Allgemeine Fan-Themen und Fragen zu selbigen.

Beitragvon paulgeht » 18.01.2018, 17:04


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Kummt Senf druff
Was Strahlkraft und Tradition wert sind


Punkte im Abstiegskampf bekommt der FCK für seine glanzvolle Geschichte nicht. Dass Tradition im Profifußball dennoch etwas wert sein kann, beweist aber die aktuelle Transferperiode.

"Kaiserslautern, mit unserem Stadion, unserer Tradition und unseren Fans, hat immer noch Zugkraft", sagte Boris Notzon in dieser Woche gegenüber dem "Kicker“. Mit dem Satz wollte der Sportdirektor sicherlich ein positives Signal in Richtung des Umfelds des 1. FC Kaiserslautern senden. Ausgelöst hat er stattdessen einige ironische Bemerkungen in den sozialen Netzwerken.

Als ums nackte Überleben kämpfender Tabellenletzter mit sieben Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz hält der FCK im Werben um Neuzugänge wahrlich nicht die besten Trümpfe in der Hand. Was können die Pfälzer potentiellen Transfer-Kandidaten also noch bieten?

Ein Stadion das regelmäßig nicht mal mehr zu Hälfte gefüllt ist? Fans, die in den letzten zehn Jahren Enttäuschungen sammelten wie andere Klubs Punkte? Nur wer genau hinschaut - und noch vielmehr: Wer woanders hinschaut -, der kann zu dem Schluss kommen, dass Notzon mit seiner Aussage vielleicht doch gar nicht so falsch lag.

Tradition kann sich auszahlen

Wieso sonst hätte sich Ruben Jenssen dem FCK ein weiteres Mal anschließen sollen? Der Norweger, der mit dem FCK 2014 und 2015 knapp am Aufstieg gescheitert war, verbindet etwas mit dem Pfälzer Traditionsverein. Tradition ist n atürlich nicht alles, aber Tradition kann sich offensichtlich auszahlen.

Zugegeben, im Fall Jenssen sprechen wir von einer kleinen Zeitklammer. Doch was ist mit Halil Altintop? Der Stürmer, mittlerweile 35 Jahre alt, dürfte sich wohl kaum ernsthaft mit dem FCK befassen, wenn er keinerlei Verbindungen zu den Roten Teufeln unterhalten würde, wenn er in Kaiserslautern nicht seinen endgültigen Durchbruch geschafft hätte. Und würde Jan-Ingwer Callsen-Bracker bis zum Saisonende für den Betze auflaufen, wäre der Verein ein beliebiger Zweitligist ohne nennenswerte Historie? Im Gespräch mit der "Rheinpfalz" erinnerte sich der Innenverteidiger dann auch direkt an einen Schulfreund, der mit seinem Bruder "schon lange Dauerkarten beim FCK" habe.

Geschichte wirkt auch auf Spieler

Es ist die Historie, die Geschichte und die Tradition, die den Verein zu dem machen, was er ist. Es sind die Mythen, die Anekdoten und Erzählungen, von denen er zehrt. Sie wirken auf seine Mitglieder und Fans seit Jahrzehnten. Sie haben aber auch Wirkung auf Spieler, selbst in größter Not. Auch wenn diese "nur" auf Leihe kommen und ihr Risiko damit überschaubar bleibt. Doch wichtig ist: Sie sind überhaupt bereit, sich dem FCK anzuschließen. Es ist der berechtigte Lohn der harten Arbeit vergangener Jahre, wenn man so will. Das Streben nach Erfolg schafft Geschichte, Geschichte schafft Bindung.

Wie wichtig das ist, lässt auch mit Blick auf die Abstiegskonkurrenz feststellen. Die SpVgg Fürth etwa arbeitet mit aller Macht an Verstärkungen - präsentieren konnten die Franken bislang aber trotz vehementer Suche noch keinen einzigen Zugang. Perspektive und Angebot scheinen nicht zu stimmen. Auch keiner der zahlreichen bei höherklassigen Vereinen untergekommenen Ex-Spieler ist wohl zur Rückkehr bereit.

Den Schatz der Tradition sinnvoll einsetzen

Der FCK hingegen besitzt bei aller sportlichen Tristesse zumindest noch den Schatz der Tradition. Und er ist imstande, diesen Schatz einzusetzen. Die handelnden Personen haben das richtig erkannt. Ob sie erfolgreich sein werden, wird man schon bald bewerten können.

Quelle: Der Betze brennt
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Beitragvon diabolo666 » 18.01.2018, 18:09


Ich weiß zwar nicht woran es hapert, dass die Fürther keinen finden, aber dass die keine Tradition haben ist Bullshit. Deutscher Meister 1914, 1926 und 1929. Erster in der ewigen Tabelle der 2. Liga....263 Frankenderbys mit dem Clubb.



Beitragvon Hephaistos » 18.01.2018, 18:14


Darmstadt ist auch ein Abstiegskandidat bis hierhin und hat schon mehrere Verstärkungen bekommen. Haben sie etwa so viel Tradition?
Ich würde mal behaupten, dass für 99,9% aller Spieler an erster Stelle finanzielle Aspekt wichtig ist. Solche Fußballromantiker, wie zB unser Fritz oder Alan Shearer, sind vom Aussterben.

diabolo666 hat geschrieben:Ich weiß zwar nicht woran es hapert, dass die Fürther keinen finden, aber dass die keine Tradition haben ist Bullshit. Deutscher Meister 1914, 1926 und 1929. Erster in der ewigen Tabelle der 2. Liga....263 Frankenderbys mit dem Clubb.


Fürth hat auch nach den Abgängen der letzten Tage immer noch knapp 30 Spieler. Azzouzi sagte vor kurzem, dass es keine Zugänge geben wird, bevor man welche von der Gehaltsliste bekommt.

Auch dringend benötigte Neueinkäufe für die Mission Klassenerhalt sind noch nicht in Sicht. Wirkliche Verstärkungen nach Fürth zu lotsen, ist angesichts des großen Kaders, den finanziellen Zwängen sowie der prekären sportlichen Situation (Rang 17) ein echtes Mammutprojekt.



Beitragvon Zuzey » 18.01.2018, 18:47


Hephaistos hat geschrieben:Darmstadt ist auch ein Abstiegskandidat bis hierhin und hat schon mehrere Verstärkungen bekommen. Haben sie etwa so viel Tradition?


2 Verstärkungen. Bregerie ist zurückgekehrt und Atik haben sie geliehen. Dafür mit Altintop ein ordentliches Pfund verloren.

Ich bin schon der Meinung das hier die Historie etwas zählt, je jünger der Erfolg, desto mehr. Darmstadt profitiert meiner Meinung nach noch von dem "Kultstatus" der letzten 2 Spielzeiten. Das wird sich aber nicht mehr lange halten.

Ich weiß nicht ob es allein an der "Tradition" oder den ehemaligen Erfolgen liegt. Sicher ist jedoch das, wenn man sich umschaut und nicht nur über die eigene Situation jammert, man durchaus noch Vereine findet die es schwerer haben jemanden für ihre Mission zu gewinnen.
Läuft im Spiel mal nichts zusammen,
und es will und will nichts geh'n,
so woll'n wir doch geschlossen,
hinter uns'rer Mannschaft steh'n,



Beitragvon Hephaistos » 18.01.2018, 19:08


Natürlich zählt sie noch etwas. Traditionsvereine haben meist sehr viele Mitglieder, was für die Sponsoren etwas lukrativer ist. Allerdings, wenn der Erfolg ausbleibt, interessiert es keinen mehr, ob man im letzten Jahrhundert 4 Mal Meister war. Wir haben es über die Jahre einfach nicht geschafft unsere glorreiche Tradition mit moderner Fußballentwicklung zu verbinden. Wenn man die Meinungen vieler Fans liest oder hört, hängen wir immer noch zu sehr in den 90er als wir den kleinen David "gespielt" haben.



Beitragvon quallenbakker » 18.01.2018, 20:02


Bei der Generation Altintop ist das vlt. noch der Fall, aber nicht mehr bei der Generation Heinz, Orban und Co....oder bei noch jüngeren Spielern noch weniger.



Beitragvon Seb » 18.01.2018, 20:46


Wenn Altintop denn wirklich kommt, unterschreibe ich den Beitrag. Aber ein geliehener Jenssen ist in meinen Augen noch kein Verweis auf die Strahlkraft des FCK. Auch JICB spielt ja nicht für lau und hat mit der zugesagten Spielpraxis (ich gehe davon aus, dass er Stammspieler wird) auch ein gewisses Eigeninteresse. Dennoch finde ich es natürlich gut, dass es in der jetzigen Situation noch Spieler gibt, die sich für den FCK entscheiden. Das ist sicher keine Selbstverständlichkeit. Nur sehe ich uns noch nicht soweit wie beispielsweise 1860, bei denen Mauersberger, Mölders und Gebhard mit in die Regionalliga gingen.



Beitragvon bjarneG » 18.01.2018, 21:02


Noch sehe ich uns auch nicht so weit, aber in 39 Jahren haben wir genausoviel Tradition wie der TSV letztes Jahr. :wink:



Beitragvon Seb » 18.01.2018, 22:56


Es war eher auf die momentane Anziehungskraft als auf die Tradition bezogen :wink:



Beitragvon WernerL » 19.01.2018, 09:17


diabolo666 hat geschrieben:Ich weiß zwar nicht woran es hapert, dass die Fürther keinen finden, aber dass die keine Tradition haben ist Bullshit. Deutscher Meister 1914, 1926 und 1929. Erster in der ewigen Tabelle der 2. Liga....263 Frankenderbys mit dem Clubb.


:daumen:
Der FCK ist übrigens dabei gerade den selben Weg zu gehen den Fürth bereits hinter sich hat.
Einst eine absolute Macht im Fussball und zusammen mit Nürnberg ein historisches Derby.

Heute[...] kennt die niemand mehr, wer ist Fürth? für die Meisten ein typischer kleiner unattraktiver 2. Ligist, den man nicht ansatzweise in der 1. Liga wünscht und der mit Greuth eine noch unattraktivere Spielvereinigung gegründet hat und im Sportpark Ronhof Thomas Sommer spielt :nachdenklich:

paulgeht hat geschrieben:Tradition kann sich auszahlen

wenn man sie in die richtigen Strukturen überführt, hier scheint man beim FCK immer erst spät zu Einsichten zu gelangen.
Wenn wir jedes mal einen neuen Aufsichtsrat wählen, der erst nach der Wahl zur Einsicht gelangt, dass scheinbar doch kein Weg an der Kapitalgesellschaft vorbeiführt können wir einpacken. Dann scheint das Wissen garnicht vorhanden zu sein was eine Kapitalgesllschaft bringt, selbst wenn der FCK besser finanziell da stünde.
Wir machen das ganze ja nur weil wir klamm sind,
sonst hätten wir darüber gar keine Diskussion!
Andere Clubs sind finanziell stark und gliedern trotzdem aus weil sie sich dadurch enorm verbessern, das ist dann eben der Unterschied.

Was denken sich diese Leute wie Kind oder JochenG?
dass die Region Pfalz ein mächtiges Finanzzentrum wäre? werden die Entwicklungen im Fussball weltweit nicht wahrgenommen/ ignoriert? Kennt man den Fussball woanders überhaupt? Hat man überhaupt Ahnung vom Fussball? Sieht man mal über den Tellerrand, nach Spanien oder England, wie das umgesetzt werden kann, welche verschiedenen Möglichkeiten es gibt?
Wir scheitern schon am einfachsten Schritt des gesamten Ausgliederungsprozesses, nämlich überhaupt erst einmal auszugliedern.
Danach beginnt die Eigentliche Arbeit erst, wie setzt man das im Unternehmen um (andere Besteuerung, andere Unternehmensstruktur), welches Wissen brauche ich, welche Investoren möchte ich haben, wieso und weshalb.
In welche Kanäle sollen Mittel investiert werden, was will ich damit erreichen?
Wie generiere ich den "Return on Invest" für unsere Partner-Investoren, oder verkaufe ich den Laden komplett und dann macht sich der neue Besitzer eben diese Gedanken? was oft auch besser ist weil es sein Geschäft ist und weil man beim FCK davon scheinbar keine Ahnung hat.

Hier scheint beim FCK geradezu ein Null-Wissen vorzuliegen.
Dann wird auch die Ausgliederung scheitern weil man gar nicht weiss was man tut, siehe 1860.
Zuletzt geändert von WernerL am 19.01.2018, 09:58, insgesamt 7-mal geändert.
„Tradition ist eine Laterne, der Dumme hält sich an ihr fest, dem Klugen leuchtet sie den Weg.“ [George Bernard Shaw]



Beitragvon Betze_FUX » 19.01.2018, 09:28


"Fans, die in den letzten zehn Jahren Enttäuschungen sammelten wie andere Klubs Punkte?"

und Trotzdem noch mit zu den Vereinen gehören, die die meisten Zuschauer der Liga haben
"In Kaiserslautern immer auf die übertriebene Erwartungshaltung zu verweisen, ist vollkommener Quatsch. Ich vermisse es, dass man die Fans als Faktor begreift, mit dem Erfolg zu schaffen ist." - Kalli Feldkamp



Beitragvon Hessischer Aussenposten » 19.01.2018, 10:20


Betze_FUX hat geschrieben:"Fans, die in den letzten zehn Jahren Enttäuschungen sammelten wie andere Klubs Punkte?"

und Trotzdem noch mit zu den Vereinen gehören, die die meisten Zuschauer der Liga haben


Es gäbe, denke ich, nicht viele Vereine, die bei unserem jüngeren Werdegang (98 Meister und 20 Jahre später nach 18 Spielen fast abgeschlagen Letzter der 2. Liga) immer noch so einen Zuschauerzuspruch bei Heim- UND Auswärtsspielen hätten.

Das alles wäre ja auch finanziell ein deutlich geringeres Problem, wenn wir nicht ein Stadion an der Backe hätten, dass kapazitätsmäßig auf dauerhafte Zugehörigkeit im oberen Tabellendrittel der Buli und regelmäßige Teilnahme am Europacup ausgelegt und so auch finanziert ist.
Gruß vom HAP
"... Von dem Angebot (von Preston North End) hätte ich damals halb Vogelbach kaufen können. ... Ich weiß, das versteht heute niemand, dass ich nicht gewechselt habe. Aber ich hätte sogar Geld gezahlt, um in Kaiserslautern spielen zu dürfen." (FCK-Legende Horst Eckel)



Beitragvon Betze_FUX » 19.01.2018, 11:23


Ja, so siehts aus leider. aber daran Arbeiten Verein und Stadt ja mMn. sowohl in Bezug auf Stadionmiete/-Pacht als auch mit möglichen Investoren.
"In Kaiserslautern immer auf die übertriebene Erwartungshaltung zu verweisen, ist vollkommener Quatsch. Ich vermisse es, dass man die Fans als Faktor begreift, mit dem Erfolg zu schaffen ist." - Kalli Feldkamp



Beitragvon Hephaistos » 19.01.2018, 12:57


Zuzey hat geschrieben:
2 Verstärkungen. Bregerie ist zurückgekehrt und Atik haben sie geliehen. Dafür mit Altintop ein ordentliches Pfund verloren.



So wie es aussieht haben sie Ersatz für Hamit gefunden

Der SV Darmstadt 98 steht kurz vor der Verpflichtung von Mittelfeldspieler Slobodan Medojevic von der SGE – das berichten übereinstimmend die „Bild“ und die „Frankfurter Rundschau“. Die Gespräche über einen Transfer laufen demnach zwischen den Klubs, der Medizincheck müsse noch erfolgreich absolviert werden.



Beitragvon hessenFCK » 19.01.2018, 21:27


Überlege gerade, wie weit uns die Tradition gebracht hat? Das Ergebnis kennt jeder selbst. Den Weg der angeblichen Tradition haben wir schon lange verlassen. Ob Ruben wegen der Tradition gekommen ist, kann man sich so hin drehen, klar...



Beitragvon Hochwälder » 22.01.2018, 13:29


quallenbakker hat geschrieben:Bei der Generation Altintop ist das vlt. noch der Fall, aber nicht mehr bei der Generation Heinz, Orban und Co....oder bei noch jüngeren Spielern noch weniger.

Von der Tradition können sich die Heintz, Orban, Koch, Pollersbeck usw. nichts kaufen, die wollen erfolgreich sein, wollen Geld verdienen. Wenn sie durch eine Verletzung ihre Karriere beenden müssten würden sie sich (oder sie doch sicher auch)maßlos ärgern, wenn sie die Chance Geld zu verdienen nicht wahrgenommmen hätten! :nachdenklich:




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