Fragen, Antworten und Anekdoten zur Geschichte des FCK.

Beitragvon paulgeht » 29.07.2016, 14:56


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BetzeHistorie: Der Weg des FCK vom Absteiger zum Deutschen Meister
"Rehhagel verkörperte etwas Großes"


Unsere Serie "BetzeHistorie" startet neu: In den nächsten 24 Monaten blicken wir zum 20-jährigen Jubiläum auf die wundersame Reise des 1. FC Kaiserslautern zwischen 1996 und 1998 zurück.

Sommer 1996: Der FCK ist gerade aus der Bundesliga abgestiegen und gewinnt kurz darauf den DFB-Pokal. Mit einem Mix aus Trauer, Angst, Wut und Zweckoptimismus wollen die Roten Teufel in die neue Saison gehen. Noch fehlt ein Trainer: Und dann kommt Otto.

Es ist ein seltsamer Mix, den der 1. FC Kaiserslautern im Sommer 1996 durchlebte. Der Schock über den ersten Abstieg der Vereinsgeschichte hielt an. Leichten Optimismus löste zwar der Pokalsieg wenige Tage später aus. Doch auch wenn die Fans feierten, während die Mannschaft in den Katakomben des Berliner Olympiastadions "Und wir steigen wieder auf, Halleluja" sang, verdrängte der 1:0-Erfolg über den KSC nicht die Apathie, wie sie der langjährige FCK-Fan Andree Wagner erlebte.

Auch weil nach dem Abstieg zunächst eine bittere Auseinandersetzung in der Vereinsführung losbricht. "Norbert Thines und Reiner Geye, die den Verein lange sehr gut geführt hatten, hatten schwere Fehler gemacht", sagt Andree rückblickend über den Präsidenten und seinen Sportdirektor. Vor allem die anhaltende Unterstützung für den unglücklichen Friedel Rausch wurde ihnen vorgeworfen. So war Thines' Ablösung für viele zwar richtig, aus menschlicher Sicht ist die Art und Weise jedoch eine Tragödie. "Mein Fanclub und ich waren geschockt", erinnert sich auch Petra. "Klar hatte er Fehler gemacht, doch man hätte ihn nie im Leben so anfeinden dürfen."

"Euphorie war das keine - es war Gewissheit!"

Dennoch stand am Ende der Sturz Thines' und der Beginn einer neuen Ära. Die Geschicke des Klubs lenkte fortan wieder Jürgen Friedrich, zunächst noch im Team mit FCK-Ikonen wie Kalli Feldkamp oder Hans-Peter Briegel. Eine zaghafte Aufbruchstimmung machte sich breit, die aber erst durch die Signale einiger Spieler, beim FCK zu bleiben, richtig angeheizt wurde. "Martin Wagner war derjenige Spieler, der mich etwas aufweckte, als er sich noch am Abend des Pokalsiegs hinstellte und sagte, er wolle bleiben und die Karre aus dem Dreck holen", sagt Andree. Petra fasst die damalige Stimmung zusammen: " Den Abstieg hatte man als Ausrutscher weggesteckt und das wir mit dieser Mannschaft aufsteigen würden war überhaupt keine Frage. Euphorie war das keine - es war Gewissheit." Wagner, Andy Brehme, Olaf Marschall, Pavel Kuka, Miroslav Kadlec – sie alle blieben dem FCK trotz Abstieg erhalten und sollten den „Betriebsunfall“ wiedergutmachen.

Was dem FCK jedoch fehlte: Ein Trainer, auch wenn der erfolglose Feuerwehrmann Eckhard Krautzun noch fest an seinen Verbleib glaubte. Viele hofften auf den mittlerweile im Aufsichtsrat tätigen Kalli Feldkamp, Meistertrainer von 1991. "Feldkamp ist der Weg nach oben, das war für meine Überzeugung eine Art sicherer Algorithmus", beschreibt Andree seine und die Gefühlslage vieler andere. Er wurde jedoch nicht Trainer. Stattdessen begann ein anderer Name zu kursieren.

"Der Name Rehhagel war damals zu spektakulär um zu uns zu kommen in der Situation", erinnert sich Andree. Gerade erst hatte der einstige Über-Trainer von Werder Bremen den FC Bayern verlassen. Und doch brodelte die Gerüchteküche. Schließlich verdichteten sich die Hinweise und die Tageszeitungen verkünden eines Morgens die bevorstehende Vertragsunterzeichnung des ehemaligen Bremer Meistertrainers. Am gleichen Tag sollte der FCK ein Testspiel in Rieschweiler bestreiten, zu dem hunderte Zuschauer strömten. "Urplötzlich lag eine geladene Spannung in der Luft, eine Befreiung und das Gefühl eines wirklichen Neuanfangs", erzählt Andree.

Sogar die Tagesschau berichtet vom Lautrer Trainer-Coup

Schließlich kommt der 19. Juli – und Rehhagel unterschreibt wirklich. Selbst die Tagesschau berichtet am Abend über den spektakulären Coup der neuen FCK-Führung. Es war die Zeit kurz vor dem Internet und dem Handy; selbst Videotext hatte 1996 noch nicht jeder und der Informationsfluss verlief somit viel langsamer als heutzutage. "Wir saßen mit mehreren Mitgliedern unseres Fanclubs zusammen in unserem Vereinslokal und hörten die Meldung am Radio", berichtet Petra. "Die erste Reaktion war Unglaube." Die Meldungen wiederholten sich und erste Statements der Protagonisten wurden eingespielt. Erst da, so erzählt die heute 57-Jährige, habe man es allmählich realisiert.

Trotzdem blieb sie zunächst verhalten. "Irgendwie war Rehhagel für mich Bayern und vor allem Bremen - aber nie im Leben Lautern. Ich fand einfach, dass es nicht passte." Sie überlegte sogar, dem Betze erst einmal fern zu bleiben. Ein Vorhaben, das sie wenige Minuten nach dem ersten Heimspiel gegen Carl Zeiss Jena aufgab. "Nicht zum Betze zu fahren war ja auch undenkbar", sagt sie und bedient sich von da an scherzhaft den Worten Adenauers: "Was schert mich mein Geschwätz von gestern?"

Andree dagegen war von Beginn an hellauf begeistert, schon alleine wegen der Außendarstellung des Trainer-Urgesteins. "Rehhagel verkörperte etwas Großes und der FCK war plötzlich wer." Alte Geschichten des Spielers Rehhagel, dem alten Raubein in der "Böse-Buben-Abwehr" wurden hervorgekramt. "Schwager, Klimaschefski und Rehhagel, das waren Namen früherer Zeiten, bei denen nicht nur mein Vater Leuchten in die Augen bekam", sagt Andree.

Rehhagel: "Ich will gar nicht wissen, was vielleicht in drei Jahren ist"

Nun war der alte Haudegen 24 Jahren nach seinem letzten Spiel im FCK-Trikot zurück in der Pfalz. "Wir sind ein gut funktionierender Verein, haben eine intakte Mannschaft, bieten sehr gute Voraussetzungen und spielen im Europapokal", zählte Atze Friedrich damals im Kicker die Argumente auf, mit denen er Rehhagel lockte. Und der gebürtige Essener schlug in der Hoffnung ein, seinen ramponierten Ruf wenige Wochen nach seiner Entlassung in München wieder aufzupolieren - und den FCK auf Vordermann zu bringen.

Immerhin hatte er auch schon in Bremen aus einem Zweitligisten einen Meister geformt. Doch zunächst bremste er die Erwartungen. "Ich will gar nicht wissen, was vielleicht in drei Jahren ist", sagte er wenige Tage nach seiner Verpflichtung im Kicker und richtete stattdessen den Blick auf die kommenden Monate. "Spätestens im Mai möchte ich sagen können: Wir sind aufgestiegen." Er ahnte nicht, welch sensationelle Reise er mit dem FCK beginnen sollte.

Diese Reise wollen wir begleiten und gehen mit einem neuen Projekt von "BetzeHistorie" an den Start. In den nächsten zwei Jahren wollen wir parallel zum 20-jährigen Jubiläum dieser denkwürdigen Geschichte die Entwicklung des FCK vom Absteiger zum Meister nachzeichnen. Verfolgen könnt ihr den Weg auf Twitter unter @BetzeHistorie, auf Facebook unter "BetzeHistorie 1996-1998 - Vom Absteiger zum Deutschen Meister" und mit begleitenden Texten natürlich auch hier bei Der Betze brennt.

Quelle: Der Betze brennt
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Ihr findet uns auch bei Facebook und Twitter.



Beitragvon wkv » 29.07.2016, 15:10


...und wir ahnten nicht, wohin diese Reise uns führen würde, dieser Privatkampf mit Bayern. Die Krankheit "Lautrer Größenwahn" hat nicht nur den Namen Atze und Wieschemann. Untrennbar mit Otto verbunden.



Beitragvon Walk on! » 29.07.2016, 15:13


Ja, ja... unglaublich schää war´s. Abstieg - Pokalsieg (ohne sich richtig darüber freuen zu können), um dann nur wenig später den Blick positiv nach vorne zu richten: "Jetzt erst recht!": Mitgliedschaft im Verein abgeschlossen. Zum ersten Mal mit meinem Bruder eine Dauerkarte geholt (7er-Block). Europapokalspiele. Aufstieg. Meister... :schal: Was haben wir nicht alles erlebt...
In guten wie in schlechten Zeiten unserem FCK die Treue halten



Beitragvon super-jogi » 29.07.2016, 15:29


Ist das wirklich schon 20 Jahre her..........

Mit der größten Sensation der Bundesligageschichte begann der traurige und unnötige Absturz.
Das Leben ist wie eine Klobrille. Man macht so einiges durch !



Beitragvon schwabendevil » 29.07.2016, 16:35


War ne richtige Aufbruchstimmung damals, es kribbelte ab dem ersten Spiel. Aber was hatten wir auch für Spieler in Liga 2: Wagner, Weltmeister Brehme, Oläf, Kadlec, Ratinho, Harry...das waren Typen, die über Jahre zum Verein standen. Und der nicht der armselige, halbjährlich durcheinandergewürfelte Haufen von heute, aus dem jeder sofort verkauft wird, sobald er ein paar Euronen bringt. Die Hoffnung damals nach dem Abstieg war berechtigt, die von heute ist nur von Marketingprofis herbeigeredet.



Beitragvon 1:0 » 29.07.2016, 16:43


In der Tat war die Verpflichtung von Otto Rehhagel 1996 eine totale Sensation.
Das habt ihr wunderbar aufgearbeitet!

Nach meinem persönlichen Gefühl ist allerdings die Meisterschaft 1991 größer Einzuordnen als die 1998. 97/98 hatten wir einen Mannschaftsstamm, der zwei Jahre zuvor noch im Uefa-Cup erfolgreich war. Mit Nationalspielern und sogar einem Weltmeister (von Euch im Artikel prima dargestellt).

Die 91er waren ein Haufen Nobodys, welcher zuvor mehrere Jahre am Stück um ein Haar abgestiegen wäre.

Dann sonnen wir uns mal zwei Jahre lang auf DBB im Glanze der Historie, welche so nur der 1. FC Kaiserslautern zu bieten hat.
Vielleicht ließt ja der ein oder andere Kicker mit und versteht dann besser, warum es hier Emotionaler zugeht, als dort, wo nur noch die Kohle regiert.



Beitragvon Betze_FUX » 29.07.2016, 17:39


Und nächstes Jahr lesen wir die Sensation mit den. "Nobodys" osawe. Dittgen und Trainer korkut :D
"In Kaiserslautern immer auf die übertriebene Erwartungshaltung zu verweisen, ist vollkommener Quatsch. Ich vermisse es, dass man die Fans als Faktor begreift, mit dem Erfolg zu schaffen ist." - Kalli Feldkamp



Beitragvon Lestat » 29.07.2016, 20:37


wkv hat geschrieben:...und wir ahnten nicht, wohin diese Reise uns führen würde, dieser Privatkampf mit Bayern. Die Krankheit "Lautrer Größenwahn" hat nicht nur den Namen Atze und Wieschemann. Untrennbar mit Otto verbunden.

Tja spätestens mit der Meisterschaft 98 brach bei den Verantwortlichen und durchaus auch recht vielen Fans und Mitgliedern der Größenwahn aus.
Ja hier stand mal eine Signatur.
Diese wurde nach über 3,5 Jahren von den Moderatoren gelöscht (aufgrund einer Beschwerde) weil sie nicht den Forumsregeln entsprechen soll. Das zu sage ich jetzt besser nichts.



Beitragvon Schwebender Teufel » 29.07.2016, 23:46


Für mich der beste Trainerit den beeindurckensten Erfolgen Meister mit dem FCK als Aufsteiger Europameister mit Griechenland und den ein oder anderen Titel mit Bremen. :teufel2:



Beitragvon DalaiLama83 » 29.07.2016, 23:52


Vor 20 Jahren begann also die Reise. Ist das lange her. Beim Abstieg gegen Leverkusen stand ich selbst noch als C-Jugendlicher auf dem Platz und verlor 0:14. Ich war geistig gar nicht anwesend. Habe nur zu meinem Vater geschaut, der an der Außenlinie stand und plötzlich 1:1 auf den Platz rief. Danach konnte ich mich gar nicht mehr bewegen.

Bevor ich ins Auto einstieg sagte mein Vater, dass der FCK so schnell nicht mehr hochkommt und ich erwiderte, dass sie direkt aufsteigen und Meister werden. Mit König Otto war ich Feuer und Flamme. Bis ich zwei Jahre drauf beim Spiel gegen Wolfsburg meinem Konfirmations-Kaffee nicht beiwohnen konnte. Ich hatte eine sinnvollere Aufgabe zu erledigen. :) Jedoch ohne zu wissen welche Schmerzen man seitdem als Fan ertragen muss. :lol:

Ich freue mich auf die nächsten zwei Jahre. :daumen:



Beitragvon Rieddevil » 31.07.2016, 21:30


Ich habe die Höhen und die Tiefen der 90 ziger mit erlebt aber am meisten haben mich die 80 ziger geprägt.
Damals war der FCK jedes Jahr ein Aussenseiter aber die Mannschaft, war nicht jedes Jahr eine andere, hatte immer die richtige Einstellung. Ganz RP hat damals hinter dem FCK gestanden! Bayern Fans in der Pfalz wurden gemobbt oder verhauen :lol:
Nach dem Titel 1991 war der Betze immer voll und ohne Dauerkarte bist du gar nicht rein gekommen.

Der Abstieg 1996 war ein Unfall wegen der neuen 3 Punkte Regel. Dann Pokalsieg und Kampfansage es darf keiner weg! Das war ein Zeichen und der Rückhalt war da. Es gab eine deutliche Steigerung der Mitgliederzahl und der Betze war voll.
Leider hat sich nach der Meisterschaft der Größenwahn durchgesetzt und die Underdog Mentalität verschwand.
Die Fanszene und der Rückhalt in der Bevölkerung hat sich seither leider massiv geändert.
Auslöser war die Veränderung zum Größenwahn. Atze und Co wollten mit den Großen pissen aber ihr Schwanz war zu klein :lol: :lol:
Darunter leiden wir heute denn so ist der Rückhalt in der Pfalz geschwunden.

Der Weg der neuen Führung geht wieder in die Richtung wie es früher war aber es wird dauern und nicht mehr so viele erreichen. Leider :weinen:



Beitragvon jürgen.rische1998 » 31.07.2016, 21:59


Die Meisterschaft 1998 war für mich das schließen eines Kreises. 1990 und 1991 habe ich natürlich schon mitgefiebert, war aber damals zu jung um kräftig mitzufeiern. Mein Bruder, 6 Jahre älter, war damals mittendrin. 1991 hatte für mich sogar den blöden Beigeschmack, dass ich bei Heimspielen da schon öfter oben war und so das Spiel gegen Gladbach mit viel Tränen live erlebt habe.

Der Abstieg 1996 war brutal und dann der Pokalsieg irgendwie auch. 1996 bekam ich meine erste Dauerkarte und habe die Jahre dann voll miterlebt. Einmal war ich auswärts in München, beim Auftakt 1997. Habe mir damals geschworen nicht mehr hinzufahren, weil man sowas wohl nur einmal im Leben erlebt :lol: Das Trikot mit Sforzas Autogramm habe ich noch hier. Mit der Meisterschaft hatte ich dann endlich auch "meine" Meisterschaft, für meinen Bruder wird natürlich die 1991er Sache immer die Größere bleiben. Aber ich hatte meinen Frieden gefunden. Nicht ahnend, was der Titel für den FCK in negativer Hinsicht bedeuten würde. Im Rückblick bleibt deshalb auch immer eine Spur Bitterkeit. Größenwahn, das WM Stadion und alles was hinterher kam. Dabei habe ich in der Nacht so gefeiert... Alleine deshalb ist 1991 Meisterschaft die mein Bruder voll erleben durfte, unbelasteter. Trotzdem will ich die Jahre nicht missen. Was es da Spiele gab. Auch das Meppen Spiel zum Abschluss der Zweitligarunde, der Auftakt in Stuttgart mit so vielen Verrückten. Lässt man die Spätfolgen mal außen vor, waren es fantastische Erlebnisse.

Aber auch wenn es jetzt ganz andere Zeiten sind, der FCK ist und bleibt meine erste ganz Große Liebe. Und davor stehen nur Frau und Tochter. Über die Jahre war ich ab und an auch nicht regelmäßig da, aber nicht aus Enttäuschung, sondern weil ich einfach auch andere Dinge um mich herum hatte. Aber man kehrt immer wieder zurück. Und das wird auch immer so bleiben. Solange das Geschäft Fußball nicht irgendwann wirklich eine reine Oper Veranstaltung aus der Sache macht.
Omnia vincit amor



Beitragvon gyula65 » 01.08.2016, 22:12


Otto war mit kalli die besten und erfolgreichen Trainer in der BETZE bundesligageschichte. !! Punkt!! Den einzigen und schwerwiegenden Fehler den Otto auf dem BETZE gemacht hat , war die Endeierung von sforza durch die Verpflichtung von djorkaeff !! Das entzweite das erfolgreiche duo Otto -Ciri !! Von da an ging es bergab ! Der Größenwahn begann bei Andy und endete mit der POLITIK IN MAINZ DIE DIE WM. IN DIE PFALZ DURCHBOXTE !!! Das ist die WAHRHEIT!!!



Beitragvon resy99 » 10.08.2016, 14:18


Ich kann mich noch gut an die Saison 96 erinnern, ich war mit meiner heutigen Frau uffem Betze und wir haben geheult wie die Schlosshunde. Als Abends der Martin im aktuellen Sportstudio vor laufender Kamera dem Moderator, ich glaub es war der Harry, gesagt hat, dass er und die Jungs alle bleiben und den Karren aus dem Dreck ziehen bin ich Montags Mitglied geworden. Was wir dann erlebt haben war einmalig und ich bin mir sicher, wird einmalig bleiben. Als Absteiger Pokalsieger zu werden, dann in der 2.Liga alles platt zu machen und als Meister in der 2. Liga aufzusteigen, Bayern und die anderen alle platt gemacht und dann erst zu Hause gegen Wolfsburg Meister geworden und dann mit allen Mann, es waren über 35.000 Lautrer in Hamburg die Schale abholen, das wird für immer einmalig bleiben! Unvergesslich!
Was waren wir so stolz in Hamburg mit unserm FCK-Trikot, dem FCK-Meister-Schal und den FCK-Fans die Meisterschaft uffem Hafenfest zu feiern, alles friedlich, ohne jeglichen Ärger, ned wie heute wo man sich teilweise als FCK-Fan schämen muss!
An meiner Wand in meinem Büro hängt der mittlerweile vergilbte Artikel aus der Rheinpfalz von 1998 und die Meisterbriefmarke von damals.
Alle die dabei waren werden sagen schee wars!
Dann kam das Jahr danach mit Champions League. PSV in Lautre und dann die Bayern, was war da los. Das war Emotion pur im Stadion, unserem Betze damals.
Die Trommler haben Stimmung gemacht, die Hütte hat gebrodelt, da haste Gänsehaut gehabt. Als der Jancker sich im 16ner fallen lässt und der Schiri Elfer pfeift ging für uns die Welt unter.

Tja Lautrer, lang is her, heut bin ich mit Frau und Sohn (15) immer noch uff meinem Betze, drei Dauerkarte Block 9.1 wie eh un je nur mein FCK und der Betze is nimmer das was er mo war.

Größenwahn, Selbstherrlichkeit, Mißwirtschaft, den FCK in den Dreck gefahren, aber mit Anlauf!
Wie peinlich war der Auftritt vom Wischemann beim Doppelpass, wie peinlich der Abgang vom Atze und dem Vorstandsteam. Verurteilt und aus der Stadt gejagt, 9 Millionen Strafe für den FCK ans Finanzamt wegen Steuerhinterziehung! Jäggi hat versucht was ging um den Schaden der Atze-Truppe zu begrenzen, auch er ist gescheitert. Wie peinlich der Steuerärger für den FCK bis hin zur Selbstanzeige vom Meister Sforza.

Und der FCK heute:
Das Interview nach der letzten Saison bei Flutlicht mit unserem Sportdirektor - Äh Äh Äh - wegen dem verpassten Aufstieg, der Gipfel der Peinlichkeiten! Weiterhin Ärger mit den Finanzbehörden wegen dem Stadiondeal, FCK-Anleihe, Fröhnerhof, Stadionmauschelei, es hört nicht auf...
Die JHV mit der Abwahl des AR und der Neubeginn mit neuer Mannschaft und neuem Trainer und neuem Sponsor den ich vorher noch nie gehört hab...

Ich hab letzte Saison beim letzten Heimspiel middem Norbert in der Nordtribühne beim Bier gesprochen und ihn gefragt was aus unserem FCK geworden is und was noch draus wird. Er wusste ned was er sagen soll außer dass es schlimm is!

Aber eins ist klar, so herrlich die Zeit war, sie war der Anfang vom Untergang, oder wie man heute sagen kann "Von der Champions League in die Hölle".
Die Entscheidung für die WM, die lausigen 5 Spiele, der Stadionausbau, der Ausbau der Infrastruktur in der Stadt, alles für die Ewigkeit!
Der wirtschaftliche und sportliche Untergang parallel zum wirtschaftlichen und sportlichen Erfolg der Mainzer, alles schwer zu ertragen.
Das man sogar unser Urgestein Peter Briegel fertig gemacht hat, die Spitze des Eisbergs.
Als der Stefan Kuntz dann sich entschieden hatte das Heft in die Hand zu nehmen, da hatte ich Hoffnung, obwohl er von der Führung eines Unternehmens keine Ahnung hatte. Ich wusste, der Stefan, dass ist ein echter Lautrer, übrigens auch heute noch und auch für immer. Aber auch er konnte auf Basis der Rahmenbedingungen mit den Altlasten und mit den finanziellen Mitteln nicht viel mehr erreichen.
Er hat es versucht und wir waren ja auch immer knapp dran. Ob ein Aufstieg was gebracht hätte außer den erneuten direkten Abstieg...?

Warum man in der Nord unten vor dem Ausgang die historischen Bilder unserer Helden an der Wand entfernt hat versteh ich nicht...

40.000 (!) Zuschauer zum Sainsonauftakt, das zeigt was der FCK uns,den FCK-Fans bedeutet!
Geile Choreo gemacht, super Stimmung, dank an die vielen Helfer, und - wie immer wenn's mal gilt cojones zu zeigen und einen guten Start hinzulegen - 0:4, die bittere Wahrheit!
Wie Otto immer sagte: "Chancen zählen nicht, nur Tore"

Na ja, wir werden sehen.

Es war auf jeden Fall eine geile Zeit mit dem FCK und wie bei einer guten Ehe, in guten wie in schlechten Tagen!

Einmal Lautrer, immer Lautrer, treu bis in den Tod!

Gruß
resy




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