Spielbericht: Hamburger SV - 1. FC Kaiserslautern 2:3

Spielbericht: Hamburger SV - 1. FC Kaiserslautern 2:3

Heute sollte es nach Hamburg gehen, wo wir natürlich den vierten Sieg im vierten Saison-Spiel feiern wollten. Vor dem Spiel waren sich aber fast alle einig: "Ein Unentschieden wäre bereits ein gutes Ergebnis, 10 Punkte aus 4 Spielen wären super!" Nachdem die Busfahrt dann hauptsächlich mit Trinken und "Philosophieren" überbrückt wurde, betraten wir gegen 15 Uhr das Volksparkstadion ("T-Online o-ho" ;-)).
Zum Einlaufen beider Mannschaften wurde leider nicht übermässig viel geboten, auf Lautrer Seite ein paar Schwenkfahnen, Doppelhalter und Zaunfahnen, die in Mini-Blockfahnen umgewandelt wurden (Aufhängen auf dem werbefreien Oberrang wurde uns ja, im Gegensatz zum HSV-Block, nicht erlaubt!). Die Hamburger zeigten allerdings auch nicht viel mehr, nämlich Schals, Fahnen und ein paar Anti-AOL-Arena-Spruchbänder.
Dann der Anpfiff, und unsere Roten Teufel lieferten wie in der Vorwoche gegen Köln eine geniale erste Halbzeit. Bereits nach 28 Minuten stand es durch Tore des sehr starken Lincoln (2) und Jeff Strasser sage und schreibe 3:0 für den FCK. Von den HSV-Fans war schnell so gut wie garnichts mehr zu hören, während der Gästeblock natürlich bester Stimmung war. "Ohne Lautern wär' hier garnix los!"
Die zweite Halbzeit sollte dann genau das Gegenteil des eben beschriebenen werden. Während sich die FCK-Fans eine kleine Auszeit in Sachen Anfeuerung nahmen und die Führung sowie das schöne Wetter genossen, drehte der HSV nochmal richtig auf. In den ersten fünf Minuten war Georg Koch gleich zweimal geschlagen, doch irgendein Abwehrspieler (im zweiten Abschnitt waren alle FCK'ler Abwehrspieler) rettete jeweils auf der Linie. Wer solche Chancen vergibt, der schiesst in zehn Stunden kein Tor, dachte man. Aber falsch gedacht! Plötzlich stand es nur noch 3:2, Hoogma und Meijer hatten getroffen. Nun war auch die Stimmung bei den HSV-Fans wieder da, die ihre Mannschaft nun mit guter Lautstärke nochmal nach vorne peitschten. Auf Lautrer Seite stemmten sich neben den Spielern leider nur noch hauptsächlich 50-100 Fans im unteren Teil des Blocks gegen den Ausgleich. Die Hamburger hatten zwar noch weitere gute Torschüsse - wobei auch einige aussichtsreiche, aber dann doch vergebene Konter des FCK nicht verschwiegen werden sollten - , doch entweder war Georg Koch zur Stelle oder der Ball ging am Gehäuse vorbei. Kurz vor Schluss dann nochmal Aufregung: Der eingewechselte Thomas Riedl (oder wars doch Miro Klose? Die Mitfahrer im GL-Bus werden sich noch an diese Frage aller Fragen erinnern. Aber ich hatte Recht, es war Riedl ;-)) legte, freistehend vorm Tor, den Ball am Hamburger Schlussmann Pieckenhagen vorbei und wurde von diesem von den Beinen geholt, doch Schiedsrichter Dr. Fleischer aus Bayern zeigte nur die gelbe Karte und gab Freistoss für Lautern. Bei einer "normalen" Notbremse, wo ein Stürmer danach wenigstens noch den Torwart überwinden muss, gibts direkt Rot, aber wenn das Tor leer steht gibts nur Gelb, dass verstehe wer will. Für Aufregung im FCK-Block war also bis Spielende gesorgt, während die "Unentschieden wäre ok"-Gedanken von vorm Spiel natürlich keinen mehr interessierten, alles andere als ein Sieg wäre jetzt eine Enttäuschung gewesen.
Doch es sollte nochmal gut gehen, am Ende blieb es beim doch etwas glücklichen 3:2, aber in Hamburg muss man auch erstmal mit 3:0 führen! Die HSV-Fans waren aufgrund des guten Kampfes trotzdem relativ zufrieden mit ihrer Mannschaft. Da ging es ihnen wahrscheinlich im ersten Moment besser als den meisten FCK-Fans, die sich erstmal von dieser erneuten Zitterpartie erholen mussten. In den letzten Wochen muss man als Lautrer gute Nerven haben, aber solange die drei Punkte auch weiterhin in den Händen der Roten Teufel landen, macht das wohl niemandem etwas aus.
Nachdem sich unsere (heute in blauen Trikots spielenden) roten Helden bei den mitgereisten Fans bedanken kamen und natürlich würdig gefeiert wurden gings zurück zum Bus und nach Kaiserslautern, wo wir gegen 2 Uhr nachts erschöpft aber glücklich ankamen.
Als nächstes steht jetzt die Partie beim Landesligisten Blau-Weiss Brühl an, wo im Pokal doch ausnahmsweise kein Zitterspiel, sondern eher ein klarer Sieg erwartet werden darf. Auch wenn der DFB-Pokal natürlich bekanntlich seine eigenen Gesetze hat.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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