Neues vom Betzenberg

Luthe:

Luthe: "Es geht um die Basis für die nächsten Jahre"


Uff e Wort mit Andreas Luthe, dem Erfahrensten im Team des 1. FC Kaiserslautern. Wir haben mit dem 36-jährigen Schlussmann über Gegentore, neue Saisonziele und seine persönliche Zukunftsplanung gesprochen.

Es hätte ein rundum gelungenes Fest werden können. Mit drei Punkten aus Braunschweig im Nest und 43 Punkten auf dem Konto hätte der Osterbraten für die FCK-Profis und ihre Fans sicher noch besser geschmeckt. Stattdessen aber hagelte es im Aufsteiger-Duell die fünfte Auswärtsniederlage in Serie ohne eigenes Tor. "Ich bin gut darin, solche Erlebnisse und Ergebnisse relativ schnell abzuhaken. Ich weiß, dass es im Fußball immer recht schnell geht und dementsprechend habe ich mich dann aufs Osterfest mit meiner Familie gefreut. Freie Tage mit der Familie sind sowieso selten, von daher war es etwas willkommene Ablenkung", erzählt Andreas Luthe im DBB-Kurzinterview, wie er die Feiertagspause genutzt hat. Lange zurückschauen will der Keeper jedoch nicht. Vielmehr geht der Blick nach vorne.

Drei Fragen und drei Antworten mit Andreas Luthe:

Der Betze brennt: Andreas Luthe, Ihr spielt als Aufsteiger insgesamt eine super Saison. Allerdings konntet Ihr in dieser Spielzeit erst dreimal zu Null spielen, erst ein Sieg ohne Gegentor ist Euch gelungen. Woran liegt das und was hast Du Dir als Torwart diesbezüglich persönlich für die verbleibenden Partien vorgenommen?

Andreas Luthe (36): Ich glaube, mit fehlender Konzentration hat es nichts zu tun. Zunächst muss man festhalten, dass wir im guten Mittelfeld der Liga platziert sind, was die Anzahl der Gegentore angeht. Das ist erstmal das, was für mich als Torhüter zählt. Natürlich wollen wir als gesamter Defensiv-Verbund auch immer gerne zu Null spielen. Aber letztendlich sind wir schon der Meinung, dass es darauf ankommt, ob du das Spiel gewinnst oder es nur Unentschieden ausgeht. Ich gewinne lieber 3:2, als dass ich bei einem 0:0 kein Gegentor bekomme. Ich schaue da nicht so drauf und habe da auch nichts davon, die Null zu halten, wenn meine Mannschaft am Ende nicht gewinnt. Ich will so erfolgreich wie möglich Fußball spielen. Das haben wir in dieser Saison bislang häufig gemacht, auch wenn es die letzten Wochen etwas dürftig war. Aber klar ist auch, wenn du die Summe der Gegentore reduzierst, erhöhst du die Chance zu gewinnen. Deswegen ist uns das für die verbleibenden Partien schon wichtig.

Der Betze brennt: Euer ursprüngliches Saisonziel, den Klassenerhalt, habt Ihr mit Bravour schon sehr frühzeitig eingetütet, während andere, etabliertere Vereine noch zittern müssen. Seit ein paar Wochen läuft es aber vor allem auswärts nicht mehr rund. Worin siehst Du die Gründe für diese Ergebnisflaute?

Luthe: Ich habe es in meiner Karriere schon des Öfteren erlebt, dass du relativ frühzeitig dein Ziel erreicht hast. Dann ist es unheimlich schwer, dran zu bleiben und die Spannung hochzuhalten. Deswegen haben wir uns intern auch neue Ziele gesetzt. Denn kein Sportler geht gerne raus, ohne dass er weiß, wofür er das tut. Wir haben wider Erwarten so schnell den Klassenerhalt geschafft, was eine riesige Leistung ist. Aber jetzt geht es darum, eine Basis für die nächsten Jahre zu legen. Ich glaube, dass du gute Spieler an den Betzenberg locken kannst, wenn du ein gutes Saisonergebnis und einen möglichst guten Tabellenplatz einfährst. Darum muss es jetzt auch gehen.

Der Betze brennt: Als Du im vergangenen Sommer von Berlin nach Kaiserslautern gewechselt bist, war in der Pressemitteilung von Union von einem langfristigen Vertrag zu lesen. Dein Trainer hat das gerade auch noch einmal bestätigt. Du hast aber auch schon offen erklärt, dass Du grundsätzlich mal gerne in den USA kicken würdest. Also ganz direkt gefragt: Spielst du in der kommenden Saison weiter für den FCK?

Luthe: Ich hatte grundsätzlich mit Thomas Hengen von vorneherein die Verabredung, dass ich längerfristig hierbleibe, deswegen gilt mein Vertrag auch für die kommende Saison. Aber ich bin lange genug dabei, um zu wissen, dass es im Fußball auch Verschiebungen gibt, die man vorher nicht auf dem Schirm hat. Deswegen wären es aus meiner Sicht falsche Versprechungen, wenn ich von vornherein sagen würde, dass ich bis dann und dann bleibe. Ich habe daraus nie ein Geheimnis gemacht, dass es für mich und meine Familie noch mal ein Traum wäre, im Ausland zu spielen. Aber das ist definitiv nichts, wovon ich sage, dass das jetzt im kommenden Sommer der Fall sein muss. Ich fühle mich in Kaiserslautern sehr wohl.

Quelle: Der Betze brennt

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