42 Beiträge
• Seite 1 von 2 • 1, 2
Reportage: Fangesänge im Fußballstadion
Mit Feldgeschrey nach Wembley
von Gastschreiber Kaiserslautern1900
Beim Besuch eines Fußballspiels im Fritz-Walter-Stadion dürfen einige Dinge nicht fehlen: Die Bratwurst oder Frikadelle vorher - manche schwören sogar auf Fisch - das Pilgern auf den „heiligen Berg“, das Treffen vieler Freunde und Bekanntschaften, das Bier, der Wein oder die Cola, um die Kehlen zu ölen... und vor allem Fangesänge! Jeder kennt sie, fast alle singen sie, aber kaum einer kennt ihren Ursprung.
Mit der Geschichte des wohl bekanntesten Fußballsongs kann man ganze Bücher füllen und sie wurde auch schon sehr oft erzählt. Abgeleitet aus dem Bühnenstück „Liliom“ des ungarischen Dramatikers Ferenc Molnar entstand 1945 das Musical „Carousel“, welches am 19. April am New Yorker Broadway uraufgeführt wurde. Das dramatische Finale dieses Stücks bildet „You'll never walk alone“. In diesem Jahr war das Lied auch zum ersten Mal in den Charts, gesungen von Frank Sinatra. Weltberühmt wurde das Lied aber erst im Jahre 1963, in dem es auch seinen Siegeszug durch die Fußballstadien der Welt startete. Die Version von „Gerry and the Pacemakers“ landete auf Platz 1 der Billboard-Charts und wurde im Zuge des Stadionprogramms eingespielt, denn der FC Liverpool spielte damals an der Anfield Road immer nur die Top 10 ab. Als die Anlagen bei „You'll never walk alone“ ausfielen, sangen die Fans auf dem weltberühmten „Kop“ inbrünstig weiter. So erzählt es zumindest die weit verbreitetste Version zu der Geschichte dieses Liedes. Über Liverpool, wo der Slogan heute sogar das Vereinswappen ziert, startete der Song seinen Siegeszug durch die Fußballwelt.
Auch ein anderes auf dem Betzenberg oft gesungenes Lied, hat seinen Ursprung im Musical. „We love you Conrad, oh yes we do...“ aus ,,Bye Bye Birdie“, welches bei der Uraufführung 1958 noch „Let's go steady“ hieß. Doch erst nach 1964 tauchte dieses Lied im Zuge der Beatles-Mania wieder auf. Das Lied „We love the Beatles“ von ,,The Carefrees“ war allerdings erstaunlicherweise ein Flop, obwohl es als einziges Huldigungslied an die Beatles den Sprung in die Top 40 schaffte, wo es sich tatsächlich eine Woche lang hielt. Findige Liverpoolfans änderten diesen simplen Text in „We love you L-Town“ und ein neuer Stadiongesang war geboren. Vor vielen Jahren fand dieses Lied auch den Weg auf den Betzenberg und wird seitdem als „We love you K-Town, we do“ gesungen. K-Town ist der Name, den die zahlreichen Amerikaner der Stadt Kaiserslautern aus sprachlichen Gründen gaben.
In „Oh my Darling, Clementine“ singt der zurückgebliebene Liebhaber von der Minenarbeitertochter Clementine, welche als Nichtschwimmerin bei einem Badeunfall ertrinkt. Diese traditionelle Westernballade wurde schon 1884 von Percy Montrose komponiert. Die letzte Passage beschreibt bei diesem typischen Lagerfeuerlied, dass der Liebhaber sich über die verstorbene Clementine hinwegtröstet, indem er die kleine Schwester küsst und er seine Geliebte vergisst. Aus diesem Grund wird diese Passage in Gesangbüchern für Kinder oft weggelassen. Während wir es unter „Von der Elbe, bis zur Isar, immer wieder FCK“ kennen, gibt es von diesem Lied auch einige andere Versionen, welche meist lediglich regionale Unterschiede aufweisen. Die Fans von Rot-Weiß Essen singen zum Beispiel „...von der Ruhr bis an die Elbe“, während die Fans der Malocher aus Oberhausen „von der Ruhr bis an die Emscher“ singen. Wann und wie dieses Volkslied den Weg ins Stadion fand, ist nicht überliefert.
Aber nicht nur Westernlieder hielten Einzug auf den Rängen des Fritz-Walter-Stadions. Auch Seefahrerlieder, so genannte Shantys, fanden den langen Weg in die Westkurve. Der Refrain des bekanntesten deutschen Shantys hörte man leider schon länger nicht mehr auf dem Betzenberg: „Oh, Rot-Weiß Rot, wir saufen bis zum Tod, wir holen den DFB-Pokal (den U-Uefa-Cup), und wir werden Deutscher Meister!“ Das deutsche Originallied ist der „Hamborger Veermaster“ welches auf Plattdeutsch gesungen wird, jedoch einen englischen Refrain hat. Datiert wird das Lied auf 1848, etwa zwei Jahre nach dem Beginn des großen „Gold Rush“ in den USA. „Hamborger Veermaster“ ist ein sehr sozialkritischer Shanty, der die katastrophalen Umstände an Deck beschreibt. Bei dem „Hamborger Veermaster“ handelt es sich vermutlich um den Klipper „Deutschland“, welcher Auswanderer in die Vereinigten Staaten brachte. Auch hier gibt es in der Fußballversion natürlich Abwandlungen, so sangen die FCK-Fans im Sommer 1991, zwischen letztem Bundesligaspieltag und Pokalfinale, genüsslich „...wir haben den DFB-Pokal und jetzt sind wir Deutscher Meister!“
„Steht auf wenn ihr Lautrer seid!“ sowie „...und SO sieht die Hölle aus!“ geht auf das Cover des Songs „Go West“ von den Pet Shop Boys zurück. Die Melodie im Fußballstadion machten die Fans von Borussia Dortmund Mitte der 1990er Jahre bekannt, als sie bei einem Auswärtsspiel im Europacup fernsehtauglich fast nur ein Lied sangen: „Olé, hier kommt der BVB!“ Das berühmte „Steht auf...“ wurde hingegen vom Ruhrpott-Rivalen Schalke 04 perfektioniert und ist noch heute einer der Standardsongs in Fußball-Deutschland. Doch es ist durchaus amüsant, dass ausgerechnet „Go West“ den Weg in die Fankurven fand. Der Titel nimmt Bezug auf den Slogan der Manifest-Destiny-Doktrin, welche den Expansionismus der USA auf den gesamten nordamerikanischen Kontinent verfügt. „Go West, young man“ wird jedoch in diesem Titel parodiert und versteht sich eher als Verherrlichung San Franciscos, das Ziel der Schwulen-Rechts-Bewegung. Das Originallied stammt von einer anderen bekannten Band, den Village People („Y.M.C.A.“).
Die Musik der Beatles hat im Fußball ebenso ihre Spuren hinterlassen, was nicht zuletzt auf die Heimatstadt der „Fab Four“ zurückzuführen ist: Liverpool! „Zieht den Bayern die Lederhosen aus“, welches der Überlieferung nach übrigens auf dem Betzenberg erfunden wurde, stammt aus der Feder Paul McCartneys, die Melodie stammt aus dem Lied „Yellow Submarine“ aus dem Jahre 1966. Von da an war es sage und schreibe 13 Wochen auf Platz 1, verkaufte sich mehr als eine Millionen Mal und sicherte den Beatles die 21. goldene Schallplatte, mit welcher sie Elvis Presley überholten. 1968 stand der Name des Liedes Pate für den Zeichentrickfilm, indem wiederum die Band eine zentrale Rolle spielte. Die Beatles werden in Liverpool noch heute verehrt, doch nicht vergöttert! Denn viele Liverpooler nehmen ihnen immer noch übel, dass sie sich bei der „erstbesten Gelegenheit nach London verpissten...“. Die Rolle der vergötterten Band in der Hafenstadt an der Mersey nehmen stattdessen ,,Gerry and the Pacemakers“ ein, welche heute noch in Liverpool leben und hin und wieder auch „You'll never walk alone“ live im Stadion zum Besten geben.
Was die Beatles für den englischsprachigen Raum sind, ist für den deutschen Raum eine bekannte Düsseldorfer Punkband, die Toten Hosen. Das berühmteste Fußballlied ist hierbei wohl die Single „Bayern“ aus dem Jahr 2000. Das relevanteste Hosen-Stück für die Fans des 1. FC Kaiserslautern ist jedoch ein ganz anderes. Wenn tausende Taschentücher gezückt werden, der Gegner schon verloren hat und verabschiedet wird, kann nur von einem Lied die Rede sein: „Schönen Gruß und auf Wiedersehen“, mit der kleinen aber feinen Textänderung „...wir wollen keine Tränen sehen“ (statt: „...wir können keine Tränen sehen“). Das 1990 geschriebene Lied tauchte schnell auch in der Westkurve auf. Als erstes und auch noch heute wird das Lied bei der Düsseldorfer EG und - regional gesehen - den Mannheimer Adlern gespielt und gesungen. Dieses Abkupfern vom Eishockey war in den 1990er Jahren üblich. Viele Lieder wurden von Besuchern beider Sportarten erstmal „angetestet“, bevor sie in das große Stadion mit übernommen wurden. In den 1980er und 1990er Jahren sind hier besonders der altehrwürdige Friedrichspark zu nennen, in dem der Mannheimer ERC spielte (heute Adler Mannheim in der Arena) und das legendäre Eisstadion an der Brehmstraße, wo die DEG beheimatet war.
Nicht nur Eishockey und Fußball haben eine gemeinsame Vergangenheit bei Fangesängen, sondern es gibt noch eine viel festere Verwurzelung: Mit der Kirche nämlich! Nicht nur, das Fußball zeitweise als Religion gilt, Rituale besitzt, Menschen Hoffnung gibt, er bedient sich auch eines der wichtigsten Elemente des instutionierten Glaubens - der Musik. Eines der wohl wichtigsten Lieder für den Fußball ist das Gospellied „When the Saints go Marching in“, welches zuerst bei den Tottenham Hotspurs aufkam („When the Spurs go Marching in“). Die Melodie stammt aus dem Gesangbuch „Spirituals Triumphant - Old and New“, das Edward Boatner Ende der 1920er Jahre veröffentlichte. Merkwürdigerweise, nimmt das Original Bezug auf die Apokalypse, den Untergang der Welt; etwas, das die meisten FCK-Fans die letzten paar Jahre nahezu jedes Wochenende erlebten. Es ist jedoch verwunderlich in wie vielen Varianten diese Melodie auf dem Betze gesungen wurde oder noch gesungen wird. Ob beim Schiedsrichtermobbing „Er hats gesehen“, „Oh hängt sie auf, die schwarze Sau“, bei „Die Nummer 1 im Land sind wir“, bei „Ihr habt bezahlt, ihr könnt jetzt gehen“ oder „Wir haben bezahlt, wir woll'n was sehen“, oder aber bei - zurzeit immer wieder gerne - „Der FCK ist wieder da“. Auch bekannt ist das Lied aus Spielen gegen die Borussia aus Dortmund: „Sie tragen schwarz, sie tragen gelb, sie sind die dümmsten Fans der Welt“.
Aber was unterscheidet diese Lieder, die allesamt ihren Ursprung nicht auf dem Betze haben, von den „Youtube-Gesängen“ der heutigen Zeit? Diese Lieder setzten sich ohne moderne Medien nach und nach durch. Sie wurden von der Kurve getragen, verbreitet und in spontanen Ergüssen immer wieder umgedichtet. Unzählige Varianten von „Schiri, wir wissen wo dein Auto steht“ kursierten auf den Rängen des Betzenbergs. Von brennend bis verschoben! Oder etwa nicht, Maurizio Gaudino? Spontane Gesänge sind keine Dinge, die vergessen sind. Fragt doch mal Nourredine Daham, was er von Boney Ms „Rivers of Babylon“ hält! Oder erinnert Euch, als die Mainzer Ampeln besungen wurden, dass sie auf Grün springen!
In den letzten Jahren waren es dann schließlich vor allem die Ultragruppen, die neues Liedgut in die deutschen Stadien trugen. Teilweise mit mehreren Strophen und mit bekannten oder auch mit selbst komponierten Melodien, mal von der ganzen Fankurve und mal nur von ein paar Dutzend „Chorknaben“ getragen. Zwar werden auch hier neue Gesänge immer wieder kopiert, dennoch muss einem um die Kreativität der deutschen Fankurven ganz offensichtlich nicht bange sein - auch wenn komplizierte Melodien und Vorsänger mit Megaphon für viele alteingesessene Fans durchaus einen Kulturschock bedeuteten.
Wir befinden uns in letzter Zeit auf einem guten Weg. In der Kurve und auf dem Spielfeld, sodass die Mutter aller FCK-Gesänge bald wieder spontan über die Lippen jedes einzelnen kommen möge, wenn unser glorreicher FCK, auf den schwindelerregenden Höhen des Hexenkessels Betzenberg die großen Bayern an die Wand schreit, so wie einst beim legendären 7:4. „Hi Ha Ho - Bayern ist K.O.!“
Aber ob lange Lieder, kleine prägnante Schlachtgesänge wie „Kaaaiiiiserslautern“ oder spontane Dichtungen es bleibt noch eine zentrale Frage: Warum werden überhaupt „Schlachtgesänge“ - oder besser gesagt „Schlachtrufe“ - angestimmt? Und vor allem, seit wann? Der Ursprung dieser Gesänge liegt schon in der Antike. Sinn dieser Rufe war es, den Kampfgeist und auch das Gemeinschaftsgefühl zu steigern, aber auch den Gegner einzuschüchtern. Beim Fußball wird von Gesängen erstmals in den 1920er Jahren im Mutterland des Fußballs berichtet. Es ist sogar überliefert, welches der erste Gesang beim Fußball überhaupt war. Es ist die christliche Hymne „Abide with me“, welche beim FA-Cup Finale 1927 abgespielt wurde und selbst vom König Georg V. euphorisch mitgesungen wurde. Dieser historische Moment war der 23. April 1927 beim Spiel Cardiff City gegen Arsenal London im Wembley-Stadion, London vor 91.206 Zuschauern.
(Der Artikel wurde verfasst vom langjährigen FCK-Supporter Kaiserslautern1900, der seit seinem Umzug ins Ruhrgebiet aktives Mitglied des Fanclubs „Kölnteufel“ ist.)
Quelle: Der Betze brennt
Mit Feldgeschrey nach Wembley
von Gastschreiber Kaiserslautern1900
Beim Besuch eines Fußballspiels im Fritz-Walter-Stadion dürfen einige Dinge nicht fehlen: Die Bratwurst oder Frikadelle vorher - manche schwören sogar auf Fisch - das Pilgern auf den „heiligen Berg“, das Treffen vieler Freunde und Bekanntschaften, das Bier, der Wein oder die Cola, um die Kehlen zu ölen... und vor allem Fangesänge! Jeder kennt sie, fast alle singen sie, aber kaum einer kennt ihren Ursprung.
Mit der Geschichte des wohl bekanntesten Fußballsongs kann man ganze Bücher füllen und sie wurde auch schon sehr oft erzählt. Abgeleitet aus dem Bühnenstück „Liliom“ des ungarischen Dramatikers Ferenc Molnar entstand 1945 das Musical „Carousel“, welches am 19. April am New Yorker Broadway uraufgeführt wurde. Das dramatische Finale dieses Stücks bildet „You'll never walk alone“. In diesem Jahr war das Lied auch zum ersten Mal in den Charts, gesungen von Frank Sinatra. Weltberühmt wurde das Lied aber erst im Jahre 1963, in dem es auch seinen Siegeszug durch die Fußballstadien der Welt startete. Die Version von „Gerry and the Pacemakers“ landete auf Platz 1 der Billboard-Charts und wurde im Zuge des Stadionprogramms eingespielt, denn der FC Liverpool spielte damals an der Anfield Road immer nur die Top 10 ab. Als die Anlagen bei „You'll never walk alone“ ausfielen, sangen die Fans auf dem weltberühmten „Kop“ inbrünstig weiter. So erzählt es zumindest die weit verbreitetste Version zu der Geschichte dieses Liedes. Über Liverpool, wo der Slogan heute sogar das Vereinswappen ziert, startete der Song seinen Siegeszug durch die Fußballwelt.
Auch ein anderes auf dem Betzenberg oft gesungenes Lied, hat seinen Ursprung im Musical. „We love you Conrad, oh yes we do...“ aus ,,Bye Bye Birdie“, welches bei der Uraufführung 1958 noch „Let's go steady“ hieß. Doch erst nach 1964 tauchte dieses Lied im Zuge der Beatles-Mania wieder auf. Das Lied „We love the Beatles“ von ,,The Carefrees“ war allerdings erstaunlicherweise ein Flop, obwohl es als einziges Huldigungslied an die Beatles den Sprung in die Top 40 schaffte, wo es sich tatsächlich eine Woche lang hielt. Findige Liverpoolfans änderten diesen simplen Text in „We love you L-Town“ und ein neuer Stadiongesang war geboren. Vor vielen Jahren fand dieses Lied auch den Weg auf den Betzenberg und wird seitdem als „We love you K-Town, we do“ gesungen. K-Town ist der Name, den die zahlreichen Amerikaner der Stadt Kaiserslautern aus sprachlichen Gründen gaben.
In „Oh my Darling, Clementine“ singt der zurückgebliebene Liebhaber von der Minenarbeitertochter Clementine, welche als Nichtschwimmerin bei einem Badeunfall ertrinkt. Diese traditionelle Westernballade wurde schon 1884 von Percy Montrose komponiert. Die letzte Passage beschreibt bei diesem typischen Lagerfeuerlied, dass der Liebhaber sich über die verstorbene Clementine hinwegtröstet, indem er die kleine Schwester küsst und er seine Geliebte vergisst. Aus diesem Grund wird diese Passage in Gesangbüchern für Kinder oft weggelassen. Während wir es unter „Von der Elbe, bis zur Isar, immer wieder FCK“ kennen, gibt es von diesem Lied auch einige andere Versionen, welche meist lediglich regionale Unterschiede aufweisen. Die Fans von Rot-Weiß Essen singen zum Beispiel „...von der Ruhr bis an die Elbe“, während die Fans der Malocher aus Oberhausen „von der Ruhr bis an die Emscher“ singen. Wann und wie dieses Volkslied den Weg ins Stadion fand, ist nicht überliefert.
Aber nicht nur Westernlieder hielten Einzug auf den Rängen des Fritz-Walter-Stadions. Auch Seefahrerlieder, so genannte Shantys, fanden den langen Weg in die Westkurve. Der Refrain des bekanntesten deutschen Shantys hörte man leider schon länger nicht mehr auf dem Betzenberg: „Oh, Rot-Weiß Rot, wir saufen bis zum Tod, wir holen den DFB-Pokal (den U-Uefa-Cup), und wir werden Deutscher Meister!“ Das deutsche Originallied ist der „Hamborger Veermaster“ welches auf Plattdeutsch gesungen wird, jedoch einen englischen Refrain hat. Datiert wird das Lied auf 1848, etwa zwei Jahre nach dem Beginn des großen „Gold Rush“ in den USA. „Hamborger Veermaster“ ist ein sehr sozialkritischer Shanty, der die katastrophalen Umstände an Deck beschreibt. Bei dem „Hamborger Veermaster“ handelt es sich vermutlich um den Klipper „Deutschland“, welcher Auswanderer in die Vereinigten Staaten brachte. Auch hier gibt es in der Fußballversion natürlich Abwandlungen, so sangen die FCK-Fans im Sommer 1991, zwischen letztem Bundesligaspieltag und Pokalfinale, genüsslich „...wir haben den DFB-Pokal und jetzt sind wir Deutscher Meister!“
„Steht auf wenn ihr Lautrer seid!“ sowie „...und SO sieht die Hölle aus!“ geht auf das Cover des Songs „Go West“ von den Pet Shop Boys zurück. Die Melodie im Fußballstadion machten die Fans von Borussia Dortmund Mitte der 1990er Jahre bekannt, als sie bei einem Auswärtsspiel im Europacup fernsehtauglich fast nur ein Lied sangen: „Olé, hier kommt der BVB!“ Das berühmte „Steht auf...“ wurde hingegen vom Ruhrpott-Rivalen Schalke 04 perfektioniert und ist noch heute einer der Standardsongs in Fußball-Deutschland. Doch es ist durchaus amüsant, dass ausgerechnet „Go West“ den Weg in die Fankurven fand. Der Titel nimmt Bezug auf den Slogan der Manifest-Destiny-Doktrin, welche den Expansionismus der USA auf den gesamten nordamerikanischen Kontinent verfügt. „Go West, young man“ wird jedoch in diesem Titel parodiert und versteht sich eher als Verherrlichung San Franciscos, das Ziel der Schwulen-Rechts-Bewegung. Das Originallied stammt von einer anderen bekannten Band, den Village People („Y.M.C.A.“).
Die Musik der Beatles hat im Fußball ebenso ihre Spuren hinterlassen, was nicht zuletzt auf die Heimatstadt der „Fab Four“ zurückzuführen ist: Liverpool! „Zieht den Bayern die Lederhosen aus“, welches der Überlieferung nach übrigens auf dem Betzenberg erfunden wurde, stammt aus der Feder Paul McCartneys, die Melodie stammt aus dem Lied „Yellow Submarine“ aus dem Jahre 1966. Von da an war es sage und schreibe 13 Wochen auf Platz 1, verkaufte sich mehr als eine Millionen Mal und sicherte den Beatles die 21. goldene Schallplatte, mit welcher sie Elvis Presley überholten. 1968 stand der Name des Liedes Pate für den Zeichentrickfilm, indem wiederum die Band eine zentrale Rolle spielte. Die Beatles werden in Liverpool noch heute verehrt, doch nicht vergöttert! Denn viele Liverpooler nehmen ihnen immer noch übel, dass sie sich bei der „erstbesten Gelegenheit nach London verpissten...“. Die Rolle der vergötterten Band in der Hafenstadt an der Mersey nehmen stattdessen ,,Gerry and the Pacemakers“ ein, welche heute noch in Liverpool leben und hin und wieder auch „You'll never walk alone“ live im Stadion zum Besten geben.
Was die Beatles für den englischsprachigen Raum sind, ist für den deutschen Raum eine bekannte Düsseldorfer Punkband, die Toten Hosen. Das berühmteste Fußballlied ist hierbei wohl die Single „Bayern“ aus dem Jahr 2000. Das relevanteste Hosen-Stück für die Fans des 1. FC Kaiserslautern ist jedoch ein ganz anderes. Wenn tausende Taschentücher gezückt werden, der Gegner schon verloren hat und verabschiedet wird, kann nur von einem Lied die Rede sein: „Schönen Gruß und auf Wiedersehen“, mit der kleinen aber feinen Textänderung „...wir wollen keine Tränen sehen“ (statt: „...wir können keine Tränen sehen“). Das 1990 geschriebene Lied tauchte schnell auch in der Westkurve auf. Als erstes und auch noch heute wird das Lied bei der Düsseldorfer EG und - regional gesehen - den Mannheimer Adlern gespielt und gesungen. Dieses Abkupfern vom Eishockey war in den 1990er Jahren üblich. Viele Lieder wurden von Besuchern beider Sportarten erstmal „angetestet“, bevor sie in das große Stadion mit übernommen wurden. In den 1980er und 1990er Jahren sind hier besonders der altehrwürdige Friedrichspark zu nennen, in dem der Mannheimer ERC spielte (heute Adler Mannheim in der Arena) und das legendäre Eisstadion an der Brehmstraße, wo die DEG beheimatet war.
Nicht nur Eishockey und Fußball haben eine gemeinsame Vergangenheit bei Fangesängen, sondern es gibt noch eine viel festere Verwurzelung: Mit der Kirche nämlich! Nicht nur, das Fußball zeitweise als Religion gilt, Rituale besitzt, Menschen Hoffnung gibt, er bedient sich auch eines der wichtigsten Elemente des instutionierten Glaubens - der Musik. Eines der wohl wichtigsten Lieder für den Fußball ist das Gospellied „When the Saints go Marching in“, welches zuerst bei den Tottenham Hotspurs aufkam („When the Spurs go Marching in“). Die Melodie stammt aus dem Gesangbuch „Spirituals Triumphant - Old and New“, das Edward Boatner Ende der 1920er Jahre veröffentlichte. Merkwürdigerweise, nimmt das Original Bezug auf die Apokalypse, den Untergang der Welt; etwas, das die meisten FCK-Fans die letzten paar Jahre nahezu jedes Wochenende erlebten. Es ist jedoch verwunderlich in wie vielen Varianten diese Melodie auf dem Betze gesungen wurde oder noch gesungen wird. Ob beim Schiedsrichtermobbing „Er hats gesehen“, „Oh hängt sie auf, die schwarze Sau“, bei „Die Nummer 1 im Land sind wir“, bei „Ihr habt bezahlt, ihr könnt jetzt gehen“ oder „Wir haben bezahlt, wir woll'n was sehen“, oder aber bei - zurzeit immer wieder gerne - „Der FCK ist wieder da“. Auch bekannt ist das Lied aus Spielen gegen die Borussia aus Dortmund: „Sie tragen schwarz, sie tragen gelb, sie sind die dümmsten Fans der Welt“.
Aber was unterscheidet diese Lieder, die allesamt ihren Ursprung nicht auf dem Betze haben, von den „Youtube-Gesängen“ der heutigen Zeit? Diese Lieder setzten sich ohne moderne Medien nach und nach durch. Sie wurden von der Kurve getragen, verbreitet und in spontanen Ergüssen immer wieder umgedichtet. Unzählige Varianten von „Schiri, wir wissen wo dein Auto steht“ kursierten auf den Rängen des Betzenbergs. Von brennend bis verschoben! Oder etwa nicht, Maurizio Gaudino? Spontane Gesänge sind keine Dinge, die vergessen sind. Fragt doch mal Nourredine Daham, was er von Boney Ms „Rivers of Babylon“ hält! Oder erinnert Euch, als die Mainzer Ampeln besungen wurden, dass sie auf Grün springen!
In den letzten Jahren waren es dann schließlich vor allem die Ultragruppen, die neues Liedgut in die deutschen Stadien trugen. Teilweise mit mehreren Strophen und mit bekannten oder auch mit selbst komponierten Melodien, mal von der ganzen Fankurve und mal nur von ein paar Dutzend „Chorknaben“ getragen. Zwar werden auch hier neue Gesänge immer wieder kopiert, dennoch muss einem um die Kreativität der deutschen Fankurven ganz offensichtlich nicht bange sein - auch wenn komplizierte Melodien und Vorsänger mit Megaphon für viele alteingesessene Fans durchaus einen Kulturschock bedeuteten.
Wir befinden uns in letzter Zeit auf einem guten Weg. In der Kurve und auf dem Spielfeld, sodass die Mutter aller FCK-Gesänge bald wieder spontan über die Lippen jedes einzelnen kommen möge, wenn unser glorreicher FCK, auf den schwindelerregenden Höhen des Hexenkessels Betzenberg die großen Bayern an die Wand schreit, so wie einst beim legendären 7:4. „Hi Ha Ho - Bayern ist K.O.!“
Aber ob lange Lieder, kleine prägnante Schlachtgesänge wie „Kaaaiiiiserslautern“ oder spontane Dichtungen es bleibt noch eine zentrale Frage: Warum werden überhaupt „Schlachtgesänge“ - oder besser gesagt „Schlachtrufe“ - angestimmt? Und vor allem, seit wann? Der Ursprung dieser Gesänge liegt schon in der Antike. Sinn dieser Rufe war es, den Kampfgeist und auch das Gemeinschaftsgefühl zu steigern, aber auch den Gegner einzuschüchtern. Beim Fußball wird von Gesängen erstmals in den 1920er Jahren im Mutterland des Fußballs berichtet. Es ist sogar überliefert, welches der erste Gesang beim Fußball überhaupt war. Es ist die christliche Hymne „Abide with me“, welche beim FA-Cup Finale 1927 abgespielt wurde und selbst vom König Georg V. euphorisch mitgesungen wurde. Dieser historische Moment war der 23. April 1927 beim Spiel Cardiff City gegen Arsenal London im Wembley-Stadion, London vor 91.206 Zuschauern.
(Der Artikel wurde verfasst vom langjährigen FCK-Supporter Kaiserslautern1900, der seit seinem Umzug ins Ruhrgebiet aktives Mitglied des Fanclubs „Kölnteufel“ ist.)
Quelle: Der Betze brennt
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)
Geiler Artikel, da kann sich die Musikstudentin aus der Äpplwoistadt mal die ein oder andere Scheibe abschneiden.
Es gibt immer was zu lachen.
der Artikel gehört in allgemein geschriebener Fassung nach wikipedia...
Sehr schöner Artikel, danke dafür
Vor einigen Monaten war in 11Freunde ein Artikel über YNWA, und der umfasste wenn ich mich recht erinnere 5 (!) Heftseiten. Es ist immer wieder interessant zu erfahren, wo so mancher Gesang seinen Ursprung hat und wann er weshalb zum Fußball kam.

Vor einigen Monaten war in 11Freunde ein Artikel über YNWA, und der umfasste wenn ich mich recht erinnere 5 (!) Heftseiten. Es ist immer wieder interessant zu erfahren, wo so mancher Gesang seinen Ursprung hat und wann er weshalb zum Fußball kam.
Sehr guter Artikel weiter so
.

strassengraben hat geschrieben:der Artikel gehört in allgemein geschriebener Fassung nach wikipedia...
kann mich dem nur anschliessen!!
Wunderbar geschriebener Informationsreicher Artikel...

Inhaltlicher Fehler: "Steht auf, wenn ihr..." stammt nicht vom FC Schalke 04. Das Lied wurde in seiner heut bundesweit üblichen Form im Friedrichspark schon vor den Eurofighterzeiten der Schalker gesungen. Dürfte so 93 oder 94 gewesen sein.
When you're feeling too close to the bottom. You know who it is you can count on. Someone will pick you up again!
Peter Gedöns hat geschrieben:Inhaltlicher Fehler: "Steht auf, wenn ihr..." stammt nicht vom FC Schalke 04.
Steht doch auch gar nicht da

Ich denke, bei fast jedem Fangesang kommt irgendjemand, der sagt "wir haben das aber schon vorher gesungen". Ist halt so und dürfte in den meisten Fällen heute nicht mehr nachzuvollziehen sein, daher ist es eigentlich ganz gut, dass in dem Artikel nicht so viele Fankurven als "Urheber" genannt werden. Nur mit Liverpool die Sachen dürften eindeutig sein, da die Stadt damals schon eine Welthochburg in Sachen Fußball UND Musik war. Hier für zwischendurch mal ein nettes Video dazu: http://www.youtube.com/watch?v=oHdSaPt8RyA
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)
Thomas hat geschrieben:Peter Gedöns hat geschrieben:Inhaltlicher Fehler: "Steht auf, wenn ihr..." stammt nicht vom FC Schalke 04.
Steht doch auch gar nicht daSondern dass das Lied von Schalke "perfektioniert" wurde, sprich bundesweit bekannt gemacht, was wohl so stimmen dürfte.
Naja, der Passus ist so aber schon falsch, denn sie haben nix perfektioniert. Sie haben ihn in die Welt hinausgetragen. Kann mich sehr gut erinnern, dass das damals in genau der Form und Melodie so gesungen wurde. Und bei einem solchen Standardlied des Repertoires bundesweit sollte man schon exakt sein.

PS: Der Text ist schon ganz gut zusammengestellt, auch wenn er nicht wirklich neues enthält.


Zuletzt geändert von Peter Gedöns am 31.12.2009, 00:06, insgesamt 1-mal geändert.
When you're feeling too close to the bottom. You know who it is you can count on. Someone will pick you up again!
Peter Gedöns hat geschrieben:Und bei einem solchen Standardlied des Repertoires bundesweit sollte man schon exakt sein.
Wenn du exakt belegen kannst, dass es in Mannheim zuallererst gesungen wurde, ändern wir das


Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)
Thomas hat geschrieben:Peter Gedöns hat geschrieben:Und bei einem solchen Standardlied des Repertoires bundesweit sollte man schon exakt sein.
Wenn du exakt belegen kannst, dass es in Mannheim zuallererst gesungen wurde, ändern wir das![]()
Ich habe nur meine eigene Erfahrung aus jenen Jahren und das Wissen, das noch nirgends anderswo (auch an der Brehmstraße und in Köln) gehört zu haben. Vorschlag: Ändert das so ab, dass es aus dem Eishockey kam. Mir geht es nur um dieses moderne Märchen. Dabei geht mir jedes Mal das Messer im Sack auf, wenn ich das lese oder höre.
When you're feeling too close to the bottom. You know who it is you can count on. Someone will pick you up again!
Ihr diskutiert gerade das Problem, welches ich bei der Recherche von manchen Dingen hatte. Gerade vom Ice Hockey findet man nichts wirkliches im Internet. Von Fangesängen im Allgemeinen recht wenig. Wenn aber die wenigen Quellen die es gibt, das gleiche sagen muss man sich wohl oder übel darauf verlassen. Das ist ein Problem, welches ich in letzter Zeit öfter mal hatte: Viele Quellen berufen sich inzwischen auf Wikipedia.
Auch das Problem, dass viele Fans meinen, dass ihr Verein etwas zuerst gebracht hat ist mir einige male begegnet. Man muss hierzu einfach mal in den alten Humbathread hier auf DBB schauen.
Auch das Problem, dass viele Fans meinen, dass ihr Verein etwas zuerst gebracht hat ist mir einige male begegnet. Man muss hierzu einfach mal in den alten Humbathread hier auf DBB schauen.
Fritz Walter hat den ,,Deutschen Gruß'' abgelehnt, Briefe nicht mit ,,Heil Hitler'' unterzeichnet, im Vereinslokal der TSG Diedenhofen soll er gar ,,Heil Moskau'' gerufen haben. (Süddeutsche 17.05.2010)
Kaiserslautern1900 hat geschrieben:... Man muss hierzu einfach mal in den alten Humbathread hier auf DBB schauen.
Besser nicht.
Es gibt immer was zu lachen.
... nichts geht über die authenzität und den stil den die engländer seit jahrzehnten fast unverändert praktizieren. Keine einspielung von musik bei toren. Jeder verein hat seine EIGENE hymne, egal ob vila, stoke, liverpool oder west ham um die markantesten merkale nur anzudeuten...
"Schiri, wir wissen wo dein Auto steht", stammt wohl von Wolfgang Fiereks One-Hit-Wonder aus den 80ern: "Resi, I hol di mit meim Traktor ab" 

Geiler Artikel 
Paar von den alten Geschichten kannte ich schon, aber so alt bin ich nun auch noch nicht und es war richtig interessant zu lesen
Tolle Idee, weiter so!

Paar von den alten Geschichten kannte ich schon, aber so alt bin ich nun auch noch nicht und es war richtig interessant zu lesen

Tolle Idee, weiter so!

@ Kaiserslautern1900
Prädikat "lesenswert". Toll gemacht. Hut ab.
PS: Ich glaube, Herr Gedöns liegt mit Mannheim und Eishockey richtig.
Prädikat "lesenswert". Toll gemacht. Hut ab.
PS: Ich glaube, Herr Gedöns liegt mit Mannheim und Eishockey richtig.
Sehr schönerund interessanter Artikel .
Vielen Dank!
"Zieht den Bayern die Lederhosen aus" kommt aber meines Wissens auch nicht vom Betze sondern auch vom Eishockey. Ich hab' das beim MERC gegen SC Riesersee schon gehört, lange bevor es in die Fußballstadien kam.
Der damalige Stadionsprecher Udo Scholz, auch ein Eishockeyfan, hat dann, wenn ich mich richtig erinnere, mal behauptet es am Betzenberg eingeführt bzw. erfunden zu haben.
Vielen Dank!
"Zieht den Bayern die Lederhosen aus" kommt aber meines Wissens auch nicht vom Betze sondern auch vom Eishockey. Ich hab' das beim MERC gegen SC Riesersee schon gehört, lange bevor es in die Fußballstadien kam.
Der damalige Stadionsprecher Udo Scholz, auch ein Eishockeyfan, hat dann, wenn ich mich richtig erinnere, mal behauptet es am Betzenberg eingeführt bzw. erfunden zu haben.
Guter Artikel!
Was man bei dem Abschnitt über die Toten Hosen noch ergänzen könnte, wäre das zu meiner (bisher
) schönsten Betze-Zeit ende 90er Anfang 2000er sehr populäre "Es kommt die Zeit, in der die Bayern untergehn!" zur Melodie von "Wünsch der was". Das könnten wir übrigens nächste Saison mal wieder aus der Mottenkiste holen
In abgewandelter Form wurde es auch gerne bei spielen gegen Mannschaften aus den Niederlanden gesungen (Ja, wir spielten damals International
) "Es kommt die Zeit, in der das Wasser wieder steigt". Dies wiederrum wurde bei Spielen der Nationalelf gegen unsere nordwestlichen Nachbarn auch immer gerne verwendet.
Hierbei könnte man auch wieder die Ricola-Frage stellen (Wer hats erfunden?), das wäre aber wie bei den meisten oben genannten Gesängen wohl eher müßig.
Der "Austausch" von Liedgut zwischen Mannheim und Kaiserslautern ist auch nicht weiter verwunderlich, da viele FCK-Fans sich ja bekanntermaßen auch zu den Spielen des MERC im legänderen Friedrichspark einfanden.
Was noch zu erwähnen wäre ist z.B. der immer noch existente Schlachtruf: "Heja, Heja, FCK", der seinen Ursprung wohl in den sehr erfolgreichen Schwedischen Spielern in den Reihen der "Roten Teufel" haben dürfte.
Ebenso zum Betze gehört das legändere "Jetzt gehts los!", wenn der FCK gerade dabei ist, ein schon verloren geglaubtes Spiel wieder in seiner einzigartigen Art und Weise zu drehen.
In Bezug auf England muss ich wirklich sagen, dass es schon beeindruckend ist, wenn z.B. der komplette Upton Park "I'm forever blowing bubbles" anstimmt oder bei den Spielen der three Lions "God save the Queen" angestimmt wird. Wenn ich nur daran denke, was die Spurs-Supporters damals auf der Ost veranstaltet haben...Ach, waren das Zeiten.
Ich sehe auf jeden Fall dem neuen Jahr positiv entgegen! 2010 wird das Jahr des FCK! Und einige unserer alten Schlachtrufe werden wir endlich wieder auspacken können, wenn es wieder heisst: "Zieht den Bayern..." oder "Arbeitslos und eine Flasche Bier..."
Ich freu mich schon drauf!
In diesem Sinne allen FCK-Fans in Nah und Fern einen guten Start ins Aufstiegsjahr!

Was man bei dem Abschnitt über die Toten Hosen noch ergänzen könnte, wäre das zu meiner (bisher


In abgewandelter Form wurde es auch gerne bei spielen gegen Mannschaften aus den Niederlanden gesungen (Ja, wir spielten damals International

Hierbei könnte man auch wieder die Ricola-Frage stellen (Wer hats erfunden?), das wäre aber wie bei den meisten oben genannten Gesängen wohl eher müßig.
Der "Austausch" von Liedgut zwischen Mannheim und Kaiserslautern ist auch nicht weiter verwunderlich, da viele FCK-Fans sich ja bekanntermaßen auch zu den Spielen des MERC im legänderen Friedrichspark einfanden.
Was noch zu erwähnen wäre ist z.B. der immer noch existente Schlachtruf: "Heja, Heja, FCK", der seinen Ursprung wohl in den sehr erfolgreichen Schwedischen Spielern in den Reihen der "Roten Teufel" haben dürfte.
Ebenso zum Betze gehört das legändere "Jetzt gehts los!", wenn der FCK gerade dabei ist, ein schon verloren geglaubtes Spiel wieder in seiner einzigartigen Art und Weise zu drehen.
In Bezug auf England muss ich wirklich sagen, dass es schon beeindruckend ist, wenn z.B. der komplette Upton Park "I'm forever blowing bubbles" anstimmt oder bei den Spielen der three Lions "God save the Queen" angestimmt wird. Wenn ich nur daran denke, was die Spurs-Supporters damals auf der Ost veranstaltet haben...Ach, waren das Zeiten.
Ich sehe auf jeden Fall dem neuen Jahr positiv entgegen! 2010 wird das Jahr des FCK! Und einige unserer alten Schlachtrufe werden wir endlich wieder auspacken können, wenn es wieder heisst: "Zieht den Bayern..." oder "Arbeitslos und eine Flasche Bier..."
Ich freu mich schon drauf!
In diesem Sinne allen FCK-Fans in Nah und Fern einen guten Start ins Aufstiegsjahr!

Unsre Herrn, wer sie auch seien, sehen unsre Zwietracht gern. Denn solang sie uns entzweien, bleiben sie doch unsre Herrn!
Als langjähriger Dauerkartenbesitzer beim FCK und beim MERC kann ich bestätigen, dass viel Liedgut den Weg zw. Friedrichspark und Betze genommen hat und überraschenderweise kamen viele Songs erst vom Hockey zum Fußball. Lag aber auch daran, dass man im Friedrichspark bereits mit 10 Mann einem Song zum Durchbruch verhelfen konnte, da das Stadion einfach klein war und sich die Lieder leicht verbreiten konnten.
Während der Weihnachtstage habe ich meine alten Videos archiviert und auf irgendeinem alten Video ( ich glaub von der 94'er Vizemeisterschaft mit Friedel Rausch) eine Humba in der West gefunden. Also weit vor den sog. Erfindern vom Depp(nur so am Rand).
Ansonsten sehr lesenswerter Artikel.
PS: Warum Geschrei mit y ? (wg. Wembleyyyy?)
Allen en gude Rutsch.
Während der Weihnachtstage habe ich meine alten Videos archiviert und auf irgendeinem alten Video ( ich glaub von der 94'er Vizemeisterschaft mit Friedel Rausch) eine Humba in der West gefunden. Also weit vor den sog. Erfindern vom Depp(nur so am Rand).
Ansonsten sehr lesenswerter Artikel.
PS: Warum Geschrei mit y ? (wg. Wembleyyyy?)
Allen en gude Rutsch.
Freiler ist häßlich
Also: Feldgeschrey ist das Ursprüngliche Wort für Schlachtgesang.
Ich habe nur eine kleine Auswahl von Liedern genommen. Sonst wär der schon ohnehin sehr lange Artikel noch länger geworden. Und von wegen Heja Heja FCK. Ich träume manchmal davon, dass zum Anstoss dieser Schlachtruf mindestens eine halbe Minute durch das Stadion halt und irgendwann in: "Oh Rot-Weiss-Rot, wir saufen bis zum Tod" übergeht. Das der Betze vor Hass überschäumt und das ganze unter Flutlicht.
Minuten vor Anpfiff hallt dann schon, "Trainer lass die Teufel raus" und "Jetzt gehts los" aus dem gnadenlos überfüllten Fritz-Walter-Stadion. Das der Betze wieder so explodiert wie nach dem 2:0 gegen Köln. Die Minuten zwischen 2:0 und 3:0 waren für mich mit die intensivsten in meinem Leben. Diesen Zustand der Extase...Neapel sehen und sterben.
Nach jedem Ansatz einer Chance, oder einfach während des Spiels: "Heja, Heja FCK!" Ein Spiel ohne den Westkurvsong oder megalanggetextete Dauergesänge. Schalalalalalalala oder Gloria Gaynors "I will survive" wenn nichts mehr nach vorne geht...
Ob wir sowas nochmal erleben.
Der Heja Heja FCK kam meines Wissens nach in Deutschland nach der WM 1958 in Schweden auf, als Zehntausende fanatische Schweden beim Spiel gegen Deutschland (nach diesem Spiel beendete Fritz Walter seine Nationnalmannschaftskarriere, weil die Schweden ihn kaputt traten) fast ununterbrochen riefen: "Heja Heja Sverige!" Dieses war so beeindruckend, dass es in Fachbüchern noch heute unter eines der Stimmungsvollsten Spiele aller Zeiten aufgeführt wird.
Ich habe nur eine kleine Auswahl von Liedern genommen. Sonst wär der schon ohnehin sehr lange Artikel noch länger geworden. Und von wegen Heja Heja FCK. Ich träume manchmal davon, dass zum Anstoss dieser Schlachtruf mindestens eine halbe Minute durch das Stadion halt und irgendwann in: "Oh Rot-Weiss-Rot, wir saufen bis zum Tod" übergeht. Das der Betze vor Hass überschäumt und das ganze unter Flutlicht.
Minuten vor Anpfiff hallt dann schon, "Trainer lass die Teufel raus" und "Jetzt gehts los" aus dem gnadenlos überfüllten Fritz-Walter-Stadion. Das der Betze wieder so explodiert wie nach dem 2:0 gegen Köln. Die Minuten zwischen 2:0 und 3:0 waren für mich mit die intensivsten in meinem Leben. Diesen Zustand der Extase...Neapel sehen und sterben.
Nach jedem Ansatz einer Chance, oder einfach während des Spiels: "Heja, Heja FCK!" Ein Spiel ohne den Westkurvsong oder megalanggetextete Dauergesänge. Schalalalalalalala oder Gloria Gaynors "I will survive" wenn nichts mehr nach vorne geht...
Ob wir sowas nochmal erleben.
Der Heja Heja FCK kam meines Wissens nach in Deutschland nach der WM 1958 in Schweden auf, als Zehntausende fanatische Schweden beim Spiel gegen Deutschland (nach diesem Spiel beendete Fritz Walter seine Nationnalmannschaftskarriere, weil die Schweden ihn kaputt traten) fast ununterbrochen riefen: "Heja Heja Sverige!" Dieses war so beeindruckend, dass es in Fachbüchern noch heute unter eines der Stimmungsvollsten Spiele aller Zeiten aufgeführt wird.
Fritz Walter hat den ,,Deutschen Gruß'' abgelehnt, Briefe nicht mit ,,Heil Hitler'' unterzeichnet, im Vereinslokal der TSG Diedenhofen soll er gar ,,Heil Moskau'' gerufen haben. (Süddeutsche 17.05.2010)
fand´s ohne vorsänger besser...da gab´s meist nur echte fck lieder, heutzutage singen wir viel zu viel forza fck und allez krempel, bei dem dir´s gesicht einschläft.
pro oldschool fangesang - > oleé fck - U -U !!!!! shalalala lalalalala !
pro oldschool fangesang - > oleé fck - U -U !!!!! shalalala lalalalala !
..Ein toller Artikel..
Toll vor allen Dingen, weil die Urheberrechtsfragen eher sekundär scheinen und die Höhepunktzeiten bzw. mit wem man gewisse Gesänge verbindet im Vordergrund stehen. Die Auswahl ist witzig, obwohl mir einige "neumodische" Erscheinungen, allein der Melodie wegen, schon fehlen. Schön ist die "Heja Sverige"-Ergänzung. Die solltest du vllt. noch im Original einfügen.
Es gibt schon geile Gesänge und England ist da u.a. schon großes Kino. In den 90ern habe ich mir mal ein Spiel vom FC Walsall (damals glaub ich sec./third Div.) angeschaut. Da wurde "One step beyond" von Madness gesungen und in der Kurve "getanzt". Ist mit das geilste was ich bisher gesehen/gehört habe.
Wenn ich mich recht erinnere,- Chelsea hat das Lied als Pausenfüller zum rhytmischen Mitklatschen in der Halbzeitpause adaptiert. Welch trauriges Ende ..
So sollten wir nicht mit "unserem Feldgeschrey" umgehen. Und der Verzicht auf YNWA vom Band ist für mich schonmal ein guter Neuanfang gewesen..
..ps. Kais.1900: schöner Traum..

wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt (tralalaa)
Toll vor allen Dingen, weil die Urheberrechtsfragen eher sekundär scheinen und die Höhepunktzeiten bzw. mit wem man gewisse Gesänge verbindet im Vordergrund stehen. Die Auswahl ist witzig, obwohl mir einige "neumodische" Erscheinungen, allein der Melodie wegen, schon fehlen. Schön ist die "Heja Sverige"-Ergänzung. Die solltest du vllt. noch im Original einfügen.
Es gibt schon geile Gesänge und England ist da u.a. schon großes Kino. In den 90ern habe ich mir mal ein Spiel vom FC Walsall (damals glaub ich sec./third Div.) angeschaut. Da wurde "One step beyond" von Madness gesungen und in der Kurve "getanzt". Ist mit das geilste was ich bisher gesehen/gehört habe.
Wenn ich mich recht erinnere,- Chelsea hat das Lied als Pausenfüller zum rhytmischen Mitklatschen in der Halbzeitpause adaptiert. Welch trauriges Ende ..
So sollten wir nicht mit "unserem Feldgeschrey" umgehen. Und der Verzicht auf YNWA vom Band ist für mich schonmal ein guter Neuanfang gewesen..
..ps. Kais.1900: schöner Traum..

wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt (tralalaa)
"Are you gonna bark all day, little doggie, or are you gonna bite " (Mr. Blonde)
"The biggest thing for me is just to get out on that field. Just to do that will be incredible" (Jonah Lomu)
https://www.youtube.com/watch?v=SWT5I-oAVjY
"The biggest thing for me is just to get out on that field. Just to do that will be incredible" (Jonah Lomu)
https://www.youtube.com/watch?v=SWT5I-oAVjY
@Kaiserslautern1900
Danke für den Beitrag, erste Sahne.
Oh ja, wir leben Fussball, für alle Zeiten. Neapel sehen und sterben...
Wunderbar! We still have a dream, isn't it?
Danke für den Beitrag, erste Sahne.
Oh ja, wir leben Fussball, für alle Zeiten. Neapel sehen und sterben...
Wunderbar! We still have a dream, isn't it?
Toor auf dem Betzenberg!! Wir schalten um zu Hans-Reinhard Scheu.
42 Beiträge
• Seite 1 von 2 • 1, 2
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 18 Gäste