Spielbericht: Kickers Offenbach - 1. FC Kaiserslautern 0:1

Der Aufstiegsexpress rollt!

Unter Flutlicht auf dem Bieberer Berg - sicherlich eines der interessanteren Auswärtsspiele des 1. FC Kaiserslautern in dieser Zweitligasaison. Und so fanden sich auch rund 4.000 FCK-Fans zum Gastspiel bei den Offenbacher Kickers ein ein. Insgesamt waren (offiziell) 14.163 Fans anwesend, das Spiel begann wegen des hohen Zuschauerandrangs am frühen Abend zehn Minuten später. Der FCK begann mit drei Änderungen in der Anfangsformation gegenüber dem Montagspiel in Fürth: Ismael Bouzid, Sebastian Reinert und Josh Simpson rückten in die Mannschaft.

Gleich zu Beginn des Spiels gab es im Gästeblock als Ersatz für die verbotenen Doppelhalter und anderen Fanartikel eine kleine Pyroshow, reichlich Rauch und mehrere bengalische Feuer wurden gezündet. Diejenigen FCK-Fans, die nach dem minutenlangen Nebel im Block dann schon wieder den Durchblick hatten, sahen ein ähnliches Bild wie vier Tage zuvor in Fürth. Die Gastgeber machten von Beginn an Druck, der FCK kam wiederum zu spät in die Zweikämpfe und hatte große Mühe, einen Rückstand zu verhindern. Erst nach einer halben Stunde kamen die Pfälzer besser ins Spiel und erstmalig zu einer guten Torchance durch den erneut sehr laufstarken Reinert. Nun entwickelte sich bis zur Pause ein abwechslungsreicheres Spiel, beide Teams hatten noch jeweils zwei bis drei gute Torchancen, es blieb aber bis zur Pause beim 0:0. Die Stimmung war bis hierher eher durchwachsen im Gästeblock, was einerseits am fehlenden Dach und andererseits am doch sehr verhaltenen Spiel des FCK lag.

Nach dem Wechsel brachte Wolfgang Wolf mit Nicolas Pavlovich für Simpson eine zweite echte Spitze, wodurch der FCK gleich besser ins Spiel kam. In der 49. Minute nutzten die Roten Teufel die nun vorherrschende Verwirrung in der Kickers-Abwehr zur 1:0-Führung: Eine schöne Flanke von Reinert wurde vom diesmal agiler als zuletzt auftretenden Pavlovich auf Daham verlängert, der den Ball trocken in die lange Ecke versenkte. Riesenjubel beim mitgereisten Anhang, der nun besser in Fahrt kam und insbesondere (wie die Offenbacher allerdings auch) durch gelungene Wechselgesänge mit der Tribüne überzeugte. Dennoch kam trotz einer kämpferischen Begegnung kaum einmal im gesamten Stadion eine wirklich heiße Stimmung auf, selbst wenn der Kickers-Block in der Mitte der Gegentribüne sich alle Mühe gab.

Nach der Führung zogen sich die Lautrer wieder mehr zurück, blieben bei Kontern aber gefährlich. Der OFC entwickelte nun zeitweise einen enormen Druck, scheiterte aber letztendlich am zweimal überragend reagierenden Jürgen Macho oder durch Türker aus vier Metern am Pfosten. In den letzten Minuten ließen Wolfgang Wolfs Mannen allerdings nicht mehr viel anbrennen und brachten den zweiten Auswärtssieg der Saison nach Hause. Diesen muss man unter dem Strich aber als durchaus glücklich bezeichnen.

Dennoch scheint man in den letzten Spielen bei etwas nachlassender Leistung besser zu punkten als zu Saisonbeginn bei besseren Leistungen. Den FCK-Fans vor Ort war es natürlich dennoch recht und so herrschte am Ende doch noch Partystimmung im Gästeblock, zumal durch das Remis der Duisburger in Braunschweig der Sprung auf Aufstiegsplatz 3 gelang. Die Mannschaft bedankte sich beim Anhang für die Unterstützung mit einer Welle und einem erneut wilden Pogo.

Auffällig war am Rande des Spiels ein unglaublich großes Polizeiaufgebot. Ob dies eine Spätfolge der Randale rund um das Pokal-Halbfinalspiel 1990 war, bleibt unbeantwortet. Wobei man sagen muss, dass die Stimmung diesmal keineswegs besonders aggressiv war. Es gab lediglich während des Spiels die üblichen Gesangsduelle der gegnerischen Blocks, die der FCK-Anhang am Ende mit einem „Wir steigen auf und ihr steigt ab“ für sich entschied.

Angesichts des Restprogramms sollte es unserer Truppe möglich sein, den erneut eroberten dritten Tabellenplatz zunächst einmal bis Weihnachten zu verteidigen. Vor der Konkurrenz zumindest um Platz 3 muss einem momentan auch nicht wirklich bange sein, zumal diese in der Rückrunde noch fast vollzählig auf dem Betzenberg antreten muss. Fazit des FCK-Auftritts in Offenbach: Selbst wenn es noch ein weiter Weg ist und die Leistung noch nicht bundesligatauglich war - der Aufstiegsexpress rollt!

- Fanfotos vom Spiel

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Altmeister

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