Schlechteste Heimelf der Liga empfängt Augsburg
Selbst den kühnsten Optimisten unter den Fans dürfte nach der gefühlten Niederlage in Aue klar sein, dass der Abstieg für den 1. FC Kaiserslautern nur noch theoretisch zu verhindern ist. Ein Ende wie 2006 in Wolfsburg ist kaum zu erwarten, zu groß ist der Abstand auf die Nichtabstiegsplätze. Acht Punkte bei nur noch sechs Partien, diese Hypothek scheint einfach zu groß für eine Mannschaft, die vorne einfach nicht zu Potte kommt. Jetzt sollte sich das Team wenigstens noch mal zusammenreißen und diese sechs Spiele ordentlich über die Bühne bringen.
Begonnen werden könnte da direkt gegen den FC Augsburg. Ein Sieg und es wären „nur“ noch fünf Punkte - man klammert sich ja an alles. Es wäre immerhin ein Zeichen von Moral und Charakter, auch wenn es dafür jetzt schon viel zu spät ist. Darum werde ich auch nicht viele Worte über die Mannschaftsaufstellung verlieren, die meisten der Spieler werden wir nächste Saison sowieso nicht wieder sehen, wenn wir den Worten von Stefan Kuntz glauben, der einen Radikalschnitt in der Sommerpause ankündigte. Damit hat er zwar Recht, aber der wievielte Schnitt in den letzten Jahren wäre es eigentlich? Zumindest sportlich hat man doch das Gefühl, dass der FCK jährlich eine andere Mannschaft ins Rennen schickt.
Im Vergleich zum Aue Spiel wird Coach Milan Sasic gegen Augsburg zumindest fast die gleiche Truppe aufbieten. Nur Aimen Demai rückt neu ins Team, er vertritt den gesperrten Georges Mandjeck. Wenig Änderungsbedarf gibt es bei den Gästen aus Bayern, die am Freitag mit einem überraschenden 2:1-Sieg gegen Mainz die direkte Abstiegszone verlassen konnten und mit eben acht Punkten Vorsprung auf den FCK und Aue relativ sicher die Klasse halten werden.
Einen Zweitligasieg gegen Augsburg kann der FCK noch nicht vorweisen. Zu Hause kam man letzte Saison zu einem enttäuschenden 0:0, das Hinspiel in dieser Saison endete ebenfalls torlos. Ob sich an der Bilanz aber was ändern wird? Kein Sieg, zwei Unentschieden und fünf Pleiten kann der FCK aus den letzten sieben Heimspielen vorweisen. Eine absolut armselige Bilanz eines verdienten Absteigers - der 1. FC Kaiserslautern ist zuhause auch nach Punkten die schlechteste Mannschaft der kompletten Liga!
Das die Augsburger mit drei Schlappen aus den letzten vier Auswärtsspielen aufwarten ist auch nicht wirklich vielversprechend, zu abschlussschwach tritt die Lautrer Offensive auf. Vielleicht platzt ja gegen Augsburg doch noch der Knoten, aber 25 Tore in 26 Spielen zeugen schon von einer gewissen Konstanz im Abschlussversagen. Klingt hart, aber die Wahrheit ist eben kein Wunschkonzert. Wenn sogar die punktgleichen Auer im heimischen Stadion mehr Tore erzielen konnten als der FCK in allen 26 Spielen, dann wird es schwer dies anders zu sehen.
Gespannt sein darf man auf die Fans im Fritz-Walter Stadion. Werden es durch die Herzblut-Kampagne mehr Zuschauer sein als zuletzt? Viele Gästefans sind leider nicht zu erwarten, dieser - mit Verlaub - beschissene Anstoßtermin (Dienstag, 17:30 Uhr) wird verhindern, dass viele Augsburger den Weg nach Kaiserslautern antreten können, aber auch einige FCK-Fans werden den Termin nicht wahrnehmen können.
Schiedsrichter der Partie ist Thorsten Kinhöfer, Anpfiff ist wie erwähnt um 17:30 Uhr im Fritz-Walter Stadion.
Statistik: Erst das vierte Spiel überhaupt gegen Augsburg. Lautern noch sieglos gegen den FCA: Letzte Saison 0:0, das Hinspiel in Augsburg endete ebenfalls torlos.
Schiedsrichter: Kinhöfer (Herne)
Voraussichtliche Aufstellungen:
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Lamprecht, Ouattara, Kotysch, Weigelt - Bellinghausen, Demai - Lexa, Reinert, Jendrisek - Ziemer
Reserve: Robles, Opara, Bohl, Esswein, Schönheim, Bernier, Müller, Beda
Es fehlen: Fromlowitz (Kreuzbandriss), Bugera (Achillessehne), Iacob (Meniskusschaden), Simpson (Gehirnerschütterung), Runström (Magen-Darm), Mandjeck (Sperre)
FC Augsburg: Neuhaus - Möhrle, Dreßler, Benschneider - Küntzel, Kern, Hdiouad, Mölzl, Müller - Thurk, Szabics
Reserve: Pentke, Drobny, Hertzsch, Diabang, Ledezma, da Costa, Hlinka, Becker, Strauß
Es fehlen: Vorbeck (Fußsohlensehnenanriss), Pircher (Knie-OP), Luz (Knie)
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian