Spielbericht: 1. FC Nürnberg - 1. FC Kaiserslautern 1:0

Das war nix

Das war nix


Es gibt Spiele, mit denen kann man als Kommentator Bücher füllen und solche, zu denen man kaum etwas schreiben kann. Zur zweiten Kategorie gehört das Auswärtsspiel des 1. FC Kaiserslautern beim 1. FC Nürnberg: Mit 0:1 mussten sich die Roten Teufel dem „Glubb“ geschlagen geben und zeigten dabei einen ganz schwachen Auftritt.

37.266 Zuschauer pilgerten ins altehrwürdige Frankenstadion und plädierten für dessen Umbenennung: „Max-Morlock-Stadion jetzt“ war bei einer gemeinsamen Spruchband-Aktion in Heim- und Gästekurve zu sehen mit dem Zusatz „Das Fritz-Walter-Stadion wird bleiben - Sponsorennamen vertreiben!“ Im Gästeblock, wo 3.500 Schlachtenbummler ihren FCK begleiteten, gab es außerdem eine durch die „Frenetic Youth“ organisierte Choreographie zum Thema eingetragener Verein und traditionelle Werte.

Die Stimmung war auf beiden Seiten durchgängig vorhanden, aber nicht brachial, sondern mehr in Singsang-Manier - viel mehr gab das Spiel an diesem Tag auch nicht her. FCK-Trainer Marco Kurz schickte mit Dorge Kouemaha und Itay Shechter zwei etatmäßige Stürmer auf den Platz, die Hoffnungen, die viele offensiv denkende Fans damit verbanden, wurden allerdings nicht erfüllt. Viel mehr zeigte sich das altbekannte Problem, das aus dem Mittelfeld zu wenige Bälle kommen, woraus ein Mangel an Chancen und letztendlich die schwächste Torausbeute der Liga (zehn Treffer) resultieren.

Bereits in der 13. Minute ereignete die Szene des Tages: Von einem unnötigen Ballverlust Alexander Bugeras profitierte Timothy Chandler, der von der Außenbahn gleich nach innen zog und Kevin Trapp von der Strafraumgrenze aus überwinden konnte - das 1:0 für Nürnberg. Und nun? Nicht mehr viel! Die einzig erwähnenswerten Versuche blieben ein Freistoß von Bugera sowie ein Fernschuss von Oliver Kirch, Club-Keeper Raphael Schäfer wurde aber zu keinem Zeitpunkt vor Probleme gestellt. Es lag einzig und allein an der schwachen Chancenverwertung der Nürnberger - die ebenfalls die Leistung eines Abstiegskandidaten zeigten - dass die Partie bis zuletzt hätte kippen können. Aber der FCK ist in dieser Saison keine Mannschaft, die aus einem solchen Spiel noch mit einem Dusel-Punkt heraus geht. Nach 90 Minuten setzte Schiedsrichter Tobias Welz dem Elend ein Ende und die Roten Teufel standen mit leeren Händen da.

Mit 13 Punkten aus 14 Spielen steht der FCK weiterhin über dem Strich und somit im Soll, tanzt aber auf der Rasierklinge. Es sind nicht die Leistungen und die Spielstärke als Ganzes, die Lautern zu einem Abstiegskandidaten machen, sondern die großen Schwankungen, die es im positiven Sinne zu stabilisieren gilt. Auch die oft gestellte Frage ob ein oder zwei Stürmer scheint nicht die ausschlaggebende zu sein. Es sind die mangelnde Kreativität und die zu wenigen Torchancen, die den Betzebuben zu schaffen machen. Trotz des bereits jetzt sehr großen Kaders muss ein Teil der zurückgelegten Millionen aus dem Ilicevic-Transfer wohl in Winter-Neuzugänge investiert werden. Aber zunächst muss ein Heimsieg gegen Aufsteiger Berlin her, mit der uneingeschränkten Unterstützung aller Fans!

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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