Neues vom Betzenberg

"Mein Ansporn ist die Liebe zu diesem Verein"

Es gibt viele FCK-Fans, die unsere Mannschaft zu jedem Spiel begleiten. Aber eine Serie wie Ralf Wolpert hat bislang kein Anhänger vorzuweisen. Seit über 20 (!) Jahren hat der 42-Jährige kein einziges Pflichtspiel der Roten Teufel verpasst. Wir sprachen mit „Wolle“ über 20 Jahre FCK-Fangeschichte und seine Erlebnisse als Groundhopper.

FCK: Wolle, wann hast Du zuletzt ein Pflichtspiel des 1. FC Kaiserslautern verpasst?
Wolle: Das war am 6. März 1993, ein Spiel bei Wattenscheid 09, 1:0 für den FCK durch Bjarne Goldbaek.

FCK: Weißt Du noch, was der Grund war?
Wolle: Die Bundeswehr. Ich bin auch schon vorher zu so ziemlich jedem Spiel gefahren, 32 Ligaspiele pro Saison waren es eigentlich immer, aber in diesem Jahr habe ich bis auf das Spiel in Rejkjavik alle Europapokal-Auswärtsspiele verpasst und im November 1992 auch das Heimspiel gegen Ajax Amsterdam. Das war das letzte Spiel am Betze, bei dem ich nicht war. Am Tag des Wattenscheid-Spiels sollten wir eine Kaserne auflösen. Und mein Hauptmann hatte beim Apell gesagt, er steckt mich in den Knast, wenn ich nicht da bin. Da blieb mir wirklich keine Wahl. (lacht)

FCK: Was war das erste FCK-Spiel, das Du live im Stadion gesehen hast?
Wolle: Das war 1982, Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf, 3:1. Hier auf dem Betze. Da fing alles an.

FCK: Warst Du sofort vom „FCK-Virus“ infiziert?
Wolle: Das war ich schon vorher (lacht). Aber in den 80er Jahren hatte man ja nicht die Möglichkeiten wie heute, ins Stadion zu kommen. Einfach mal so mit dem Zug nach Kaiserslautern fahren, das kostete damals von Frankenthal aus 30 Mark, das war viel Geld. Also musste man darauf hoffen, dass Freunde oder Verwandte einen mitnehmen. Bei mir waren es dann meine zwei Onkels, die mich auf den Betze mitnahmen. Ein weiteres Problem war, dass damals gerade Waldhof Mannheim in die Bundesliga aufgestiegen war und Frankenthal eine Hochburg der Waldhof-Fans war. Und fast alle meine Freunde, die damals wie ich FCK-Fans waren, waren plötzlich Waldhof-Fans. Das hat mich so sehr geärgert, dass ich eine tiefe Abneigung gegen die Mannheimer empfand und die Unterstützung des FCK für mich noch wichtiger wurde.

FCK: Und wie kam es dann dazu, dass Du zu wirklich jedem Spiel gefahren bist?
Wolle: Ich habe die klassische Fankarriere hinter mir. Ich stand früher mit der Kutte im Fanblock und habe lautstark angefeuert. Mein erstes Auswärtsspiel war 1984 in Gladbach. Wir hatten bei uns im Ort einen Gladbach-Fanclub, mit dem konnte ich hinfahren. Als ich 1988 meinen Führerschein hatte, ging‘s dann richtig los. Man darf nicht vergessen, dass man zu diesen Zeiten als Auswärtsfahrer auf das Auto angewiesen war. Noch Anfang der 90er gab es fast nie Busse zu den Spielen. Es gab einfach nicht genug Anmeldungen. Beim Auswärtsspiel in Hamburg waren wir mal ganze 25 Mann, in Uerdingen unter der Woche mal nur zu zehnt. Das waren noch andere Zeiten.

(...)

Quelle und kompletter Text: fck.de

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