Spielbericht: MSV Duisburg - 1. FC Kaiserslautern 2:2

Fußball-Mafia DFB!!!

Kemmling, Wack, Weiner, Sippel, Brych... Die Serie der krassen Benachteiligung des 1. FC Kaiserslautern ging an diesem Samstag weiter. Doch auch abseits der Schiedsrichterpfeife passierte vieles, weshalb dieser Spielbericht am besten in Stichworte zu fassen ist:

Vorgeplänkel: Für den ersten Aufreger des Tages sorgte der Kartenservice des FCK, der die begehrten Stehplatzkarten für das Auswärtsspiel beim MSV Duisburg seit Wochen als ausverkauft meldete, in Wirklichkeit jedoch nicht das gesamte Kontingent angefordert hatte. So gab es an den Tageskassen noch Tickets ab 5 Euro, was manchen Fan mit teurer Sitzplatzkarte dann doch etwas geärgert haben dürfte. Im umgebauten Wedaustadion, das eine gute Akustik bietet, ansonsten aber eine typische 08/15 Arena des 21. Jahrhunderts ist, fanden sich dann dennoch rund 2.000 Gästefans unter den 20.000 Zuschauern ein. Während die Duisburger Fans zum Spielbeginn eine Choreographie unter dem Motto „Weiter, immer weiter“ zeigten, hoben die FCK-Fans die Wichtigkeit dieses Spiels mit Rauchbombe, Fahnen und lautstarkem Support hervor - Heimspiel im Ruhrpott!

Schiri-Betrug: Auch auf dem Spielfeld zeigten sich die Roten Teufel von Beginn an klar überlegen und hätten längst in Führung liegen müssen, ehe Kurth in der 40. Minute das 1:0 für den MSV erzielte. Was jeder Fan im über 100 Meter entfernten Gästeblock auf Anhieb vermutete, wurde spätestens in der Halbzeitpause via Anzeigetafel bestätigt: Ein glasklares Abseitstor, was dem Schiedsrichtergespann jedoch aus ungeklärten Gründen verborgen blieb - besonders schwierig einzusehen war die Situation vor dem Tor jedenfalls nicht. Betrug gegen Mainz, Schiebung gegen Schalke und nun der nächste Skandal gegen Duisburg, im dritten Spiel in Folge? Doch es kam noch schlimmer: Als Caliguri in der 60. Minute abhob, erkannten die meisten Zuschauer eindeutig seine dreiste Schwalbe, doch der Blick eines FCK-Fans geht in diesen Tagen schnell zum Schiedsrichter: Und Dr. Felix Brych (wohnhaft in München, ebenso wie Kollege Sippel vom Schalke-Spiel vergangene Woche) zeigte auf den Punkt. Nach wütenden Protesten der Lautrer Spieler fragte er zwar zunächst noch mal bei Caliguri nach, doch der dreiste Schwalbenkönig gab tatsächlich an, berührt worden zu sein - Tararache verwandelte zum 2:0 (62.).

Stimmung im Stadion: Die bis zu diesem Zeitpunkt sehr gute und friedliche Unterstützung der FCK-Fans schlug nun in blanke Wut um, während die Duisburger Fans in Feierlaune waren. Gleich nach dem Elfmetertor flog ein bengalisches Feuer auf das Spielfeld, einige der gastunfreundlichen Plexiglasscheiben im Lautrer Bereich mussten dran glauben und der komplette Block stimmte lautstark in die Hassgesänge ein, die von „Fußball-Mafia DFB“ bis hin zu „Sieg oder Spielabbruch“ reichten. Wer mag den eingefleischten und leidgeprüften Fans solche, bei nüchterner Betrachtung vielleicht übertriebenen, Reaktionen (nicht „Aktionen“, sondern „Reaktionen“ auf den Betrug durch Schiedsrichter und Gegenspieler!) verdenken? Die rot-weißen Fans setzten jedenfalls ebenso wie ihre Mannschaft ein klares Zeichen, dass sie sich nicht ohne Gegenwehr in die zweite Liga schieben lassen werden. Die nachfolgenden Szenen ließen den Gästeblock nach kurzer Resignation beinahe explodieren und beschworen in der Schlussphase den besten Lautrer Auswärtssupport seit einem halben Jahr herauf:

Befreiungsschläge: Denn der heftig umstrittene Elfmeterpfiff war der Wendepunkt des Spiels. Und vielleicht auch der gesamten Saison? Spieler und Fans, die auch vorher alles für den Sieg in Duisburg gaben, rissen sich nun endgültig am Riemen. Und kurz nach dem 0:2 kam Daniel Halfar ins Spiel. Und eben dieser 18 Jahre junge FCK'ler, der im Pokalspiel gegen Mainz 05 noch die tragische Figur war, wurde nun beinahe zum Matchwinner, zumindest aber zum Helden des Tages: Nach kurzer Einspielzeit machte er binnen drei Minuten seine ersten beiden Bundesligatore (79., 82.) und sorgte für einen weiteren Punkt auf dem Tabellenkonto und mindestens drei Punkten für die Moral aller Lautrer. In der Schlussphase des Spiels drängten die Roten Teufel weiter gegen die eingeschüchterten Duisburger, der in der Luft liegende Siegtreffer wollte jedoch trotz lautstarker Aufforderung der Fans („Schießt ein Tor für uns!“) nicht mehr gelingen.

Wütender Trainer: Nach dem Spiel schäumten nicht nur die FCK-Fans und -Spieler vor Wut, sondern auch Trainer Wolfgang Wolf machte seinem Unmut über die nicht mehr hinnehmbaren Schiedsrichter-Entscheidungen der letzten drei Spiele Luft: „Beim ersten Tor steht der Spieler einen Meter im Abseits und der Schiedsrichter-Assistent winkt einfach nicht. Zum zweiten Tor fällt mir schon gar nichts mehr ein, da muss ich mich schon fragen, was die Herren in Gelb sich dabei denken. Es ist schon so nicht einfach, im Abstiegskampf zu stehen. Jetzt gab es zum dritten Mal hintereinander Fehlentscheidungen gegen uns. Wenn man uns nicht mehr in der Liga haben will, soll man es uns gleich sagen!“ Als er dann noch den Duisburger „Falliguri“ heftig für sein mangelndes Fairplay rüffelte, handelte sich Wolf gar einen Konter seines Kollegen Jürgen Kohler ein: „Ich finde es nicht in Ordnung, dass Wolfgang Wolf meinen Spieler Caligiuri so an den Pranger stellt, das gehört sich nicht.“ Was soll man dazu noch sagen? Einmal FCK, immer FCK - Einmal Waldhof, immer Arschloch! Bleibt nur zu hoffen, dass der DFB auf die Unfairness der Duisburger reagiert, nachdem er ausgerechnet den FCK kürzlich noch in Sachen Fairplay belehren wollte.

Uniformierte Hooligans: Schlimme Szenen gab es an diesem Tag jedoch nicht nur auf dem Spielfeld, sondern leider auch auf dem Heimweg der Lautrer Fans. Zunächst verhaftete die Polizei willkürlich einen FCK-Fan, der angeblich eine der Plexiglasscheiben kaputt getreten haben soll, und drängte die restlichen Fans dann mit Gewalt zurück zum Busparkplatz. Dies alles geschah einmal mehr ohne Rücksicht auf Verluste, mancher unschuldige Fan - auch Frauen - bekamen gar die Polizeiknüppel zu spüren. Die Antworten einiger Polizisten auf die Beschwerden der FCK-Fans sind es nicht wert, an dieser Stelle zitiert zu werden - viele regelmäßige Auswärtsfahrer werden die Wortwahl der Staatsmacht kennen (Beispiel: „Hau ab, Du Arschloch, sonst bist Du im Knast!“). Das dadurch nur weitere Aggressionen geschürt werden, bleibt den „Ordnungshütern“ leider verborgen. Kurz vor Ankunft an den Bussen tauchten von hinten plötzlich einige vermeintliche Hooligans auf, die von den Polizisten aber im Laufschritt abgewehrt und teilweise auf übelste Weise niedergestreckt wurden. Die wahren Hooligans trugen an diesem Tag jedoch leider einmal mehr eine Uniform.
Bevor Missverständnisse entstehen sei an dieser Stelle nochmals ausdrücklich darauf hingewiesen: Jegliche Gewalt gegen Personen ging an diesem Tag von der Duisburger Polizei aus!

Erinnerungen: Zurück zum Sportlichen - die aktuelle Situation erinnert an die Saison 2002/03, als unter dem damaligen Trainer Erik Gerets noch der Klassenerhalt geschafft wurde. Auch damals ging es mit einem Heimsieg im letzten Ligaspiel in die Winterpause, mit 13 Punkten und deren sechs Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz (diesmal: 12 Punkte und zwei Rückstand). Das erste Heimspiel nach der Winterpause ging gegen den VfB Stuttgart verloren, ebenso wie diesmal gegen Schalke 04, und viele wähnten den FCK schon als sicheren Absteiger. Doch am 19. Spieltag war es Harry Koch, der in der letzten Minute noch das 2:2 auf Schalke erzielte, was der Wendepunkt der Saison war und die erfolgreiche Aufholjagd einläutete - der Held von heute heißt Daniel Halfar und die Aufholjagd kann bereits am Dienstag (20 Uhr) gegen den 1. FC Köln fortgesetzt werden!

Blick nach vorne: Der 1. FC Kaiserslautern lebt noch, trotz oder gerade wegen dem Betrug durch Schiedsrichter und Gegenspieler. Diese haben zwar Punkte gekostet, aber die Moral und den Zusammenhalt gestärkt. Der FCK ist nicht durch Dritte klein zu kriegen, das soll als nächstes der 1. FC Köln zu spüren bekommen, der mit der Unterstützung aller FCK-Fans auf den letzten Tabellenplatz geschossen werden soll. Denn: Lautrer geben niemals auf - Sie kämpfen!!!

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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