Vorbericht: SC Paderborn - 1. FC Kaiserslautern

Rote Teufel wollen Sieg in Paderborn

Irgendwie erinnert der Saisonstart stark an die letzte Saison - die gleiche Punkteausbeute, der FCK ist direkt oben mit dabei und scheint wieder ein Wörtchen im Aufstiegsrennen mitreden zu wollen. Die Leistungen stimmen und im zweiten Auswärtsspiel geht es wieder zu einem eher uninteressanten Aufsteiger. Letzte Saison war dies Ingolstadt, diesmal Paderborn. Also hoffen wir mal, dass wir danach auch eine weitere Parallele ziehen können: Einen Auswärtssieg der Roten Teufel!

Die Ausgangslage

Wir befinden uns noch immer in der Anfangsphase der Saison und das hier noch keine Weichen gestellt werden, sahen wir ja letztes Jahr, als beispielsweise Nürnberg grottig startete und dennoch aufsteigen konnte. Tendenzen kann man jedoch schon beobachten und da freut es einen doch, dass der Karlsruher SC auch nach diesem Spieltag hinter dem 1. FC Kaiserslautern zurückbleiben wird und der Betze bei einem Sieg in der westfälischen Provinz weiterhin auf einem Aufstiegsplatz stehen bleibt. Und mit den bisher gezeigten Leistungen muss man sich in Paderborn definitiv nicht verstecken. Natürlich ist noch nicht alles Gold was glänzt, aber das kann und sollte auch noch niemand erwarten. Freuen wir uns lieber über spielerische Highlights wie Dragan Paljics großartige Vorbereitung des Ausgleichs gegen Aachen und vorbildlichen Einsatz im gesamten Team. Diese Mischung aus Kampfgeist und spielerischen Elementen weiß schon jetzt größtenteils zu gefallen, wenn jetzt noch die Effektivität dazukommt, dann sieht es klasse aus! Aber die Jungs versuchen es und bekommen die Chancen, irgendwann platzt der Knoten - und dann hoffentlich gewaltig!

Paderborn kam unspektakulär in die Saison. Klar, es geht einzig und allein um den Klassenerhalt, das geht bei einem kleinen Verein ohne große finanzielle Mittel eben über den Kampf und nicht über große spielerische Darbietungen. Aber immerhin konnte schon der Erstligaabsteiger aus Karlsruhe geschlagen werden, das letzte Spiel endete beim FSV Frankfurt 0:0. Ansonsten hört man eigentlich nicht viel aus Paderborn, anscheinend sind die Querelen der letzten Hinrunde ausgestanden und Trainer Schubert kann erstmal in Ruhe arbeiten.

Die Personalsituation

Was soll man sagen - nichts Neues gibt's aus Kaiserslautern zu vermelden, es gibt glücklicherweise keine neuen Verletzten zu beklagen und die lädierten Spieler sind allesamt auf dem Weg der Besserung. Zwar kann FCK-Trainer Marco Kurz auf Mathias Abel und Sascha Kotysch noch nicht zurückgreifen, doch beide sind glücklicherweise schon wieder im Mannschaftstraining und werden in absehbarer Zeit als Alternativen für die bislang gut stehende Defensive bereitstehen. Srdjan Lakic und Manuel Hornig machen die Ausfallliste komplett.

Interessant ist nun die Frage, ob Kurz zum vierten Mal in Folge die gleiche Startaufstellung auf den Rasen schickt oder ob es Veränderungen geben wird. Schön ist es zumindest zu wissen, dass der neue Lautrer Coach nicht stur auf seiner eher kompakten Aufstellung beharrt, sondern bei Rückständen durchaus mit frischen Offensivkräften eine stürmerische Taktik wagt, wie gegen Aachen geschehen. Zum Spielbeginn wird Kurz jedoch auch in Paderborn erst einmal mit einer defensiveren Taktik, also mit zwei „Sechsern“, spielen lassen, um das Spiel in den Griff zu bekommen. Daher ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Aufstellung nicht geändert wird, obwohl einige Spieler aus der zweiten Reihe Ansprüche stellen. Allen voran Paljic, der in blendender Verfassung ist und anscheinend auf jeder offensiven Position eingesetzt werden kann.

Der Gastgeber muss zwar auf einige Akteure verzichten, kann jedoch auf eine Mannschaft zurückgreifen, die von den Namen teilweise gar nicht so schlecht klingt wie man annehmen mag: Rolf-Christel Guie-Mien besitzt Bundesligaerfahrung, Akteure wie Wachsmuth oder Alushi haben ebenfalls kurze Einsatzzeiten in der ersten Liga vorzuweisen, viele Spieler haben außerdem einiges an Zweitligaerfahrung sammeln können. Besonders auf Stürmer Güvenisik heißt es aufzupassen. Der Türke traf zwar diese Saison noch nicht ins Schwarze, ist aber ein erfahrenes Schlitzohr und immer für eine Bude gut. Doch FCK-Kapitän Martin Amedick, der früher in Paderborn kickte, und Rodnei werden in der Innenverteidigung hoffentlich alles im Griff haben.

Die Statistik

Bislang steht die „Null“: In vier Partien in der zweiten Liga konnte der SCP nicht ein einziges mal gegen den FCK einen Treffer bejubeln. Nach zwei Siegen in den ersten beiden Aufeinandertreffen (2:0 in Lautern, 1:0 in Paderborn) folgten in der Gruselsaison 2007/08 zwei ebenso gruselige 0:0. Die Chancen stehen also nicht allzu schlecht, wieder einmal einen Auswärtsdreier in Paderborn zu feiern.

Fan-Infos

Für die Lautrer Schlachtenbummler gibt es mal wieder ein neues Stadion zu sehen, wobei „neu“ nicht heißt, dass es sich um ein Meisterwerk der Stadionarchitektur handelt. Die Paderborner Spielstätte ist ein schlichter Kasten, der wenigstens nicht komplett überdimensioniert daherkommt und gegen den FCK auch gut gefüllt sein dürfte. 1.200 Karten konnten im Vorverkauf an Fans der Roten Teufel verkauft werden, mit gut 1.500 „Verrückten“ darf in Westfalen gerechnet werden. Heimspielatmosphäre inklusive.

O-Töne

FCK-Trainer Marco Kurz: „Wir haben uns in den ersten Spielen gut präsentiert, mit kleineren Fehlern, die es abzustellen gilt. Wenn wir weiterhin kompakt auftreten, den Gegner früh stellen und agieren statt reagieren, dann können wir auch in Paderborn als Sieger vom Platz gehen.“

Abwehrspieler Rodnei: „Wir haben diese Woche wieder sehr gut trainiert und fahren selbstbewusst nach Padeborn, um dort zu gewinnen.“

Paderborns Trainer Schubert: „Kaiserslautern hat in punkto Infrastruktur, Fanszene und Personal hervorragende Möglichkeiten. Die Mannschaft wird ganz oben dabei sein und um die Aufstiegsplätze mitspielen.“

Anpfiff ist Sonntag um 13:30 Uhr im Paderborner Stadion, dessen Namen zu blöd ist, um hier zu nennen. Schiedsrichter ist Tobias Stieler - wie beim Auswärtssieg in Ahlen ein junger Unparteiischer, der sein erstes Spiel in der zweiten Liga leitet.

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Stieler (Obertshausen)

Voraussichtliche Aufstellungen

SC Paderborn: Masuch - Wachsmuth, Holst, Gonther, Schachten - Krösche - Guie-Mien, Alushi, Brückner - Löning, Güvenisik

Ersatz: Jensen, Klukin, Mohr, Brandy, Heithölter, Daghfous, Krause

Es fehlen: Lange, Strohdiek (beide Meniskusprobleme), Bertram, Halfar, Wemmer (alle Reha), Schuppan (Ermüdungsbruch)

1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Amedick, Rodnei, Bugera - Sam, Schulz, Madjeck, Ilicevic - Nemec, Jendrisek

Ersatz: Robles, Damjanovic, Pavlovic, Fuchs, Müller, Bilek, Paljic, Hesse

Es fehlen: Lakic (Reha), Hornig (Sprunggelenksverletzung), Abel, Kotysch (beide Trainingsrückstand)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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