Neuigkeiten und Pressemeldungen zum 1. FC Kaiserslautern.

Beitragvon Schlossberg » 13.08.2013, 12:48


Fragile X Factor hat geschrieben:Ha,ha :D .. Das kommt darauf an. Ob wir hier von einer reellen Flugkurve der Flanke ausgehen, oder, und so habe ich basdri eigentlich verstanden, die Konvergenz der Wahrscheinlichkeit unser Problem ist..

Ich fürchte, wir reden hier eher von Divergenz statt Konvergenz.
Wenn das Spielfeld ein stetig differenzierbares Vektorfeld F wäre, dann wäre div rot F = 0,
die Rotation (z. B.) der Kapitänsbinde gerechtfertigt, und die Konvergenz zwischen Ziel und Realität wäre da.
Aber, die Leistungskurven unserer Spieler sind unstetig, und mit dem Differenzieren, z. B. zwischen gut und schlecht, klappt es auch nicht so gut, wie im Interview des Trainers erkennbar.
Da ich gerade bei dieser Metaphorik bin, sicher haben unsere Spieler Kraft, und erzeugen ein Kraftfeld. Es ist aber kein konservatives, sondern ein dissipatives, denn sie laufen im Kreis herum und haben nachher weniger Energie als vorher. Ein Potential gibt es also nicht, wenigstens nicht im physikalischen Sinn.

Sorry für OT.


Wie man schmerzlich feststellen musste, nutzt die beste Strategie nichts, wenn man nicht über ein gewisses Maß an taktischen Fähigkeiten verfügt.
Also noch eine Frage im Anschluss an gestern Abend.
Wer ("Abwehrchef" oder TW) organisiert am besten verantwortlich die Abwehr bei einem Eckball?
Worauf muss er besonders achten?
An ihren Früchten sollt Ihr sie erkennen.



Beitragvon flammendes Inferno » 13.08.2013, 13:42


Ktown2Xberg hat geschrieben: "Nicht die Reichen fressen die Armen, sondern die Schnellen die Langsamen." Franco Foda


Egal wie man zum Urheber der Aussage steht - den Spruch finde ich immer noch verdammt gut. Muss halt nur auch auf dem Platz zu sehen sein...

Du weißt aber dass Foda diesen Spruch aber nicht erfunden hat .Nicht die Großen werden
die kleinen fressen, sondern die Schnellen die Langsamen. (Heinz Peter Halek) «
Guggelhupf ordnet ihn auch Eberhard von Kühnheim und Calmund zu,er ist aber sicher auch schon in der Steinzeit erfunden worden,nachdem der Säbelzahntiger schneller war....
Fodas selbsterfundene Redewendungen hätten sicher eher Lodda-Möller-Brehme Nivea..."ich wechsle zu Leverkusen,weil ich auch einmal deutscher Meister werden will"



Beitragvon Ktown2Xberg » 13.08.2013, 13:47


Pffff - Urheberschaft. Das ist doch voll 20. Jahrhundert. Das Leben ist ein ReTweet :wink:

Und um mal aufs eigentliche Thema zurückzuleiten:

Gestern war keines der Teams wirklich schneller. Nur haben wir neben einem Eckball eben auch mal einen Angriff verpennt.

Gegen Aue wird das Spiel sicher wieder anders angelegt werden. Ich hoffe einfach, dass wir gg. Aue, Aalen usw. mal ein offensives System einspielen - und dass beim nächsten "Spitzenspiel" der Mut da ist, das dann auch mal offensiv anzugehen. Muss ja nichtmal Sturm und Drang sein - es reicht ja, eine Idee zu haben, wie man vor's Tor kommt. Und die Flexibilität, neue Ideen einzubringen wenn das nicht gelingt.

Konkret:

Die größte Lehre aus dem Spiel gestern für mich liegt an der Schnittstelle von Taktik und Personal; ohne einen "Lenker" im Mittelfeld wird das nix, egal ob der auf der 6, der 8 oder der 10 spielt. Einen solchen Mann (Kandidaten: Ring, Alushi, Jenssen, Fortounis, Stöger) hatten wir gestern nicht auf dem Platz.

Und wenn ich nicht vor's Tor komme, ein Strafraumstürmer (Occean) letztlich durchgehend weitestgehend deplatziert im ZOM hängt um eine Verbindung zwischen MF und Sturm herzustellen, dann muss ich einen von denen bringen. Lange vor dem Rückstand. Natürlich kann ich nicht beurteilen, was mit Jenssen ist - aber wenn er fit war hätte ich den für Karl reingeworfen.



Beitragvon sdw » 13.08.2013, 14:10


Ktown2Xberg hat geschrieben:Entscheidend: Zwischen Minute 30 und 60 ist unser Spiel total versackt, ob das an den Vorgaben oder der MAnnschaft liegt ist schwer zu unterscheiden. [...] Wenn Du ein Spiel komplett hast verrecken lassen, dann kriegst Du es mit ein paar Wechseln nicht mehr in Gang. [...] Aber gestern hätte spätestens in Halbzeit 2 eine Umstellung her gemusst. Nach der ersten Halbzeit war klar, dass das wenn's so weiter geht eine 50:50-Kiste mit gutem Ausgang für die glücklichere Mannschaft wird. [...] Weh tut nicht die Niederlage, sondern das wir - wie letze Saison so oft - ohne Risiko gespielt und trotzdem verloren haben.



Ok, das kann ich so alles unterschreiben, war auch mein Eindruck gestern Abend. Deswegen meine Forderung nach einem Doppelwechsel in der ~60.min am besten inklusive Systemwechsel um den Fürthern nochmal Feuer unterm Arsch zu machen. Das geht aber natürlich nur, wenn man die Mannschaft auf eine solche taktische Maßnahme entsprechend eingestellt hat in der Halbzeit.

Habe gestern Abend noch länger mit einem Bekannten diskutiert, der meinte es seien ja wohl die Spieler schuld und nicht der Trainer. Genauso sei es ja wohl bewiesen, daß Drazan nichts gebracht habe, da sei es egal ob man ihn vor oder nach dem 1:2 einwechsle. Sehe ich komplett konträr, beim Stand von 1:1 war es ein zunehmend hektisches Spiel mit immer mal wieder viel Platz für beide Offensivreihen aber dieser wurde nie richtig genutzt. Da hätte ein schneller Spieler wie Drazan Vorteile gehabt, im direkten 1:1 auf engstem Raum ist er nicht allzu stark aber wenn er zum Sprint ansetzen kann bekommt er auch bei höchstem Tempo noch einen sauberen Pass gespielt. Das nutzt mir aber nichts mehr, wenn ich stumpf anrennen muss!

Also ich kann weder die Startaufstellung (Zoller auf der Bank), noch das taktische System in der 2.HZ (Was wollte man damit erreichen?), noch die Wechsel inklusive Systemumstellung nach dem 1:2 nachvollziehen. Bin mal gespannt, ob das jemand sauber aufdröseln kann. Wie gesagt, taktisch ist mir vor allem die 2.HZ und die "Nicht-Reaktion" von Foda ein Rätsel, mit der 1.HZ war ich noch halbwegs zufrieden.



Beitragvon Friedmann » 13.08.2013, 16:15


Ich kann die Startaufstellung verstehen, auch Horst für Zoller, da mag es gute Gründe gegeben haben, aber ich kann nicht verstehen, dass der völlig untergegangene Gaus nicht, wie Ktown2Xberg geschrieben hat, 'erlöst' wurde und vor allem, dass nicht irgendetwas, egal was, Hauptsache etwas, gegen die klaffende Lücke zwischen unserer Doppelsechs und Mo/Horst getan wurde. Und zwar zur Halbzeit oder aber spätestens bis zur 60. Minute.

Ich habe uns nicht überlegen gesehen in Hz. 2, das 2:1 hat sich für mich jedenfalls angekündigt.

Matmour war im Gegensatz zu Gaus auffind- und anspielbar, von ihm habe ich aber leider zwei bittere Szenen in Erinnerung, in denen er erfolgversprechende Angriffe zunichte gemacht hat; einmal vertändelt, einmal Ball nicht unter Kontrolle gebracht.



Beitragvon herzdrigger » 14.08.2013, 09:01


Ktown2Xberg hat geschrieben:
Aber gestern hätte spätestens in Halbzeit 2 eine Umstellung her gemusst. Nach der ersten Halbzeit war klar, dass das wenn's so weiter geht eine 50:50-Kiste mit gutem Ausgang für die glücklichere Mannschaft wird.



So ist es. In meinem Beitrag am Morgen nach dem Spiel hab ich das auch so thematisiert.
Der Trainer ist in dieser Hinsicht so flexibel wie ein T-Träger.

http://www.der-betze-brennt.de/forum/viewtopic.php?p=792960#p792960



Beitragvon Thomas » 16.08.2013, 17:32


Hier auch mal eine ganz interessante Taktikbetrachtung von FCK-Fan Stefan Himmer in seinem Blog, die auch gut zu den Diskussionen hier im Taktik-Thread passt:

Zwischen Himmer und Hölle hat geschrieben:Es hakt – oder: Warum der 1. FC Kaiserslautern seine Taktik ändern sollte

Das Spielsystem des 1. FC Kaiserslautern leidet. Und zwar an einem akuten Loch im offensiven Mittelfeld. Meine heutige Kolumne gibt Vorschläge, wie man die taktische Ausrichtung von diesem Malheur kurieren kann. Fußball-Doktoren sprechen von den Symptomen des „flachen“ 4-4-2.

Kaiserslautern spielt das schlimmste System

„Das ist das schlimmste Spielsystem, das man spielen kann“, fauchte mich ein Kumpel an, als er die Aufstellung des 1. FC Kaiserslautern gegen die Spielvereinigung Greuther Fürth sah. Das „flache“ 4-4-2 war gemeint, jenes Spielsystem, das der FCK in dieser noch jungen Zweitliga-Saison propagiert. Mal mit zwei echten defensiven Mittelfeldspielern, mal mit Alexander Ring als Achter etwas weiter vorne, aber immer noch flach. Flach wird es deswegen genannt, weil es keinen zentralen Mittelfeldspieler gibt.

Gegen Fürth räumten Markus Karl und Ariel Borysiuk viel ab, aber für das Offensivspiel sind beide nicht geschaffen. Und genau an dieser Stelle hapert es derzeit gewaltig beim 1. FC Kaiserslautern. Zwischen Mittelfeld und Sturm klafft eine riesige Lücke, die derzeit kein Spieler adäquat schließen kann. Spielt man die flache Variante, muss sich einer der Stürmer fallen lassen und die Bälle aus dem Mittelfeld holen. Theoretisch ein guter Gedanke, aber schauen wir auf unsere Stürmer und fangen bei Mo Idrissou an.
(...)

Das 4-4-2 mit Raute als Alternative

Eine von mir favorisierte Alternative für das „flache“ 4-4-2 ist die Variante mit einer Raute im Mittelfeld. Die Doppel-Sechs wird aufgelöst und hinter den Spitzen steht nun ein offensiver Akteur. (...)

... weiterlesen mit den Themen "Die geballte Offensive im 3-5-2?" und "Gegen Aue muss Kaiserslautern das Loch in der Mitte stopfen": http://www.fussball-pur.de/deutschland/ ... ik-erfolg/
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon kulak » 16.08.2013, 18:28


Zwischen Himmer und Hölle hat geschrieben:Es hakt – oder: Warum der 1. FC Kaiserslautern seine Taktik ändern sollte

Bunjaku oder Wooten als Wandspieler, Drazan auf der 10, Matmour oder Stöger rechts in einem 3-5-2, mitten in der Saison auf 3er-Kette umstellen?...na gut im letzten Abschnitt dann doch eher als Traum aus Anstoss3 Zeiten relativiert :)
das 3-5-2 hat sich nicht international nicht durchgesetzt. In Italien, wo die Spieler vor allem defensiv taktisch geschult sind, hatte Juve mit dem System Erfolg, aber selbst Barcelona tut sich schwer mit dem System.

Ich habe meinen Post nochmal durchgelesen und musste feststellen, dass meine Rezeption des Links zu negativ ist. Schön, dass viele unterschiedliche Quellen über die Taktik unseres FCK's berichten, mach weiter Stefan!



Beitragvon wkv » 16.08.2013, 20:38


wkv hat geschrieben:standards? Wir sind vollkommen im Arsch, Freunde der Taktiktafel.....


Ich kam, ich sah, ich traute meinen Augen nicht. :nachdenklich:



Beitragvon kulak » 16.08.2013, 20:43


wkv hat geschrieben:
wkv hat geschrieben:standards? Wir sind vollkommen im Arsch, Freunde der Taktiktafel.....


Ich kam, ich sah, ich traute meinen Augen nicht. :nachdenklich:

an dich und deine Aussage musste ich auch schmunzelnd denken, als Mo das Ding in die Maschen köpfte. :)



Beitragvon Ktown2Xberg » 16.08.2013, 21:16


@Thomas:

Danke für den Link!

Meine Meinung dazu: In der Diagnose sehr gut - allerdings nicht so überzeugend, wenn's um Alternativen geht.

So haben wir zu Beginn der letzten Rückrunde mal kurz eine "richtige" Raute gespielt, soo sehr hat mich das auch nicht begeistert. Mit Löwe und (noch viel mehr) Flo Dick als AVs möchte ich einfach keine Taktik ohne "richtige" offensive Außen bei uns sehen. Dafür ist mindestens Dick - bei aller Sympathie für seinen Einsatz - mMn als nachrückender AV einfach spielerisch nicht stark genug. Und mit einer 6 müssen umgekehrt die beiden Halbpositionen in der Raute diszipliniert nach hinten arbeiten.

Das 3-5-2 wurde hier auch schon vorgeschlagen - es gefällt mir nicht, weil's de facto schnell zum 5-3-2 wird (weil hier die Mittelfeldaußen erst recht hinten viel helfen müssen). Im aktuellen Fußball spielt man das entweder mit seeeeeeehr viel Qualität (also einer ganzen Reihe von Spielern, die gg. den Ball wie mit Ball außergewöhnlich gut sind) oder eben als Kontertaktik.

Für das Loch in der Mitte sehe ich zwei Lösungen:

a) 4-2-3-1

Dass wir das letztes Jahr im Winter aufgegeben haben, kann ich halbwegs verstehen. Damals hat die halbe Liga die defensivste Variante dessen gespielt und unser Trainer kein Mittel gefunden, dagegen in der Offensive anzukommen. Also ins 4-4-2 mit Raute, damit ein Offensivspieler mehr am Start ist. Dann haben wir hinten zu viele Torchancen zugelassen und das MF ist flacher geworden. Als das auch nix gab sind Fortounis und AB9 auf den Außen wieder vorgeschoben worden, mit dem Ergebnis, dass wir keine Mannschaft hatten, sondern einen 6er-Defense-Block und einen 4rer-Offense-Block mit einem Riesenloch dazwischen. Nachdem Hertha mit flachem 4-4-2 plus Physis und Standards aufgestiegen ist, versuchen es nun nahezu alle Spizenteams der 2. Liga wieder mit 2 Stürmern (außer Köln, die haben bis vor kurzem ein 4-3-3 versucht das nicht zündet und erst jetzt umgestellt), einige der "Kleinen" ebenfalls. mMn ein guter Grund, selbst wieder öfter im 4-2-3-1 zu kommen - gg. all die Teams im 4-4-2 ein super Mittel.

b) 4-1-1-2-1-1

Wie gg. Ingolstadt, mit Ring und Zoller als 2 Spielern, die sich die Verantwortung für die Verbindung von MF und Sturm teilen. Das muss aber perfekt eingespielt sein und mit taktischen Alternativen bei selber Besetzung flankiert werden, sonst ist es nach 2-3 Spielen wieder vorbei und die Gegner kennen das Spiel.


Ich bin sehr gespannt auf das Aue-Spiel, Fürth war doch in jeder Hinsicht ein Dämpfer. Das Loch im OM ist das Markenzeichen unserer letzten Rückrunde gewesen. Wenn dieses Problem wieder über längeren Zeitraum auftaucht, dann wird es eng für Foda. mMn ist das nichtmal unbedingt eine Frage der Kompetenz - es ist eine von Sturheit vs. Fähigkeit zur Einsicht. Foda durfte in der letzten Saison seine Vorstellung von Umschaltspiel 36 Spiele lang umsetzen und an die Gegebenheiten anpassen. Dieser Ansatz war im Rückblick spätestens nach der Relegation gescheitert. In der bisherigen Saison haben sich ein paar Innovationen angedeutet. Diese muss man nur auch dann (gerade dann) wagen, wenn's um was geht. Wenn eine halbwegs offensive Spielweise lediglich bei Heimspielen mit klarer Favoritenrolle und eher wenig Risiko "zu Unterhaltungszwecken" ausgepackt wird, während in wichtigen Spielen wieder die tödliche Kombination aus "Nummer sicher" und Misserfolg regiert, wird mMn irgendwann Handlungsbedarf entstehen. Ich hoffe der Trainer erkennt die Zeichen der Zeit. So richtig wird's eh erst wieder gg. Cottbus und in Köln spannend. Sollte schon vorher Sand ins Getriebe kommen - darüber möchte ich gar nicht nachdenken.

Wir brauchen einen Ansatz, nicht nur bei Gegenstößen und Standards, sondern auch aus eigenem Ballbesitz gegen tief stehende Gegner gefährlich zu werden. Das ist die Herausforderung dieser Saison, das muss unser Trainer können - egal wie er heißt. Dafür ist mMn ein starker zentraler Spieler (nicht damit alles über ihn läuft, aber als Option die der Gegner im Auge haben muss) essentiell.

Offensive. Letzte Chance.



Beitragvon kulak » 16.08.2013, 21:46


Ktown2Xberg hat geschrieben:a) 4-2-3-1

Dieses System würde ich auch gerne sehen, mit Stöger, Fortounis,vll Jenssen und Ring hätten wir auch ausreichend Spieler für die 10, die das spielen könnten. Auch den Außenspielern Gaus und Matmour sollte das System mehr entgehen kommen als eine Raute. Probleme gibts dann nur im Sturm, aber da Albert längerfristig ausfällt hätte ich kein Problem damit es mit Mo zu versuchen und Occean als Backup und Zoller als Nachwuchsspieler zu versuchen.
Aber ob es sich Foda leisten kann/will beide drauen zu lassen? Und was passiert wenn sein Kapitän wieder fit wird? Alles eher politische denn sportliche Fragen. Mo passt sicherlich nicht perfekt in dieses System, aber die Vorteile (bessere Raumaufteilung im Mittelfeld, mehr Kreativität aus der Zentrale) scheinen zu überwiegen.



Beitragvon wkv » 16.08.2013, 21:58


Ich bin strikt gegen jedwede Systeme, die es erfordern, entweder Mo oder Zoller draußen zu lassen.

Mo soll auf Mo flanken....bitte nie wieder.

Wir haben auch in meinen Augen gar nicht die Spieler, um so zu spielen.

Ich erinnere da immer wieder gerne an die Aussage von Mehmet Scholl....



Beitragvon Fragile X Factor » 16.08.2013, 22:21


Wie uns der Rauten-Versuch letzte Saison um die Ohren geflogen ist, war der erste Gedanke als ich den Artikel las.
Es ist die Frage ob ich ein System zugrunde lege (ich nenne es nur noch Fodas Korsettstange, an der sich unsere Spieler mehr oder minder attraktiv rumräkeln können), nachdem sich die Spieler richten müssen oder ob ich dem Team ein System auf den Leib schneidern kann. Daher gefällt mir der Kreuzberger-Zuschnitt auch besser :wink:.
Unser offensives Mittelfeld muss in die Schnittstellen und nicht beim trägen Aufbauversuch die eigenen Räume dichtmachen, bzw. durch fehlende Bindung 'das Loch' bilden.

Ich mag die verschleissende Variante unserer AV´s nicht sonderlich. Ich fand es interessant, dass Dick in den ersten Spielen öfter versuchte nach innen zu ziehen, anstatt wie fast immer die Linie abzulaufen. Das sah modern aus und sofort war Unruhe beim Gegner. Allerdings waren die Zuspiele und die Anspielstationen nicht da. Wenn dort mehr Varianz reinkommt und die Übernahme der Positionen funktioniert, dann hat Fodas 442 richtig Sinn..

Es ist mir allerdings noch nicht gelungen, dieses Zwitter-System zu identifizieren, in welches wir regelmäßig nach einer Führung fallen. Aber das scheint systemisch auch nur ein mentales Ding zu sein. :?:
Aber morgen wird es wahrscheinlich klassisch. Reaktive Foda-Neuklassik nach dem Try-and-Error-Prinzip. 442 mit Mo und Zoller. Zwei Erzgebirgler werden für Panik in unseren Reihen sorgen, und die Hälfte der Mannschaft beim Pressingversuch beschäftigen. In dem Fall brauchen wir wieder einen Dosenöffner..

@wkv
Jaaa, nie wieder Mo auf Mo (ächz).. aber was wäre wenn nicht Mo...?!???
"Are you gonna bark all day, little doggie, or are you gonna bite " (Mr. Blonde)

"The biggest thing for me is just to get out on that field. Just to do that will be incredible" (Jonah Lomu)
https://www.youtube.com/watch?v=SWT5I-oAVjY



Beitragvon Ktown2Xberg » 16.08.2013, 23:41


Na ja - persönlich bin ich ja nicht soo der Fan von "Brechern" im Sturm. Wobei ich Mo zugute halten muss: Für jemanden seines Alters und seiner Statur ist er unglaublich explosiv im Antritt wenn's drauf ankommt.

Trotzdem bleibt für mich aber das Problem, dass Mo regelmäßig Angriffe langsam macht - nicht, weil er das Spiel verschleppt, sondern weil bei ihm sehr oft erst der zweite Ballkontakt zielführend ist, wenn es darum geht den Ball in den Griff zu bekommen. In der Ballannahme ist er einfach zu schwach, um ein schnelles Kombinationsspiel mitzugehen. Und damit bin ich wieder bei einem Thema, dass ich schon in der Sommerpause in puncto Kaderplanung angesprochen habe.

Es stellt sich halt auch irgendwann die Frage "Was ist Dir lieber?": Eine Saison mit 55 Toren als Team, 18 Toren von Mo, und einem weiteren Stürmer der zweistellig trifft, dafür kein anderer Spieler mit mehr als 5 Toren - oder eine Saison mit einem Stürmer zwischen 13 und 15 Toren und einer ganzen Reihe von Spielern, die dem zweistelligen Torerfolg nahe kommen. Mit Mo als Mittel zum Zweck kann ich leben - wenn er eben nicht das Feigenblatt dafür ist, dass man defensiv dicht macht und auf seine Torgarantie setzt. Mo ist ein lieber Kerl, ein toller Athlet. Aber in Kombination mit einem defensiv denkenden Trainer ist er schnell Teil des Problems.

Ich persönlich würde mit Zoller als einziger Spitze spielen. Aber dafür eben auch mit "echten" offensiven Außen, die mehr als nur möglichst fix den Stürmer suchen dürfen. Mit Zoller und Mo kann ich (so wie gg. Ingolstadt praktiziert) auch noch leben. Occean und Mo halte ich für eine mittlere Katastrophe - was soll das denn, wenn der arme Olivier dann (wie in Fürth) 90% der Zeit im OM rumsteht ohne das spielen zu können? - Weil vorne kein Platz und sonst ein Riesenloch da ist.

Wenn wir keine Taktik finden, mit der man tief stehende Gegner mit Plan knackt, werden wir es wieder nicht schaffen. In Fürth haben wir uns wieder auf ein Spiel eingelassen, bei dem wir am Ende "der Clevere" sein wollten, der doch letztlich meist eher "der Glücklichere" ist. Fürth war nicht besser. Wenn Olivier seine Riesenchance macht gewinnen wir das eventuell. Das sind alles Nuancen. Aber dass wir uns immer wieder auf dieses Spiel der Nuancen einlassen, das ärgert mich. Wir haben 6er, 8er, 10er, 1,5 viel versprechende hängende Spitzen (Zoller, Wooten) und Stoßstürmer, allesamt guter bis sehr guter Qualität für diese Liga. Wir sind in der Spitze wie in der Breite sehr gut aufgestellt. Alle Zutaten für ein gutes Taktik-Gericht sind da; man kann sogar wählen, was man kocht. Vor diesem Hintergrund ist es mMn einfach ein riesengroßes Eigentor, sich auf den Abnutzungskrieg einzulassen, den 80% der Teams in dieser Liga Fußball nennen.

In Fürth so zu beginnen war gerade noch okay. Aber wenn es dann mal wieder an allen Fronten hakt, dann muss man was ändern. Während des Spiels. Bevor ich weiß, dass ich im Glücksspiel "Standards-und-Unforced-Errors-bis-einer-heult" den Kürzeren gezogen habe.

Und da zählen für mich auch die Zweikampf-Statistiken usw. nicht. Ich habe am Montag eine FCK-Mannschaft gesehen, die motiviert ins Spiel gegangen ist - und dann ab Minute 25-30 immer resignativer den Defensiv-Stiefel runtergespielt hat. Dieser Fußball macht keinen Spaß. Und wenn's keinen Spaß mehr macht, dann kommt man halt auch mal zu spät.

Wie gesagt:

Der Saisonanfang war in der Tendenz viel versprechend. Fürth war letztlich eine Stunde Armdrücken 11 gg. 11. Als Ausrutscher okay. Als System wär's ne Katastrophe.

Wir haben mit diesem Kader (der nicht der FCB der zweiten Liga, aber dennoch stark besetzt ist) die verdammte Pflicht, das Spiel aktiv anzugehen. Das ist nicht mehr der dünne Kader der letzten Saison. Die Frage, ob wir spielen können stellt sich nicht mehr. Die Frage ist, ob wir es nun auch wollen. Für mich ist das eine explizit taktische Frage. Und ich bin gespannt, wie morgen die Antwort darauf ausfällt.



Beitragvon Double_K » 17.08.2013, 11:34


Um das Loch in der Mitte zu stopfen, wäre ich ja für ein 4-1-4-1 (mehr Mitte geht schließlich kaum) im Offensivspiel, die Pressingformation sollte man ja eh auf den Gegner ausgerichtet ändern.

-------------Sippel-------------
Dick---Simunek---Torrejon---Löwe
------------Borysiuk------------
Matmour---Ring----Alushi----Gauß
------------Idrissou------------

Wobei man hierbei natürlich auf Torrejon und Alushi warten müsste, bis sie wieder gesund sind. Außerdem müsste man halt Zoller auf der Bank lassen, was ich persönlich auch nicht besonders gut fände,falls er weiter so bombt. :)
shoutout werner liebrich

grüße gruß



Beitragvon Ktown2Xberg » 17.08.2013, 12:52


Das 4-1-4-1 ist natürlich auch eine Möglichkeit. Müsste dann halt tatsächlich relativ hoch gespielt werden, da sonst auf den Halbpositionen oder auf Außen wieder viel nach hinten gearbeitet werden muss.

Was auch zeigt: Letztlich ist es auch nicht nur die Frage, was man spielt, sondern wie man es spielt. Wenn wir pressen, dann muss auch der Defensiv-Block die Erlaubnis haben, rauszurücken. Dann können die Außen höher stehen, dann pressen der/die Stürmer nicht allein usw.

In Fürth hatte ich das Gefühl, wir wollen gleichzeitig auf Gegenstöße lauern und maximal sicher gehen, dass wir uns selbst keine fangen. Tiefes Konterspiel ist aber was für den Abstiegskampf, nicht für den Aufstiegskampf. Gegenstöße gerne, nur muss man diese dann auch aktiv suchen (was einen ganz anderen Ansatz zur Balleroberung voraussetzt).


P.S.: Finde Deine Aufstellung sehr interessant, nur würde ich eher Jenssen oder Fortounis auf die halblinke Position stellen als Alushi. Sonst wird's auch hier wieder schnell zu defensiv in der Besetzung.



Beitragvon Hellboy » 17.08.2013, 12:57


Da bin ich ja gespannt, ob wir heute mit dieser Aufstellung ein 4-4-2 sehen oder gar ein waschechtes 4-3-3 mit Wooten-Mo-Zoller als vorderste Reihe... :wink:
7



Beitragvon wkv » 17.08.2013, 19:32


Tja. Reden wir mal zuerst über Fakten....

Ergebnis positiv.......2:1 gewonnen.
Positive Zweikampfwerte: 52,5 % gewonnen.
Positive Torschußbilanz: 16 zu 9
Positive Eckenbilanz: 17 zu 14.

Dann reden wir mal über Emotionen:

So richtig freuen konnte ich mich nicht über das Ergebnis. Zu unsicher, zu unsouverän war das Ganze. Zu sehr muss ich mich über das Gegentor ärgern, zu sehr über das Roulette beim Personal. Wir brauchen uns nicht über mangelnde Laufwegsabsprachen sprechen, über ein eingespieltes Team, wenn wöchentlich solche Wechsel ein solches eigentlich unmöglich machen.


Aber fangen wir vorne an:

Wir haben wieder unser 4-2-2-2 auflaufen lassen. Der Gegner ließ, für mich völlig überraschend, ein 4-4-2 dagegen auflaufen. Gut, während des Spiels wurde mir klar, was da geplant war....good ole Sasic. Hinten dicht, und dann kick&rush mit 2 Stürmern....

Acht defensive Spieler, mit 2 Viererreihen. Es reichte aber für uns, die wir im Spiel nach vorne einfach zu ideenlos, zu harmlos waren. Die Viererkette war auf REIHE gestellt!!! Sie verschob immer so clever, dass potentielle Laufwege, so sie sich anboten, einfach zustellte. So war es irgendwie wie damals, als man zum ersten Mal "Nahkampf" hatte....viel gefummelt, viel "Vorspiel", aber so richtig "roggenroll", das dauerte....Irgendwann darfst du halt nicht nur am Ohrläppchen spielen, sondern musst zur Sache kommen!!!

Der Ball lief zwar in den eigenen Reihen, was die annähernd 70% Ballbesitz ausdrücken, aber mein Gott....Tore werden keine hinten in den eigenen Reihen geschossen. Verwaltungsfußball der allerschlimmsten Art!

Leider finde ich keinerlei Laufwerte im Netz, sie würden mich brennend interessieren. Ich hatte das Gefühl, zumindest zeitweise, dass auf einem Schachbrett mehr Bewegung ist als auf unserem Rasen.

Aber überraschend fand ich die IV. Orban und Heintz.....da müssen wir in Sachen Stellungsspiel aber noch bissel in die Schule von Torrejon und Simunek. Allzu oft reichte ein simpler Pass in die Mitte, in die Schnittstellen der IV, um für uns die Alarmlichter brennen zu lassen. Irgendwie ist das Zusammenspiel der Dreierkette, die unser "fluides" System erzeugt in der Vorwärtsbewegung nicht "eingespielt"....

Als Beispiel möchte ich mal folgende Bilder zeigen... Ballverlust von uns in der Vorwärtsbewegung, schneller Gegenstoß der Auer, Spielsituation nach dem 2:1 und den letzten Auswechslungen von Aue.

Bild

Ich meine, als IV hier Orban und Salami zu sehen, aus dem MF kommt noch Hilfe. Es sind 2 Gegner unterwegs....WIR haben also ÜBERZAHL!!! Der Spieler ganz oben (Salami?) zieht in die Mitte..völlig richtig....und wie wir sehen, hat Dick sogar einen Vorsprung!!!

Bild

Kann mir hier mal einer erklären, wieso Dicks Vorsprung hier nicht ausreicht? Ich versteh es nicht....und so kommt es zu folgendem Bild....

Bild

Allerdings kommt er noch zum Gegner, und grätscht so in die Szene....aber es wäre eigentlich nicht nötig!!! Dick hatte einen Vorsprung, einen nicht unwesentlichen!!! Läuft er gerade ab, braucht Heintz nicht in den Zweikampf.....

Wenn wir offensiv spielen und daher umstellen auf eine Dreierkette, darf es 2 Gegenspielern einfach nicht erlaubt sein, so zu spielen.

......im nächsten Post befasse ich mich mal mit unserem Syste, deren Systemumstellung nach der HZ, und warum ich auf der Tribüne ein Bier gewonnen hab......
Zuletzt geändert von wkv am 17.08.2013, 20:04, insgesamt 1-mal geändert.



Beitragvon wkv » 17.08.2013, 19:54


DIE SYSTEMFRAGE.....

Der FCK:

Wir spielten unser 4-2-2-2, dass uns gegen Ingolstadt so gut gelang.

Überraschend die Aufstellung....Simunek, Karl draußen, Wooten drin auf links offensiv im MF, IV Orban/Heintz.....

Personalroulette, nicht nur bei der Kapitänsfrage. Ich stelle die Sinnfrage....wenn wir schon bei den Vorbereitungsspielen keine Mannschaft sich "einspielen" lassen, sollten wir es wenigstens mal im Ligabetrieb. Aber viertes Spiel, vierte Aufstellung, keine gleich....das darf man hinterfragen.

Der Gegner lief in einem klassischen 4-4-2 auf. Das sah zwar auf der Taktiktafel anders aus, unserem System ähnlich, aber "gelebt" wurde es als lupenreines 4-4-2.

So sah es nominell aus:

Bild

Und zwar als Abwehrbollwerk. In aller Regel verschoben 2 Viererreihen derart geschickt, dass wir mit unserer phlegmatischen und statischen Spielweise zugestellt wurden. Einer ging immer sofort auf den ballbesitzenden Spieler, die anderen verstellten potentielle Laufwege, Ergebnis: Es brauchte einen berechtigten Elfer, um uns die Führung zu verschaffen.


Jetzt kommt etwas, dass mich schon etwas verzweifeln lässt....aber ein Bier gewinnen lies...

Die Auer kamen in der taktischen Ausrichtung verändert auf den Platz.

Das folgende Bild ist direkt nach der Pause aufgenommen, zwar in der Defensive, aber trotzdem sieht man die andere räumliche Aufteilung, von Reihe auf Raute....

Bild

Die Viererkette wechselte von Reihe auf Raute. Dies hatte zur Folge, dass die Mitte nun mit drei offensiven Kräften beackert wurde, wo von uns nur 2 Spieler ihren Dienst versahen, Borysiuk und Ring. Der Sinn war klar, Überzahl schaffen und versuchen, durch die Mitte den Ausgleich zu schaffen.

Das konnte jetzt wirklich jeder im Stadion sehen, und vor allem merken, denn auf einmal war Aue gefährlich. Hatte mehr Spielanteile. Mehr Chancen. Mehr Ballbesitz.

Ich hab mal darauf geachtet, ob wir irgendwie darauf reagieren, auf die ÜBERZAHL der Auer in der Mitte....nix. Gar nix. Jetzt hab ich prinzipiell mal gar nix dagegen, wenn man den eigenen "Matchplan" nicht sofort über den Haufen wirft, aber nach 10 min. und dem offensichtlichen Spielverlauf darf man als Trainer mal drüber nachdenken, die Spieler mehr in die Mitte zu ziehen, um dem Gegner nicht den Platz zu lassen, den er braucht..... und so sagte ich irgendwann zu meinem Nachbarn, dass wir innerhalb der nächsten 10 Minuten ein Gegentor bekommen....und so kam es.

Das Drama in Bildern....

Bild

Man bemerkt sofort die schiere Anzahl der Gegner in der Mitte.... 4 Mann im Bild, einer noch nicht....wir haben vier Mann da stehen....

Der Ball wird abgewehrt, ein Auer geht auf den zweiten Ball....

Bild

So.....auf dem Bild sehen wir jetzt noch 2 Angreifer, einer hat sich nach Außen als Anspielstation abgesetzt....der geneigte Leser möge bitte die No.25 aus Aue beachten, und unser geschätzter Herr Dick.... ich hätte mir Dick da gerne etwas näher beim Gegner gewünscht.....

Es folgt der Torschuss, von Sippel pariert...leider genau in den Laufweg des Gegners...aber kein Vorwurf an Sippel.

Bild

Im Übrigen: Das Tor war für mich Abseits. Zwar war es ein Torschuss, aber der Torschütze verschafft sich für mich durch seine passive Abseitsposition einen Feldvorteil für das Tor, und deshalb ist es für mich eben keine andere Spielsituation....

Bild

Und bei diesem Bild sieht man eine Raumaufteilung, wie sie eine gute Abwehr einfach nicht zeigt.

Wir spielen nicht zu Null. So steigen wir nicht auf, die DEFENSIVE gewinnt eine Meisterschaft, es muss auch einmal ein 1:0 wie in Fürth reichen.

Tut es aber nicht.

Hier sieht man warum.
Zuletzt geändert von wkv am 17.08.2013, 20:04, insgesamt 1-mal geändert.



Beitragvon Flasher1986 » 17.08.2013, 20:03


Mal ne Frage. Was war denn das in der ersten Hälfte von Matmour und Wooten? Mir will aber keiner erzählen dass die unser rechtes bzw. Linkes Mittelfeld gebildet haben? Beide zogen nur in die Mitte. Die einzigen Außen waren unsere Außenverteidiger Dick und Löwe.
Dann war die Vorgabe vielleicht dass wir durch die Mitte kommen. Allerdings kann ich das fast nicht glauben und lässt mich doch sehr an Foda zweifeln. Es war jedem klar, dass Aue die Mitte dicht machen wird. Wie spielt man gemeinerhand gegen eine kompakte Mitte? Über die Außen oder? Warum um alles in der Welt spielen wir dann net über die Außen, sondern lassen unsere nominellen äußeren Mittelfeldspieler permanent in die Mitte ziehen?
"Aber ich hätte sogar Geld gezahlt, um in Kaiserslautern spielen zu dürfen." (Horst Eckel)



Beitragvon wkv » 17.08.2013, 20:07


eine kompakte Mitte ziehst du in die Breite. Du nutzt die volle Breite des Spielfeldes, um in der Mitte etwas mehr Platz zu machen.

Dann hast du aber auf den Außen nicht mehr soviel Platz und musst mehr nach innen ziehen.

Insofern kein Widerspruch in meinen Augen.

Umgekehrt kannst du durch das Spiel in der Mitte Platz schaffen für ein Flügelspiel.

Aber Aue war mit Acht Mann hinten drin....schwierig.



Beitragvon Scouser » 17.08.2013, 20:33


Sehr schöne taktische Analyse wkv, darauf lässt sich aufbauen bzw. verdeutlicht die offensichtlichen Mängel im eigentlichen Spielverlauf die auch m.E. heute nicht wegdiskutiert werden dürfen.

Was mir, insbesondere in HZ1 ebenfalls auffiel war die Tatsache dass unsere ballführenderen Spieler auf den AV-Positionen (also Dick und Löwe) wie auch bspw. Borysiuk als klassicher "6er" nicht dazu geneigt waren nach einem Ballgewinn und dem anschließenden Pass auf den nachfolgenden Spieler in unseren Reihen (Ring, Wooten, Matmour) den Laufweg nach vorne konsequent mitzugehen oder den eigenen Mitspieler entsprechend hinterliefen um ein Überzahlspiel auf den Flügeln zu schaffen.

Der Ball wurde spätestens auf der Höhe der Mittellinie abgespielt um sich direkt danach wieder auf seine Defensivaufgaben zu konzentrieren. Es kann sein dass dieser "Matchplan" und die vorsichtige Spielweise von FF vorgegeben wurde, dann allerdings ist es für mich ziemlich erschreckend in welch regelmäßiger Häufigkeit Aue in HZ1 (gerade über das Flügelspiel) selbst zu entsprechenden Torchancen gekommen ist.

Just my two cents...



Beitragvon kulak » 17.08.2013, 20:44


wkv hat geschrieben:Wir spielten unser 4-2-2-2, dass uns gegen Ingolstadt so gut gelang.

Überraschend die Aufstellung....Simunek, Karl draußen, Wooten drin auf links offensiv im MF, IV Orban/Heintz.....

Personalroulette, nicht nur bei der Kapitänsfrage. Ich stelle die Sinnfrage....wenn wir schon bei den Vorbereitungsspielen keine Mannschaft sich "einspielen" lassen, sollten wir es wenigstens mal im Ligabetrieb. Aber viertes Spiel, vierte Aufstellung, keine gleich....das darf man hinterfragen.

Danke für deinen ausführlichen Post, super Bilder diesmal.

Zum Systen: ich habe es ja schon mal geschrieben, von einem 4-2-2-2 zu sprechen ist eigentlich irreführend, da ein 4-2-2-2 mit zwei Zehnern interpretiert wird...soviel zu Haarspalterei :)

wkv hat geschrieben:Positive Eckenbilanz: 17 zu 14.

:) muss ja ein Eckenfestival gewesen sein.

Wir haben gegen Paderborn und Ingolstadt und Paderborn mit der gleichen Aufstellung gespielt und auch heute im gleichen System. Also viertes Spiel, dritte Aufstellung.
Dazu mit Karl ein verletzungsbedingter Wechsel und mit Simunek/Gaus zwei leistungsbedingte Wechsel. Ich sehe das nicht so kritisch. Die Mannschaft hatte genug Zeit dieses System zu verinnerlichen, da kann man schonmal ein bisschen rochieren...gerade weil es gegen Fürth nicht so gelaufen ist.
Bis auf die Kapitänsfrage, die ich auch nicht verstehe, kommt mir Foda hier zu negativ weg. Es war ein ordentliches Spiel unserer Mannschaft. Nicht mehr, nicht weniger.

Ja beim Gegentor sah Dick wirklich nicht gut aus und für mich war es auch klar Abseits.

wkv hat geschrieben:Die Auer kamen in der taktischen Ausrichtung verändert auf den Platz.

Das folgende Bild ist direkt nach der Pause aufgenommen, zwar in der Defensive, aber trotzdem sieht man die andere räumliche Aufteilung, von Reihe auf Raute....

ich hab die zweite HZ jetzt erst eimal gesehen, aber ich meine auch noch oft ein flaches 4-4-2 bei unserem Ballbesitz gesehen zu haben. Ein konsequentes Umstellen auf eine Raute war jedenfalls nicht erkennbar. ich muss mir das nochmal anschauen.
meinst du ihr System bei eigenem oder bei unserem Ballbesitz?



Beitragvon Studebaker » 17.08.2013, 21:03


Hi, wkv.
Ich weiß ja, das Du eher mit 2 Spitzen spielen lassen würdest, wie ja unser Coach i.M. eben auch.
Ist ja auf den ersten Blick einleuchtend.
Man kann die Abwehrreihe stärker beschäftigen (ohne sowie bei Ballbesitz), Ablegen zw. den Stürmern, einer kurz, einer lang gehen, das OMF hat mehr Passoptionen.

Ist in der Theorie "das" System.

In der Praxis von nunmehr 4 Ligaspielen kann man aber eine "Leere", eine Vakanz im OMF nicht verleugnen.

Die Stürmer hängen in der Luft, bekommen kein direktes Futter durch den eben fehlenden "vertikalen" Passgeber, der dicht hinter den Spitzen agieren sollte.
Die offensiven Außen sind mir zu harmlos in ihren vertikalen Passmöglichkeiten, da sie eher darauf aus sind zu Flanken oder in die Mitte zu ziehen und selbst den Abschluß suchen.

Da wird in meinen Augen systembedingt bei uns (mit der vorhandenen Spielerqualität) eine Position verschenkt.

Das wir uns nicht falsch verstehen:
2 Stürmer sind okay.
Und unsere darin bestimmt zu gebrauchen.
Aber, das große Aber, die Reihe dahinter (Ring, Jenssen, Karl, Boris) schafft das zu zweit (ein 6, ein 8) nicht, da hapert das System.

Es ist eben auch nicht so einfach dafür die richtigen Spieler zu beschaffen.
Schau dir doch mal die erste und zweite Liga an.
Wer spielt den durchgängig mit 2 echten Spitzen?

Oder sehe ich das Ganze falsch?

wkv, übernehmen Sie. :)
Hell ain`t a bad place to be




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