FCK-Trainingslager auf Zypern

Trainingslager-Tagebuch, Tag 7 & 8: Rückkehr nach Deutschland

Trainingslager-Tagebuch, Tag 7 & 8: Rückkehr nach Deutschland


Zum Trainingslager des 1. FC Kaiserslautern auf der Mittelmeerinsel gibt es erstmals ein kleines Tagebuch auf „Der Betze brennt“, für welches sich die Gastschreiber Sebastian aus Berlin und Bill verantwortlich zeichnen. Die beiden werden regelmäßig über die Erlebnisse und Wehwehchen von Mannschaft und Fans bei der Vorbereitung auf die Rückrunde berichten.

Donnerstag, 8. Januar 2009:

Mit zehn Minuten Verspätung erreicht der Mannschaftstross des 1. FC Kaiserslautern Larnaka Airport auf der Mittelmeerinsel Zypern. Mit an Bord auch die Mannschaft von Energie Cottbus sowie zehn Anhänger der Roten Teufel. Gleich nach der Ankunft im Mannschaftsquartier Agia Napa bittet Trainer Milan Sasic zum spätabendlichen Lauftraining, das natürlich auch die mitgereisten Kiebitze aufmerksam verfolgen.

Freitag, 9. Januar 2009:

Die Sonne weckt die rund 25 schon anwesenden FCK-Fans am Freitagmorgen und Temperaturunterschiede von rund 40 Grad zu Deutschland wissen zu gefallen. Neben 15 FCK-Anhängern wohnt auch Neuzugang Fabian Müller (kam von Erzgebirge Aue), der einen sehr engagierten Eindruck macht, dem morgendlichen Training bei. Neuzugang Danny Fuchs (vom VfL Bochum) soll sich am Samstag der Mannschaft anschließen, waehrend Jiri Bilek (von Slovan Liberec) gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden Stefan Kuntz erst am Sonntag erwartet wird. Unzufrieden äußert sich besonders Milan Sasic über das Essen im Mannschaftshotel, auch Spieler und Betreuerstab teilen diese Meinung. Hier besteht wohl noch Verbesserungsbedarf. Die Fans hingegen können sich in ihrer Unterkunft nicht beschweren und beginnen das „Training“ an der Hotelbar bereits am frühen Vormittag.

Am Samstag steht um 10:00 Uhr die nächste Trainingseinheit an, bevor dann um 19:05 Uhr (Ortszeit) im „Love Cyprus Cup“ mit Rapid Wien der erste Test des Jahres 2009 ansteht.

Samstag, 10. Januar 2009:

Die mitgereisten FCK-Fans geben bis tief in die Nacht noch Vollgas an der Hotelbar und wachen am Samstagmorgen viel zu früh nach wenig Schlaf bei bewölktem Himmel auf. Um 10:00 Uhr finden sich dennoch 20 Lautrer am Trainingsplatz ein und erhalten von Fanbetreuer Stefan „Rossi“ Roßkopf dankenswerterweise neueste Infos über den weiteren Ablauf des Trainingslagers. Axel Bellinghausen und Aimen Demai befinden sich weiterhin im Lauftraining. Acht FCK'ler verabschieden sich frühzeitig, um in die einzige geteilte Hauptstadt der Welt, Nikosia, aufzubrechen. Überrascht sind wir vor allem über die Grenzanlage zwischen Nord- und Südteil Zyperns: Zwar sieht man Stacheldrahtzaun, Sandsäcke und Schießanlage, doch gibt es heute recht unkompliziert ein Tagesvisum für den Ausflug in den türkisch besetzten Norden. Am Nachmittag konnte endlich der erste Anstoß bewundert werden. Beim Spiel der ersten Liga Zyperns Doxa Katakopias gegen AEK Larnaka fanden sich im 16.000 Zuschauer fassenden Makareio Stadion etwa 1.000 Fußballbegeisterte ein. Bei einem flotten 2:2 wurde es nicht langweilig und die gut 600 mitgereisten AEK-Fans ließen zeitweise einen Hauch südlaendichen Fußballflairs aufkommen.

Flott geht es weiter nach Larnaka. Der FCK trifft hier heute Abend auf Rapid Wien. Vor einer Geisterkulisse von gezählten 80 Zuschauern, darunter 30 Ultras Rapid sowie die gleiche Anzahl an Rot-Weißen, zündet der Wiener Anhang zu Spielbeginn einige Bengalos. Über 90 Minuten supporten die Grün-Weißen auf der Gegengerade ihr Team, wobei es hier einige alkoholbedingte Koordinationsschwierigkeiten gibt. Auf Seiten des FCK-Anhangs beschräenkt man sich hingegen aufs Zugucken und „Dummbabbeln“. Fernsehgerecht präsentieren wir das „Für fangerechte Anstoßzeiten“-Banner. Nach dem Kick beeilt man sich, um rasch wieder an der Hotelbar anzustoßen - schließlich müssen hier auch die Fans ihr „Trainingslager“ für die Rückrunde absolvieren. Während der letzten Biere der Nacht, erreicht der Profikader von Roter Stern Belgrad unsere Hotelanlage. Hoffentlich finden ihre Fans eine andere Unterkunft!

- Fanfotos vom Spiel gegen Rapid Wien

Sonntag, 11. Januar 2009:

Nachdem am Vorabend an der Bar bis 3 Uhr gezaubert wurde - das All-Inclusive-Angebot wurde aufgrund guter Führung vom Hotelchef für uns um drei Stunden verlängert, wird der heutige Sonntag ruhig angegangen und das Frühstück getrost ausfallen lassen. Auch das morgendliche Training der Mannschaft fiel unserem nächtlichen Training an der Bar zum Opfer, bei welchem wir uns aufgrund des 50. Groundhopping-Länderpunktes eines Wohnortkollegens von Sebastian Reinert von der besseren Seite zeigten.

Um 11:30 Uhr, als über Agia Napa die Sonne schon wieder lacht und das Bier schon wieder die Kehlen durchfließt werden die Recherchen zu den genauen Spielansetzungen der ersten zypriotischen Liga weiter geführt. Zwar sind wir Fans in Deutschland von späten Terminierungen arg bestraft, doch auf Zypern ist das Thema Spielansetzungen aus unserer Sicht noch wesentlich schlimmer: So werden die Spiele erst eine Woche vor Austragung auf Samstag, Sonntag oder Montag gelegt, können aber trotzdem ein bis zwei Tage vorher nochmal verlegt werden, vor allem aufgrund von TV-Übertragungen. Und das ist genau das Problem heute: Für zwei Erstligaspiele konnten sieben (!) verschiedene Anstoßzeiten ermittelt werden, doch dank intensiver Recherchen und engagiertem Hotelpersonal konnten gar die richtigen Zeiten ausfindig gemacht werden. Somit geht es nach dem Mittagessen, wo erste Kontakte zum „Koloss von Belgrados“ geknüpft werden (2,12m groß, Wadenumfang 46cm), nach Larnaka zum Spiel:

Alki Larnaka FC - Erosis Neon Paralimniou FC

In Larnaka wartet ein schönes Stadion mit zwei Tribünen, welches von 1.100 Zuschauern, darunter 250 Gästen bevölkert wird. Doch bevor der Ball rollt werden erst einmal die kompletten Biervorräte im Stadion von Alki (Name = Programm?) leer getrunken. Hier auch ein Wort zur Bierkultur in zypriotischen Stadien: Diese lässt sehr zu wünschen übrig, denn abgesehen von Alki (Name = Programm!) gibt es bei keinem weiteren Spiel Bier im Stadion.

Die folgenden 90 Minuten sind recht ansehnlich und der zypriotische Fußball weiß zu überzeugen. 2:1 für die Heimmanschaft steht es am Ende der Spielzeit und der Torwart von Alki fällt nach einem Feuerzeugwurf in der Nachspielzeit zu Boden. Ob es reines Zeitspiel war oder doch eine ernste Verletzung sei mal dahingestellt, aber um diese Diskussion, vor allem mit dem Schiedrsrichter direkt im Keim zu ersticken, entfernt ein Spieler der Gäste umgehend die „Tatwaffe“ vom Rasen.

Im Anschluss an dieses Spiel müssen die Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Zypern (100km/h Höchstgeschwindigkeit!) leider überschritten werden, doch pünktlich vor Anpfiff wird das Spitzenspiel des Sonntags erreicht:

APOEL Nikoasia - A.E. Paphos

Die billigste Eintrittskarte für diese Spiel schlägt mit 17Euro zu Buche, aber dafür bekommen wir auch ein echtes Schmuckstückchen zu Gesicht. Das Stadion von APOEL ist gleichzeitig auch das Nationalstadion von Zypern, in welchem im November 2007 auch die deutsche Nationalmannschaft gastierte. Insbesondere die Haupttribüne mit ihrem geschwungenen Dach und den seitlichen Augangstürmen, ähnlich wie in Mailand, kann begeistern. Aber auch die gebogenen Hintertortribünen, ein kleines Abbild der Fankurven von Marseille, gefallen, wenn auch die Fangruppen dann weniger mit Marseille zu vergleichen sind. Nur 40 Gäste bevölkern die eine Hintertortribüne, wedeln paar Fahnen während dem Spiel und nennen sich „Gate 5“. „Gate“ ist ein gutes Stichwort. In Sachen Namensgebung sind die Fangruppen auf Zypern ähnlich unkreativ wie die Fans in Griechenland. Fast jede Fangruppe heißt „Gate“ 1-1998, immer benannt nach der jeweiligen Block- bzw. Eingangsnummer.

Besser in Erinnerung bleiben da die Heimfans. In der Kurve stehen in der Mitte die Ultras von Apoel, welche ihre kompletten Kurve ansehnlich beflaggt haben (selber treten die Jungs alle in orange auf) und auch 90 Minuten am Singen sind. Leider ist die Lautstaerke oftmals Opfer einfacher „Lalalala“-Gesaenge. Das es dennoch laut werden kann und südosteuropäische Atmosphäre aufblitzt, zeigt sich nach den Toren. Und davon schießt die Heimmanschaft schon in der ersten Hälfte drei Stück, davon zwei eiskalt versenkte Elfmeter. Die Gäste können in den zweiten 45 Minuten zwar noch auf 3:1 verkürzen verlieren aber doch deutlich mit 4:1.

Zufrieden mit den besuchten Spielen und Stadien geht es jetzt mit Vollgas zurück zu unserem Schlafgemach, wo das abendliche Trinktraining auf dem Programm steht. Scheinbar hatte das Hotelmanagement Sorge, dass wir bei den besuchten Kicks nicht genügend mit Support und Gesang versorgt wurden und so geben zwei zypritoische Folklorebarden einheimisches Geklimper zum Besten. Obwohl uns dieses Gedudel eher nervt, hält es uns nicht vom Support der Bar ab, sondern ist eher ein Antrieb noch intensiver und mehr der zypriotischen Hopfenkultur in ihrer reinsten Form zu fröhnen - Kulturprogramm genug!

Im Spielerhotel trifft zu dieser Zeit Lauterns Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz ein, bei welchem im Flieger neben einem Koch für unsere Mannschaft - das Hotelessen sagte Trainer Milan Sasic bekanntlich nicht besonders zu - auch das Team vom heutigen Gegner FC St. Pauli ist.

Der Abend an der Bar endet diesmal ein wenig früher als am Vortag, dennoch wird auf der Suche nach weiterem Bier das nächtliche, zu dieser Jahreszeit fast ausgestorbene Agia Napa erkundet.

Fazit: Die ersten Planungen für das Abschlusstraining an der Bar für Dienstag und Mittwoch (dann geht es leider wieder nachhause) laufen bereits - wie es da weiter geht, wie auch über die Geschehnisse am heutigen Montag werden wir euch hier weiter auf dem Laufenden halten!

Montag, 12. Januar 2009:

Probleme beim ersten Satz lassen den heutigen Tagebucheintrag zunächst in weite Ferne rücken. Doch dann kommt die Kreativität Schluck um Schluck zurück. Der nächtliche Bar-Support tut dem Trainingsbesuch am Morgen keinen Abbruch, während Teile der Reisegruppe ihre geschundenen Körper noch in den Betten wissen.

Auch heute rollt auf Zypern schon Stunden vor dem FCK-Spiel der Ball. Auf dem Programm steht ein Besuch des Tsirion Athlitiko Kentro Stadions, dem drittgrößten Ground des Landes, wo sich die Mannschaften von APEP Pitsilia FC und Ethinkos Achnas gegenüber stehen. Auch hier wurde aufgrund einer TV-Übertragung die Anstoßzeit kurzerhand um zwei Stunden vorverlegt. Während der schmucke All Seater zu Gefallen weiß, zeichnet sich auf den Tribünen Tristesse ab. Ganze 200 Zuschauer wohnen dem Spiel bei, wobei es auch hier wieder flotten Kombinationsfußball zu sehen gibt. Wirklich schön, welch technisch anspruchsvolle Kicks es hier auf dieser kleinen Mittelmeerinsel gibt. Das Spiel endet 2:2.

Kommen wir zum Höhepunkt des heutigen Tages: Flugs geht es Richtung Larnaka, wo unsere Roten Teufel heute ihr zweites Testspiel beim „Love Cyprus Cup“ absolvieren. Mit wärmerer Kleidung und prall gefüllten Rucksäcken wollen wir heute versuchen, den eisigen Temperaturen (Abends 5 Grad + Wind) und dem chronischen Biermangel im Stadion zur trotzen. Während die Jungs von Alemannia Aachen den heimischen Vertreter Omonia Nikosia mit 8:0 abfertigen, nehmen die gut 30 anwesenden FCK-Fans die linke Seite der Haupttribüne ein. Lässt die Motivation vor dem Anpfiff aufgrund der Temperaturen, der späten Anstoßzeit (21:35 Uhr Ortszeit) und der wenigen Zuschauer noch arg zu wünschen übrig, steigert sich diese im Laufe des Spiels in Rekordzeit. Erste Schlachtgesänge werden von der Tribüne geschmettert. Das Repertoire reicht von Schmähungen des SV Waldhof und Hoffenheim, über Gassenhauer aus der Westkurve bis hin zu "Wir holen den Love Cyprus Cup"-Gesaengen. Besonders supportet werden Moussa Quatara, sowie Jürgens Teufelshörnermuetze. Das Highlight des Abends aber ist ein Wechselgesang mit den noch anwesenden Nikosia-Anhängern. Diesen wird auf die Schnelle ihr erstes deutsches Vokabular näher gebracht: "Scheiß DSF" schallt es nun wechselseitig von der Tribüne.

Abpfiff! Der FCK gewinnt mit 4:2 und steht somit zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte im Finale des „Love Cyprus Cup“. Während bei FCK-Fans in aller Welt Planungen zur Anreise zu diesem großen Finale auf Hochtouren laufen, läuft unser Wagen auf Hochtouren über die Autobahn um noch pünktlich vor Bar-Abpfiff das Hotel zu erreichen. Dieses Unterfangen gelingt knapp, so dass der Verlauf des restlichen Abends gerettet ist. Beim Verlassen der Bar hat unser Ossi seinen großen Auftritt. Die noch vier in der Lobby anwesenden Belgrader Vereinsvertreter werden mit den Worten attackiert: „Ey Jungs, seid ihr noch nicht im Bett? Was macht ihr denn noch hier? ... Aber ich lass es noch einmal durchgehen!“

Im bierseeligen Zustand wird mit der Pressewand von Roter Stern noch einiger Schabernack getrieben, ehe die Matratze im Hotelzimmer ruft.

- Fanfotos vom Spiel gegen St. Pauli

Dienstag, 13. Januar 2009:

Der erste fußballfreie Tag motiviert uns bei angenehmen 22 Grad ein wenig zu relaxen. Leider müssen wir hier unseren Gastschreiber aus Berlin schon verabschieden, der ins kalte Deutschland zurückkehrt. Am Abend geht es dann ins Quartier des FCK-Stabes, wo das traditionelle Treffen mit der Mannschaft und den Offiziellen auf dem Programm steht. Geladen sind etwa 35 FCK-Fans, die vom extra eingeflogenen Mannschaftskoch mit diversen Köstlichkeiten verwöhnt werden. Hier hat man die Möglichkeit sich einmal Auge in Auge gegenüber zu sitzen und sich Interessantes aus dem Leben eines Fußballprofis anzuhören, Fotos zu schießen und, wem es gefällt, auf Autogrammjagd zu gehen.

Sehr entspannt zeigt sich auch wieder Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz, der sich im saarländischem Dialekt den Diskussionen mit den Fans stellt. Hierbei erwähnt er wiederholt die nach wie vor angespannte Finanzsituation und dass die Wintertransfers teilweise durch das Testspiel gegen den FC Bayern finanziert werden konnten. Hierfür sind im übrigen bereits knapp 40.000 (!) Tickets abgesetzt. Sidney Sam und Sascha Koytisch wohnen dem Treffen derweil grippegeschwächt am "Isoliertisch" bei. Für uns geht es mit vollen Mägen wieder an die Bar, wo es heute aber auch ruhiger angegangen wird. Konditionelle Defizite nach hartem Trainingslager können hier als Hauptgrund aufgeführt werden.

- Weiterer Bericht vom Fan-Abend mit der Mannschaft

Mittwoch, 14. Januar 2009:

Leider ist es auf Zypern kaum möglich, verlässlich zu sagen, wann das Internet verfügbar ist und wann nicht. Nicht nur dem Tagebuch tut dies seinen Abbruch, auch Journalisten im Hotel oder auch im Stadion haben damit zu kämpfen. Der anwesende Redakteur der „Rheinpfalz“ musste sich im Stadion von Larnaka gar analog per Modem einwählen, um überhaupt Infos nach Deutschland zu senden.

Nachdem am Mittwoch noch einmal zum Mannschaftstraining aufgebrochen wird, erhält man von einem fußballbegeisterten Hotelmanager noch einen Insider-Tipp. 15:00Uhr, Pokalspiel in Aradippou, einem kleinen Ortsteil von Larnaka. Natürlich wollten wir uns dieses „Schnäppchen“ nicht entgehen lassen und düsten mal wieder viel zu schnell über Zyperns Highways. Am Stadion angekommen mussten wir dann leider erfahren, dass das Spiel zwar stattfindet, dummerweise aber im schon gesehen Stadion von Alki Larnaka. Also Verlass ist hier auf der Götterinsel in punkto Fußball auf rein gar nichts. Nun gibt es also hier keinen Blumentopf zu gewinnen, so dass man sich aufmacht um sein bezahltes Geld in flüssiges Gold umzuwandeln. Dies gelingt in größerem Ausmaß als je zuvor, so dass so langsam auch die Presseverantwortlichen von Roter Stern Belgrad nicht mehr so amüsiert darüber sind, jeden Morgen aufs Neue diverse FCK Aufkleber von Ihrer Pressewand zu kratzen.

Donnerstag, 15. Januar 2009:

Abreisetage kennt jeder zu genüge. Das Zimmer muss geräumt werden, die Taschen gepackt und das All- Inklusive Paket verfällt pünktlich zur Mittagszeit. Nun, Zeit ist ja bekanntlich relativ und da wir mit dem Jetlag von einer Stunde ohnehin unsere Probleme haben sieht man einfach einmal über die genannten Tatsachen hinweg und bedient sich weiterhin reichlich. Auch wird noch der Strand besucht und im eiskalten Mittelmeer auf den Wellen geritten. Zu einem Besuch am Trainingsplatz reicht es dann aber heute leider nicht mehr, so dass man sich mal wieder leicht angeheitert um Mitternacht gen Flughafen begibt und dort, so Gott will, um 3:45 Uhr die Rückreise nach Deutschland antritt. Da mit unserer Gruppe die letzten aktiven Fans abreisen, sind auch am Freitag keine verbalen Entgleisungen im Deutschen Sex Fernsehen zu erwarten. Da auch der Endspielgegner Energie Cottbus keine Fans auf Zypern mitgebracht hat, wird das Match vermutlich vor null bis zehn Zuschauern stattfinden. Armselig, kann man da nur sagen.

Noch ein Wort zum zypriotischen Vertreter Omonia Nikosia, der für das eigentlich vorgesehene Anorthisis Famagusta eingesprungen war: Dass diese Mannschaft haushohe Niederlagen einstecken muss, ist kein Zufall. Am Spieltag gegen Aachen trat man wohl nur mit der A- Jugend an. Als man dann mittwochs um 18:30 Uhr gegen Energie Cottbus ran sollte, absolvierte derselbe Verein im selben Stadion bereits um 15.00 Uhr ein Pokalspiel. Dass so etwas nicht gut gehen kann, dafür muss man kein Lizenztrainer sein. Dennoch sieht es schon unverschämt aus, wenn das Gastgeberland nur einen Alibi- Gegner stellt und das Stadion dennoch gähnend leer ist. Dann soll man es besser direkt bleiben lassen!

Fazit: Ein gelungenes Trainingslager bei gutem Wetter, guter Laune und jeder Menge Fußball. Auch wenn Mannschaft und Betreuerstab anzumerken ist, dass Sie sich auf die Heimreise freuen, so hätten wir sicher gerne noch den einen oder anderen Tag dran gehängt. Allerdings müssen wir ja auch nicht jeden Morgen um Punkt halb 10 beim Frühstück erscheinen und uns dann durch 3 knallharte Trainingseinheiten à la Milan Sasic quälen. Den Profi wird es kaum stören, der Fan der seiner Mannschaft auch gerne einmal ins Exotische nachreist um noch einen Tick näher dran zu sein trauert schon jetzt darum, dass es diese Art von Wintertrainingslager in der kommenden Saison auf Grund verkürzter Pause wohl nicht mehr geben wird.

- Ende -

Die Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern tritt erst am Sonntag die Heimreise aus Zypern an. Über die restlichen Geschehnisse im Trainingslager, unter anderem das Testspiel am Freitag gegen Energie Cottbus, wird wie gewohnt in der Rubrik „Pressespiegel / Neues vom Betzenberg“ informiert.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Gastautor

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