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Stöver und Meier beklagen Mentalitätsproblem

Stöver und Meier beklagen Mentalitätsproblem


Nach der Niederlage in Bielefeld haben Sportdirektor Stöver und Trainer Meier offen ausgesprochen, was viele Fans schon länger kritisieren: Den FCK-Spielern fehlt es an der nötigen Mentalität. Gleichzeitig warnen sie aber vor überharten Reaktionen.

In der SWR-Sendung Flutlicht zogen die Verantwortlichen des 1. FC Kaiserslautern ein besorgniserregendes Zwischenfazit. Sportdirektor Uwe Stöver sah in Bielefeld eine mangelhafte Einstellung des Teams: "Das ist eine Mentalitätsgeschichte gewesen. In den Spielen davor haben wir es in Sachen Mentalität ganz gut auf den Platz gebracht. Selbst bei den Niederlagen in Hannover und Stuttgart haben wir uns bis zur letzten Minute gewehrt. In Bielefeld war richtig frustrierend, dass nach dem Rückstand die Köpfe runter gegangen sind, da kein Ruck durch die Mannschaft gegangen ist und keiner das Heft in die Hand genommen hat. Das erwarte ich von allen, aber in erster Linie von den erfahrenen Spielern."

Auch Trainer Norbert Meier attestierte seinen Akteuren ein Mentalitätsproblem: "Da brauchen wir nichts schönreden, das ist so. Diese Dinge treffen mich auch, das sage ich ganz ehrlich, ich habe schlecht geschlafen. Wir müssen uns jetzt Gedanken darüber machen, wie wir das abstellen können. Die Jungs müssen wissen: Nur mit Fußball spielen werden wir in dieser Liga nicht bestehen können."

Meier mahnt und warnt: "Wir haben eine relativ sensible Mannschaft"

Meier und Stöver haben den Spielern am Samstag ins Gewissen geredet und hoffen auf eine positive Reaktion. Dabei sei aber auch Fingerspitzengefühl nötig, so der schon seit 37 Jahren im Bundesligageschäft aktive Meier: "Wir haben eine relativ sensible Mannschaft. Da müssen wir auch aufpassen, dass wir uns vernünftig artikulieren. Es geht auch gar nicht darum, einzelne niederzuknüppeln, sondern auf den Punkt genau zu sagen, was Sache ist."

Die FCK-Spieler nach der Niederlage in Bielefeld

Dem stimmte auch Stöver zu: "Es macht keinen Sinn, die Spieler jetzt an den Marterpfahl zu binden und mit Pfeilen auf sie zu schießen. Wir müssen noch neun Spiele bestreiten und versuchen dafür, in den Kopf der Spieler zu kommen. Wenn das nicht klappt, müssen wir andere Dinge in Angriff nehmen."

Aus sportlicher Sicht müsse man schauen, wieder Stabilität in die Defensive und in die gesamte Spielweise zu bekommen, so Stöver. Mit Blick auf die Tabelle will der Sportdirektor aber trotz der prekären Situation sein ursprüngliches Saisonziel noch nicht aufgeben: "Wir müssen die Mentalität der Spieler wecken, ihre Leistungspotentiale abrufen und als Einheit agieren. (...) Wenn wir die Ärmel hochkrempeln, dann ist es mit der Qualität unserer Mannschaft leicht, unser Ziel (einstelliger Tabellenplatz; Anm. d. Red.) noch zu erreichen – wohlwissend, dass wir momentan 14. sind mit nur fünf Punkten Vorsprung auf die Abstiegsplätze." Der Abstand auf Platz 9 beträgt aktuell vier Punkte.

Die komplette Flutlicht-Gesprächsrunde mit Uwe Stöver und Mainz-Profi Danny Latza ist in der SWR-Mediathek verfügbar:

Quelle: Der Betze brennt

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