Diskussionen zu fanpolitischen Themen, wie z.B. von ProFans oder dem B.A.F.F.

Beitragvon Thomas » 23.07.2013, 15:30


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Interview mit Christian Hirsch (Fanprojekt Kaiserslautern)
„Eine stärkere Rolle für die Fans einnehmen“


Das Fanprojekt Kaiserslautern hat sich neu aufgestellt. Wir sprachen mit Christian Hirsch, langjähriger Mitarbeiter von „Der Betze brennt“ und nun in neuer Position beim Fanprojekt tätig, über seine ersten Eindrücke und Ziele.

Der Betze brennt: Hallo Christian und herzlichen Glückwunsch zu Deinem neuen Job als Mitarbeiter des Fanprojekts Kaiserslautern! Stell Dich doch bitte zunächst kurz vor.

Christian Hirsch (34): Meine Name ist Christian Hirsch, ich bin 34 Jahre alt und seit dem 1. Juli Mitarbeiter im Fanprojekt Kaiserslautern. Zusammen mit meinem Kollegen Stefan Michels bilden wir das neue Team des Fanprojekts. Geboren bin ich in Kaiserslautern und aufgewachsen in Bruchmühlbach. Nach dem Studium zum Diplom-Sozialarbeiter/Sozialpädagoge (FH) in Saarbrücken habe ich seit 2006 als Streetworker mit Obdachlosen in Berlin gearbeitet.

Der Betze brennt: Ein „echter Pälzer“ also! Nach siebeneinhalb Jahren kehrst Du aus der Hauptstadt in die Heimat zurück - welche Verbindung hast Du zum FCK?

Hirsch: Mein erster Besuch auf dem Betzenberg Mitte der 1980er Jahre mit meinem Vater war ein Schlüsselerlebnis, das mich wie wohl so viele Kinder oder Jugendliche in der Region fürs Leben geprägt hat. Interessanterweise stand ich damals auf einem leeren Bierkasten und konnte somit erhöht das Spiel verfolgen. Glasflaschen im Stadion, heute unvorstellbar! Meine erste Dauerkarte bekam ich mit 14 Jahren in der Saison 1993/94 im Block 7, meinem Heimatblock in der alten Westkurve. Umgezogen bin ich dann nach der WM 2006, als es mit meinem Fanclub „Berliner Bagaasch“ in den neuen Block 8.2 ging.
Organisiert in der Fanszene bin ich so richtig erst seit 2006, als ich nach meinem Umzug die Bagaasch kennenlernte. Ich wohnte unweit des „Gun Clubs“, einer Kneipe im Prenzlauer Berg, wo sich der damalige Treffpunkt des Fanclubs befand. Diese Kneipe wurde in meinen Berliner Jahren mein zweites Wohnzimmer und die Geschichte nahm ihren Lauf. In der Bagaasch war ich von 2006 bis 2013 Vorstandsmitglied und hatte mit der Gruppe eine fantastische Zeit in Berlin!
Außerdem war ich ab 2006 Redakteur bei „Der Betze brennt“ (unter dem Pseudonym „connavar“; Anm. d. Red.). Die textliche Aufarbeitung der Spieltage und der fankulturellen Themen hatte mir sehr viel Spaß gemacht und ich hoffe, die Leser meiner Artikel konnten sich im Geschriebenen wiederfinden.
Außerhalb dieser Tätigkeiten faszinierte mich die Fankultur seit je her, aber auch die kritische Auseinandersetzung damit füllte mein aktives Fandasein aus. So brachte ich mich bei „In den Lauf...“ und beim Bündnis Aktiver Fußball-Fans (BAFF) ein. Unter anderem mehrere Vorträge und Podiumsdiskussionen in ganz Deutschland zu Themen wie Repression, Bürgerrechte und Diskriminierungen im Fußball, etwa Antisemitismus, zählen zu meinem Erfahrungsschatz.

Der Betze brennt: Du verbindest jetzt also im wahrsten Sinne des Wortes Hobby und Beruf. Nicht alle Fans kennen sich mit dem Thema aus, daher erstmal eine grundlegende Frage: Was macht eigentlich ein Fanprojekt? Und wo liegt beispielsweise der Unterschied zur offiziellen Fanbetreuung des FCK?

Hirsch: Ein Fanprojekt ist eine sozialpädagogische Einrichtung und völlig unabhängig vom Verein. Unser Träger ist die AWO Südwest. Selbstverständlich arbeiten wir in bestimmten Bereichen mit dem Verein zusammen oder vermitteln, wenn jugendliche Fußballfans Probleme haben. Hier können wir eine stärkere Rolle für die Fans einnehmen. Trotzdem legen wir natürlich viel Wert auf eine positive, belastbare Beziehung zum FCK, da der Bezugsverein immer noch für einen Großteil unserer Zielgruppe den Lebensmittelpunkt darstellt.
Wir betreiben aufsuchende Soziale Arbeit an Orten, wo sich jugendliche Fußballfans treffen, etwa im Stadion, im Sonderzug oder in der Fankurve und anderen Treffpunkten. Wir wollen zu ihnen eine Beziehung aufbauen, um mögliche auftretende Problemlagen wie Elternhaus, Schule, Drogen oder Straffälligkeit gemeinsam zu lösen. Unsere Zielgruppe sind dabei Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 27 Jahren, wobei die Altersbeschränkung nicht entscheidend ist. Ebenso ist es egal, welcher Herkunft jemand ist und ob er in einem Fanclub organisiert ist oder nicht.
Außerdem wollen wir Freiräume für Fußballfans schaffen. Kritisch und konstruktiv mit ihnen arbeiten, in der Regel „pro Fans“ positioniert. Ebenso können Themen wie Sicherheit, Identifikation, aber auch die Sensibilisierung für Rassismus, Antisemitismus und Homophobie ein möglicher Arbeitsschwerpunkt des Fanprojekts sein.
Wir wollen ein gutes Netzwerk an Hilfen aufbauen, zum Beispiel mit der Jugendhilfe sowie mit der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte (BAG) und der Koordinierungsstelle der Fanprojekt (KOS).

Der Betze brennt: Das Fanprojekt Kaiserslautern hatte in den letzten Monaten erhebliche finanzielle Probleme, die sogar fast zur Schließung geführt hätten. Wie ist hier der aktuelle Stand?

Hirsch: In der letzten Sitzung des Fanprojektbeirats haben sämtliche Zuwendungsgeber ihre Bereitschaft signalisiert, weiterhin an der Seite des Fanprojekts zu stehen. Darüber sind wir sehr froh und können damit arbeiten. Nichtsdestotrotz ist insbesondere die Suche nach neuen Räumlichkeiten noch nicht beendet, weil die aktuellen Räume in der Pariser Straße für die Jugendarbeit nur eingeschränkt nutzbar und daher leider für Veranstaltungen und gruppenübergreifende Arbeit ungeeignet sind. Wir möchten einen Ort schaffen, an dem wir uns mit der Fankultur auseinandersetzen können, sei es kulturell oder politisch. Einen Ort der Vielfalt.

Der Betze brennt: Du und Stefan seid erst seit ein paar Tagen im Amt, also noch in der Einarbeitungsphase. Welche Aufgaben siehst Du - außer den Räumlichkeiten - für die ersten Monate als die wichtigsten an?

Hirsch: Neben der erwähnten Einzelfallhilfe oder Gruppenarbeit wollen wir ganz konkret an der Transparenz und Öffentlichkeitsarbeit des Fanprojekts arbeiten. Dafür haben wir im ersten Schritt eine Facebook-Seite eingerichtet, auf der unser Werdegang verfolgt und Informationen bezogen werden können. Hier wollen wir Arbeitsinhalte vermitteln und transportieren.
Momentan sind wir außerdem in vielen Gesprächen mit Netwerkpartnern und Zuwendungsgebern, um uns zum einen vorzustellen und zum anderen weitere Schritte für die Zukunft zu planen.

Der Betze brennt: Womit wir schon beim nächsten Stichwort wären: Wie ist Euer erster "Außeneinsatz" am vergangenen Samstag beim Auswärtsspiel in Paderborn gelaufen? Was macht ihr da ganz konkret?

Hirsch: Der Spieltag ist für uns insgesamt sehr positiv verlaufen. Im Sonderzug konnten wir viele Kontakte knüpfen, Gespräche führen und Input aus der Fanszene einholen. Außerdem unterstützten wir die Fanbetreuung und das Helferteam im Sonderzug, die hier in der Organisation und Umsetzung einen tollen Job machen. In Paderborn angekommen war unsere erste Aufgabe die Vermittlung zwischen Polizei und den mitgereisten Stadionverbotlern, damit diese ohne Probleme in der Stadt eine Kneipe aufsuchen konnten, um das Spiel zu schauen. Außerdem beobachteten wir die Kontrollen am Bahnhof, ehe es am Stadion selbst sofort in das „Kurvengespräch“ mit den Polizei- und Sicherheitsvertretern sowie Fanbetreuung und der Kollegin vom Fanprojekt Paderborn ging, um die „Lage“ zu besprechen und eventuelle örtliche Probleme zu diskutieren. Während des Spiels waren wir im und um den Gästeblock unterwegs und konnten natürlich nebenbei auch den Spielverlauf verfolgen. In der Halbzeit fiel uns auf, dass ein FCK-Fan des Stadions verwiesen und somit eine Intervention unsererseits notwendig wurde. Nach erfolgreichen Vermittlungen war es ihm danach möglich, die zweite Halbzeit wieder im Kreise seiner Freunde zu verbringen. Der Rest des Spieles verlief ohne weitere Zwischenfälle. Kurz vor Antritt der Rückreise kam es dann am Bahnhof noch zu einem Missverständnis, welches ebenfalls schnell und stressfrei aufgeklärt werden konnte.
Die Heimreise gestaltete sich ähnlich wie die Hinfahrt: Gespräche suchen und die Fanbetreuung unterstützen. Alles in allem war es ein erfolgreicher Tag, der nicht nur mit drei Punkten gekrönt wurde, sondern auch dem Fanprojekt einen guten Saisonstart ermöglichte.

Der Betze brennt: Du warst sieben Jahre lang Mitarbeiter von „Der Betze brennt“ und hast mit uns zusammen turbulente FCK-Zeiten durchlebt. Wie blickst Du auf diese Zeit zurück und was möchtest Du unseren Lesern sozusagen „zum Abschied“ mit auf den Weg geben?

Hirsch: Mit „Der Betze brennt“ haben wir ein tolles Medium und eine Plattform, auf der sich die Fans nicht nur jeden Tag über den FCK informieren können, sondern sich auch vernetzen und selbst aktiv werden können. Toll dabei ist es, dass es von Fans für Fans gemacht ist. So erging es auch mir: Nachdem ich einige Artikel im damaligen Print-Fanzine „Weiß der Teufel“ geschrieben hatte, kam ich 2006 zu „Der Betze brennt“ und schrieb Artikel über die Spiele des FCK sowie über fankulturelle Themen. Entscheidend und wunderbar bei „Der Betze brennt“ ist immer die Sicht aus der Fankurve. Und die ist durchaus vielfältig und sollte weiterhin für dieses Online-Fanzine stehen, das somit ehrlich und einzigartig bleibt.
An dieser Stelle herzlichen Dank an alle DBB-Teamkollegen, denen ich weiterhin viel Erfolg wünsche, sowie an die vielen Leser. „Der Betze brennt“ ist denke ich in der Fanlandschaft des FCK unersetzbar geworden.

Der Betze brennt: Vielen Dank für das Gespräch!

Lieber Christian, wir wünschen Dir alles Gute und ein glückliches Händchen für Deine neue Arbeit! Wer Dich kennt, der weiß, dass Du dafür genau der Richtige bist und Deinen Traumjob gefunden hast. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge sagen wir viel Erfolg für Deine Tätigkeit im Fanprojekt Kaiserslautern und Dankeschön für Deine teuflisch gute Mitarbeit an unserem Online-Magazin.

Hau rein!
Das Team von „Der Betze brennt“

Quelle: Der Betze brennt

Besucht das Fanprojekt Kaiserslautern auf Facebook:
http://www.facebook.com/fanprojektkaiserslautern
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon K-Town-über-alles » 23.07.2013, 16:23


Tolles Interview.

Aber auf dem Bild sieht Christian richtig dick aus :o :D



Beitragvon Hellfire » 23.07.2013, 17:14


Er soll ja auch Fanarbeit machen und nicht über den Platz sprinten 8-)
Eine Abwehr aus Granit - so wie einst Real Madrid -
und so zogen wir in die Bundesliga ein, und wir werden wieder Deutscher Meister sein!



Beitragvon Mcmurphy » 23.07.2013, 17:17


...als er noch bei mir gearbeitet hat waren die Haare noch länger und...zugegeben...die Bäckchen in der Tat etwas schmäler... :teufel2:
Viel Erfolg mein Guter...!
"Die Grenze zwischen Verstand und Gefühl ist das Jagdgebiet des Teufels"
(C.K.Dighton Patmore)



Beitragvon persona non grata » 23.07.2013, 17:42


Geiler Bildhintergrund!

Das weckt doch Erinnerungen. :shock:
Gegen den modernen Fu$$ball!



Beitragvon gagsen » 23.07.2013, 18:02


Viel Erfolg! Jetzt ist das Fanprojekt Kl ja schon mal erstklassig. Fehlt nur noch der Rest!



Beitragvon Südpälzer » 23.07.2013, 18:08


Ebenso können Themen wie Sicherheit, Identifikation, aber auch die Sensibilisierung für Rassismus, Antisemitismus und Homophobie ein möglicher Arbeitsschwerpunkt des Fanprojekts sein.

Das übliche, schön und gut. Wie schaut es aber mit Linksextremismus und - vielleicht beim Fußball besonders wichtig - Vandalismus aus?
So wie ich es beobachte, scheint der Respekt vor fremden Eigentum bei der heutigen Jugend nicht mehr so ausgeprägt zu sein, leider.



Beitragvon RoteTeufelSO36 » 23.07.2013, 19:58


Alles Gute Präsi auch aus Kreuzberg vom Hansi aus der Taube!
...wir reißen Bäume aus, wo keine sind.....



Beitragvon Rödelteufel » 23.07.2013, 20:09


Auch aus Bembeltown viel Erfolg für das neue Team!
Gutes Interview!
Auf dem Foto - ist das nicht "der Jahn" im Prenzlauer Berg?
Da kann man schon mal etwas dicker aussehen!
"Einige Leute denken, Fussball sei eine Sache auf Leben und Tod. Ich mag diese Haltung nicht. Ich kann denen versichern, daß es viel ernster ist als das." Bill Shankly
Bonus: Lieber 3.Liga als "Ismaik"!!!!!



Beitragvon Hellboy » 23.07.2013, 20:11


Ich hatte mich zuletzt ja ein paar mal kritisch geäußert und muss nun sagen, dass ich positiv überrascht bin. Klingt prima!

Ich würde mich freuen, demnächst mehr von Fanprojekt zu hören und drücke die Daumen für einen guten Neustart!
11



Beitragvon Denah » 23.07.2013, 21:14


Südpälzer hat geschrieben:Das übliche, schön und gut. Wie schaut es aber mit Linksextremismus und - vielleicht beim Fußball besonders wichtig - Vandalismus aus?

Linksextremismus? Wo? In Kaiserslautern? Im Umfeld des FCK? Ich fall aus allen Wolken! Kannst du da mehr drüber berichten?



Beitragvon Südpälzer » 23.07.2013, 21:44


Die Freundschaft der GL mit der linken Metzer Gruppe HF97 besteht ja schon jahrelang. So wie ich es jetzt mitbekommen hab, scheint man sich aber mittlerweile auch ganz gut mit Anhängern eines belgischen Traditionsvereins zu verstehen.
Auf der Website der dortigen Ultras braucht man nicht lange suchen, denn die machen kein Geheimnis draus, zur Antifa zu gehören.

Auch wenn in Kaiserslautern keine Antifa-Fahnen geschwenkt werden, so denk ich, sind solche Verbindungen doch mit Sorge zu betrachten, gerade in Hinblick auf "nachwachsende" Fans.

Von daher wäre es - meiner Meinung nach - nur folgerichtig sich vorbeugend auch mit dieser Form von Extremismus zu beschäftigen.



Beitragvon 8.2 » 23.07.2013, 22:10


Südpälzer hat geschrieben:Die Freundschaft der GL mit der linken Metzer Gruppe HF97 besteht ja schon jahrelang. So wie ich es jetzt mitbekommen hab, scheint man sich aber mittlerweile auch ganz gut mit Anhängern eines belgischen Traditionsvereins zu verstehen.
Auf der Website der dortigen Ultras braucht man nicht lange suchen, denn die machen kein Geheimnis draus, zur Antifa zu gehören.

Auch wenn in Kaiserslautern keine Antifa-Fahnen geschwenkt werden, so denk ich, sind solche Verbindungen doch mit Sorge zu betrachten, gerade in Hinblick auf "nachwachsende" Fans.

Von daher wäre es - meiner Meinung nach - nur folgerichtig sich vorbeugend auch mit dieser Form von Extremismus zu beschäftigen.


aus dem magazin 11 freunde

"Die Lauterer Hoolszene galt in den Achtzigern und Neunzigern als offen neonazistisch. Viele der Herren sind älter und ruhiger geworden, viele haben mit Politik nichts zu schaffen, doch noch heute gehen zahlreiche Nazikader im Stadion ein und aus. Die etwa 70 Hools, die regelmäßig in Block 5.3 sitzen, sind befreundet mit rechtsgerichteten Fans von Paris Saint-Germain. In der Lauterer Ultraszene wiederum besteht eine Freundschaft mit den eher linken Ultras des FC Metz. Hartnäckig hält sich in Kaiserslautern das Gerücht, dass die Lothringer ihre Pfälzer Freunde im Februar nicht anlässlich des Heimspiels gegen Köln besuchen durften. Die Hools, heißt es, hätten dies untersagt, um ihre Kumpels aus Paris nicht zu brüskieren. Wenn kampfsporterprobte Hooligans »Ansagen machen«, spuren die Ultras."



Beitragvon Demir_Hotic_Fußballgott » 24.07.2013, 04:40


Auch wenn in Kaiserslautern keine Antifa-Fahnen geschwenkt werden, so denk ich, sind solche Verbindungen doch mit Sorge zu betrachten, gerade in Hinblick auf "nachwachsende" Fans.


Was ein Quatsch. Solange die KPD keine Info-Stände auf dem Weg zur Westkurve aufbaut, wie die NPD, was sie auch nie tun würde, ist alles im roten Bereich ...
Es gab ja schon Leute, die dachten die bordauxrot-rot-weißen Fahnen der Ultras wären Reichskriegflaggen.

Wie soll denn bitte schön auch linksextremistische Unterwanderung der Kurve aussehen?
Gleiche Gehälter für alle im Kader, sonst Bombe, oder wie?

Mit Sorge ist da garnix zu betrachten. Ganz im Gegenteil.
Politisierung im Sinne von Teilhabe am bunten Vereinsleben ist gewünscht, geteilt und vorhanden.
Alles weitere ist so Achtziger. Uh-Uh! Banänche?



Beitragvon Denah » 24.07.2013, 09:29


@Südpälzer

Genau mit einer solchen Antwort habe ich gerechnet! "Eher links" was heißt denn das? Ein Teil der CDU ist auch "eher rechts"! Das gehört zur Demokratie dazu!


Ich kann mich nur Demirs Worten anschließen!
Beim besten Willen kann ich keine "Gefahr von Links" erkennen!

Aber wer weiß, wenn die Rot Front ihren Namen tatsächlich ernst meint, kann man über das Thema noch einmal sprechen 8-)



Beitragvon Ãœeigewinner » 24.07.2013, 10:22


Das Fanprojekt ist ne gute und notwendige Sache. Leider!!! Ich hoffe dass das Projekt nicht auf zu viele beratungsresistente Fans trifft.

Was soll diese politische Diskussion hier?
Wer politische Ansichten im und während dem Fußball verbreitet ist hier FALSCH! Hier geht es um Fußball und um seinen jeweiligen Verein. Das Stadion ist eine eigene Welt in der man den Alltag vergessen kann und seinen Emotionen freien Lauf lassen kann. Hier steht oder sitzt Dr. Med. Wurst neben dem kleinen Hans aus der Produktion und beide sind in ihren Gefühlen vereint.

Aufgabe an das Fanprojekt:
Politik hat beim Fußball nichts zu suchen!



Beitragvon Hans-Peter Brehme » 24.07.2013, 10:32


Üeigewinner hat geschrieben:... Politik hat beim Fußball nichts zu suchen!


Ganz meiner Meinung.
"Go to where the puck is going to be!" (Wayne Gretzky)



Beitragvon abdulklappstuhl » 24.07.2013, 10:41


Üeigewinner hat geschrieben:... Politik hat beim Fußball nichts zu suchen!


Genau.
Merkel raus ausm Stadion beim Länderspiel!!
Ich wünsche mir Frogger, von der Gruppe Atari.



Beitragvon FCK-positiv » 24.07.2013, 11:40


Präsi!!! wieder einer weniger den ich treffen kann wenn ich in die Heimat fahre :?

Allerdings so wie ich Dich kennen und schätzen gelernt habe weiß ich, da ist der richtige Mann am richtigen Platz. Alles Liebe, viel Erfolg und wenn nicht in Berlin dann sehen wir uns eben anderswo :)

PS: Ich hoffe Deine web.de-Adresse bleibt?

@Südpälzer
Das Schwenken von Antifaschismus-Fahnen ist sicherlich unter keinen Umständen mit Sorge zu betrachten, denn Antifaschismus hat mit Linksextremismus nicht im Geringsten etwas zu tun, sondern im Gegenteil mit Menschenrechten und die sollten doch universell und unteilbar sein und auch in der Kurve gelten.
Ein Fußballverein ist kein Investitionsobjekt!



Beitragvon K-Town-über-alles » 24.07.2013, 13:56


Hellfire hat geschrieben:Er soll ja auch Fanarbeit machen und nicht über den Platz sprinten 8-)


schon klar, meinte damit, in echt ist er doch auch schlank, nur aufem Bild wirkt er eben "dick" :)

Ist ja nicht böse gemeint. :teufel2:



Beitragvon svart » 24.07.2013, 18:00


schrottpresse hat geschrieben:Die KPD ist wenn ich es noch richtig im Kopf habe,seit den 50ern oder 60ern Jahren verboten,ob deren Nachfolger,die DKP noch aktiv ist weiß ich nicht,aber seit der Wende hat man von denen nichts mehr gehört.


Falsch, die KPD kann man sogar im September wählen. War da selbst etwas überrascht, sie wurde wohl 1990 "wiedergegründet". Ansonsten steht auch die DKP auf der Liste zur BTW zugelassener Parteien.

Sry wegen Off-Topic ;)
"Die Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners" - Heinz von Foerster



Beitragvon Nidda-Teufel » 25.07.2013, 07:35


svart hat geschrieben:
schrottpresse hat geschrieben:Die KPD ist wenn ich es noch richtig im Kopf habe,seit den 50ern oder 60ern Jahren verboten,ob deren Nachfolger,die DKP noch aktiv ist weiß ich nicht,aber seit der Wende hat man von denen nichts mehr gehört.


Falsch, die KPD kann man sogar im September wählen. War da selbst etwas überrascht, sie wurde wohl 1990 "wiedergegründet". Ansonsten steht auch die DKP auf der Liste zur BTW zugelassener Parteien.

Sry wegen Off-Topic ;)


Ist so nicht ganz richtig. Die KPD der 50er ist nach wie vor verboten. Die KPD, welche Du meinst, ist eine, 1990 im damaligen Ost-Berlin gegründete, Partei. Um nicht in die Nähe einer Nachfolgeorganisation der 50er KPD zu geraten, firmiert sie auch unter KPD / Ost bzw. KPD / Rote Fahne. Als Ostpartei (zu noch DDR Zeiten ) fällt sie nicht unter Nachfolgeorganisation. Ausrichtung der Partei ist stalinistisch und DDR-verherrlichend. Ergo für`n Arsch. Ebenso `Tschuldigung für off-topic.
Klagt nicht, KÄMPFT !!!



Beitragvon Yves » 25.07.2013, 12:13


Hirsch hat geschrieben:Nichtsdestotrotz ist insbesondere die Suche nach neuen Räumlichkeiten noch nicht beendet, weil die aktuellen Räume in der Pariser Straße für die (1) Jugendarbeit nur eingeschränkt nutzbar und daher leider für (2) Veranstaltungen und gruppenübergreifende Arbeit ungeeignet sind. Wir möchten einen Ort schaffen, an dem wir uns (3) mit der Fankultur auseinandersetzen können, sei es kulturell oder politisch. Einen Ort der (4) Vielfalt.


Also ... ich hätte da einen Vorschlag:

Nehmt doch das ex First Class!

1. Er wäre für die Jugenarbeit uneingeschränkt nutzbar.

2. Gruppenübergreifende Arbeiten sind dort echt kein Problem. Wurde schon oft durchgeführt.

3. Wenn man sich an dem Ort nicht mit der eigenen und der "gegnerischen" Fankultur auseinandersetzen kann (aktiv wie passiv), denn weiss ich nicht wo sonst noch.

4. ein Ort an dem viele schon gefallen sind.



Ansonsten - liest sich alles ganz wunderbar und vielversprechend. Drücke den Jungs auf alle Fälle die Daumen, dass sie die entsprechende Würdigung aller erfahren.



Beitragvon FoRzA FcK!!! » 25.07.2013, 13:17


Weil es hier heißt Politik habe nichts im Stadion zu suchen...Grundsätzlich kann ja jeder wählen was er möchte und das ist auch gut so. Aber muss man es wirklich tolerieren, wenn es zu Diskriminierungen oder zu Rassismus in der Kurve kommt? Ich glaube nicht! Denn hier geht es nicht mehr nur um Politik, sondern um das Verhindern von Ungerechtigkeiten die mitten in der Kurve geschehen.
Auch diese Befürchtungen es käme zu einer "Bedrohung durch Linksextremismus" halte ich für totalen Blödsinn. Nehmen wir die Ultras von Frenetic Youth als Beispiel: Sie sind engagiert bei "Kein Bock auf Nazis". Sind sie deshalb linksextremistisch nur weil sie für einen guten Zweck kämpfen? Wohl kaum, denn dabeí kämpfen sie nur für eine bunte Kurve, welche im Interesse von uns allen sein dürfte!

Daher halte ich auch die Arbeit des Fanprojekts für extrem wichtig an, da sie sich mit solchen Themen (und noch vielen anderen) auseinandersetzen und somit ihren Teil zur Erhaltung der Vielfalt unserer Fankultur beitragen!Solche Leute braucht der Fußball!
LOVE KTOWN---HATE RACISM!! :teufel2:



Beitragvon Luzifers Diener » 25.07.2013, 22:08


Das leicht positive Gefühl der letzten Wochen wird durch solche Neuigkeit nur noch bestärkt.
Mit dem neu aufgestellten Fanprojekt scheint Lautern echt was richtig Gutes dazu gewonnen zu haben.
Jetzt muss das ganze nur noch konstant gut laufen.Als Lautern-Fan is man in den letzten Jahren ja etwas Misstrauisch geworden, wenn es um positiv konstante Dinge geht. 8-)




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