Neues vom Betzenberg

Flavio Becca: Fußballclubs, Burger und Luxusuhren

Der als der reichste Luxemburger geltende Flavio Becca will nicht nur den 1. FC Kaiserslautern retten. Er ist auch an etlichen Firmen beteiligt, betreibt eine Motorradmannschaft und hat in ein großes Einkaufszentrum in Luxemburg investiert. Nun droht dem gelernten Maurer ein Prozess wegen angeblicher Veruntreuung und Geldwäsche.

Gibt man bei Google den Namen Flavio Becca ein, spuckt die Suchmaschine über 50 000 Einträge aus. Der gelernte Maurer, Sohn italienischer Einwanderer, ist eine schillernde Person in Luxemburg. In den 1990er Jahren hat er begonnen, sein heutiges, mehr als 80 Firmen umfassendes Imperium aufzubauen, als er die Baufirma seines Vaters übernahm und mit dem Bau und der Finanzierung von Immobilien Millionen verdient hat. Heute gilt der 56-jährige Baulöwe Becca als reichster Luxemburger und Milliardär. Wie groß sein Vermögen tatsächlich ist, weiß keiner so genau. Laut Handelsregister betrug die Bilanzsumme seiner Promobe Finance, die an verschiedenen Firmen Beccas beteiligt ist, im Jahr 2017 rund 140 Millionen Euro, das Eigenkapital lag bei rund 115 Millionen Euro. Neben Becca ist dessen Vater als Gesellschafter eingetragen. Das Unternehmen ist auch an der Burger-Kette Quick in Luxemburg beteiligt, die dort über 100 Restaurants betreibt.

In die Schlagzeilen geriet Becca, als er im luxemburgischen Livingen ein neues Nationalstadion mit angeschlossenem Einkaufszentrum auf seinem eigenen Grund bauen wollte. Der Stadionbau scheiterte 2012, weil die Regierung ihn nach langwierigen Streitereien um die Planung und Finanzierung stoppte.

In dieser Zeit gab es Korruptionsvorwürfe gegen Becca. Er soll namhafte luxemburgische Politiker mit Reisen und Luxusgütern bestochen haben, um an Aufträge zu kommen. Auch der damalige Staatsminister Jean-Claude Juncker wurde in diesem Zusammenhang genannt. Wie alle anderen Politiker bestritt er, Geld oder Vorteile von Becca erhalten zu haben.

Ganz aufgegeben hat Becca die Idee eines Stadions nicht. Er wollte dem vom ihm gesponserten und vom aus Rivenich (Kreis Bernkastel-Wittlich) stammenden Dino Toppmöller trainierten luxemburgischen Erstligisten und Landesmeister F91 Düdelingen ein neues Stadion bauen. Die Stadt lehnte ab. Nun will er dem belgischen Drittligisten Exelsior Virton eine neue Spielstätte bauen. Becca, der sich auch Sportmäzen nennt, ist Großsponsor des Vereins. Diese Woche wurde bekannt, dass Dino Toppmöller als Trainer nach Virton gehen wird.

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Quelle und kompletter Text: Trierischer Volksfreund

Weitere Links zum Thema:

- Chronologie im DBB-Forum: Becca sticht pfälzische Investoren aus - Littig tritt zurück

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