Vorbericht: Rot-Weiß Essen - 1. FC Kaiserslautern

DFB-Pokal in Essen - sportlich und finanziell wichtig

DFB-Pokal, zweite Runde. Der 1. FC Kaiserslautern muss bei Regionalligist Rot-Weiß Essen antreten, der Einzug in die nächste Runde ist demnach machbar, aber nichtsdestotrotz steht den Roten Teufeln ein heißer Tanz im Georg-Melches-Stadion bevor. Nach dem ungefährdeten 2:0-Erfolg gegen Erzgebirge Aue und dem „Ranführen“ an die Nichtabstiegsplätze wäre der Einzug in die dritte Runde des Pokals ein weiterer Schritt raus aus dem Tal - und darüber hinaus auch finanziell wichtig.

Viel ändern muss Trainer Kjetil Rekdal im Vergleich zum Sonntagsspiel nicht. Voraussichtlich wird die gleiche Mannschaft auflaufen wie gegen Aue, mit der Ausnahme, dass Torschütze Patrice Bernier für den verletzten Steffen Bohl eingesetzt wird. Sascha Kotysch steht dagegen wieder im Kader und wird vorerst auf der Bank Platz nehmen.

Über die Aufstellung und Probleme der Essener liegen leider keine gesicherten Informationen vor, so dass die vom „Kicker“ genannte Aufstellung als mögliche Startformation angesehen werden muss. Und dort finden sich zwei erfahrene Spieler in der Offensive, die schon einige Erst- und Zweitligaspiele auf dem Buckel haben, Markus Kurth im Mittelfeld und Rolf-Christel Guie-Mien im Sturm. Ansonsten setzt sich der Kader aus im Profifußball weniger bekannten Akteuren zusammen. Der Trainer ist jedoch auch ein alter Bundesliga-Haudegen aus den 90er Jahren, Heiko Bonan. Der frühere Bochumer kann nach einem missglückten Saisonstart mit dem Zweitligaabsteiger langsam nach oben schielen, die Mannschaft ist auf dem besten Wege, noch mal in den Aufstiegskampf einzugreifen. Nach einem wohl hervorragenden Spiel gegen die Zweite vom HSV (3:0) sind die Essener optimistisch, auch gegen den FCK nicht chancenlos dazustehen. Im Hinterkopf haben die Ruhrpottler sicher das Rückspiel der letzten Saison, in welchem sich die Roten Teufel mit einem 0:0 an der Hafenstraße begnügen mussten.

Ein Unentschieden wird es diesmal natürlich nicht geben, aber um einen ungefährdeten Sieg nach Hause zu bringen müssen unsere Stürmer langsam ihre Torschusspanik ablegen. So viele Torchancen wie gegen Aue gab es lange nicht mehr, doch es zeigte sich leider ständig, weshalb der FCK mit nur neun Toren eine der schwächsten Offensiven des deutschen Profifußballs sein Eigen nennt: Gerade einmal zwei Tore konnten aus den vielen hochkarätigen Chancen erzielt werden. Aber vielleicht ist der Bann dennoch gebrochen, fünf Tore in den letzten zwei Heimspielen sind ja schon mal ein guter Weg, dazu nur ein Gegentor in den letzten drei Spielen machen ebenfalls Mut, nicht nur für das Pokalspiel.

Der DFB-Pokal gilt ja seit einigen Jahren nur noch als nebensächlicher Wettbewerb, doch für klamme Vereine wie Essen und eben den FCK können sie finanziell extrem wichtig sein. Vielleicht wird für die nächste Runde ein hochkarätiger Gegner ausgelost, beispielsweise ein Heimspiel mit Fernsehübertragung kann einen finanziellen Schub bewirken. Alleine schon aus diesem Grund muss es Pflicht sein, an der Hafenstraße die nächste Runde zu erreichen. Von moralischen Aspekten ganz zu schweigen.

Also Jungs, zeigt keine Angst und zu großen Respekt vor Essen, ihr seid der klassenhöhere Club, ihr seid der Favorit! Geht raus und zeigt es!

Bilanz: Im Pokal standen sich beide Teams einmal gegenüber, 1973 siegte der FCK zu Hause mit 5:3 n.V. Insgesamt standen sich beide Vereine 22mal gegenüber und nur einmal konnte die Auswärtsmannschaft triumphieren - und das war der FC 1996 mit einem 4:1.

Schiedsrichter: Wingenbach (Diez)

Vorrausichtliche Aufstellungen:

Rot-Weiß Essen: Masuch - Czyszczon, Sereinig, Andersen - Erfen, Lorenz, Gorschlüter, Kotula - Kurth, Brandy - Guie-Mien

Reserve: Pirson, Klinger, Stankiewicz, Haeldermans, Harrer, Kiskanc, Schäfer, Güvenisik, Kazior, Lindbaek, Said

Es fehlen: unbekannt

1. FC Kaiserslautern: Sippel - Müller, Beda, Schönheim, Bugera - Reinert, Hansen, Bernier, Bellinghausen - Jendrisek, Opara

Reserve: Robles, Ouattara, Kotysch, Demai, Simpson, Neubauer, Runström, Stachnik, Ziemer

Es fehlen: Fromlowitz (Kreuzbandriss), Diarra (Armbruch), Bohl

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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