Fragen, Antworten und Anekdoten zur Geschichte des FCK.

Beitragvon Alfred Leobold » 05.10.2006, 16:50


BUNDESLIGA-PANNE
Rehhagels peinlicher Wechselfehler

Über diesen Bock, den Otto Rehhagel geschossen hatte, lachte damals ganz Fußball-Deutschland. In der Bundesligapartie am 26. September 1998 gegen Bochum brachte der Lauterer Coach den vierten Nicht-Europäer - einer zu viel. Der ehemalige FCK-Profi Harry Koch erinnert.

Manche Leute sagen noch heute: "Was für eine Blamage!" Na gut, wir waren immerhin Deutscher Meister und kein Dorfverein. Aber Fehler passieren, vor allem uns Spielern. Sonst gäbe es ja keine Niederlagen. Dann kann das auch mal einem Trainer wie dem Otto Rehhagel unterlaufen. Kurz vor diesem Fauxpas hatte sich Michael Schjönberg das Schienbein gebrochen. Da ist man geschockt, als Spieler und bestimmt auch als Trainer.

Ob das die Ursache für den Wechselfehler war, kann ich aber nicht sagen. Jedenfalls musste es schnell gehen, und Otto hat Pascal Ojigwe gebracht. Dabei hat er übersehen, dass mit Hany Ramzy, Samir Ibrahim und Ratinho schon drei andere Nicht-Europäer auf dem Platz standen. Die Regel, dass man nur drei spielen lassen darf, finde ich nach wie vor sinnvoll, schließlich soll dadurch der eigene Nachwuchs gefördert werden. Aber damals hat sie uns ins Verderben geführt.

Schon nach zwei Minuten kam jemand vom Vorstand zur Bank gerannt und hat uns auf die Regelwidrigkeit hingewiesen. Ich seh's noch vor mir, wie Otto sich die Haare gerauft und immer wieder gesagt hat: "Otto, Otto, Otto". Er wusste wohl schon, was auf ihn zukam. Aber die alleinige Schuld würde ich ihm nicht geben. Unser Co-Trainer Reinhard Stumpf hätte ihn ja auch darauf aufmerksam machen können. Anfangs haben wir Spieler noch gehofft: "Vielleicht hat's ja doch keiner gemerkt!"

Otto hat zum Ramzy gesagt: "Wir haben einen zu viel auf dem Platz - du musst raus!" Der Hany hat also angefangen zu humpeln, damit alle denken, er ist verletzt. Das war wohl seine Idee. Sicher, im Nachhinein könnte man sagen: Warum hat er so ein Theater gemacht? Man muss ihm zu Gute halten, dass er auch nur Schaden von der Mannschaft und vom Trainer abwenden wollte. (...)

Quelle: Spiegel/ 11 Freunde

http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,440489,00.html

Kann mich noch sehr gut an den humpelnden und sich-im-Trikot-versteckenden Hany erinnern.
Was für 'ne Schote!

Gruß, Alfredl



Beitragvon betzebub1985 » 05.10.2006, 17:20


und auf Bochumer Seite war unser späterer Torwart Thomas Ernst gedopt. Sowas vergisst man nicht



Beitragvon Hellfire » 05.10.2006, 17:57


Muhaha ja, das war echt ein Knaller, da hatte de Otto nicht die Lampe an damals :love
Nur getoppt von der "humpelnden Pyramide" :D
Eine Abwehr aus Granit - so wie einst Real Madrid -
und so zogen wir in die Bundesliga ein, und wir werden wieder Deutscher Meister sein!



Beitragvon Teufel82 » 06.10.2006, 15:40


Ich poste hier mal den dazugehörigen Artikel aus dem offiziellem Jahrbuch des FCK der Saison 1998/99, was den Namen "Wieder international" trug.

Die Roten Teufel schlagen sich selbst

Der 1.FC kaiserslautern hat die Bundesliga-Begegnung mit dem VfL Bochum mit 2:3 verloren und ist vorläufig ins Tabellen Mittelfeld zurückgefallen. Allein die Tatsache, das der FCK ein Heimspiel verliert, ist schon recht außergewöhnlich. Aber der Grund für die Niederlage in diesem Spiel vor 41500 Zuschauern hat einen noch größeren Stellenwert.

Pasiert war folgendes: In der 38.Spielminute prallte Lauterns dänischer Nationalspieler Michael Schjönberg mit Bochums Torwart Thomas Ernst zusammen und zog sich dabei eine Schien- und Wadenbeinbruch zu. In der 40.Minute schickte Trainer Otto Rehagel, offenbar geschockt durch Schjönbergs schwere Verletzung, den Nigerianer Pascal Ojigwe aufs Feld.

Und damit hatten dei Roten Teufel das Spiel schon verloen. Denn: Die DFB-Statuten besagen, das nur drei Nicht-EU Ausländer gemeinsam spielen dürfen. Nach den Ägyptern Hany Ramzy und Ibrahim Samir sowie dem Brasilianer Ratinho war Ojigwe aber der vierte außereuropäische Akteuer, der sich im FCK-Team tummelte.

Zwar korrigierte Otto Rehagel zwei Minuten später seine Fehler, als er Hany Ramzy aus- und Harry Koch einwechselte, aber der Regelverstoß war nicht mehr rückgängig zu machen.

In der halbzeit-pause wurde Lauterns mannschaft, die bereits in der fünften Spielminute durch Jürgen Rische mit 1:0 in Führung gegangen war und danach das Geschehen klar bestimmte, über den Fauxpass informiert. Und damit war´s vorbei mit der Motivation. Zwar gelang Olaf Marschall in der 58.Minute mit Kopfball das 2:0, aber Freude kam bei diesem Treffer nicht mehr auf.

Ratinho:" Nachdem wir wussten, was geschehen war, sind wir zusammen gebrochen."

Wärend die Roten Teufel immer konfuser wirkten, holten die Bochumer zum Gegenschlag aus. Thomas Reis (60.Minute), Delron Buckley (67.) und Emir Dzafic ( 73.) machten aus dem 0:2-Rückstand einen 3:2 Erfolg für die Westdeutschen.

Otto Rehagel hinterher: "Das war ein schwarzer Tag für uns. Ich habe mich bei dr Mannschaft entschuldigt und nehme die Niederlage auf meine Kappe. Das ich als alter Hase nicht im Bilde war, ist unentschuldbar."

Bochums Trainer Klaus Toppmöller, der in der Pause Schiedsrichter Dr. Franz-Xaver Wack "vorsorglich" auf den Regek-Verstoss aufmerksam gemacht hatte, zeigte Mitgefühl: "Ich bin nicht hämisch. Alle Menschen, die arbeiten, machen Fehler."

Auch von einem Protest, der den Bochumern am grünen Tisch bei einer 2:0 Wertung eine im Notfall bessere Tor-Differnz gebracht hätte, wollte Toppmöller nichts wissen: "Wenn´s nach mir geht, werden wir aus Fairness-Gründen in dieser Richtung nichts unternehmen."

Quelle: Offizielles Jahrbuch 1.FC Kaiserslautern 98/99 Wieder International. Seitenangaben : 24 & 25
Robert Enke 24.08.1977 - 10.11.2009
www.robert-enke.de



Beitragvon OWL-Teufel » 06.10.2006, 16:43


Ja,das war ein echter Knaller damals...als ich vor dem Radio saß und dann Bochum ein Tor nach dem anderen schoss,bin ich fast verzweifelt...am Ende stand dann diese unselige 2-3-Niederlage!

Erst später im TV habe ich dann realisieren können,was da wirklich passiert ist...unvergessen Hany Ramzy,der sich sein Trikot über den Kopf ziehen musste,da er sich sein Lachen nicht verkneifen konnte :lol: Was war das für eine Eskapade :lol: :lol: :lol:



Beitragvon alex-BETZE » 10.10.2006, 17:27


Im Nachhinein war's lustisch, aber nach dem Spiel -die Bilder bei Sat1- einfach nur die Hände über den Kopf zusammengeschlagen!



Beitragvon Kaiserslautern » 03.11.2006, 23:50


Ja, wirklich lustig, hätten wir das Spiel gewonnen, wären wir in der CL gelandet! Von daher verstehe ich Harrys Anmerkung überhaupt nicht!!Die CL haben wir erst am letzten Spieltag durch das erbärmliche 1:5 in FFM verspielt. 3 Punkte mehr= 10 Mio.mehr!!



Beitragvon Gate13 » 03.11.2006, 23:56


Ich hab das damals gar nicht mitbekommen, erst fünf Minuten nach dem Wechsel haben wir plötzlich angefangen zu zählen und nur noch den Kopf geschüttelt. Schlimmer noch war aber Schjönbergs Beinbruch. Ohne den Verlust wäre die Saison anders gelaufen und Schjönberg hätte noch ein paar Jahre dranhängen können. Aber danach war er nicht mehr der Alte...



Beitragvon Paul170 » 08.03.2009, 17:48




Beitragvon Seb » 08.03.2009, 18:35


Ich habe damals in der Ostkurve gestanden und mich auf dem Heimweg noch über den plötzlichen Bruch im Spiel unserer Mannschaft gewundert. Mit Blick in den Videotext wusste ich dann Bescheid.


Wussten die Leute in der Westkurve Bescheid damals?

Ich denke selbst heute, würde mir so etwas nicht auffallen, wer zählt schon die Nicht-Europäer, vor allem in Zeiten der doppelten Staatsbürgerschaft?


Mich würde es nicht wundern, wenn so etwas in der Bundesliga schon öfter passiert wäre, ohne, dass es einer gemerkt hat.


Gibt es die Regel überhaupt noch?



Beitragvon Michael » 09.03.2009, 12:55


Fand das damals erschreckend und war total traurig über die Niederlage, im Nachhinein kann man natürlich drüber lachen.

Das war meiner Meinung nach irgendwie der Wendepunkt, an dem es stetig Berg ab ging... :-(
Auf ein Neues.



Beitragvon OWL-Teufel » 09.03.2009, 13:05


Michael hat geschrieben:Das war meiner Meinung nach irgendwie der Wendepunkt, an dem es stetig Berg ab ging... :-(


Da vielleicht noch nicht...aber spätestens ein gutes Halbes Jahr später mit dem 1-5 in Frankfurt war dieser Wendepunkt tatsächlich erreicht!



Beitragvon Hanseteufel » 09.03.2009, 16:00


Am übelsten fand ich, wie der Dahlmann damals unser Wechsel-Theater genüßlich im Fernsehen kommentierte. :x



Beitragvon OWL-Teufel » 10.03.2009, 11:09


Hanseteufel hat geschrieben:Am übelsten fand ich, wie der Dahlmann damals unser Wechsel-Theater genüßlich im Fernsehen kommentierte. :x


Und dieser ****,dem ich am liebsten sein **** in den ***** **** würde,weil er so selten ***** ist,dass man ******* möchte,hat für seinen ****** ******* auch noch einen Fernseh-Preis erhalten.


Anm. d. Verf.: *** = Selbstzensur



Beitragvon derhonkel » 13.07.2009, 12:09


Hinterher gab es zum Glück keinerlei Aufruhr von Seiten der Fans. Sie standen damals sowieso noch wie eine Eins hinter uns.


Aha... und was tun die Fans jetzt?
34.ooo Leute in einer 2.Liga Saison sprechen von reinen Eventies und Erfolgsfans...



Beitragvon Steini » 13.07.2009, 12:26


OWL-Teufel hat geschrieben:[Da vielleicht noch nicht...aber spätestens ein gutes Halbes Jahr später mit dem 1-5 in Frankfurt war dieser Wendepunkt tatsächlich erreicht!


erinnere mich nicht daran - ich war live im Stadion dabei wie ca. 10 000 anders Lautrer (auch Du nehme ich an)

unglaublich was da abging...




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