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Beitragvon Thomas » 04.11.2014, 18:00


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Spielbericht: RasenBallsport Leipzig – 1. FC Kaiserslautern 0:0
Zwischen Bullen und Boykott


Über das erste Pflichtspiel des 1. FC Kaiserslautern gegen RasenBallsport Leipzig wurde im Vorfeld emotionaler diskutiert, als es das torlose Endergebnis erahnen lässt. Wir haben unsere Eindrücke aus dem Leipziger Zentralstadion zusammengefasst - und von der Gegenveranstaltung in Kaiserslautern.

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Freitag, 20:50 Uhr, Pirmasens: „Aaamateure, Lautern Amateure“, heißt es im Sportpark Husterhöhe. Anstatt das Spiel der ersten Mannschaft in Leipzig zu besuchen, unterstützen einige hundert FCK-Fans an diesem Wochenende die U23 im kleinen Pfalzderby beim FK Pirmasens. „Nein zu RB“ heißt das Motto des FCK-Anhangs und der gleichnamigen bundesweiten Fan-Kampagne. Die Atmosphäre ist prächtig, der Zusammenhalt zwischen Fans und Spielern spürbar. Am Ende gewinnen die kleinen Roten Teufel souverän mit 3:1.

Montag, 18:30 Uhr, Kaiserslautern: Die ersten FCK-Fans erreichen das Irish House auf der Eselsfürth. Hier findet die Gegenveranstaltung der Kampagne „Nein zu RB“ statt, die anlässlich des Boykotts der Auswärtsfahrt nach Leipzig organisiert wurde. Buttons und Flyer werden verteilt, später wird hier die Partie der Roten Teufel auf einer Leinwand übertragen. Zur Refinanzierung des Public Viewing werden Spenden gesammelt.

19:30 Uhr, Kaiserslautern: Circa 200 Personen sind schon da und vertreiben sich die Zeit noch mit einigen Gesprächen, Zigaretten und Getränken. Das Irish House wurde dem Anlass entsprechend geschmückt, Zaunfahnen der anwesenden FCK-Fanclubs und das bekannte „Traditionsverein“-Banner hängen ebenso wie Transparente mit der Aufschrift „Nein zu RB“ und „Kaiserslautern sagt nein zu RB“.

19:40 Uhr, Leipzig: Auch in Leipzig sind die ersten FCK-Anhänger bereits eingetroffen. Nicht jeder macht beim Boykott mit, einige regelmäßige Auswärtsfahrer legen besonderen Wert auf die Unterstützung der eigenen Mannschaft überall und egal gegen wen. Vor allem handelt es sich aber um Fans aus dem Leipziger Umland, die sich den Auftritt ihrer Lieblingsmannschaft vor der eigenen Haustür nicht entgehen lassen wollen.

19:45 Uhr, Leipzig: Blick auf den Gästeeingang: Ein paar FCK-Fans werden von der Polizei kontrolliert, aber kein Stress soweit. Wenn man in die „motivierten“ Gesichter des Security-Teams im Gästeblock schaut, schürt sich aber der Verdacht: Wenn heute mehr Lautrer hierher gekommen wären, inklusive Protestaktionen im Gepäck, dann wäre es möglicherweise zu brenzligen Situationen gekommen.

19:55 Uhr, Kaiserslautern: Auf der Leinwand laufen die SWR-Nachrichten, in denen auch ein kurzer Vorbericht zum Spiel inklusive Interview mit einem Vertreter der Kampagne „Nein zu RB“ aus Kaiserslautern ausgestrahlt wird (auch abrufbar in der Mediathek). Anschließend begrüßen die Organisatoren im Irish House nochmals alle anwesenden Fans mit ein paar einleitenden Worten.

19:59 Uhr, Leipzig: Die FCK-Spieler klatschen nach dem Aufwärmen zum leeren Gästeblock. Aus der Dunkelheit folgt von oben die Reaktion, gegenseitiger Applaus und erste zaghafte Kaiserslautern-Gesänge. Gut 500 Betzefans sind es wohl zu diesem Zeitpunkt, die ihre Mannschaft vom Oberrang des Gästebereichs aus in Empfang nehmen. Der untere Teil, in dem sich die Auswärtsfahrer normalerweise aufhalten, ist komplett leer. Drei Lautrer Zaunfahnen hängen an der Brüstung, davon zwei von FCK-Fans aus Leipzig.

20:06 Uhr, Leipzig: Woran erkennt man, dass die vielen Einmalbesucher die Überhand im Fanblock haben? Antwort: Wenn ungewöhnliche Gesänge angestimmt werden. Das aus anderen Stadien bekannte „XY Schweine“ ist bei FCK-Spielen eigentlich nicht geläufig, ertönt in Leipzig aber vor dem Spiel aus dem Gästeblock. Jetzt melden sich auch die RB-Fans erstmals zu Wort und reagieren mit dem gleichen Gesang wie zuvor die Gäste: „Reeed Buuull Schweine, und dann fangen wir von vorne wieder an...“ Soll wohl ironisch sein.

20:07 Uhr, Leipzig: Apropos Red Bull: Der Leipziger Geldgeber aus Österreich ist bekanntermaßen der Grund für die massiven Fanproteste gegen dieses Konstrukt. Bis auf die übliche Trikotwerbung darf der Gastgeber (noch) nicht zur Firmenmannschaft werden, das heißt keine zu auffällige Namensnennung im Vereinsnamen oder im Logo. Auch das Stadionprogramm ist keine brutale Werbeveranstaltung, wie man sie etwa von Spielen des FC Bayern kennt. Und doch ist Red Bull hier omnipräsent, wenn auch eher unterschwellig: Jede zweite Werbebande zeigt die roten Weidetiere, selbst auf vielen Zaunfahnen sind sie mehr oder weniger stilisiert abgebildet, und auch im direkten Stadionumfeld geht man keine zehn Meter ohne Bullenbegleitung. Auch das Zentralstadion trägt mittlerweile offiziell den Namen des österreichischen Brauseherstellers, wie einen die zahlreichen Wegweiser wissen lassen.

20:10 Uhr, Leipzig: Der Blick auf die Aufstellungen liefert gewohntes: Nach der Rotation im DFB-Pokal spielt im Liga-Topspiel wieder die Stammelf, Tobias Sippel, Dominique Heintz und Chris Löwe kehren zurück, während der von Rückenschmerzen geplagte Kapitän Srdjan Lakic weiter Philipp Hofmann den Vortritt lassen muss.

20:13 Uhr, Leipzig: Kurz vor dem Spielbeginn haben sich um die 800 FCK-Anhänger im Gästeblock und vereinzelt auch auf den anderen Tribünen eingefunden. Die Mannschaften laufen gleich ein, aus dem Spielertunnel leuchten dazu rote LED-Strahler, weißer Disconebel strömt heraus. Gab's so ähnlich auch schon mal auf dem Betzenberg, wurde aber wegen Peinlichkeit wieder abgeschafft.

20:15 Uhr, Kaiserslautern: Anpfiff in Leipzig. Das Irish House ist mittlerweile sehr gut gefüllt, um die 300 FCK-Fans sorgen für ein volles Haus.

20:21 Uhr, Leipzig: Zwar wie auf Kommando erst ab kurz vor dem Anpfiff, angetrieben mit Lautsprecheranlage, zwei Vorsängern und zwei Trommlern, aber so komisch es auch klingen mag: Die Stadionstimmung beim Retortenklub ist fast ganz normal. Für Zweitligaverhältnisse sogar eher gut. Es gibt Wechselgesänge, große Teile der fast vollen Fankurve stimmen ein, die Zuschauer auf den mäßig gefülltenTribünen stehen nach Aufforderung der Kurve auf und klatschen im Takt. Eigentlich wie in den meisten anderen Stadien.

20:25 Uhr, Kaiserslautern: Etwa 10 Minuten sind in Leipzig gespielt, der FCK mit vielen Fehlpässen, was auch auf hörbaren Unmut bei den Anwesenden stößt, genauso gibt es aber auch Szenenapplaus für gute Aktionen. Insgesamt ist der Beginn sehr zerfahren mit vielen langen Bällen.

20:32 Uhr, Kaiserslautern: Die Kommentaren von Sport1 thematisieren den relativ leeren Gästeblock, die genannte Anzahl von 800 FCK-Anhängern im Zentralstadion sorgt für Erstaunen im Irish House. Den Boykott für gescheitert zu erklären, wäre zwar klar übertrieben, aber doch sind in Leipzig sogar mehr Fans anwesend als bei vergleichbaren Spielen in den letzten Jahren (z.B. Cottbus, Aue). Zu sehen ist auf den Fernsehbildern aber nicht wirklich etwas vom Gästeblock.

20:37 Uhr, Kaiserslautern: „Auf geht's“, „Weiter“, hallt es durch's Irish House. Nach Torchancen wird es richtig laut, aber insgesamt herrscht eine noch eher ruhige Atmosphäre. Für viele der Anwesenden ist es das erste FCK-Spiel seit langem, dass sie auf dem Bildschirm statt im Stadion verfolgen – ein komisches Gefühl.

20:44 Uhr, Leipzig: Lattentreffer von Geburtstagskind Willi Orban! Das wäre fast die Führung für den FCK gewesen, der die erste Druckphase der Gastgeber überstanden hat und Mitte der ersten Halbzeit selbst ein kleines Powerplay aufziehen konnte. Aber es bleibt beim 0:0.

20:49 Uhr, Kaiserslautern: Gelb für Yussuf Poulsen, der in Lautern wie in Leipzig schon nach wenigen Minuten zum „Lieblingsspieler“ der FCK-Fans geworden ist. Für die Verwarnung gibt es dementsprechend lauten Beifall, die theatralische Spielweise des RB-Stars kommt hingegen weniger gut an.

21:03 Uhr, Kaiserslautern: Halbzeit in Leipzig, Werbung für Red Bull aus Sport1. Schon vorher hatte der Kommentator des Privatsenders die „vorbildliche Jugendarbeit“ von RBL gelobt. Zufall? Den Vogel schießt allerdings – im negativen Sinne – der Live-Ticker der „Sportschau“ im Internet ab, der sich vor Lobhudeleien auf das Bullenteam kaum noch aufs Sportliche konzentrieren kann. Später entschuldigt sich das ARD-Team dafür, nachdem es im Internet zu heftiger Kritik gekommen war.

21:24 Uhr, Leipzig: RBL kommt mit mehr Druck aus der Pause. Die Lautrer müssen jetzt aufpassen, nicht in Rückstand zu geraten.

21:29 Uhr, Kaiserslautern: Szenenapplaus und laute Unmutsäußerungen über Schiedsrichter und Gegner wechseln sich im Irish House mit eher ruhigem und fast etwas angespanntem Fussballgucken ab. Ein Dreier wäre nicht nur aus sportlicher Sicht extrem wertvoll, sondern darüber hinaus auch eine Genugtuung, das Produkt aus Leipzig geschlagen zu haben.

21:34 Uhr, Leipzig: Im Zentralstadion herrscht weiterhin „normale“ Stimmung, nix besonderes. Es fällt schwer, eine objektive Bewertung abzugeben, aber trotz vieler Gesänge und trotz durchaus vorhandenem Fußballfeeling wirkt hier doch vieles so, wie zwei Drittel der Leipziger Zaunfahnen: Aus Plastik.

21:36 Uhr, Leipzig: Die Besucherzahl wird durchgesagt: 25.637 Zuschauer sind ins Zentralstadion gekommen, die 800 Lautrer mit eingerechnet. Auf den Rängen brandet Jubel auf, denn damit haben die Leipziger zum dritten Mal innerhalb von neun Tagen die 25.000er-Marke geknackt– für RBL anscheinend wichtig fürs Prestige.

21:37 Uhr, Leipzig: Der Leipziger Anhang setzt erneut auf Selbstironie und skandiert zwei Minuten lang: „Wir sind Schweine, rote Bullenschweine, wir zahlen keinen Eintritt, und trinken Champagner statt Bier!“

21:40 Uhr, Leipzig/Kaiserslautern: Riesenchance für Lautern! Philipp Hofmann überwindet nach einem Konter zwar Leipzig-Torwart Fabio Coltorti, der Ball landet aber aus spitzem Winkel nur am Pfosten. Im Gästeblock hängen die FCK-Fans über der Brüstung, im Irish House springt der ganze Saal auf, den Torschrei schon auf den Lippen. „Auf geht’s! Weiter!“.

21:50 Uhr, Leipzig: Die große Gelegenheit für Leipzig, aber Lauterns Michael Schulze kratzt den Versuch von Poulsen von der Linie.

21:56 Uhr, Leipzig/Kaiserslautern: Immer wieder fällt Poulsen und zieht mehr und mehr den Unmut der FCK-Fans auf sich. Bei fast jeder Situation an der er beteiligt ist, wird es lauter.

22:06 Uhr, Kaiserslautern: Das Spiel ist aus, die Zuschauer in Leipzig und in Kaiserslautern haben keine Tore gesehen. Gemischte Gefühle im Irish House: Während manche fluchen ob der vertanen Chance, den Bullen eins reinzuwürgen, applaudieren andere der kämpferischen Leistung der Mannschaft.

22:10 Uhr, Leipzig: Auch im Zentralstadion wird das Team mit Applaus bedacht, gleichzeitig sieht man Spielern und Fans neben der überwiegenden Zufriedenheit aber auch ein bisschen Verärgerung an. Der erste Auswärtssieg lässt weiter auf sich warten. Mit einer kurzen Laola nach Aufforderung der mitgereisten Fans verabschieden sich die Roten Teufel in die Leipziger Nacht.

22:15 Uhr, Kaiserslautern: Das Irish House leert sich relativ schnell, was wohl auch an dem Termin am Montagabend liegt. Die Fahnen werden zusammengepackt und die 300 Fernsehgucker teilen sich auf, um den Heimweg anzutreten.

22:25 Uhr, Leipzig: „Ich bin stolz auf meine Mannschaft, dass sie konsequent das umgesetzt hat, was wir unter der Woche trainiert haben. Wer das erste Tor schießt, gewinnt heute das Spiel, aber weil das nicht der Fall war, geht der Punkt für uns in Ordnung“, sagt FCK-Trainer Kosta Runjaic auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Das war sie also, die erste Partie des pfälzischen Traditionsklubs gegen den österreichisch-ostdeutschen Emporkömmling, über die im Vorfeld so viel diskutiert wurde wie über kaum ein anderes Spiel. Es wird wohl nicht das letzte Duell zwischen dem FCK und RBL im Zentralstadion gewesen sein. Zunächst steht aber der Heimspiel-Doppelpack gegen zwei altbekannte Gegner an, die so ziemlich genau das Gegenteil der RB-Philosophie verkörpern: Der VfL Bochum und Darmstadt 98 geben demnächst ihre Visitenkarte im Fritz-Walter-Stadion ab. Nach drei Unentschieden in Folge wollen die Roten Teufel dann endlich wieder Siege einfahren.

Quelle: Der Betze brennt
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon Lautre-Fan » 04.11.2014, 18:36


Das war es also, unser erstes Spiel gegen einen neuen Retortenclub nach Hoffenheim zu seiner Zeit. Was soll man nur davon halten?

Eins ist jedoch sicher. Diese neuen Clubs wird niemand aufhalten können. Die Frage wird sein, macht man das alles auf Dauer mit oder wehrt man sich dagegen.

Soll man die 50+1 Regel abschaffen und hoffen, das sich Investoren oder andere Geldgeber die Traditionsvereine untereinander aufteilen und dadurch am Leben erhalten?

Oder wird es Zeit, sich nach 50 Jahren von der Bundesliga zu trennen und eine neue Liga erschaffen, in der sich dann nur ehrlich gewachsene Fussballclubs wiederfinden?

Die Zukunft wird entscheiden wohin der Weg führt. Die Clubs sollten sich beraten und entscheiden wofür sie stehen. Ein wirlich eingetragener Verein mit allen Konsequenzen sind doch mittlerweile alle nicht mehr wirklich. Überall wird nach Schlupflöchern gesucht und gefunden. Von Chancengleichheit kann man doch schon lange nicht mehr reden.
Ich, für meinen Teil, bin in erster Linie Lautre-Fan und in zweiter Linie Fußball-Fan!
(ähnlich Nick Hornby "Fever Pitch")



Beitragvon Flo » 04.11.2014, 18:44


Ich hoffe, dass ich nie wieder so einen Spielbericht lesen zu müssen. Dass 800 Fans gestern dort waren, zeigt mir persönlich so einiges über die Lautrer Fankultur. Negatives. Schade.

Selbst vor dem Fernseher habe ich mich gestern irgendwie fremd gefühlt, eine Fußballwelt wie ich sie nicht haben will.

Zum Glück ist jetzt wieder richtiger Fußball: Bochum und Darmsttadt zuhause und dann auf St. Pauli. Das gleicht diesen Schandfleck der Fußballkultur von gestern wieder aus.



Beitragvon SpätzleTeufel » 04.11.2014, 19:00


FCK1900 hat geschrieben:Ich hoffe, dass ich nie wieder so einen Spielbericht lesen zu müssen. Dass 800 Fans gestern dort waren, zeigt mir persönlich so einiges über die Lautrer Fankultur. Negatives. Schade.



Ja, hätten viel mehr dort sein sollen.



Beitragvon Dschohannes » 04.11.2014, 19:03


Ich habe einen alten Freund nähe Leipzig besucht, auch FCK Fan. Wir hatten uns in einen gemischten Block höhe der Mittellinie gesetzt. Dieser Bulle, der die ganze Zeit die Leute animiert hat, war ja noch peinlicher als das Vieh in Hoffenheim. Allgemein hörten sich die Lieder von RBL an, als ob diese über Youtube einstudiert wurden. Hinter uns meinte ein Herr, ob das alles an FCK Fans sein soll. Er hat sich über die Anzahl der Leute von FCK Fans schön lächerlich gemacht. Dieser Pfosten hatte das Spiel sogar ab der 75 Minute verlassen.

Zum Spiel: Es war eindeutig mehr drin, schade! Dennoch schaue ich unserem Team im Moment gerne zu.



Beitragvon Red Devil » 04.11.2014, 19:07


Ich hab den Kommerzverein boykottiert und das Spiel in illegalen Livestreams von Sky oder auf dem TV beim Tittensender geguckt. Das gleiche ziehe ich in Rückrunde wenn dieser Kommerzverein, den die Welt genauso nicht braucht, wie Hopps Projekt von 1899, Vizekusen oder Golfburg, zu uns kommt, nochmal durch. Wollen wir doch mal hoffen das das Rückspiel gegen diese Kommerzverein auch Montags stattfindet, denn lässt sich ein Boykott noch viel besser einrichten wie Freitags, Samstags oder Sonntags. :teufel2: :teufel2:

In diesen Sinne

Matteschitz, Matteschitz wir scheissen auf Dein Geld, waren aus Deinem Red Bull den größen Puff der Welt!!!!
Klagt nicht, kämpft!!!!!



Beitragvon Flo » 04.11.2014, 19:11


SpätzleTeufel hat geschrieben:
FCK1900 hat geschrieben:Ich hoffe, dass ich nie wieder so einen Spielbericht lesen zu müssen. Dass 800 Fans gestern dort waren, zeigt mir persönlich so einiges über die Lautrer Fankultur. Negatives. Schade.



Ja, hätten viel mehr dort sein sollen.

Eben NICHT.



Beitragvon Biguardo » 04.11.2014, 19:50


FCK1900 hat geschrieben:Ich hoffe, dass ich nie wieder so einen Spielbericht lesen zu müssen. Dass 800 Fans gestern dort waren, zeigt mir persönlich so einiges über die Lautrer Fankultur. Negatives. Schade.


Nur als Anmerkung, ich bin sicher bei dieser Zahl sind auch der Großteil der Auswärts-DK-Inhaber dabei, die (übrigens ohne vorher vom Verein "mündlich informiert" zu werden) eine Karte geschickt bekommen und die dann verfallen gelassen haben. Bei den Umland-Fans kann ich zwei Augen zudrücken. Das aus der Pfalz mehr als 100 Leute gekommen sind kann ich mir nicht vorstellen.



Beitragvon Schobbe77 » 04.11.2014, 20:09


800 Fans TROTZ Boykott??? :o

Das bringen andere Clubs nichtmal im normalfall zusammen. Und das an nem Montag...

Ãœber die Wirkung des Boykotts darf angesichts dieser beachtlichen Zahl gezweifelt werden....



Beitragvon patrick1984 » 04.11.2014, 20:22


Ein Spielbericht der sich nur um den Boykott dreht...was für eine Selbstdarstellung. .... Boykott ist jedem seine Sache und kann man machen wie man will. Aber warum dann ein traditioneller Spielbericht, den ich immer gerne lese, so ausgeschlachtet wird ist mir ein Rätsel... gibts zum Heimspiel auch einen Boykott und fahren die dann alle zum FC Hinterduddelsbach und zünden Pyro ab um kleine Kinder zu erschrecken? !?!?



Beitragvon SpätzleTeufel » 04.11.2014, 20:23


FCK1900 hat geschrieben:
Eben NICHT.


Mir war durchaus bewusst, wie das von dir gemeint war.

Ich kann aber definitiv nichts Negatives erkennen, wenn 800 Leute ihren Club sehen bzw. unterstützen wollen. Und ja ich habe mir die Stellungnahme von der aktiven Fanszene durchgelesen. Ich verurteile dies auch nicht bzw. kritisiere das. Sie habe eine Entscheidung getroffen und genauso wie die Anwesenden vor Ort.



Beitragvon hunsrückdeuwel » 04.11.2014, 20:30


Die Lautstärke von 2000 Betzefans hätte den Willi-Kopfball unter die Latte gedrückt :teufel2:



Beitragvon kite2fly » 04.11.2014, 20:34


Zum Drumherum: Ich habe mit Kumpels zuhause geschaut. Peinlich: Auf Sport1 lief in der Halbzeitpause Red-Bull-Werbung. Das erklärt auch die objektiven Kommentatoren, die das ach sooooo tolle Jugendkonzept von RB anpriesen. Dabei wurde in keinem einzigen Satz erwähnt, dass bei uns mit Sippel, Heintz, Orban und Zimmer vier Spieler aus der eigenen Jugend auf dem Platz standen. Mit Hofmann, Younes und auch wieder Heintz drei deutsche U21-Nationalspieler auf dem Platz standen. Und mit Stöger dazu noch einer der gestern spielbestimmenden Spieler auch erst 20 Jahre alt ist und in der Ösi-U21 kickt. Macht addiert 7 Spieler unter 21 bei uns gestern und beim Schwadronieren über Red-Bulls-Jugendkonzept kommt kein Satz dazu. Mich widert dieser gekaufte Journalismus an!

Zur Diskussion hier im Forum nur einen Satz:
Wir tun gut daran uns nicht wegen dieser Pissbrause auseinander dividieren zu lassen. Wer boykottiert hat, hatte gute Gründe! Wer hingefahren ist, hatte auch gute Gründe! (z.B. lange geplante Städtereise oder FCK-Fan aus der Umgebung.

Zum Spiel: Das war insgesamt das Spiel auf dem mit Abstand höchsten Niveau, das wir in dieser Saison gesehen haben. Das gilt so schwer es mir fällt für beide Teams. Zu Poulsen ist jedes Wort zu viel. Heintz und Orban gestern bärenstark gegen durchaus offensivstarke Pissbrausen-Angreifer.

Fazit: In der Winterpause bitte maximal zwei Neuzugänge. Einen spielstarken Stürmertyp und einen IV der nicht murrt, wenn er wenige Einsätze hat für den Fall von Verletzungen/Sperren. Im Optimalfall auch schon Spieler mit Blick auf die folgende Saison und sichere/mögliche Abgänge. Mehr sollte es auf keinen Fall sein. Die Mannschaft zeigt sich als Team gefestigt, da sollte keine Unruhe reingebracht werden! Ich hätte auch überhaupt nichts dagegen, wenn keiner mehr kommt!



Beitragvon de79esche » 04.11.2014, 20:36


Ich weiß, die Frage wurde schon öfter gestellt, aber wem schadet so ein Boykott? Red Bull?
Denen ist es doch scheißegal, ob da 2Tsd Leute mehr oder weniger im Stadion sind, Geld spielt doch keine Rolle!
Wir kleine Hansel können da nix bewirken und DFL und DFB sagen sich : "Beiß nie die Hand, die Dich in 5-6 Jahren füttert."
Denn in Anbetracht dessen, daß RB International bald "unser Land" vertritt und somit Geld in die DFB/DFL Kassen spült, sind doch solche Vereine langfristig lukrativ für die Verbände.
Wie viele Vereine in der Premier League sind mittlerweile gekauft (ich war! mal Liverpool-Symphatisant)?
Was wollen die denn mit einem ehemaligen Traditionsverein mit klammen Kassen? Vergangene Erfolge füllen nicht den Geldbeutel.

Bitte versteht mich nicht falsch, ich finde die Entwicklung im Weltfußball zum Kotzen, aber den Hoffenheimern in der Relegation ihr Stadion einzunehmen fand ich besser, als den Boykott gestern. Mit 10 000 Mann ins Zentralstadion einmaschiert und den reichen Wi..... mal gezeigt, was der Unterschied ist, zwischen Tradition und Retorte, nämlich die Fankultur.

In diesem Sinne, 12 Punkte aus den nächsten 4 Spielen und dann alle Mann zu Audi!!! :teufel2:



Beitragvon Lonly Devil » 04.11.2014, 20:39


Wenn jemand noch einige bewgte Bilder sehen will, bitte sehr.
http://www.bild.de/bundesliga/2-liga/sa ... .bild.html
https://www.youtube.com/watch?v=48grx-7 ... H-y_g9MkxO
Zitat: "Willst Du Unkraut dauerhaft vermeiden, musst Du die Wurzel ausreißen."
Gott mag gewisse Machenschaften eventuell vergeben, ICH NICHT!



Beitragvon Schobbe77 » 04.11.2014, 20:39


Vor allem handelt es sich aber um Fans aus dem Leipziger Umland, die sich den Auftritt ihrer Lieblingsmannschaft vor der eigenen Haustür nicht entgehen lassen wollen.


:?

Da ist wohl der Wunsch Vater des Gedankens. Ich glaube nicht das da 800 Fans aus dem Umland sind.

Ich denke das diesmal zum großteil nur die Ultras boykotiert haben und die Normalos zum Großteil doch (oder gerade erstrecht) hin sind....

Ich will nicht zu weit ausholen, aber nach ner geschlossenen Aktion sieht das nicht aus.

Gemeinsam sowieso nicht...

Vielleicht hätte der Boykott klappen können wenn in letzter Zeit mehr Rücksicht aufeinander genommen worden wäre... Think about it.



Beitragvon Stefan231259 » 04.11.2014, 20:41


kite2fly hat geschrieben:Zum Drumherum: Ich habe mit Kumpels zuhause geschaut. Peinlich: Auf Sport1 lief in der Halbzeitpause Red-Bull-Werbung. Das erklärt auch die objektiven Kommentatoren, die das ach sooooo tolle Jugendkonzept von RB anpriesen. Dabei wurde in keinem einzigen Satz erwähnt, dass bei uns mit Sippel, Heintz, Orban und Zimmer vier Spieler aus der eigenen Jugend auf dem Platz standen. Mit Hofmann, Younes und auch wieder Heintz drei deutsche U21-Nationalspieler auf dem Platz standen. Und mit Stöger dazu noch einer der gestern spielbestimmenden Spieler auch erst 20 Jahre alt ist und in der Ösi-U21 kickt. Macht addiert 7 Spieler unter 21 bei uns gestern und beim Schwadronieren über Red-Bulls-Jugendkonzept kommt kein Satz dazu.[b] Mich widert dieser gekaufte Journalismus an!

Das stimmt doch gar nicht. Es wurde sogar mehrfach darauf aufmerksam gemacht, wer alles aus der Lauterer Jugend kommt und sogar wie alt derjenige war, als er zum Verein kam. Soviel Wahrheit muß schon sein. Auch wenn die Kommentatoren sonst nervten.



Beitragvon wkv » 04.11.2014, 20:45


wie oft wurde denn dieses Mal wieder
"der Rasenballsport Leipzig E.V." gesagt?

Das ist schon sehr auffällig. Auch der Kommentator im Liveticker der Sportschau....meine Fresse.



Beitragvon de79esche » 04.11.2014, 20:45


Schobbe77 hat geschrieben:
Vor allem handelt es sich aber um Fans aus dem Leipziger Umland, die sich den Auftritt ihrer Lieblingsmannschaft vor der eigenen Haustür nicht entgehen lassen wollen.


:?

Da ist wohl der Wunsch Vater des Gedankens. Ich glaube nicht das da 800 Fans aus dem Umland sind.

Ich denke das diesmal zum großteil nur die Ultras boykotiert haben und die Normalos zum Großteil doch (oder gerade erstrecht) hin sind....

Ich will nicht zu weit ausholen, aber nach ner geschlossenen Aktion sieht das nicht aus.

Gemeinsam sowieso nicht...

Vielleicht hätte der Boykott klappen können wenn in letzter Zeit mehr Rücksicht aufeinander genommen worden wäre... Think about it.

Ist zwar nicht direktes leibziger Umland, aber in Berlin gibt es einen FCK-Fanclub mit einer beachtlichen Anzahl von Mitgliedern.
Und außerdem ist das dummes Geschwätz! Wir leben in einem freien Land und die, die eben nicht der Meinung waren, daß ein Boykott sinnvoll ist, die jetzt als "Streikbrecher" hinzustellen ist armselig.
Kannst ja mal den Vorschlag machen, daß jeder der in Leibzig war am Freitag ein weißes T-Shirt mit rotem Kreuz anzieht.
Hoch lebe die Diktatur :daumen:



Beitragvon Schobbe77 » 04.11.2014, 20:59


Was für ein schwachsinniger Vorschlag.

WO soll ich jemanden als Streikbrecher betitelt haben??? :nachdenklich:



Beitragvon Furor Palatinae » 04.11.2014, 20:59


de79esche hat geschrieben:
Bitte versteht mich nicht falsch, ich finde die Entwicklung im Weltfußball zum Kotzen, aber den Hoffenheimern in der Relegation ihr Stadion einzunehmen fand ich besser, als den Boykott gestern. Mit 10 000 Mann ins Zentralstadion einmaschiert und den reichen Wi..... mal gezeigt, was der Unterschied ist, zwischen Tradition und Retorte, nämlich die Fankultur.



Das seh ich genauso. So sehr ich den Boykott unserer Ultraszene nachvollziehen kann, wirkt er aber wie die Trotzreaktion eines kleinen Kindes, dem der Lutscher geklaut worde. Die Idee des verbalen Hausfriedensbruches gefällt mir da wesentlich besser, weil man dadurch viel wortgewaltiger Fussballdeutschland zeigen kann, worin sich Tradition und Kommerz unterscheiden. Und wie selemols Hoppenheim die Bullen in ihrem eigenem Zuhause zu düpieren ist meiner Meinung die größere Schande für Mateschitz und Rangnick.
"Das war zwar Hand, aber Hand ist im Fußball nicht gleich Hand." (Bela Rethy, ZDF Kommentator Championsleague Finale Juventus Turin - FC Barcelona 06.06.2015)



Beitragvon de79esche » 04.11.2014, 21:03


Schobbe77 hat geschrieben:Was für ein schwachsinniger Vorschlag.

WO soll ich jemanden als Streikbrecher betitelt haben??? :nachdenklich:

Deshalb wurde dieses Wort als symbolisch gemeint in Anführung gesetzt. Es ist aber schon rauszulesen, daß Du nicht begeistert darüber bist, daß gestern 800 da waren, oder?
Wer meint zu Hause bleiben zu müssen, bleibt zu Hause und wer hin will, fährt hin! Unn ferdich.
Und sind Deiner Meinung nach Ultras die besseren Fans?



Beitragvon Schobbe77 » 04.11.2014, 21:05


Ich schlage vor du liest nochmalin Ruhe meinen Beitrag. Du verdrehst ja alles... :?



Beitragvon mxhfckbetze » 04.11.2014, 21:05


@Hans Dampf:
Ich sähe es auch gern, wenn der FCK aufsteigen würde. worauf ich aber keinen Bock habe, ist eventuell nur 3 Heimsiege zu erleben.
Zuletzt geändert von mxhfckbetze am 04.11.2014, 21:07, insgesamt 2-mal geändert.



Beitragvon mster » 04.11.2014, 21:06


Biguardo hat geschrieben:
FCK1900 hat geschrieben:Ich hoffe, dass ich nie wieder so einen Spielbericht lesen zu müssen. Dass 800 Fans gestern dort waren, zeigt mir persönlich so einiges über die Lautrer Fankultur. Negatives. Schade.


Nur als Anmerkung, ich bin sicher bei dieser Zahl sind auch der Großteil der Auswärts-DK-Inhaber dabei, die (übrigens ohne vorher vom Verein "mündlich informiert" zu werden) eine Karte geschickt bekommen und die dann verfallen gelassen haben. Bei den Umland-Fans kann ich zwei Augen zudrücken. Das aus der Pfalz mehr als 100 Leute gekommen sind kann ich mir nicht vorstellen.


Jap. Genaue Zahlen wird man wohl nie erfahren, aber ich würde auch darauf tippen dass von den Leuten mit Auswärtsdauerkarte aus KL & Umgebung nahezu niemand hingefahren ist. Dass die Karten trotzdem in der Statistik auftauchen liegt an der schon erwähnten "tollen" Aktion des FCK, aber dazu wurde an anderer Stelle schon mehr geschrieben.

Ansonsten hätte ich mir gewünscht, man hätte sich ausnahmsweise mal ein Beispiel am KSC genommen: Die waren dort mit handgezählten 56 Fans an einem Freitagabend (also sogar einem zeitlich besseren Termin). Aber nun gut, da hat jeder seine eigene Meinung zu.

Zum Bericht: Das mit der Sportschau habe ich hier zum ersten Mal gelesen - eine absolute Unverschämtheit. Solche A****löcher bezahle ich auch noch zwangsweise durch meine GEZ-Gebühren, unfassbar. Da hilft auch die "Entschuldigung" nichts, die nachgeschoben wurde.

Zum Spiel: Wenn dieser Drecks"verein" aus Leipzig spielt ist für mich der sportliche Aspekt zweitrangig. Da hoffe ich regelmäßig nur darauf dass der Gegner - in dem Fall der FCK - möglichst viele Angestellte dieses Konstrukts mit maximaler Härte vom Platz tritt, im besten Falle trifft es als erstes Poulsen. Es ist eine Schande für den deutschen Fußball dass dort überhaupt eine Profimannschaft antreten muss. Dafür auch nochmal ein herzliches Dankeschön an DFL und DFB, die das ermöglicht haben. Mehr Worte will ich jetzt auch gar nicht verlieren.

P.S.: In diesem Sinne: Möge Darmstadt am Samstag so gut es geht voll auf die Knochen gehen. So viel fairer Sportsgeist muss sein. :)




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