Spielbericht: Würzburger Kickers - 1. FC Kaiserslautern 2:0

Stets bemüht am Dallenberg

Stets bemüht am Dallenberg

Foto: Imago Images/Jan Huebner

Eine Stunde lang hält der FCK in Würzburg zumindest seinen Kasten sauber, am Ende steht trotzdem ein verdientes 0:2. Wer so gut wie keine Torchance herausspielt, kann eben nur schwer punkten.

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12:2 Ecken, zwei blitzsauber herausgespielte Tore gegen gar keins und eine auch in der Schlussphase noch spritzig aufspielende Mannschaft gegen einen ebenso bieder wie kaputt wirkenden Gegner: Das Gastspiel des 1. FC Kaiserslautern bei den Würzburger Kickers ist unter dem Strich eine typische Begegnung eines Spitzenteams mit einer grauen Maus. Allerdings mit einer Rollenverteilung, die man angesichts der Namen der beiden Kontrahenten und bei allem Respekt eigentlich eher andersrum erwarten müsste.

Erst Sommerkick, dann Einbahnstraßen-Fußball

Sehr zum Verdruss ihrer von zu Hause vergeblich hoffenden Fans sind es einmal mehr die Mannen von Boris Schommers, die nach dem Schlusspfiff bedröppelt aus dem Corona-bedingt nahezu menschenleeren Stadion auf dem Dallenberg trotten. Eine gute Stunde lang können sie den Kasten von Lennart Grill zwar sauber halten. Am Ende ist der noch abgefälschte linke Hammer ins Kreuzeck von Robert Herrmann in der 62. Minute aber doch die logische Konsequenz eines Spielverlaufs, den die Gastgeber spätestens mit Wiederbeginn komplett an sich reißen.

Wenn man ehrlich ist, haben sich die auf drei Positionen veränderten und wieder mit der Standard-Innenverteidigung aus Kevin Kraus und André Hainault aufgelaufenen Lautrer aber auch im ersten Durchgang nicht mehr verdient als ein torloses Remis. Die mitgereiste FCK-Spitze aus Markus Merk, Rainer Keßler und Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt dürfte der maue Kick in der unterfränkischen Abendsonne auch nicht so richtig gepackt haben. Zumal die wenigen Torszenen in Hälfte eins auch eher den Kickers gehören, wie nach einer Viertelstunde, als Dominik Schad einen Schuss von Dominik Baumann knapp vor der Linie klärt.

Zähe Kost: Ein zwingender Angriff im ganzen Spiel

FCK-Coach Schommers ärgert sich derweil an der Seitenlinie immer wieder über die unpräzise ausgeführten Umschaltsituationen seiner Mannschaft. Beim besten und einzig richtig zwingenden FCK-Angriff im gesamten Spiel verpasst Florian Pick eine Hereingabe von Christian Kühlwetter, steht allerdings im Abseits, so dass der folgende Versuch des erneut von Beginn an spielenden Anas Bakhat nicht gezählt hätte - der Abschluss des Youngster geht aber ohnehin am Tor vorbei. Bezeichnend.

Zähe Kost bleibt die Vorstellung der Lautrer auch nach dem Seitenwechsel. Und auch die vagen Aussichten auf vielleicht einen Punkt bekommen früh einen Dämpfer, da Würzburg nun deutlich entschlossener aus der Kabine kommt. Ein von Kevin Kraus abgefälschter Schuss streicht über die Querlatte. Luca Pfeiffer schießt knapp vorbei. Dann ist Grill gegen Fabio Kaufmann gerade noch so mit den Fingerspitzen dran. Die Einschläge der Kickers kommen immer näher und münden in der nächsten Aktion im bereits beschriebenen 0:1. Weitere zwölf Minuten später macht Patrick Sontheimer per Flachschuss mit dem vorentscheidenden 0:2 den Deckel drauf.

Für mehr reicht es nicht

So spielt ein Spitzenteam, das fünf Runden vor Saisonende mittendrin ist im Aufstiegskampf und das Ergebnis in den Schlussminuten sogar noch höher hätte gestalten können. Die Lautrer schaffen es derweil nicht, nach den Finanznews von Sonntag und Montag zumindest sportlich für eine positive Ablenkung zu sorgen. Das Bemühen will man der Mannschaft ja nicht einmal absprechen. Für mehr als einen Platz in der unteren Tabellenhälfte reicht es aber offensichtlich nicht - stets der Abstiegszone näher als den eigentlich angepeilten Plätzen deutlich weiter vorne.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Ingo

Weitere Links zum Thema:

- Stimmen zum Spiel | Schommers: "Der Gegner war 90 Minuten besser" (Der Betze brennt)

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