Allgemeine Fan-Themen und Fragen zu selbigen.

Beitragvon Thomas » 20.01.2010, 12:44


Platini - mach mal!
von Altmeister

Fußballspiele im Winter sind heiß umstritten. Die einen sagen, dass es in Deutschland sowieso keine richtigen Winter mehr gebe und man deshalb am besten gleich durchspielen solle, wie es beispielsweise in England schon seit langem gehandhabt wird. Die anderen wollen ihre sechs bis acht Wochen Spielpause zurück haben, wie man es in Deutschland jahrzehntelang gewohnt war. Nun wurde diese auf dreieinhalb Wochen verkürzt und prompt hat man den zweiten, heftigen Winter in Folge mit schwer bespielbaren Plätzen und teilweise sehr gefährlichen Anfahrtswegen für die Fans.

Aufgrund der immer aufgeblähteren Großereignisse wie Europa- oder Weltmeisterschaften und selbst solch sinnloser Zusatzturniere wie etwa dem Confederations-Cup in den Zwischenjahren mussten zuletzt die einheimischen Ligen immer früher ihre Spielzeiten beenden und somit die Winterpausen verkürzen. Nun kam UEFA-Boss Michel Platini auch noch auf die glorreiche Idee, demnächst das Champions-League-Finale an einem Samstag statt dem traditionellen Mittwoch durchführen zu wollen. Mit der Folge, dass man im Ligabetrieb noch einen Wochenendspieltag früher Schluss machen muss und noch seltener in der schönen und wärmeren Jahreszeit spielen darf - das Endspiel des „EC1“ muss schließlich der Abschluss der Saison sein, so der Anspruch der UEFA-Funktionäre.

Mittlerweile gibt es aber doch Widerstand gegen die Pläne, die einheimischen Ligen auf diese Art und Weise immer weiter zu drangsalieren. Leverkusens Manager Rudi Völler erklärte kürzlich in aller Deutlichkeit, dass er kein Verständnis dafür habe, die Leute im Winter bei Eiseskälte ins Stadion zu jagen und die Saison dafür Anfang Mai im „schönsten Fußball-Monat überhaupt“ schon zu beenden. Selbst der nicht eben als fanfreundlich bekannte Ligaverbands-Chef Christian Seifert rügte nun UEFA und FIFA für ihre immer strengeren zeitlichen Vorgaben, wonach den nationalen Verbänden fast nichts anderes mehr übrig bleibt, als die Winterpausen weiter zu beschneiden. Auch die ersten Klagen von Spielern, die ihre Knochen auf gefrorenen Rasen gefährdet sehen, gab es bereits.

Wo das nun hinführen soll, kann niemand vorhersagen. Ob die strengen Winter nach dieser Saison schon wieder vorbei sind und die Jahre wieder milder werden, so wie es in der jüngeren Vergangenheit schien, auch nicht. Ohnehin kann niemand sagen, wann ein Winter überhaupt anfängt oder endet. Und wann man somit eine Winterpause am besten ansetzt. Sinn würde es vermutlich dennoch machen, so wie in früheren Jahren, von Mitte Dezember bis Ende Januar zu pausieren. Dann ist zumindest die tendenziell schwierigste Wetterperiode außen vor.

Nun hört man aber aus Fußballkreisen, dass UEFA und FIFA die Sommerturniere in den nächsten Jahren sogar noch weiter aufpeppen könnten. Platini würde dann eine EM-Endrunde mit 64 Ländern und FIFA-Boss Sepp Blatter eine WM-Endrunde mit 128 Nationen durchführen, wird gemunkelt. Gibt es überhaupt 64 Länder in Europa? Falls nicht, wird man das Problem schon irgendwie lösen. Katalonien will sich ja praktischerweise gerade ohnehin mal wieder selbständig machen, Flamen und Wallonen spielen grundsätzlich lieber gegen- als miteinander, Bayern und Sachsen sind längst Freistaaten und das Saarland hatte unter dem Auswahltrainer Helmut Schön ja mal eine eigene Nationalmannschaft und spielte beispielsweise auch gegen die Bundesrepublik Deutschland. Da ist also einiges machbar.

Natürlich hätte dies alles Folgen: So müsste etwa bei einem WM-Turnier mit 128 Mannschaften von Anfang Mai bis Ende September gespielt werden. Oder so. Das hieße, die Abstellungsperiode der FIFA begänne Anfang April. Berücksichtigt man dann noch Platinis Champions-League-Finale Ende März, würden die einheimischen Ligen pünktlich zum Ende des Winters ihre Meister und Pokalsieger küren. Die Übergabe einer Meisterschale in München also im Schneetreiben? Zumindest denkbar.

Da die Spieler nach dem Ende solcher Mammut-Turniere ihren wohlverdienten Urlaub benötigen, könnte außerdem erst ab Mitte November der Ligabetrieb wieder aufgenommen werden. Fast die ganze Saison fände also in der kalten Jahreszeit statt. Selbstverständlich auch über Weihnachten und Neujahr in englischen Wochen, was für die Belastung der Spieler aber kein Problem wäre, da es ja keine Qualifikationsspiele mehr geben müsste. Jedes Land wäre für das jeweilige Endturnier automatisch qualifiziert, höchstens die ganz Schlechten müssten in eine Vorquali. Weil die Stadionbesucher ohnehin in den Planungen der Macher keine nennenswerte Rolle mehr spielen, werden deren Belange auch nicht weiter berücksichtigt. T-Shirt-Wetter im Stadion? Das war einmal. Aber Hauptsache, der Rubel rollt. Wer sein kühles Bier unter warmer Sonne trinken will, soll eben eine WM oder EM besuchen - außer in diesem Jahr, denn in Südafrika herrscht im Juni bekanntlich... der Winter.

Aber was machen die Blatters und Platinis dieser Welt, falls sich das mit den zuletzt wieder strengeren Wintern nun doch als neuer Trend erweisen sollte und nicht als Ausnahme? Zwar würden Freunde gepflegter Schneeballschlachten dann auch in den Stadien wieder vermehrt und nicht nur mal gelegentlich auf ihre Kosten kommen, aber bevor viele Stadionbesucher möglichweise doch einmal die Lust auf Dauer-Fußball im Winter verlieren würden, käme die ganz große Lösung in Betracht: Man könnte doch ganz Europa der Einfachheit halber überdachen! Der Trend zu beheizten Stadien wie zum Beispiel in Leverkusen oder Kerkrade oder komplett geschlossen Arenen wie auf Schalke oder in Düsseldorf existiert ja als Zwischenschritt ohnehin schon. An dem Wetterproblem arbeiten Blatter und Platini intern längst. Und so wie sie bisher schon vieles durchsetzen konnten, werden sie die Jahreszeiten letztendlich auch flächendeckend in den Griff bekommen, von Lissabon bis Novosibirsk. Wetten?

Aber war Vereinsfußball nicht ursprünglich auch einmal eine Sommersportart? Immerhin wurde der 1. FC Kaiserslautern mal an einem 15. Juni (!) Deutscher Meister. In Köln. 1991. Im Sommer also. Schöne Zeiten waren das damals.
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon salamander » 20.01.2010, 13:12


Interessanter Aspekt. Natürlich ist es völlig schwachsinnig, dass man im Siommer, wenn Du im T-Shirt im Stadion stehen klannst, nicht spielt und Dir dafür bei Minustemperaturen in Augsburg oder Fürth den Hintern abfrierst - wenn das Spiel überhaupt stattfindet. Aber alle 2 Jahre ein 4-wöchiges Großturnier mit 4-wöchigen Vorbereitungsphasen, anschließend noch 4 Wochen Urlaub für die Spieler und schon ist der Sommer verplant.

Aber football ist halt schon lang nicht mehr "for you an me" und auch nicht "for fucking industry" sondern primär für die Fernsehzuschauer. Und denen ist es völlig Wurscht, im Gegenteil, im Winter hat man eher mehr Zeit und Lust, einen kompletten Sonntag vor Sky und DSF zu verbringen.
Nichts wird sich also ändern, warum auch. Die Profiligen boomen (zumindest in D und GB), die Stadien sind zumindest in der 1. Liga auch im Winter knackevoll. Und am CL-Finale wird weltweit wahrscheinlich mehr verdient als an der kompletten Zweitligasaison, da kann man auch mal Einschnitte in den Ligen fordern.

Und solange sowohl Ligen wie Nationlaverbände glänzend an ihren Wettbewerben verdienen, solange "mehr Fußball" immer auch "mehr Gewinn" verspricht und mithin der Soccer Business eine Lizenz zum Gelddrucken ist, ist an eine Einschränkung von Wettbewerben zugunsten von Stadionbesuchern oder Spielern überhaupt nicht zu denken.



Beitragvon Altmeister » 20.01.2010, 13:18


an eine Einschränkung von Wettbewerben zugunsten von Stadionbesuchern oder Spielern überhaupt nicht zu denken.


So sieht es aus. Trotzdem darf man ja mal ein bisschen von den alten Zeiten träumen, ohne zu behaupten, dass damals grundsätzlich alles besser war. Dass die Zeit nicht mehr zurück gedreht wird, ist mir auch klar.
Deshalb ja auch ein paar kleinere Übertreibungen in die andere Richtung in diesem Artikel :wink:. Denn viele von den Jüngeren wissen ja gar nicht mehr, dass es früher tatsächlich einmal anders war. Irgendwie gewöhnt man sich halt an alles - oder muss dies tun, wenn man im sprichwörtlichen Sinne am Ball bleiben will.



Beitragvon Gandalf446 » 20.01.2010, 13:37


Mir schwahnt böses.
Wenn diese Pläne durchgesetzt werden dann gute Nacht. Eine WM mit 128 Teilnehmern??? Wie bitte soll das vonstatten gehen? Wahrscheinlich über eine WM Quali in Europa in 6 6er Gruppen, bei denen die ersten 5 Mannschaften direkt Qualifiziert sind und sich die 4 besten 6. Platzierten in einem erneuten Ausscheidungsturnier Qualifizieren können, wobei hierbei die besten 3 Mannschaften in die Endrunde kommen.
Ich würde mich ja für Andorra, San Marino oder Lichtenstein freuen, wenn sie mal die WM Quali schaffen würden, aber bitte nicht auf Kosten der übrigen Fußballfans, und vor allem nicht auf die Kosten derer, die Woche für Woche ihren Vereinen hinterherpilgern.
Es wäre eher ratsam, die Winterpause zu verlängern und dafür die Sommerpause zu kürzen, damit man mal längere Zeit bei schönem Wetter ins Stadion gehen kann, anstatt mehrfach bei Temperaturen deutlich unter 0°C dastehen muss und auf der Anfahrt teil übelsten Straßenbedingungen trotzen muss. Für die Spieler kann das auch nicht gesundheitsfördernd sein.
Eigentlich gehört im Dezember und Januar gar nicht gespielt. Statt dessen im Mai und Juni
1. FC Kaiserslautern - Wenn Fußball zur Religion wird

"3 Spiele - 8 Punkte" Wir sind wieder da



Beitragvon cartman » 20.01.2010, 13:50


Thomas hat geschrieben:Platini - mach mal!
An dem Wetterproblem arbeiten Blatter und Platini intern längst. Und so wie sie bisher schon vieles durchsetzen konnten, werden sie die Jahreszeiten letztendlich auch flächendeckend in den Griff bekommen, von Lissabon bis Novosibirsk. Wetten?


Da mach ich mir wenig Sorgen. Blatter fabriziert soviel heiße Luft, dass er alleine schon messbar für wärmere Winter sorgt.

Erschreckend dagegen die Aussichten auf EM und WM. Zumindest bei letzterem hab ich noch nix von den Plänen gehört, aber Blatter wirds schon schaffen, die Afrikaner und Asiaten auf seine Seite zu ziehen. Die Aussicht auf je 20 statt 4 Teilnehmer wird die Verbände schon dazu bewegen, die Pläne zu befürworten.



Beitragvon Goldie » 20.01.2010, 13:59


Platini und Blatter sind ja bekannt, dass sie voreilig etwas rausposaunen. Oft unbedacht und ohne Hintergrund.
Vor einem halben Jahr etwa hatte Platini die Idee, dass die einzelnen Verbänder der britischen Insel "eine" Nationalmannschaft stellen.

Eine EM mit 64 Mannschaften kann ich mir schlecht vorstellen. Wer spielt dann die Quali? Die Bezirksauswahl Pirmasens gegen die Bezirksauswahl Kaiserslautern?

Schlimm ist allerdings, dass diese Ideen existieren.

Ich spinne jetzt etwas, aber was passiert, wenn die EM oder die WM erweitert werden und die Winterpause verlängert wird. Dann gibt es nur die Lösung der englischen Wochen und da freut sich nur das Bezahl-TV. Der Stadiongänger bleibt der Dumme. Entweder mit dicker Winterjacke oder vor dem TV-Gerät, weil ein Stadionbesuch unter der Woche nicht mehr möglich ist.



Beitragvon Mac41 » 20.01.2010, 14:02


Ich weiss nicht, was ihr alle habt, die Herren von FIFA und UEFA denken halt weiter und auch mehr in die Zukunft.
Wer will schon bei 35° im Schatten Fußball spielen, wer sich im Stadion einen Sonnenstich holen. Im Zuge der globalen Erwärmung wird Soccer im europäischen Sommer immer gefährlicher, für Spieler und Zuschauer.
Die Alternative wären die klimatisierten Stadien, aber auch dies wäre nicht bezahlbar und energiepolitisch unkorrekt.
Daher wird im Geheimen schon an folgendem Plan gearbeitet, in Alaska (für die FIFA, zusammen mit dem IOC) und in Grönland für die UEFA, sowie in Königin Maud-Land in der Antarktis (für Süd-Amerika und Afrika), Stadien und Trainingsanlagen für die jeweiligen Großturniere zu errichten, die dort fest angesiedelt werden. Aufgrund des langen Tageslichtes ist Zeitverschiebung kein Thema, die Sicherheit für VIP-Gäste kein Problem und der gemeine Fußballpöbel kann leicht abgefangen werden.
Der erweiterte Kreis der Nationalspieler wird so oder so aus den nationalen Ligen herausgekauft und separat von den Verbänden in Zusammenarbeit mit den weltweiten TV Vermarktern angestellt.
Nationale Ligen, Gau - oder Kantonsmeisterschaften kann es ja immer noch geben, insbesondere für Lokalpatrioten und Old-School-Fans.
Wie sowas funktioniert, kann man in den USA an der NFL schon sehen.
Ach übrigens was kümmert euch das Wetter und die Kälte. Das größte TV Sportereignis der Super Bowl findet auch immer mitten im tiefsten Winter, am ersten Februarsonntag statt.
....und die größten Freiluftveranstaltungen im Rheinland mit Millionen Zuschauern (de Zöch) sind auch immer im Februar!
Hasta la Victoria - siempre!



Beitragvon Westkurvenalex » 20.01.2010, 14:09


Weder von Blatter, noch von Platini (als Funktionär) halte ich was. Alleine die Aussage, dass in allen Stadion Sitzplätze sein müssten disqualifiziert Blatter. Beide, sowie die anderen Funktionäre können doch gut reden. Wenn sie überhaupt ein Spiel (im Winter) besuchen, kommen sie aus den warmen VIP Logen (nix gegen die generell) und setzen sich auf ihren warmen Platz. Da kann man doch 2-3 Stündchen dem Volk zumuten, in der Kälte zu stehn (soweit man darf), nicht wahr?
Jetzt sind mal unsere Obersten gefragt. Als größter Bund der Welt soll der DFB mal den beiden zwischen die Augen hauen.....aber halt. Denen geht es ja eigentlich auch mehr oder minder hinten vorbei....hauptsache die Kohle stimmt. Ein paar 1000 Verrückte werden immer ins Stadion kommen und notfalls hilft man einfach ein wenig mit dem Computer nach.
Der normale Stadiongänger kann da relativ wenig tun. Gefordert sind die Großen von DFB und DFL....auch unser Kaiser.



Beitragvon Goldie » 20.01.2010, 14:15


ja Mac41:
Der Superbowl findet im Februar statt, aber in Florida.
Es besteht ein kleiner Unterschied, ob ich bei 10°C im Satdion stehe oder -10°C oder 0°C.

Den Rest deines Beitrages werte ich mal ironisch.



Beitragvon OWL-Teufel » 20.01.2010, 14:17


Eine Problematik,die wir hier immer mal wieder an verschiedenen Stellen thematisiert haben.

Grundsätzlich begrüße ich als reisender Fan die Abschaffung der Englischen Wochen in der Liga.Nur geht das derzeit leider auf Kosten der Winterpause,die auf rund drei Wochen reduziert wurde.

Geld regiert das Geschäft und das Geld repräsentiert hier der TV-Zuschauer.Der ist der König des Geschäfts und bestimmt es somit auch.Der Kunde ist König,eine alte Weisheit,nur hätte ich vor 10 Jahren nicht gedacht,dass dieser im Bereich des Verkäufers absolut treffende Spruch einmal den Fußball dermaßen nachhaltig beeinflusst.

In der Tat sind Länderspiele und Turniere hier das Problem,das CL-Finale ist nicht so weltbewegend.Das an einem Samstag stattfinden zu lassen,macht in meinen Augen (ähnlich wie beim DFB-Pokal) absoluten Sinn.

Warum muss man entsetzlich langweilige Testspiele an einem Samstag stattfinden lassen?Genauso ist es mit diesem unerträglichen Länderspiel-Gegurke Groß gegen Klein in einem langweiligen Qualifikations-Prozedere: Warum so viele Spiele,dass man auf einen Samstag ausweichen und den Ligabetrieb ruhen lassen muss?Von den aufgeblähten Vermarktungs-Marathons alle zwei Jahre im Sommer mal ganz abgesehen.

Dass man natürlich unbedingt den ehemaligen UEFA-Cup so elend in die Breite ziehen musste und so weitere unnütze Spiele schafft und den Terminplan verstopft,kommt erschwerend hinzu.

Wenn man die Anzahl der Länderspiele drastisch runterfahren würde (interessieren doch eh immer weniger Zuschauer - eben weil es einen Länderspiel-Overkill gibt),würden diese auch wieder interessanter.Man kann dieses Gegurke einfach nicht mehr ertragen,ich persönlich schon seit Jahren nicht mehr.Ähnliches gilt für den Europapokal.Im Fußball ist weniger definitiv mehr.
Es wundert doch keinen,dass die Rekord-Nationalspieler heutzutage auf annähernd 200 Spiele kommen,in den 70er und 80er Jahren wäre das undenkbar gewesen,da einfach nicht so oft gespielt wurde.

Und der weitere Effekt wäre die Entzerrung des Spielplans,so dass man weiterhin den Ligabetrieb nur am Wochenende durchführen kann,sogar einen Puffer zu den Turnieren hat und trotzdem eine Winterpause von 6 Wochen einrichten kann.



Beitragvon Betzepower1973 » 20.01.2010, 14:23


Ich wäre dafür, dass die Liga von März bis November durchspielt und
die FIFA bzw. UEFA ihre Turniere im Dezember/Januar spielt und zwar
da, wo es in diesen Monaten einigermaßen erträglich ist, z.B. Südeuropa,
Südamerika

Achtung Ironie/Sarkasmus:
Hätte Deutschland nicht den 2. Weltkrieg verloren, gäbe es eine
EM mit 5 Staaten und eine WM mit 15 Staaten. Allerdings müsste
man dann für Liga-Spiele verdammt weit fahren/fliegen.
"Das Grauen hat einen Namen: Betzenberg. Dort ist der 1.FC Kaiserslautern zu Hause, jenes Team, das die Ästhetik der Kneipenschlägerei zur sogenannten Fußballkultur erhob." (Wiglaf Droste)



Beitragvon Goldie » 20.01.2010, 14:24


@OWL:
Beckenbauer hat ja vorgeschlagen, dass man bestimmte Qualispiele löschen sollte.
Wenn ich sehe, dass DEU gegen Lichtenstein samstags übertragen wird oder sonst solche Kackspiele. Für die Kleinen sicher ein großes Vergnügen aber es schadet den Fans, den Zuschauern und auch den Spielern.
Allein durch das Wegfallen dieser Spiele hätte man 2-4 Samstage frei.

Auch manch Freundschaftsspiel könnte in meinen Augen ausfallen oder der Supercup vor der Saison. Das sind nochmal etwa 3 Samstage.



Beitragvon Tilly » 20.01.2010, 14:31


15. Juni 1991 => das Super-Datum.
Dazu ergänzend: Das Hinspiel gegen Köln ist damals ausgefallen wegen Wetter. Leider kam die Absage erst Samstag mittag... Ich war zu der Zeit schon fast 5 Stunden unterwegs und hatte an jeder Autobahnraststätte zwischen Hildesheim und KL beim FCK angerufen, obs stattfindet... Leider kam immer nur die Bandansage mit Allgemein-Blabla. Bei der Ortseinfahrt in KL kam dann in den 12.00h Nachrichten die Absage. Super-Schnitte....... Damals habe ich kurz versucht, mir einen anderen Verein zu suchen... Ungefähr 5 Sekunden lang.
Und auf der Rückfahrt habe ich beschlossen, das handy zu erfinden...



Beitragvon Diablo-Rojo » 20.01.2010, 15:03


@Tilly: Warum hast Du nicht bei twitter oder facebook nachgeschaut??? :D

Zum Thema: Sollen sie von mir aus alles machen. Nationalmannschaft seh' ich eh nur noch sporadisch die Endrunden-Spiele - wenn überhaupt. Die ganze nut***a-Bande geht mir sowas von auf den Zeiger - wird nur noch getoppt vom Seidenschal-tragenden Skandal-heimlich-Raucher und dem nichtssagenden Hohlbrot an der Seite.

Ich freu mich schon auf die Zeit, wenn wir alle auf der Suche sind nach Fußballvereinen und Stadien, die nicht auf dem Premiere-Kanal Nr. 149 kommen. Ich bin mir sicher, wir werden uns dort wieder treffen. Sie werden nicht eher Ruhe geben, bis...

...der letzte cm² Bande beworben ist...
...die letzte Tagesminute Live-Fußball zu sehen ist...
...das Durchschnittsalter im Stadion bei 11,5 Jahren liegt...
...25 Mannschaften in der Buli spielen...
...die ersten 5 Ligen zum Profifußball gehören...
...das Bier 9,90€ kostet...
...die WM auf den Kanaren gespielt wird...

usw.

Insofern ein schmerzhafter Abschied in Raten, vielleicht aber hin in eine andere, bessere Zukunft.

Grüße,

D-R
RIP, Super Sic
RIP, Kentucky Kid



Beitragvon Thomas » 20.01.2010, 15:29


Also, ich glaube die EM mit 64 bzw. WM mit 128 Ländern waren nur ein Element des eher satirischen Teils dieses Artikels, ähnlich wie die komplette Überdachung von Europa (interessanter Ansatz!) ;) Bis zur Chefetage von UEFA und FIFA gehen unsere DBB-Kontakte dann nämlich doch noch nicht, oder habe ich was verpasst, Altmeister? :D

Das die immer mehr fortschreitende Kommerzialisierung die Wurzel vielen Übels ist, wie viele hier ja schreiben, stimmt wohl tatsächlich. Darauf kann man dann eigentlich nur auf zwei Weisen reagieren: Protest oder Galgenhumor. In dieser Kolumne wurde mal eher letzteres aufgegriffen.
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon dem fritz seine erben » 20.01.2010, 15:50


Thomas hat geschrieben:Also, ich glaube die EM mit 64 bzw. WM mit 128 Ländern waren nur ein Element des eher satirischen Teils dieses Artikels, ähnlich wie die komplette Überdachung von Europa (interessanter Ansatz!) ;)


Oft genug kommt es eben nicht drauf an, ob einer was gesagt hat, sondern ob man es ihm zutraut. So gesehen muß man jedes wilde Gerücht und so ziemlich jede abartige Idee im Zusammenhang Blatter ernst nehmen. :?



Beitragvon salamander » 20.01.2010, 16:12


Das Problem ist ja auch, dass in diesen Länderverbänden jedes Land eine Stimme hat. Das ist der Grund dafür, dass es solche Spiele wie D-LIE gibt, denn weder sportlich noch finanziell macht das Sinn. Aber der UEFA- oder FIFA-Präsident hängt von den Stimmen der Letten, Esten und Adorraner ab, nicht von den Deutschen. Der UEFA-Präsiedent, der die Länderspiele für die jungen, kleinen Nationen (Ost-)Europas eindampft, hat seinen Posten verwirkt. Das gleiche gilt für Blatter in der FIFA, der mit seinem demonstrativen Einsatz für Afrika und das (inzwischen zurückgenommene) erdteil-rollierende System der Ausrichtung massenhaft Stimmen auf anderen Kontinenten eingesammelt hat und damit seine Wiederwahl trotz aller Skandale sicherte. Da kann er die paar Gegner in Europa locker verkraften.



Beitragvon Thomas » 20.01.2010, 16:21


@dem fritz seine erben:
Da hast Du natürlich auch wieder recht ;) Das ist ein erschreckender Randaspekt an der ganzen Sache.

@salamander (und andere):
Ich finde es eigentlich okay, dass ein Land wie Deutschland durch z.B. eine WM-Qualifikation mit sechs Mannschaften muss, wo dann eben auch mal ein Spiel gegen Liechtenstein dabei ist. Einfach aus Solidarität mit diesen kleinen Ländern, genau wie im DFB-Pokal auch nicht die Bundesligisten z.B. erst in Runde 3 eingreifen sollten. Das Problem ist m.E. eher die Aufblähung (mal wieder aus finanziellen Gründen) von Wettebewerben wie UEFA-Cup oder Champions League, von Confed Cup oder Klub-WM. Und vielleicht noch die sinnlosen Freundschafts-Länderspiele, die auch immer ein paar Wochenenden pro Saison für den Bundesligafußball blockieren.


Jetzt haben wir aus einer eigentlich amüsant gedachten Kolumne innerhalb von wenigen Kommentaren tatsächlich eine ernsthafte Diskussion gemacht. Man merkt, dass wir FCK-Fans in den letzten Jahren einfach zu wenig zu lachen hatten ;)
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon Goldie » 20.01.2010, 16:56


die kleinen Fussballverbände (ab bestimmter Position in der Rangliste) sollen ihre eigene Quali spielen und der Gewinner darf dann in die Quali der Großen oder direkt zum Turnier. Dadurch fallen für die großen Nationen zwei Spiele weg, was der Liga zu Gute kommt und jeder Verein würde das begrüßen.

Dazu kommt, wie Thomas richtig geschrieben hat, die Aufblähung der EC-Wettbewerbe. Das hat schon mit Einführung der Zwischenrunde in der CL angefangen und geht weiter mit der Euroleague oder wie die heißt.
Es ist ja schön, wenn kleine Mannschaften gegen die Großen spielen dürfen, aber es darf nicht auf Kosten der Topligen und deren Unterbau gehen. denn die großen Verbände und deren Ligen finanzieren den Europapokal und nicht der (sorry) Bauer in Aserbaidschan oder sonst wo.

Der gesammte Spielplan ist zu aufgebläht mit unnützen Spielen, sei es auf Länderspielebene oder im Europapokal.
Aber das ist nur meine Meinung.



Beitragvon OWL-Teufel » 20.01.2010, 17:14


Goldie hat geschrieben:Aber das ist nur meine Meinung.


Nicht nur deine,auch meine!

Es wird sich aber herausstellen (und Ansätze sind jetzt schon erkennbar),dass dieses ständige Berieseln mit Länderspielen oder Euro-League (*würg*)-Spielen eine Übersättigung zur Folge haben wird.

Das hat man schon gesehen,als die Nationalmannschaft letztes Jahr noch mal das Publikum melken wollte (was ja einem tragischen Ereignis zum Opfer fiel) und dort die Karten schon wie Blei im Regal lagen.

Wer will denn das auf Dauer auch bezahlen?Billig sind Tickets für solche Veranstaltungen ja in der Regel nicht!



Beitragvon Lutra1900 » 20.01.2010, 17:33


Schaut man in die DEL, können wir noch froh sein. 2 Spiele am Wochenende sind die Regel PLUS englische Wochen.
Ich glaub fast, soweit sind wir davon gar nicht entfernt.
- kürzere Winterpause stößt auf Kritik
- englische Woche wird von DFB/DFL-Seite selbst ja auch als nicht gut befunden
- seit Jahren ist der Wunsch nach einer 20er Bundesliga da
- CL-Finale mittlerweile am WE

da liegt das Wochenende mit zwei Spielen ja wohl auf der Hand... leider

Nicht schlecht find ichs in Österreich, besonders im Amateurbereich. Ende Juli/Anfang August Saisonbeginn. Im Amateurbereich schon Anfang November Winterpause (muss bei uns ja ned unbedingt sein).
Ende März fängt die Rückrunde an und geht bis Mitte Juni.



Beitragvon Piranha » 20.01.2010, 20:31


Goldie hat geschrieben:ja Mac41:
Der Superbowl findet im Februar statt, aber in Florida.
Es besteht ein kleiner Unterschied, ob ich bei 10°C im Satdion stehe oder -10°C oder 0°C.

Den Rest deines Beitrages werte ich mal ironisch.


Wie kommst Du denn darauf. Aus nichts geht hervor, daß er es nicht ernst meint. :nachdenklich: :nachdenklich: :nachdenklich:



Beitragvon Red-White-Power » 21.01.2010, 00:13


Ich finde es im Moment schon blöd, das es fast immer kalt ist wenn mal zum Fußball fährt, das nervt total.
Gibt nix geileres als bei Sonnenschein ein Spiel zu besuchen...
ALLES AUSSER LAUTERN IST SCHEISSE



Beitragvon Fragile X Factor » 21.01.2010, 12:17


..ach, die Super-Bowl..

..die ist diesmal in Florida, aber ich erinnere mich an das Schneetreiben, als die Chicago Bears im Finale unterlagen. Haben mir die Fans leid getan. Das war schon Körperverletzung.
Eine seelische Verletzung erleide ich, wenn ich mir die Zukunft wie Altmeister sie gezeichnet hat, vorstelle. Ich hab ja nix gegen Visionen und Utopien a´la Blatter und Co., solange sie nur Gedanken spiegeln. Hoeneß Europaliga ist zum Teil Realität geworden, daher fürchte ich mich vor den Teilumsetzungen und die sind dann nicht nur Ironie. Vor allem Mac41´s Vision (schüttel) :wink: .. Alaska also.. immer eine Reise wert (bibber)

Mich wundert nur, dass diese Mega-T(o)urnaments ohne uns Fans immer noch Rendite abwerfen. Schöngerechnete Bilanzen oder nicht. Vielleicht erleben wir bald den absoluten Veranstaltungs-Overkill....

@ Thomas..
hast schon recht das wir nicht viel zu lachen hatten (krampf), aber dbb öffnen die meisten wahrscheinlich immer noch mit einem Lächeln. Allein solcher Kolumnen wegen...
"Are you gonna bark all day, little doggie, or are you gonna bite " (Mr. Blonde)

"The biggest thing for me is just to get out on that field. Just to do that will be incredible" (Jonah Lomu)
https://www.youtube.com/watch?v=SWT5I-oAVjY



Beitragvon Lautrer Jung » 21.01.2010, 18:19


Also ich wäre für eine längere Winterpause und eine kürzere im Sommer!
Im Winter bei Schnee und Eis zu allen Spielen des FCK zu fahren ist mühsam und im Stadion ist es KALT !

UNd wärend man gemütlich im Sommer mit dem T-Shirt im Block stehn kann, sitzt man zuhause :!:

Da läuft doch einiges schief !!!
Aus Scheisse Gold machen :lol:




Zurück zu Allgemeines

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 7 Gäste