Neuigkeiten und Pressemeldungen zum 1. FC Kaiserslautern.

Beitragvon Thomas » 22.11.2014, 14:30


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Interview mit Aufsichtsratskandidat Wilfried de Buhr
„Ich verfüge über ein sehr weitreichendes Netzwerk“


Morgen findet die Jahreshauptversammlung des 1. FC Kaiserslautern statt, auf der unter anderem der Aufsichtsrat neu gewählt wird. Zum Abschluss unserer Interviewreihe präsentieren wir heute den schon früher in verantwortlicher Position beim FCK tätigen Wilfried de Buhr.

Der Betze brennt: Im Sommer gab es einige grundlegende Veränderungen beim FCK: Neuer Sportdirektor, neue Spieler, neues Konzept. Wieso sollte aus Ihrer Sicht auch im Aufsichtsrat der Reset-Knopf gedrückt werden, Wilfried de Buhr?

Wilfried de Buhr (61): Alle bisherigen Bemühungen haben nicht zum sportlichen Erfolg, nicht zum Aufstieg in die erste Liga geführt. Auch die Erfolge des Nachwuchsleistungszentrums sind verbesserungsfähig. Eine Neubesinnung und ein Neuanfang sind angebracht und an der Zeit.

Der Betze brennt: Stellen Sie sich doch bitte kurz vor, zunächst beruflich und privat.

De Buhr: Ich bin seit vielen Jahren in geschäftsführenden Positionen tätig für Firmen wie OKI Systems, IBM, Konica Business Machines und führe jetzt mein eigenes Unternehmen. Im Sport als Geschäftsführer des 1. FC Kaiserslautern, des 1. FC Nürnberg, des Karlsruher SC oder von Rot-Weiß Erfurt, habe ich das Rüstzeug für das Amt eines Aufsichtsrates bilden können.
Ich bin mit einer Engländerin verheiratet, Vater von zwei Töchtern, wovon eine im Ausland lebt und die andere an der Universität der Bundeswehr studiert.

Der Betze brennt: Seit wann fühlen Sie sich mit den Roten Teufeln verbunden und wie haben Sie sich in der großen FCK-Familie bisher eingebracht?

De Buhr: Als Direktor Marketing der Firma OKI war ich der Verantwortliche als Hauptsponsor des FCK. Seit 1993 begleite ich daher den Verein und fühle mich ihm verbunden. 1994 habe ich den Hauptsponsorenvertrag mit dem Präsidium von Norbert Thines verlängert – und bin nach dem Weggang meines Vorgängers Klaus Fuchs 1995 Geschäftsführer des FCK geworden. Hier durfte ich den Abstieg durchleiden, den Pokalsieg in Berlin begeistert feiern, mit der von mir verantworteten Aktion „Jetzt erst recht“ stets ein volles Stadion bewundern, den Aufstieg schaffen und danach die Deutsche Meisterschaft bejubeln.
Maßgeblich durfte ich den Fröhnerhof initiieren, die Initiative Leidenschaft, zu deren Ehrenmitglied ich ernannt wurde, zusammen mit Norbert Thines, Ottmar Walter und Horst Eckel gründen und das Fritz-Walter-Museum nach vorne bringen. Wenn es meine Zeit erlaubt, trainiere ich mit der Traditionsmannschaft unseres Vereins.

Der Betze brennt: Wie bewerten Sie die aktuelle Amtsperiode des Aufsichtsrates, also die letzten drei Jahre - welche Erfolge kann die Vereinsführung in dieser Zeit vorweisen?

De Buhr: Der Aufsichtsrat war in der Öffentlichkeit nicht wahrzunehmen. Ich sehe den Verein in einer Konsolidierungsphase, welcher der sportliche Erfolg versagt blieb.

Der Betze brennt: Und was lief aus Ihrer Sicht weniger gut? Wo sehen sie Verbesserungspotential?

De Buhr: Die Arbeit des Nachwuchsleistungszentrum wurde nur unzureichend gewürdigt und seine Ergebnisse nicht ausreichend berücksichtigt. Konzentration auf das wichtige Kapital der Eigengewächse ist angebracht. Die Erfahrung ehemaliger Spieler sollte noch stärker für den Verein gewonnen werden.

Der Betze brennt: Sie streben Ihr sozusagen „drittes Jahrzehnt“ als FCK-Funktionär an, waren in den 1990er Jahren kurze Zeit Geschäftsführer und in den 2000ern für einige Jahre bereits Mitglied des Aufsichtsrates. Wer oder was hat Sie zu Ihrer erneuten Bewerbung motiviert?

De Buhr: Ich möchte das Lebenswerk meines langjährigen Freundes Norbert Thines mit dem Aufstieg in die erste Liga krönen. Die Initiative Leidenschaft - Fritz-Walter-Museum bedarf weiterer Unterstützung. Und nicht zuletzt das Heranführen unserer Eigengewächse an den Trainer für die erste Mannschaft bedarf tatkräftigen Einsatzes.

Der Betze brennt: Auch außerhalb des Fußballs sind Sie aktiv, etwa in der Lautrer Unternehmenswelt oder auch als Mitglied im Rotary Club. Sehen Sie hierdurch Vorteile für den Verein, die Sie möglicherweise als Aufsichtsratsmitglied besser ausspielen könnten – zum Beispiel in der Akquise von Sponsoren?

De Buhr: Sie sind gut informiert. Aber das war und ist „Der Betze brennt“ ja schon immer gewesen. Ich verfüge durch meinen Werdegang heute über ein sehr großes und weitreichendes Netzwerk. Wenn der Verein und die Mitglieder es möchten, setze ich gerne meine vielfältigen Kontakte ein, um den Verein voranzubringen. Dahin wo er hingehört.

Der Betze brennt: Vielen Mitgliedern fällt es schwer, die Arbeit der einzelnen Aufsichtsräte zu bewerten, weil über die Diskussionen und über unterschiedliche Sichtweisen in dem Gremium wenig veröffentlicht wird. Nicht zuletzt daraus resultiert auch der immer wieder zu hörende Vorwurf, dass der Aufsichtsrat nur die Wünsche des Vorstands „abnicke“ anstatt zu „kontrollieren“. Wie könnte man über die Tätigkeit des Aufsichtsrates mehr Transparenz schaffen oder was spricht möglicherweise dagegen?

De Buhr: Bei anderen Traditionsvereinen gibt es jeweils vor Heimspielen die Möglichkeit, mit Vorstand bzw. Aufsichtsrat in einer kurzen Info-Veranstaltung in Kontakt zu treten. Und wenn es nicht vor Heimspielen ist, sollte es auf regelmäßigen Informationsveranstaltungen in den Fanregionen sein. Hiermit kann wesentlich größere Transparenz geschaffen werden. Und dafür werde ich mich einsetzen.

Der Betze brennt: Vor einem halben Jahr hat der amtierende Aufsichtsrat den Vertrag mit dem Vorstandsvorsitzenden Stefan Kuntz sehr frühzeitig verlängert. Wie bewerten Sie diesen Schritt aus ihrer Sicht als Neubewerber, hätte man dafür nicht besser die nun anstehende Neuwahl des Aufsichtsrates abwarten sollen?

De Buhr: Ich kann nicht nachvollziehen, welche Gründe den Aufsichtsrat zu diesem Schritt veranlasst haben. Ich kann eher die Position nachvollziehen, dass man noch hätte warten können.

Der Betze brennt: FCK-Finanzvorstand Fritz Grünewalt sagte noch im Sommer, dass für eine Ausgliederung „kein akuter Handlungsbedarf“ bestehe, nun steht dieses Thema aber doch auf der Tagesordnung für die Mitgliederversammlung - man kann also davon ausgehen, dass es die nächste Amtsperiode des Aufsichtsrates entscheidend prägen wird. Auch bei vielen anderen Vereinen wird darüber debattiert: Der Hamburger SV wurde ausgegliedert, beim SC Freiburg wurde dieser Schritt fast einstimmig abgelehnt, der VfB Stuttgart plant eine Entscheidung im nächsten Jahr. Bezogen auf den FCK gefragt: Sind Sie für oder gegen eine Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung?

De Buhr: Zunächst einmal sehe ich absolut keinen akuten Handlungsbedarf zu diesem Thema. Ich habe mich sehr lange damit beschäftigt und bin auch dabei, darüber eine Doktorarbeit unter dem Titel „Die Finanzierung eines Profi-Sportvereins“ zu fertigen. Aus diesem Grunde sollten den Mitgliedern Information darüber an die Hand gegeben werden, warum dieses Thema jetzt aktuell sein sollte. Nach ausreichender Diskussion mit unseren Anhängern ist möglicherweise eine Entscheidungsreife gegeben. Zum heutigen Stand sehe ich nicht die Notwendigkeit einer Ausgliederung.

Der Betze brennt: Die Abteilung Fußball, welcher der allergrößte Teil der Vereinsmitglieder angehört, liegt seit einigen Jahren brach und existiert rein formal betrachtet gar nicht mehr. Wie beurteilen Sie persönlich die vorgeschlagene Lösung für diese Problemstellung, eine Abteilung „Fans und fördernde Mitglieder“ nach dem Vorbild von Klubs wie Borussia Dortmund oder Eintracht Frankfurt zu gründen, um den betroffenen FCK-Mitgliedern wieder eine echte Heimat innerhalb ihres Vereins zu geben und um auch die Abteilungen neben dem Fußball besser zu unterstützen?

De Buhr: Bereits während meiner früheren Zeit als Aufsichtsrat des FCK habe ich diese Forderung erhoben. Leider waren die Befürworter in der Minderheit.

Der Betze brennt: Abschließend und mit Ihren eigenen Worten zusammengefasst: Warum sollten die FCK-Mitglieder Ihnen ihre Stimme geben?

De Buhr: Durch die langjährige Wahrnehmung von Verantwortung im Profifußball, sowohl sportlich, kaufmännisch als auch wirtschaftlich, verfüge ich über das notwendige Rüstzeug und das dazu gehörige Netzwerk. Eine fast 20-jährige Nähe zum Verein lassen mich viele Facetten aus eigener Erfahrung beurteilen. Vielfältige Kontakte helfen, Lösungen zu finden und den Verein voran zu bringen, dahin wo er hingehört. Konzentration auf die Nachwuchsförderung im Fröhnerhof, als wichtiges Kapital für eine gesunde Zukunft des FCK, und damit Eigengewächse für die 1. Mannschaft verstärkt an den Trainer heranzuführen – dafür stehe ich.
Herzblut, Loyalität und vorzeigbare Erfolge – Pokalsieg, Aufstieg, Meisterschaft; auch bei anderen Traditionsvereinen – empfehlen mich für diese Aufgabe. Ein Neustart ist erforderlich. Ich bitte Sie als Mitglied um Ihre Stimme.

Der Betze brennt: Wir bedanken uns für das Gespräch und wünschen Ihnen viel Erfolg für die Wahl!

Quelle: Der Betze brennt

Steckbrief

Name: Wilfried de Buhr
Alter: 61
Wohnort: Otterbach
Beruf: Geschäftsführer
FCK-Mitglied seit: 1995
Dauerkarte seit: Beruflich bedingt derzeitig ohne

Weitere Links zum Thema

- Ãœbersicht: Alle Infos und Artikel zur Jahreshauptversammlung 2014
- De Buhr: „Jahrzehntelange Erfahrung in Wirtschaft und Sport“ (vom 26.11.2008)
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon WernerfürdenFCK » 22.11.2014, 17:15


Schöne FCK Vergangenheit, kann es aber nimmer hören mit gut vernetzt und solchen Dingen.
Wenn einer wirklich Beziehungen hat, bringt er uns endlich einen Stürmer der trifft, das braucht der FCK und zwar schnellstens nach dem Scheiß von gestern Abend.



Beitragvon LDH » 22.11.2014, 17:29


Für mich definitiv wählbar. Entscheiden werde ich mich trotzdem erst vor Ort.

Was ich mich schon bei anderen Kandidaten gefragt habe ist, warum nutzen die Herren ihre Kontakte nur wenn sie gewählt werden?
Sollte es nicht in ihrem Sinn sein Sponsoren etc. auch auf den Betze zu holen, egal was für ein AR morgen gewählt wird?



Beitragvon mxhfckbetze » 22.11.2014, 18:45


Würde ich wählen, er wäre mit dabei.
Schätze er erreicht Platz 3 oder 4.



Beitragvon dimi73 » 22.11.2014, 22:38


1995...... Geschäftsführer

Arilson, Wollitz, Siegl.....
Ich gehe mal davon aus, dass der gute Herrr da keine Verantwortung trägt, oder?!



Beitragvon Benutzernamen » 22.11.2014, 23:17


Wahrscheinlich soviel, wie Grünewlt an Occean, Wagner, Matmour, Shechter und Co.




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