Fragen, Antworten und Anekdoten zur Geschichte des FCK.

Beitragvon Altmeister » 26.03.2010, 11:26


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Foto: Imago

Hall of Fame
Werner Kohlmeyer - Ein gefallener Held

Werner Kohlmeyer war während seiner aktiven Zeit beim 1. FC Kaiserslautern ein Held. Der linke Verteidiger (geboren am 19. April 1924 in Kaiserslautern) agierte von 1941 bis 1957 beim FCK, bevor er seine Karriere beim FC Homburg und dem SV Bexbach ausklingen ließ. Eine Legende bleibt er als zweifacher Deutscher Meister und natürlich als einer der „Helden von Bern“. Der „vergessene Weltmeister“, wie Kohlmeyer in den Medien oft genannt wurde, starb vor 36 Jahren, am 26. März 1974.

Werner Kohlmeyer galt als universelles Sporttalent, spielte unter anderem auch noch nebenbei Tischtennis und betrieb verschiedene Disziplinen der Leichtathletik. Im Fußball war er ein wichtiges Mitglied der legendären Walter-Elf des FCK, stand aber - möglicherweise auch aufgrund seiner Position - zumeist im Schatten anderer Spieler.

Dennoch galt er auf dem Spielfeld als die Zuverlässigkeit in Person, räumte in der Abwehr konsequent ab und galt in der ersten Hälfte der 1950er Jahre aufgrund seiner Schnelligkeit und Ballsicherheit als Verteidiger von Weltklasse. Kohlmeyer wurde mit den Roten Teufeln 1951 und 1953 Deutscher Meister und war Mitglied der deutschen Weltmeisterelf von 1954. Beim der WM in der Schweiz bestritt er fünf Partien, darunter das Endspiel gegen die (fast) unbezwingbaren Ungarn - Kohlmeyer spielte also eine herausragende Rolle beim „Wunder von Bern“.

Unmittelbar nach Kriegsende, im Jahr 1946, heiratete Werner Kohlmeyer. Er und seine Frau Carola hatten bereits drei Kinder, als „Kohli“, wie ihn viele nannten, als Weltmeister aus der Schweiz zurückkam. Ein Leben auf der Sonnenseite.

DFB-Auswahltrainer Sepp Herberger schätzte den Lautrer sehr, „man konnte sich stets auf ihn verlassen“. Sein Mitspieler Werner Liebrich beschrieb ihn als „exzellenten Kameraden“. Horst Eckel nennt ihn noch heute „einen richtig guten Kumpel, auch außerhalb des Platzes. Der hätte einem seine letzten fünf Mark noch geliehen“.

Aufgrund des Krieges und der folgenden internationalen Sperre für Deutschland feierte Kohlmeyer erst 1951 im Alter von 27 Jahren sein Debüt in der Nationalmannschaft. Bis zu seinem Rücktritt im Dezember 1955 - damals gab es noch nicht so viele Länderspiele wie heutzutage - kam er auf 22 Einsätze. Für den FCK absolvierte er herausragende 332 Spiele und erzielte dabei immerhin 20 Tore.

Doch wie das Leben manchmal so spielt: Der Held begann zu wanken. „Kohli“ wurde herum gereicht, sollte hier und da und dort immer wieder die Geschichte des sensationell errungenen Weltmeistertitels erzählen. Dabei trank der starke Raucher auch gerne mal das eine oder andere Bierchen, im Laufe der Jahre wurden es immer mehr. Seine Ehe begann zu kriseln, als er auch noch anfing zu spielen. Und einfach zu oft verlor. Irgendwann war das Häuschen weg, bald darauf noch ein zweites.

Seine Anstellung als Lohnbuchhalter in der Spinnerei Kammgarn verlor er aufgrund seiner Alkoholsucht. Er eröffnete ein Sportgeschäft, das nicht so recht laufen wollte. Seine Frau brachte die Familie zunächst noch durch, aber irgendwann hielt sie das alles nicht mehr aus und verließ ihn im Jahr 1965 mit ihren Kindern. Kohlmeyer stürzte nun völlig ab, war auf Sozialhilfe angewiesen. Dennoch gab es Freunde: Frühere Weggefährten, an der Spitze Fritz Walter und Sepp Herberger, halfen ihm immer mal wieder auf die Beine und versorgten ihn mit dem Nötigsten. Eine von Herberger groß angelegte Hilfsaktion („Werner, ich helfe Ihnen, wenn Sie eine Entziehungskur machen“) lehnte Kohlmeyer jedoch ab. Er fühlte sich nicht als alkoholkrank, bemitleidete sich stattdessen selbst und erklärte, dass er wohl besser niemals Fußball gespielt hätte.

Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte der Weltmeister in der Wohnung seiner Mutter in Mainz-Mombach. Immerhin fand er noch eine Anstellung als Pförtner am Hintereingang des Rhein-Main-Verlages in Mainz.

Eine unrühmliche Rolle in den letzten Monaten seines Lebens spielte der Deutsche Fußball-Bund (DFB). Als Kohlmeyer Karten für das Finale der bevorstehenden Fußball-Weltmeisterschaft 1974 orderte, erhielt er vom DFB einen Formbrief zurück - inklusive einer Rechnung. Der tief enttäuschte Kohlmeyer zog sich nun noch mehr in sich zurück. Schließlich starb er infolge einer Herzerkrankung am 26. März 1974 als Erster der Helden von Bern - viel zu früh, im Alter von nur 49 Jahren. Ein tragisches Ende eines Lebens, das so verheißungsvoll begonnen hatte.

Dennoch sollte niemand den Finger heben und auf ihn zeigen. Seine fußballerischen Glanztaten sollten im Rückblick überwiegen und jeden FCK-Fan stolz machen. Seit 2006 steht sein Denkmal, gemeinsam mit den anderen Lautrer Weltmeistern, vorm Fritz-Walter-Stadion, und einer der Eingänge trägt den Namen „Werner Kohlmeyer Tor“. Kohlmeyer war an einer für den FCK unglaublich erfolgreichen Zeit maßgeblich beteiligt. Dass er sein Leben später nicht mehr in den Griff bekam, ist unendlich traurig und seine persönliche Tragödie.

Sich aber damals, in den 1960er Jahren einzugestehen, dass man ein Alkoholproblem hat, wäre fast schon gesellschaftlicher Selbstmord gewesen. Zumindest dachte „Kohli“ so und versuchte, alleine mit seinem Problem klarzukommen. Er scheiterte.

Wir, die FCK-Fans, sollten Werner Kohlmeyer dennoch niemals zu einem „vergessenen Weltmeister“ werden lassen und ihn in guter Erinnerung halten. Als einen der größten und erfolgreichsten Spieler in der FCK-Geschichte. Und - trotz allem - auch als Mensch. Denn niemand ist vollkommen.

Quelle: Der Betze brennt



Beitragvon Samson » 26.03.2010, 11:37


Schöner Text, aber auch sehr traurig.
Aber auch noch heute zerbrechen Spieler an dem medialen Druck, oder heben ab und verkommen als "ewige Talente"

Aber Kohli war schon ein ganz großer.
"The lord tells me he can get me out of this mess, but, he's pretty sure you are fucked." (Braveheart)



Beitragvon kepptn » 26.03.2010, 11:40


Vielen Dank Altmeister.

Ser schön, dass diese immer wieder gerne gelesene Artikelreihe endlich fortgeführt wird. Und sehr schön, dass Kohlmeyer als das gewürdigt wird was er war: Ein FCK Held, nicht nur in Bern.

Gerade in Zeiten in denen der Alkoholkonsum immer mehr zum Problem wird, auch gerade bei Jugendlichen, sollte eigentlich sein mahnendes Beispiel viel öfter auftauchen. In den frühen 60ern war Alkoholsucht noch ein Tabu, aber ist es heute besser? Alkohol wird immernoch als Selbstverständlichkeit angesehen und es wird eher als cool, bestenfalls normal angesehen sich abzuschiessen, anstatt das man es für bedenklich hält.
Es gibt immer was zu lachen.



Beitragvon sahnehäufchen » 26.03.2010, 11:40


Danke an Thomas, dass du an ihn erinnerst. Er ist mit Sicherheit ein strahlendes Stück FCK Geschichte.

Du hast recht mit der Behauptung, dass damals ein Outing als Alkoholiker fast nicht möglich war. Heute weiß man es besser und die Therapie -Möglichkeiten sind besser.
Er sollte auch als "Mahnung" für alle stehen, die meinen ihr Alkoholkonsum im Griff zu haben und nicht abhängig zu sein.
Alkoholiker zu sein ist keine Schande und um daraus zu kommen mußt du wirklich hart zu dir selbst sein.



Beitragvon OWL-Teufel » 26.03.2010, 11:53


Schön geschrieben,lieber Altmeister.

Er ist einer unserer fünf Weltmeister-Legenden und er hat es verdient,dass an ihn erinnert wird.

Trotz oder gerade,weil er ein eher tragisches Leben führte und somit als mahnendes Beispiel dient.

Das schmälert aber seine Verdienste um den FCK und den deutschen Fußball in keiner Weise.



Beitragvon Kohli32 » 26.03.2010, 11:59


Danke für den tollen Beitrag.
Super geschrieben, wie immer, ich wußte Du machst das klasse! :teufel2:

Von FCK-Seite wird ja leider immer nur den gleichen gedacht. Die haben das verdient, ohne Frage, aber es gibt eben noch mehr FCK-Helden außer den Walter-Brüdern und Horst Eckel.

Schön, daß man auch mal an ihn erinnert.
Danke
ceterum censeo Mogontiacum esse deprimendam



Beitragvon EvilKnivel » 26.03.2010, 12:00


Schön geschriebener text. Trotz seines "tragischen" lebensende sollte man trotzdem immer zurück auf die gute zeit schauen die er im leben hatte und diese auch in erinnerung behalten.



Beitragvon Lestat » 26.03.2010, 12:02


Kann mich den Komplimenten für Altmeister hier nur anschließen. Ein sehr gelungerner Bericht über Werner Kohlmeyer der wirklich viel zu früh sterben musste. Der FCK und seine Fans werden sein Andenken jedoch bewahren.
Ja hier stand mal eine Signatur.
Diese wurde nach über 3,5 Jahren von den Moderatoren gelöscht (aufgrund einer Beschwerde) weil sie nicht den Forumsregeln entsprechen soll. Das zu sage ich jetzt besser nichts.



Beitragvon rmpa77 » 26.03.2010, 12:20


Ehre wem Ehre gebührt - unsere Helden sind rar und ein kostbares gut. Ich denke, das wir in KL ein gesundes Selbstverständnis mit unserer Vergangenheit haben - zum Glück.
Da ich 77 Baujahr bin hatte ich niemals die Ehre ihn kennengelernt zu haben - doch war ich stets Stammgast in Werner Liebrichs Kiosk oder auch bei Fritz Walter, der bei mir um die Ecke sein Kino, bzw. sein Geburtshaus stehen hatte. Die Erzählungen von früher prägen noch immer meine Einstellung zum FCK.
Bei irgendeinem Spanischen Popel Club lautet die Parole " Más que un club " - ich denke, das diese Aussage eher zu uns passt.
‎I solemnly swear that I am up to no good.



Beitragvon Paul » 26.03.2010, 12:22


Wirklich ein toller Text, lieber Altmeister.
Die Problematik, wie wohl mit Erfolg umzugehen sei, kennt man auch heute nur zu genüge, nicht nur im Fußball, aber eben auch dort immer noch.

Nicht jeder hat das Talent, sich in der großen Öffentlichkeit zu bewegen. Aber auch nur wenige haben das Talent, wie Werner Kohlmeyer Fußball spielen zu können.
leer
Nur im Pälzer Bode hänn moi Haxe richdich Halt!
leer
unzerstörbar - NUR der F C K



Beitragvon liedldidu » 26.03.2010, 12:29


Sehr schöner Bericht!

Danke !

da sieht man mal Erfolg,Geld,Ruhm, ja sogar Familienglück.

Auch all das scheint oftmals nicht zu reichen um glücklich zu sein....

UND wieder die Erkentnis: Früher war doch nicht alles besser. :?
So wolln wir doch geschlossen hinter unsrer Mannschaft stehn...



Beitragvon LauternFan85 » 26.03.2010, 12:33


Danke Altemeister für diesen sehr gut geschrieben Artikel.

Werner-Kohlmeyer...einer dem unsere Ehre gebührt. :danke:


R.I.P.
Für immer Fritz-Walter-Stadion



Beitragvon Steffbert » 26.03.2010, 12:56


Werner Kohlmeyer ist wahrscheinlich derjenige aus der Walterelf, über den die wenigsten heroischen Geschichten erzählt werden, sein Name wird eben einfach nicht so häufig genannt.

Als Kind schwärmte ich für Hans-Peter Briegel, dessen unbändige Kraft und unvergleichliche Dynamik mein Großvater zwar schätzte, aber mein Opi konterte fast immer mit Schwärmerei für die filigrane Technik des Jahrhunderttalents Fritz Walter. Dass "die Walz aus de Palz" bei seinem Enkel einen ähnlichen Status hatte wie der große Fritz - für meinen Opa nicht nachvollziehbar.

Ich selbst habe Fritz Walter dann später einfach nur als sehr, sehr freundlichen älteren Herren wahrgenommen. Für die Begriffe "Mythos" oder "Legende" erschien mir dieser nette Mensch viel zu offen, zugänglich und bodenständig. Ich weiß noch, wie perplex Günther Jauch mal während einer Halbzeitmoderation auf dem Betze reagiert hat, als er ehrfürchtig den "Ehrenspielführer" anmoderierte. Fritz Walter streckte Günther Jauch einfach die rechte Hand entgegen und sagte: "Ich bin de Fritz."

Viel war die Rede vom Fritz, vom Ottes, vom Horst, manches vom Liebrich Werner. Und der Kohlmeyer Werner? Zu früh verstorben? Zu unauffällig ob seiner Position? Da war wohl mehr. Ich vermute, dass vieles, was wir an Tabu gerne in die Vergangenheit schieben würden sich bis heite gehalten hat. Leider. Mehr als ein trauriges "abgestürzt" konnte ich meinem Großvater lange nicht entlocken, wenn ich ihn nach dem rätselhaften fünften Mann von der Walterelf gefragt habe. Schön, dass Altmeister die Erinnerung an Werner Kohlmeyer zurückbringt. Schön, dass die Glanzzeiten aufleben dürfen und die Schattenseiten nicht verschwiegen werden.

Heute, mehr als 25 Jahre nach dem Tod meines Großvaters weiß ich, dass mein Opa im Grunde recht hatte. Auch wenn sich Erinnerungen und Bedeutungen schlecht gegeneinander bewerten lassen: Meine aufrichtige Bewunderung für Hans-Peter Briegel ist nicht zu vergleichen mir der Bedeutung der Ereignisse, die um den 1. FC Kaiserlautern herum in den 50er Jahren dabei halfen, dass meinem verschwiegenen, kriegsgebeugten und desillusionierten Großvater doch noch einige helle Momente in seinem nach 1945 doch eher von grüblerischer Dunkelheit bestimmten Leben beschieden waren. Noch keine 10 Jahre nach Kriegsende durfte mein Großvater erleben, dass vermeintliche Erzfeinde aus dem nahen Frankreich freundlich die Künste von pfälzischen Fußballern lobten. Man war wieder ein Mensch, nicht mehr nur ein verdammter boche.

Nichts - was es auch sei - wird je wieder so groß sein wie die Walterelf. Als Kind konnte ich nicht mal ansatzweise ermessen. Wahrscheinlich kann ich es bis heute nicht.

Werner Kohlmeyer ist ein Teil davon. Und wird es immer sein. Danke, Altmeister!
Stop living in the past



Beitragvon betze-weck » 26.03.2010, 13:38


Danke Altmeister! Endlich auch mal ein größerer Artikel über Kohli und seine Verdienste. Dieser Artikel war überfällig!!
FCK - Die wohl effektivste Domina der Welt!
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Beitragvon C.O.aus.W. » 26.03.2010, 13:40


klasse artikel,genau richtig, wir sollten den namen werner kohlmeyer in ehren halten .
hoffentlich wird werner kohlmeyer nicht vergessen denn er hat großartiges geleistet
teuflische grüße and die walter elf



Beitragvon oldibutgoldi » 26.03.2010, 13:49


Einer der besten Artikel,die ich seit langem gelesen habe.
Ich finde es aller Ehren wert, wenn man sich auch an tragische Helden erinnert.
Sie sind auch Helden.Aber gerade solche Beispiele zeigen auf, dass auch Helden nur Menschen sind mit allen Stärken und Schwächen.Auch das macht sie liebenswert. :!:
1. Liga....unser Ziel



Beitragvon deBuzz » 26.03.2010, 15:00


Sehr schöner Bericht Alter Meister


Er war ein Eckpfeiler der beiden Meisterschaften 51 und 53
Er rettete, bei der WM 54, zweimal im Endspiel und im Viertelfinale einmal für den schon geschlagenen Toni Turek auf der Linie.

Er war, ist und bleibt ein wahrer Held!!
Ob seine Alkoholkrankheit letztlich an seinem frühen Tod schuld war ist bis heute ungeklärt, er bekam sie in den frühen 70ern in den Griff. Vielleicht doch zu spät?
In meiner persönlichen Ruhmeshalle steht er jedenfalls auf einem verdammt hohen Sockel!!
My lovely Mister Singing Club



Beitragvon BliesInferno » 26.03.2010, 15:20


super text altmeister

manche spielen im leben halt nur auf messers schneide.
find es super das den text geschrieben hast und manche sollten ihn sich als mahnendes beispiel ansehen wie es nicht laufen sollte.
BliesInferno
Wir im Block Ihr auf dem Rasen



Beitragvon Weschtkurv » 26.03.2010, 15:22


Wirklich schön geschrieben.
Und ja - er war ein Held.
Schade für ihn, dass neben dem Fussball einiges schief lief, in seinem Leben.
Gut, dass so an ihn erinnert wird.
Er war einer der GANZ GROSSEN beim FCK und wird unvergessen bleiben.



Beitragvon Schlossberg » 26.03.2010, 15:30


oldibutgoldi hat geschrieben:Einer der besten Artikel, die ich seit langem gelesen habe.
Ich finde es aller Ehren wert, wenn man sich auch an tragische Helden erinnert.
Aber gerade solche Beispiele zeigen auf, dass auch Helden nur Menschen sind mit allen Stärken und Schwächen. Auch das macht sie liebenswert.


Absolut richtig und wahr.

Zum wahren Helden gehört Tragik.
Leider war diese Tragik bei Werner Kohlmeyer besonders grausam.
Er hat seinen Ruhm teuer bezahlt.
Trotzdem - nein, gerade auch deswegen bewahren wir ihm ein liebendes Angedenken.



Beitragvon Piranha » 26.03.2010, 16:14


rmpa77 hat geschrieben:Ehre wem Ehre gebührt - unsere Helden sind rar und ein kostbares gut. Ich denke, das wir in KL ein gesundes Selbstverständnis mit unserer Vergangenheit haben - zum Glück.


So rar sind unsere Helden nicht, insbesondere wenn man sie in Bezug zur Größe von Verein und Stadt setzt. Unübertroffen ist aber die Qualität unserer Helden, unwiederholbar in der geschichtlichen Situation, in der sie ihre Taten verbrachten. Einer der größten Helden war Kohli.

Altmeister, Deine schönsten Artikel schreibst Du, wenn Du nicht "unterwegs" bist. Aber warum sollte irgendwer mit dem Finger auf Kohli zeigen?

Wenn einer Opfer von Umfeld und Ruhm war, dem eigentlich keiner recht helfen wollte oder glaubte, helfen zu können, dann er. Provinzielle Schulterklopfer und "Heldenverehrer" haben es so weit gebracht, daß er die Bodenhaftung vollends verlor. Aber was der DFB und auch der FCK zu seiner Rettung unternahmen, war weniger als das Notwendigste. In einem anderen Fall unserer Helden von damals waren die Rettungsversuche wesentlich intensiver und haben zum Erfolg geführt. Wenn ich mich an den Beitrag des SWF über das Ende von Werner Kohlmeyer erinnere, schnürt es mir heute noch den Hals zu. Unglaubliche Lauterer Ignoranz und Gedankenlosigkeit!!!

In Errinnerung wird er mir immer als einer der antrittsschnellesten Verteidiger bleiben, die ich je gesehen habe, und das bei seiner massigen Gestalt. Das Ladenkiosk eines seiner Söhne in der Lauterer Richard-Wagner-Straße ist wenigstens etwas, was in Lautern an ihn erinnert. Zu Offiziellerem hat und hatte es ja wieder einmal nicht gereicht.



Beitragvon Demir_Hotic_Fußballgott » 26.03.2010, 17:53


Großartig Altmeister, Hall of Fame ist sowieso insgesamt einer der stärksten Teile in DBB.

Ich bin mir sicher, dass auch das Museum Ende des Jahres (?) einen weiteren Schub geben wird für die vergessenen Geschichten.
Ich habe mich etwas eingelesen in das Thema "Fußball-Devotionalien-Sammler" und bin heilfroh so jemanden wie Hagen Leopold verantwortlich zu wissen. Ich bin mir sicher das Museum wird der absolute Burner.

Und der DFB beisst sich in den Arsch erst jetzt mit dem Verbandsmuseum in Dortmund zu beginnen und die Sahnestückchen zu Teilen bei uns aufm Betze zu wissen.

Der DBB-User matchballs hat mich übrigens vor einem halben Jahr darauf hingewiesen, dass es ein Fußballmuseum privat betrieben in Berlin gibt. War ein Besuch wert und das wird unser Museum erst recht.



Beitragvon Briegel-Fan » 26.03.2010, 18:33


„Jetzt Gefahr! Schuss! Auf der Torlinie gerettet! Nachschuss müsste kommen! Noch mal auf der Torlinie gerettet! Kohlmeyer rettet, rettet, rettet!“

Danke für den Artikel! Ein wahrhaft traurige Geschichte um einen der ganz großen FCK-Spieler.
„Jetzt Gefahr! Schuss! Auf der Torlinie gerettet! Nachschuss müsste kommen! Noch mal auf der Torlinie gerettet! Kohlmeyer rettet, rettet, rettet!“



Beitragvon Betzepower1973 » 26.03.2010, 18:49


Briegel-Fan hat geschrieben:„Jetzt Gefahr! Schuss! Auf der Torlinie gerettet! Nachschuss müsste kommen! Noch mal auf der Torlinie gerettet! Kohlmeyer rettet, rettet, rettet!“

Danke für den Artikel! Ein wahrhaft traurige Geschichte um einen der ganz großen FCK-Spieler.


Einfach nur Gänsehaut beim Lesen
"Das Grauen hat einen Namen: Betzenberg. Dort ist der 1.FC Kaiserslautern zu Hause, jenes Team, das die Ästhetik der Kneipenschlägerei zur sogenannten Fußballkultur erhob." (Wiglaf Droste)



Beitragvon pebe » 26.03.2010, 19:38


... passt zum dfb und dem scheinheiligenklischee der funktionäre wie das verhältnis des papstes zu seinen pädophilen priesterschäfchen.

20 ig jahre nach der wichtigsten WM und dem für die jungen an bedeutung kaum nachzuvollziehenden wert des damaligen titels ihm den kartenwunsch zu verwehren bei der 1 WM im eigenen land. :shock: Selbst unter dem aspekt das die walterelf als erste bundesdeutsche delegation in moskau offiziell empfangen wurde, vor adenauer und t. heuss... :x Eigentlich gehört dieser verband noch heute für solche "aussetzer" dazu genötigt sich dafür zu entschuldigen. Wäre der ehrenpräsident der bayern "schau mer mal" lautrer so würden daraus wiedergutmachungsklagen wegen imageverlust in millionenhöhe möglich :D




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