. Auch der Werder-Anhang war durchaus zufrieden und feierte den Punktgewinn seiner Truppe nach mehreren Auswärtsklatschen im Herbst 2011.

Dennoch muss man sich weiterhin fragen, wann denn im Sturm endlich der Knoten im FCK-Sturm platzt? Vielleicht in Kürze mit Sandro Wagner? Denn mit diesen wenigen Toren wird man am Ende die Klasse kaum halten können. Einsatz, Spielwitz und Engagement der Mannschaft halten die Hoffnung aber hoch, dass dieser Knoten doch noch platzen könnte. Am besten schon in Augsburg, denn dort ist eine Niederlage verboten, will man nicht auf einen Abstiegsplatz abrutschen.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Altmeister

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