Neuigkeiten und Pressemeldungen zum 1. FC Kaiserslautern.

Beitragvon Betze_FUX » 04.04.2020, 07:56


Interessant find ich die Frage,an wem dann die Stadionschulden hängen bleiben.
Wenn identische Mechanismen wie bei Insolvenz eintreffen, fällt das Paket 100% der Stadiongesellschaft auf die Füße, also hat die Stadt wieder 60 Mio mehr Schulden. So der Bürger und Steuerzahler.
Das ist doch nicht das gelbe vom Ei
"In Kaiserslautern immer auf die übertriebene Erwartungshaltung zu verweisen, ist vollkommener Quatsch. Ich vermisse es, dass man die Fans als Faktor begreift, mit dem Erfolg zu schaffen ist." - Kalli Feldkamp



Beitragvon Davy Jones » 04.04.2020, 09:03


Was hat sich denn bisher an der Insolvenzgeschichte geändert? Außer dem ausbleibenden Punktabzug doch nichts.

Viele Vereine, sogar das Gros derer, die Insolvenz angemeldet haben, kommt nicht wieder nach oben.
Daran sind wohl eher nicht die drei Punkte schuld.

Wir würden doch das letzte von Wert verlieren: das NLZ.
Gläubiger würden auf ihrem Geld sitzen bleiben, wenngleich das hauptsächlich wohl Becca und Quattrex trifft.

Grundlegend fände ich diese Diskussion ohnehin schon pervers und moralisch zumindest fragwürdig. In dieser Zeit allerdings toppen Aussagen wie „window of opportunity“ etc. alles.



Beitragvon wernerg1958 » 04.04.2020, 09:14


Ich habe eine große Bitte an Thomas, und alle die User hier im Forum welche sich wirklich und richtig damit auskennen, klärt doch bitte schnell mal auf was eine Planinsolvenz ist und wie so eine gehändelt wird, wenn der FCK überhaupt eine anstrebt! Das ist ja noch völlig Unklar. Denn was hier manche zum Besten geben....................... :?:



Beitragvon Davy Jones » 04.04.2020, 09:50


wernerg1958 hat geschrieben:Ich habe eine große Bitte an Thomas, und alle die User hier im Forum welche sich wirklich und richtig damit auskennen, klärt doch bitte schnell mal auf was eine Planinsolvenz ist und wie so eine gehändelt wird, wenn der FCK überhaupt eine anstrebt! Das ist ja noch völlig Unklar. Denn was hier manche zum Besten geben....................... :?:



Ich weiß nicht, ob du hiermit auch mich gemeint hast und ja, ich kenne mich mit dem grundlegenden Ablauf einer Insolvenz recht wenig aus.
Dieser Artikel spricht allerdings Bände: Studie der UDE.

Der Link ist recht interessant. Vor allem auch, dass 17 dieser Clubs mehr als einmal eine Insolvenz beantragen mussten...



Beitragvon ATS » 04.04.2020, 10:04


Davy Jones hat geschrieben:
wernerg1958 hat geschrieben:Ich habe eine große Bitte an Thomas, und alle die User hier im Forum welche sich wirklich und richtig damit auskennen, klärt doch bitte schnell mal auf was eine Planinsolvenz ist und wie so eine gehändelt wird, wenn der FCK überhaupt eine anstrebt! Das ist ja noch völlig Unklar. Denn was hier manche zum Besten geben....................... :?:



Ich weiß nicht, ob du hiermit auch mich gemeint hast und ja, ich kenne mich mit dem grundlegenden Ablauf einer Insolvenz recht wenig aus.
Dieser Artikel spricht allerdings Bände: Studie der UDE.

Der Link ist recht interessant. Vor allem auch, dass 17 dieser Clubs mehr als einmal eine Insolvenz beantragen mussten...


Interessanter Artikel.
Der FCK ist somit seit 2003 insolvent.
Heubach mit klarer Ansage, warum es in Lautern nicht einfach ist als Spieler: „Die Unzufriedenheit auf den Rängen war vor dem Spiel schon spürbar“.



Beitragvon Lonly Devil » 04.04.2020, 10:56


Betze_FUX hat geschrieben:Interessant find ich die Frage,an wem dann die Stadionschulden hängen bleiben.
Wenn identische Mechanismen wie bei Insolvenz eintreffen, fällt das Paket 100% der Stadiongesellschaft auf die Füße, also hat die Stadt wieder 60 Mio mehr Schulden. So der Bürger und Steuerzahler.
Das ist doch nicht das gelbe vom Ei

Da der 1.FCK direkt weder mit dem Stadion noch mit dem daran hängenden Kredit etwas zu tun hat, liegt das Problem dann bei der Betreigergesellschaft. Im weiteren Sinne dann auch bei der Stadt.

Der 1.FCK ist lediglich NUR noch Pächter vom Stadion.
Ob der 1.FCK nach einer, auch geplanten, Insolvenz dann noch das Stadion brauchen würde, kann man schon mal infrage stellen.
https://www.youtube.com/watch?v=48grx-7 ... H-y_g9MkxO
Zitat: "Willst Du Unkraut dauerhaft vermeiden, musst Du die Wurzel ausreißen."
Gott mag gewisse Machenschaften eventuell vergeben, ICH NICHT!



Beitragvon ruredeiwel » 04.04.2020, 12:29


DAS SCHREIBT DER KSC HEUTE AUF SEINER HP :

https://www.ksc.de/verein/info/news/sho ... erwaltung/

Für welche Gesellschaft wird ein Eigenverwaltungsverfahren geprüft?
Der Antrag auf einen Eigenverwaltungsverfahren würde für die Karlsruher SC GmbH & Co. KGaA gestellt werden. Der Karlsruher SC e.V. sowie andere KSC-Gesellschaften wären von der Eigenverwaltung nicht betroffen. Weitere Informationen zur Struktur des KSC seit der Ausgliederung finden Sie hier.

Was unterscheidet ein Eigenverwaltungsverfahren von einer „normalen“ Insolvenz?
Die Eigenverwaltung ist ein modernes Instrument zur Unternehmenssanierung und bietet die Chance, Unternehmen in Abstimmung mit allen wesentlichen Beteiligten zukunftsfähig aufzustellen. Der wesentliche Unterschied zu einer „normalen“, fremdverwalteten Insolvenz und auch ein entscheidender Vorteil ist, dass die Gesellschaft bei einem Eigenverwaltungsverfahren weiterhin eigenverantwortlich die wesentlichen Entscheidungen treffen kann. Das zuständige Amtsgericht stellt dem Unternehmen dann anstelle eines Insolvenzverwalters einen sogenannten Sachverwalter zur Seite, der die Geschäftsführung während der weiteren Restrukturierung beaufsichtigt und Gläubigerinteressen wahrt.

Wie laufen derartige Verfahren prinzipiell ab?
In den Wochen und Monaten nach dem Antrag wird ein Unternehmen in der Regel Gespräche mit allen wesentlichen Beteiligten aufnehmen und einen Plan zur Neuaufstellung erarbeiten

Dieses Restrukturierungs- und Sanierungskonzept, wird Insolvenzplan genannt und anschließend beim Gericht eingereicht und mit den Gläubigern abgestimmt. In der Regel erfolgt danach eine positive Abstimmung des Plans mit der Gläubigerversammlung und schlussendlich unter Berücksichtigung üblicher Fristen der erfolgreiche Abschluss des Verfahrens. Im Falle des KSC würden entsprechend alle Interessensgruppen des KSC, hierzu gehören im Wesentlichen die Hauptgläubiger, Mitglieder, Partner, Fans und Investoren in den Prozess miteinbezogen werden. Ein derartiges Verfahren dauert im Idealfall vier bis sechs Monate, längere Laufzeiten sind aber unter Umständen nicht ungewöhnlich.

Welche Auswirkungen hätte eine Eigenverwaltung auf den Geschäfts- und Spielbetrieb des KSC?
Der Geschäftsbetrieb und die aKAdemie des KSC würde auch im Rahmen einer Eigenverwaltung unter Berücksichtigung der Corona-bedingten Einschränkungen weiterlaufen. Der Spielbetrieb in der 2. Bundesliga würde nach der Zwangspause durch COVID-19 fortgeführt werden. Durch die Änderung der Statuten der DFL aufgrund der Viruspandemie im Rahmen der Mitgliederversammlung vom 31. März 2020 hätte der Antrag auf das Eigenverwaltungsverfahren auch keine Auswirkung auf den möglichen sportlichen Verbleib in der 2. Bundesliga sowie die Zweitligalizenz für die kommende Saison. Auch die Lizenzerteilung für die 3. Liga ist im laufenden Verfahren möglich.

Welche Auswirkungen hätte die Antragsstellung auf die KSC-Fananlage?
Emittentin der Fananlage ist der Karlsruher SC e.V. Die Antragsstellung der Karlsruher SC GmbH & Co. KGaA hätte deshalb keine Auswirkungen auf die Fananlage. Die Mitte vergangenen Jahres aufgesetzte Anlage trägt einen großen Teil zur Finanzierung der „Vision Wildpark“ bei. In diesem Teilprojekt des Veränderungsprozesses „Zukunft KSC“ wird das Trainings- und Spielgelände im Wildpark modernisiert. Aktuell wird bereits ein neuer Kunstrasenplatz für die Jugendmannschaften im ideellen Bereich sowie ein Brunnen zur Bewässerung der Plätze auf dem Gelände gebaut. Weitere Information zur Vision finden Sie hier.

Was würde mit dem Stadionbau passieren?
Der Antrag auf ein Eigenverwaltungsverfahren hätte keine Auswirkungen auf den Stadionneubau. Die zu Grunde liegenden Verträge mit der Stadt Karlsruhe sind mit der KSC Betriebsgesellschaft mbH geschlossen. Die Gesellschaft wäre nicht von der Antragsstellung betroffen. Die vereinbarten Pachtzahlungen sind erst nach der Fertigstellung des Stadions (Voraussichtlich zur Saison 22/23) fällig. Aktuell ist der Bau der neuen Osttribüne weiterhin in vollem Gange.

Wie geht es mit dem Aktienverkauf weiter?
Bis zur endgültigen Entscheidung über die weitere Vorgehensweise ist das Verfahren zur Zeichnung von Aktien ausgesetzt. Generell ist es aber auch im oder nach dem Verfahren möglich, Aktien zu verkaufen.

Wann fällt letztendlich die Entscheidung, Antrag auf Eigenverwaltung zu stellen?
Aktuell werden weiterhin verschiedene Szenarien geprüft. Eine außerordentliche Mitgliederversammlung ist unter Wahrung des in der Satzung des Karlsruher SC e.V. festgelegten Einladungs-Verfahrens ab Anfang Mai möglich. Sollte es kurzfristig zu neuen Entwicklungen kommen, muss die Ausgangslage selbstverständlich neu bewertet werden.
Oh FCK, wer dir die Treue schwört, verdammt der weiß du bist es einfach wert!
Scheiß egal auch wenn der Rote Teufel eines Tage zur Hölle fährt...



Beitragvon habe » 04.04.2020, 14:17


Sofern die Stadt bei einer Plan Insolvenz auf den 60 Mio Schulden sitzen bleiben würde, wäre das ein unmöglicher Vorgang. Das würde kein einziger Einwohner in der Stadt akzeptieren. Was anderes wäre es, wenn die "Kredithaie", die nicht bereit sind, die Zinsen anzupassen, bluten mÜssten .
Das wäre doch evtl. ein Druckmittel, die Kreditgeber zum Einlenken der Zinsen zu bewegen.
Mit einem marktüblichen neuen Kredit/ Umschuldungsvertrag wäre dem FCK schon viel geholfen.



Beitragvon geist » 04.04.2020, 14:58


Kicker:

Kicker hat geschrieben:Fragen und Antworten rund um die kritische Situation
FCK: Das mögliche Insolvenzplanverfahren und seine Folgen

(...)
Was ist ein Insolvenzplanverfahren?

Ein Insolvenzplanverfahren ist kein selbstständiges Verfahren, sondern ein Bestandteil eines geregelten Insolvenzverfahrens. Die Stellung eines Insolvenzantrags ist somit Grundvoraussetzung. Der Schuldner, in diesem Fall die 1. FC Kaiserslautern GmbH & Co. KGaA, würde in Eigenverwaltung mit einem ihm zur Seite gestellten Sachverwalter ein Sanierungs- und Restrukturierungskonzept entwerfen, das die Erhaltung des Unternehmens anstrebt. Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt würde im Amt bleiben. Die Gläubiger dürfen durch diesen Plan nicht schlechter gestellt werden als bei der Durchführung eines Regelinsolvenzverfahrens, bei dem eine möglichst hohe Schuldenbegleichung durch Verkauf aller Vermögensgegenstände angestrebt wird. Der Großteil der Gläubiger muss dem entworfenen Plan zustimmen. Während eine Regelinsolvenz meist mehrere Jahre dauert, kann eine Planinsolvenz binnen weniger Monate abgewickelt werden.
(...)
Hat sich der FCK bereits mit diesem Szenario beschäftigt?

Ja, bestätigte Voigt dem kicker: "Nicht erst seit März, sondern seit wir im Dezember unsere Ämter im Klub angetreten haben, wussten wir um die hochbrisante wirtschaftliche Situation. Um unserer Verantwortung gegenüber dem Klub gerecht zu werden, prüfen wir selbstverständlich alle Optionen, die sich aus der Situation ergeben."

Doch die Verantwortlichen auf dem Betzenberg wissen auch um die vielen Fallstricke und werden mit juristischem Beistand alle Eventualitäten einkalkulieren, um nicht bei Komplikationen im Insolvenzplan in eine Regelinsolvenz abzurutschen.
(...)

Quelle und kompletter Text: https://www.kicker.de/773408/artikel/fc ... ine_folgen



Beitragvon Thomas » 04.04.2020, 15:31


Auch von uns einige Fragen und Antworten zum Gedankenspiel "Planinsolvenz":

Bild
FCK-Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt steht vor schweren Verhandlungen und Entscheidungen

Im Blickpunkt
Fragen und Antworten zur möglichen Planinsolvenz


Wird beim 1. FC Kaiserslautern eine geplante Insolvenz vorbereitet? Wäre dieses Szenario der Horror oder könnte es sogar eine Chance sein? Wir haben Fragen und Antworten zu einem komplexen Thema zusammengetragen.

"Um unserer Verantwortung gegenüber dem Klub gerecht zu werden, prüfen wir selbstverständlich alle Optionen, die sich aus der Situation ergeben", hat FCK-Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt am Mittwoch gegenüber den Medien mitgeteilt. Mehr möchten die Klubbosse zu dem heiklen Thema erst einmal nicht sagen.

Nach Informationen von Der Betze brennt ist eine Planinsolvenz aber noch keinesfalls beschlossene Sache. Zuerst soll vielmehr weiter an einer Sanierung des Vereins gearbeitet werden - erst wenn die Sanierung scheitert, könnte eine Insolvenz der nächste zwangsläufige Schritt sein.

Für den Fall einer Insolvenz hat der DFB am Freitag eine Lockerung seiner Regeln bekanntgegeben: Auf den sonst üblichen Abzug von neun Punkten wird aufgrund der Coronakrise vorläufig verzichtet. Sportlich würde eine Insolvenz also keine gravierenden Folgen haben. Finanziell und juristisch wäre aber dennoch eine ganze Menge zu beachten. Wir geben einen ersten Überblick:

Was bedeutet das: "Der FCK plant keine Insolvenz, sondern eine Sanierung"?

Der Begriff "Sanierung" ist im Wirtschaftsleben fest definiert. Beim FCK bedeutet das vor allem, dass viele Gespräche geführt werden, um die wirtschaftliche Situation zu verbessern. Neben den schon lange laufenden Verhandlungen mit potenziellen Investoren werden jetzt verstärkt auch die Gläubiger angesprochen - mit dem Ziel, die Schulden des FCK zu reduzieren und so mehr Freiraum für die Zukunft zu schaffen.

Bei Wikipedia findet man zur "Sanierung" folgende Beschreibung, die auch auf den FCK zutreffen könnte: "Reichen innerbetriebliche Sanierungsmaßnahmen nicht aus, müssen externe Maßnahmen ergriffen werden. Häufig genutzte Sanierungsmaßnahmen erfolgen beim betroffenen Unternehmen in Kooperation mit seinen Gläubigern, insbesondere Kreditinstituten und Lieferanten. Diese können konkret zur Sanierung beitragen, indem sie ihre Forderungen stunden, umschulden oder - als radikalste Maßnahme - darauf im Rahmen eines Schuldenerlasses verzichten. Zudem ist die Bestellung eines externen Sanierungsberaters ratsam."

Zusammen mit dem externen Sanierungsberater erstellt der FCK ein Sanierungskonzept, mit dem er bei den Gläubigern vorstellig wird. Als positives Beispiel für eine Sanierung im deutschen Fußball gilt Borussia Dortmund: Der BVB konnte 2004/2005 eine Insolvenz in allerletzter Sekunde noch abwenden und im gleichen Atemzug die Basis für seine erfolgreiche Zukunft legen.

Wer sind die Gläubiger des FCK? Werden sie einem Schuldenerlass zustimmen? Welche Möglichkeiten gibt es sonst noch?

Die erste Frage ist einfach zu beantworten, die zweite umso schwerer. Die meisten Schulden hat der FCK bei der Stuttgarter Kreditfirma Quattrex, bei der Ex-Finanzchef Michael Klatt von 2016 bis 2019 mehrere üppig verzinste Darlehen in Gesamthöhe von rund 8 Millionen Euro aufgenommen hatte. Würde Quattrex einem Schuldenerlass von 50, 75 oder vielleicht sogar 90 Prozent zustimmen? Weitere Millionen schuldet der FCK seinem Vermarkter Lagardere Sports, den Banken - sowie Flavio Becca und seinen eigenen Fans.

Bei Beinahe-Investor Becca bestünde auch noch die Möglichkeit, die 2,6 Millionen Euro schwere Bürgschaft in Eigenkapital umzuwandeln. Ein unterschriftsreifer Vertrag liegt schon seit September vor.

Auch eine Verschiebung demnächst fälliger Schulden in die fernere Zukunft könnte ein Teil der Lösung sein, werden doch nach jetzigem Stand mehr als 4,5 Millionen Euro Rückzahlung an Quattrex und Becca in diesem Sommer fällig.

Am wahrscheinlichsten wäre im Erfolgsfall wohl eine Kombination aus den genannten Möglichkeiten. Das Endergebnis, ob große Schulden erlassen, gestundet und/oder umgewandelt werden, oder ob die Gläubiger stur bei ihren Forderungen bleiben, hängt maßgeblich vom Verhandlungsgeschick der FCK-Verantwortlichen ab.

Was passiert, wenn die Sanierung scheitert?

Dann würde dem FCK tatsächlich die Insolvenz drohen. Auch in diesem Fall wäre der externe Sanierungsberater weiter ein wichtiger Mitstreiter der FCK-Verantwortlichen.

Warum droht dem FCK jetzt die Insolvenz?

Bis März befanden sich die Verantwortlichen noch in "guten Gesprächen", wie sie stets betonten. Diese Gespräche mit potenziellen Investoren sind aber jetzt zum Erliegen gekommen, weil die Welt wegen des Coronavirus stillsteht. Die Geldgeber müssen sich erstmal um ihre eigenen Unternehmen kümmern, außerdem ist die Fortsetzung des Fußballbetriebs noch nicht absehbar. Für die Durchfinanzierung der kompletten kommenden Saison (bis 30. Juni 2021) hatte der FCK zuletzt mit rund 12 Millionen Euro geplant, die noch aufgetrieben werden müssten. Ohne Schuldenerlass, ohne Stundungen und ohne Investoren ist diese hohe Summe kaum zu erreichen, zumal auch teure Spielerverkäufe in der jetzigen Phase kaum stattfinden.

Was ist der Unterschied zwischen der jetzt diskutierten Planinsolvenz und einer "normalen" Insolvenz?

Jeder Insolvenz-Fall wäre sehr schlimm, sonst würde der FCK sich nicht seit nunmehr 17 Jahren mit allen Mitteln gegen dieses Szenario wehren.

Allerdings hätte eine Planinsolvenz (juristischer Fachbegriff: "Eigenverwaltung") für den FCK doch einige erhebliche Vorteile gegenüber einer Regelinsolvenz: Alle gültigen Verträge würden weiterlaufen, also auch die mit den Spielern sowie der Stadionpachtvertrag. Zusammen mit einem beratenden und aufsichtführenden Sachwalter, der vom Amtsgericht geschickt wird, hätte FCK-Geschäftsführer Voigt allerdings ein Sonderkündigungsrecht. Der für die nächsten zwei Jahre reduzierte Stadionvertrag könnte also beispielsweise neu verhandelt werden - was eine Chance bieten, aber auch wieder unschöne Nebengeräusche mit sich bringen würde.

Bei einer Regelinsolvenz hingegen wäre ein vom Amtsgericht bestimmter Insolvenzverwalter der neue "Chef" im Hause FCK. Seine Aufgabe wäre es, noch möglichst viel vom FCK zu Geld zu machen, um die Schulden bei den Gläubigern zu bedienen. Geschäftsführer Voigt und seine Mitstreiter hätten viel weniger eigenen Handlungsspielraum.

Wie wäre der weitere, auch zeitliche Ablauf eines Insolvenzverfahrens?

Eines ist klar: Ein Insolvenzverfahren würde den FCK mehrere Monate lang beschäftigen, vielleicht sogar noch länger. Die Maßnahmen unterscheiden sich inhaltlich gar nicht so sehr vom oben beschriebenen Sanierungsprozess, allerdings würden sie dann eng vom Amtsgericht begleitet. Ein aufwändiger Insolvenzplan wird erstellt und später in einer Gläubigerversammlung zur Abstimmung gestellt. Auch hier würde es wieder hauptsächlich um einen Schuldenerlass für den FCK gehen, außerdem um die Verteilung des noch vorhandenen Geldes. Wenn die Mehrheit der Gläubiger (es gilt die Mehrheit des Kapitals, nicht die Mehrheit der Personen) auf der Versammlung zustimmt, dann wäre das Insolvenzverfahren erfolgreich abgeschlossen.

Welche sportlichen Konsequenzen drohen bei einer Insolvenz?

Normalerweise belegen DFL und DFB insolvente Klubs mit einem Abzug von neun Punkten. Der FCK würde damit in der aktuellen Tabelle auf einen Abstiegsplatz stürzen. Diese Regelung wurde aber am Freitag wegen der Coronakrise offiziell ausgesetzt: Wenn ein Klub noch in dieser Saison einen Insolvenzantrag stellt, gibt es gar keinen Punktabzug, nächste Saison werden drei Punkte fällig. Zumindest sportlich hätte eine Insolvenz also erstmal keine negativen Folgen für den FCK oder auch für andere Vereine.

Und was wären die wirtschaftlichen und die sonstigen Folgen einer Insolvenz?

Von außen betrachtet klingt eine Planinsolvenz fast schon verlockend, zumindest wenn man es durch die FCK-Brille sieht: Die Roten Teufel wären einen Großteil ihrer rund 20 Millionen Euro Schulden los, würden alleine durch gesparte Zinszahlungen rund eine Million Euro pro Jahr zusätzlich zur Verfügung haben. Ein Traum - oder?

Die Kehrseite der Medaille wäre jedoch der Image- und Vertrauensverlust, den eine Insolvenz unweigerlich mit sich bringen würde. Mit einem millionenschweren Kreditfunternehmen wie Quattrex müsste man gewiss kein Mitleid haben, erst recht wenn man sich als FCK-Fan an die Einmischung dieser Firma im Mai 2019 erinnert. Aber potenzielle zukünftige Geldgeber würden sich für lange Zeit an die Insolvenz des FCK erinnern und in Frage stellen, ob sie diesem Unternehmen ihre Millionen wirklich anvertrauen sollen.

Was wäre mit dem Geld der Fans?

Dies wäre der moralisch wohl fragwürdigste Punkt, ebenfalls mit der FCK-Brille betrachtet: Knapp 3 Millionen Euro hat der FCK vor einem Jahr als Fremdkapital von seinen treuen Fans gesammelt, kombiniert in der Betze-Anleihe II und im Crowdlending ("Kapilendo"). Diese 3 Millionen Euro von den Fans wären bei einer Insolvenz höchstwahrscheinlich verbrannt, zumal von der Insolvenzmasse zunächst andere Gläubiger wie beispielsweise wieder Quattrex vorrangig bedient würden. Zwar nicht alle, aber doch viele dieser Betroffenen werden sich gut überlegen, ob sie dem FCK nochmal ihr oft knapp bemessenes Geld geben.

Wer würde im Insolvenzfall über den Verkauf von Spielern entscheiden, falls ein anderer Verein ein Angebot macht?

Bei einer Planinsolvenz würden diese Entscheidungen weiter beim FCK-Geschäftsführer bleiben. In einer Regelinsolvenz hingegen würde der vom Gericht bestellte Insolvenzverwalter abwägen, ob ein Spieler für ein bestimmtes Angebot verkauft wird oder nicht.

Was würde eine Insolvenz der ausgegliederten Kapitalgesellschaft für den Gesamtverein FCK bedeuten?

Vor gerade mal zwei Jahren wurden den FCK-Mitgliedern blühende Landschaften in Aussicht gestellt, wenn sie der Ausgliederung zustimmen und ihren Verein für Investoren öffnen. Eingetroffen davon ist nichts - im Gegenteil, der FCK ist heute kaputter als je zuvor. Weil nach der Ausgliederung kraft Gesetzes eine fünfjährige Haftungsgemeinschaft gilt, würde eine jetzige Insolvenz nicht nur die Kapitalgesellschaft betreffen, sondern auch den eingetragenen Verein mit allen seinen Abteilungen und Werten. Alleine hier würden sich zahlreiche Folgefragen auftun: Wie geht es weiter mit der Gemeinnützigkeit des e.V.? Inwiefern sind Identitätsmerkmale wie das Vereinslogo abgesichert? Was passiert mit den Mitgliedsbeiträgen, immerhin rund 1,5 Millionen Euro pro Jahr?

Existiert der FCK nach einer Insolvenz weiter?

Ja. "Der FCK ist unzerstörbar", sagte der Beiratsvorsitzende Markus Merk erst vor ein paar Tagen. Und tatsächlich bedeutet eine Insolvenz nicht, wie manch einer glaubt, automatisch das Ende des Vereins. Viele Fußballklubs mussten in den vergangenen Jahren schonmal ein Insolvenzverfahren einleiten und existieren immer noch: Etwa Darmstadt 98, Alemannia Aachen, Kickers Offenbach oder der FSV Zwickau. Es gibt aber auch Gegenbeispiele, die danach tatsächlich bei Null anfangen mussten - auf die leichte Schulter nehmen sollte man eine Insolvenz also auf keinen Fall.

Kann der FCK nach einer Insolvenz noch weiter im Fritz-Walter-Stadion spielen?

Ja, siehe oben. Der Pachtvertrag für das Fritz-Walter-Stadion liefe zumindest bei einer Planinsolvenz regulär weiter oder er könnte neu verhandelt werden. Weil der FCK weiter in der 3. Liga spielen darf und nicht absteigen muss, wäre das Stadion auch weiter finanzierbar, auch wenn es sich erst in einer höherklassigen Liga wieder wirklich rechnen würde.

Welche Fragen sind sonst noch offen?

Sehr viele! Mit fast jeder Frage, die man zum komplexen Thema (Plan-)Insolvenz beantwortet, ergeben sich weitere Folgefragen. Beispielsweise ist im gut vernetzten Vereinsumfeld immer wieder zu hören, dass zukünftige Einnahmen oder sonstige Vereinswerte wie das Nachwuchsleistungszentrum schon verpfändet wurden. Was würde hiermit im Insolvenzfall passieren? Auch juristisch wären noch viele heikle Details zu klären, da jeder grobe Fehler im Insolvenzverfahren schwerwiegende Konsequenzen mit sich bringen könnte.

Würden nach einer Insolvenz denn eher neue Investoren beim FCK einsteigen?

Das wäre wegen der noch lange nicht ausgestandenen Coronakrise und wegen des bereits beschriebenen Vertrauensverlustes fraglich, aber natürlich möglich. Mit deutlich weniger Schulden wäre der FCK grundsätzlich attraktiver für Investoren, deren Geld dann in die Mannschaft wandern könnte anstatt damit irgendwelche Löcher zu stopfen.

Ein "Ankerinvestor" im zweistelligen Millionenbereich ist nach jetzigem Stand weiterhin nicht in Sicht. Für eine kurzfristige Auferstehung bräuchte der FCK aber vielleicht auch gar keinen solchen Großinvestor. Denn die regionalen Investoren und auch die Fans würden wohl trotz aller Enttäuschung bereitstehen und könnten zumindest für Drittliga-Verhältnisse erhebliche Summen beisteuern - aus Treue und Verbundenheit zu ihrem 1. FC Kaiserslautern.

Quelle: Der Betze brennt / Autor: Thomas

Weitere Links zum Thema:

- Ein Gedankenspiel: Eine Planinsolvenz als Option für den FCK? (SWR, 01.04.2020)
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon Rheinteufel2222 » 04.04.2020, 15:42


Thomas hat geschrieben:Nach Informationen von Der Betze brennt ist eine Planinsolvenz aber noch keinesfalls beschlossene Sache. Zuerst soll vielmehr weiter an einer Sanierung des Vereins gearbeitet werden - erst wenn die Sanierung scheitert, könnte eine Insolvenz der nächste zwangsläufige Schritt sein.


Das klingt vernünftig. So wie der Verein anscheinend gerade wohlgesonnene Medienvertreter wie Moritz Kreilinger die Werbetrommel für die sog. Planinsolvenz rühren lässt, war allerdings Schlimmeres zu befürchen.

Es sollte auf jeden Fall eine Sanierung ohne Insolvenz angestrebt werden. Diese dürfte auch nicht unnmöglich zu erreichen sein, da für alle Gläubiger die Ursache unserer jetzt kurzfristig drohenden Zahlungsunfähigkeit ohnehin offensichtlich ist. Keiner von denen dürfte ein Interesse daran haben, einen Großteil seiner Forderungen in einem wie auch immer gearteten Insolvenzverfahren dahinschwinden zu sehen. Es wäre für alle Seiten das Beste, wenn man dem FCK die Gelegenheit geben würde, die derzeitige Krise durchzustehen, ohne den Stecker ziehen zu müssen.

Letztlich wäre die Lösung einfach. Die Gläubiger müssten nur für die Fortdauer der Corona-Krise, also voraussichtlich den Zeitraum einiger Monate verbindlich darauf verzichten, ihre Forderungen fällig zu stellen. Dann kann mangels fälliger Zahlungsverpflichtungen auch keine Zahlungsunfähigkeit des FCK eintreten. Die Insolvenz wäre damit sowohl als Gefahr als auch als Drohszenario vom Tisch.

Es dürfte eigentich nicht so schwer sein, die Gläubiger vom beiderseitigen Vorteil dieses Vorgehens zu überzeugen.
- Frosch Walter -



Beitragvon Thomas » 04.04.2020, 16:37


Rheinteufel2222 hat geschrieben:Letztlich wäre die Lösung einfach. Die Gläubiger müssten nur für die Fortdauer der Corona-Krise, also voraussichtlich den Zeitraum einiger Monate verbindlich darauf verzichten, ihre Forderungen fällig zu stellen. Dann kann mangels fälliger Zahlungsverpflichtungen auch keine Zahlungsunfähigkeit des FCK eintreten. Die Insolvenz wäre damit sowohl als Gefahr als auch als Drohszenario vom Tisch.

Es dürfte eigentich nicht so schwer sein, die Gläubiger vom beiderseitigen Vorteil dieses Vorgehens zu überzeugen.

Das wäre tatsächlich eine Möglichkeit, aber ich glaube nicht die beste, da sie eines der Hauptprobleme ja nur in die Zukunft verschieben würde: Die Gläubiger würden in Deinem Vorschlag die Schulden quasi nur stunden, aber eben nicht darauf verzichten. Das wäre in normalen Zeiten vielleicht sogar der wahrscheinlichste Weg, aber jetzt mit dem kleinen vom DFB gegebenen Zeitfenster (--> kein Punktabzug bei Insolvenz bis 30.06.2020) ergibt sich eben eine Spezialsituation. Diese müssen die FCK-Verantwortlichen ganz genau prüfen.

Ich glaube es könnte (!) eher so laufen, sozusagen die Extended-Version von Deinem Vorschlag: Den großen Gläubigern wird eine Mischung aus Schuldenerlass, Stundung und Umwandlung in Eigenkapital angeboten. So habe ich es ja auch oben im DBB-Artikel geschrieben. Zum Beispiel Quattrex könnte auf 4 Millionen verzichten, 2 Millionen stunden (die wären ansonsten schon diesen Sommer fällig) und 2 Millionen in Eigenkapital umwandeln, also FCK-Anteile dafür bekommen. Achtung, das war jetzt nur ein fiktives Zahlenspiel von mir! Aber so könnte es vielleicht versucht werden, sowohl beim Szenario "Sanierung" als auch beim Szenario "Planinsolvenz".

Als FCK-Fan fände ich es zwar gar nicht gut, wenn wir diese Kredithaie von Quattrex dann auch noch als Anteilseigner an der Backe hätten, mir wäre es auch lieber die ganz loszuwerden. Aber ob es ohne sauren Apfel geht, ist halt sehr fraglich. Charmant wäre es hingegen, wenn man den Fans (Betze-Anleihe & Kapilendo) ebenfalls eine Umwandlung in Eigenkapital anbieten könnte, also die Fan-Säule dann geöffnet wird. Wäre zumindest besser, als wenn das Fan-Geld in einer Insolvenz wirklich komplett futsch wäre.
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon wernerg1958 » 04.04.2020, 17:54


Erstmal vielen Dank Thomas, für diese sehr hilfreiche Ausführung, da die Diskussion ja schon etwas kurios würde. Auch der SWR hatten gegen 15:30 ein Interview mit Herr B.Schmitt der auch so argumentierente. Her Schmitt meinte noch es würde geprüft ob man das Geld der Fans auf irgend eine Art retten könnte. Auch würde, wenn es erst im Mai dazu käme in die Planinsolvenz zu gehen. Wenn ich jetzt daran denke welches Spiel Quattrex und Becca im Frühjahr gespielt haben sind sie nun am Speck egal wie. Eine Stundung wie hier schon vorgeschlagen wird es sicher nicht gebe da ich davon ausgehe, daß diese nicht vom FCK favorisiert werden wird. Eins macht grosse Hoffnung wir haben da oben schon einen sehr guten Mann unseren Professor jur. Klar und da bin ich überzeugt wird man aktuell die Sanierung versuchen hinzubekommen. Aber daß Quattrex sich da bewegt glaube ich nicht drann. Nun warten wir mal ab. Ich habe da nach wie vor großes Vertrauen in Merk und sein ganzes Team.



Beitragvon Rheinteufel2222 » 04.04.2020, 17:59


Thomas hat geschrieben:Das wäre tatsächlich eine Möglichkeit, aber ich glaube nicht die beste...


Damit hast du absolut Recht. Es sind sicher noch eine Reihe vorteilhafterer Gestaltungen denkbar und vermutlich auch möglich.

Der von mir erwähnte Weg war eher als unkompliziertes Beispiel gedacht, um einfach mal zu veranschaulichen, dass eine Insolvenz auch in der jetzigen Situation absolut nicht unvermeidbar sein muss.

Natürlich sollte alles versucht werden, um noch bessere Lösungen zu erreichen, wobei es dabei dann aber auch etwas schwieriger wird, den Gläubigern einen Benefit aufzuzeigen. Ich schätze Quattrex beispielsweise nicht so ein, dass die uns aus reiner Freundlichkeit entgegenkommen werden. Denen müsste man schon einen konkreten wirtschaftlichen Vorteil aufzeigen können.

Ich bin mir übrigens nicht sicher, ob die ihre Forderungen einfach in Anteile umtauschen könnten. Die haben immerhin auch erhebliche Interessen bei anderen Vereinen und in solchen Fällen gibt es ja anscheinend irgendwelche Beschränkungen. Kam damals zumindest mal zur Sprache, als Ponomarev kurzfristig ein Thema bei uns war.
Zuletzt geändert von Rheinteufel2222 am 04.04.2020, 18:14, insgesamt 1-mal geändert.
- Frosch Walter -



Beitragvon ATS » 04.04.2020, 18:11


Der FCK wird schon seit vielen Jahren (in etwa seit 2003) von möglichen Investoren als insolvenzgefährdeter und hoch verschuldeter Verein gesehen und behandelt.Und das wird sich nach einer tatsächlichen Insolvenz nicht ändern.Ein Mäzen bzw. Großinvestor würde mMn eher beim völlig schuldenfreien FCK einsteigen.
Heubach mit klarer Ansage, warum es in Lautern nicht einfach ist als Spieler: „Die Unzufriedenheit auf den Rängen war vor dem Spiel schon spürbar“.



Beitragvon Thelord » 04.04.2020, 21:48


Hauptstadt_Lautrer hat geschrieben:
carpe-diabolos hat geschrieben:Wie bereits an anderer Stelle geäußert, könnte die momentane Situation eine historische Chance bieten.


Ich habe stark das Gefühl, dass es sich hierbei wirklich um ein für den FCK einmaliges Window of Opportunity handelt.
Das wird durch die Aussage der Regionalen sogar noch verstärkt.


Der ganze Verein FCK hängt bei einer Insolvenz mit drin und das wäre der supergau sowohl für die Stadt als auch für den FCK insgesamt. Die historische Chance wäre wohl eher dann ein historischer Fehler. :?



Beitragvon sirius6 » 04.04.2020, 23:11


Die Chance die sich nun durch eine Naturkatastrophe bietet verstreichen lassen, das wäre der Supergau. Dem FCK kannst du 50 Mio überweisen es wäre nur ein Tropfen auf den heissen Stein. Planinsolvenz und gut ist, gibt eh erst wieder im Sommer 2021 Fussball!



Beitragvon ATS » 05.04.2020, 07:11


Voigt kann jetzt bis zum 29.6.2020 mit möglichen Investoren verhandeln.
Wer ist bereit dem FCK bei Planinsolvenz Geld zu geben ?
Wer ist bereit dem FCK bei Regelinsolvenz Geld zu geben ?
Dann wird Voigt die Insolvenz anmelden bei der der FCK das meiste Geld bekommt.
Heubach mit klarer Ansage, warum es in Lautern nicht einfach ist als Spieler: „Die Unzufriedenheit auf den Rängen war vor dem Spiel schon spürbar“.



Beitragvon wernerg1958 » 05.04.2020, 07:37


@ATS, falsch, der FCK hat schon mit Investoren verhandelt diese Gespräche liegen auf Eis, kann man hier auf DBB nachlesen. Wie du hier weiter lesen kannst versucht man aktuell mit den Gläubigern zu reden, wegen Schuldenerlass oder dergleichen also eine Sanierung! Je nach Ausgang dieser Gespräche wird man davon gehe ich sicher aus bis Ende Mai die Planinsolvenz angehen.



Beitragvon Doppelsechs » 05.04.2020, 08:25


was passiert eigentlich mit den Grill Millionen, wenn der Vertrag mit Leverkusen schon geschlossen ist, aber die Überweisung zbsp erst für August geplant ist ?



Beitragvon wernerg1958 » 05.04.2020, 08:35


@Doppelsechs, was soll damit passieren? Das Geld bekommt der FCK auf sein Konto, und damit werden dann Rechnungen bezahlt und oder Raten und Zinsen von Krediten oder Löhne oder sowas eben, was soll damit passieren :?: :nachdenklich:



Beitragvon Ke07111978 » 05.04.2020, 08:41


Rheinteufel2222 hat geschrieben:
Das klingt vernünftig. So wie der Verein anscheinend gerade wohlgesonnene Medienvertreter wie Moritz Kreilinger die Werbetrommel für die sog. Planinsolvenz rühren lässt, war allerdings Schlimmeres zu befürchen.


Wie kommst Du auf die Idee wohlgesonnener Medienvertreter? Weil das geschrieben wird was realistisch ist? Das geschrieben wird, was der Wahrheit entspricht und weniger dem Wunschdenken einiger Protagonisten aus dem Umfeld?

Aber der Reihe nach: Die Corona Krise ist doch lediglich der Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringt. Es ist der letzte Akt in einer seit Jahren andauernden Abwärtsspirale. Einer Abwärtsspirale, der man viel früher hätte entkommen können. Doch die Sturheit einiger Protagonisten, der angeblich wieder als seriös wirtschaftende Partner wahrgenommen Verein, der bunte Straus von Möglichkeiten, die so genannte Rückzahlung der Fananleihe: Endlich wird es als das entlarvt, was es schon immer war. Hohle Phrasendrescherei.

Der FCK, genau genommen seine Kapitalgesellschaft sind aus wirtschaftlicher Sicht derartig überschuldet, dass alles geradezu nach Sanierung schreit. Das Aussetzen des 9 Punkte Abzug hat uns nochmal einen Joker in die Hand gespielt, an den man schon nicht mehr zu träumen gewagt hatte. Statt das Elend schon vor zwei Jahren zu beenden und den sicheren Abstieg aus der zweiten Liga als Chance zu nutzen nicht nur die Ausgliederung zu machen sondern den Verein auch zu entschulden, hat man zwei Jahre verschwendet. Zwei Jahre in denen sich die Verschuldung dramatisch erhöht hat. Zwei Jahre, die finanziell, emotional, sportlich - in allen Bereichen ein einziger Offenbarungseid waren.

Die Sanierung oder besser gesagt die Erarbeitung eines Sanierungskonzeptes bzw. Sanierungsgutachten ist Grundvoraussetzung. Ob man dann ohne Sanierung restrukturiert (wie in Bielefeld und Duisburg) oder eine Planinsolvenz macht ist eigentlich egal. Ersteres hat den Vorteil, dass es deutlich weniger Kosten verursacht und das landläufig vorbereitet Stigma der Insolvenz verhindert.

Denn es geht aktuell nur noch darum, die Vollkatastrophe zu verhindern: Denn die Regelinsolvenz ist keine Option. Das heißt nämlich das der Rechtsträger verloren geht. Eine übertragende Sanierung (also der Verkauf aller Vermögensgegenstände an einen neuen Rechtsträger und die Abwicklung des alten Rechtsträgers) ist für Fußballvereine und auch viele andere Unternehmen schlicht die schlechteste aller Optionen. Auch für die Gläubiger. Im Falle des FCK heißt das Neubeginn in der B-Klasse. Die Spieler sind alle ablösefrei (da der Insolvenzverwalter sie niemals im Verfahren weiterzahlen kann / will), die Lizenz und somit die Basis der Fortführungsprognose ist weg. Die Quote, bis auf die KSK die den Fröhnerhof als absonderungsberechtigeten Gläubiger erhält in Promille Bereich.

Ein Planinsolvenz bedeutet, dass ich den Rechtsträger erhalten kann, da die Gläubiger dem Insolvenzplan vorher zustimmen. Im Grunde ist es die Umsetzung einer Sanierung in einem geordneten Rahmen. Und in dieser Zustimmung der Gläubiger liegt beim FCK auch der Grund, warum es voraussichtlich nur über ein Planinsolvenzverfahren funktionieren wird. Denn im Planisolvenzverfahren reicht die mehrheitliche Zustimmung aller Gläubigergruppen, während im Sanierungsverfahren letztlich alle Gläubiger zustimmen oder eben voll befriedigt werden müssen. Alleine Kapilendo ist hier ein Riesenherausforderung.

Die Zustimmung von Investoren neues Geld zu geben hängt vom Insolvenzpban ab.

Natürlich ist es so, dass man Quatrexx überzeugen muss. Aber die Alternative heißt eine Promille-Quote in der Regelinsolvenz. Leid tut es mir für die vielen Leute die über Kapilendo gezeichnet haben und ebenfalls leer ausgehen werden. Hier muss eine Möglichkeit gefunden werden diesen Leuten Aktien zum Nominalwert zukommen zu lassen. Das gleiche kann der e.V. im Übrigen den Anleihegläubigern anbieten (den Umtausch der Anleihe in Aktien).

Vor zwei Jahren wäre im Übrigen der größte Gläubiger in einem solchen Verfahren die Fans und Mitglieder gewesen, die über die Betzeanleihe ein gewichtiges Wort mitzureden gehabt hätten. Jetzt muss man Kapilendo, Legarndere und andere überzeugen. Das macht die Operation sicher nicht einfacher.



Beitragvon wernerg1958 » 05.04.2020, 09:18


@Ke7111978,
vielen Dank für diese Info, welche längst fällig war nachdem was hier an Kuriositäten schon zu lesen war.
Und genauso habe ich auch Herrn B. Schmitt vom SWR verstanden gestern. Der FCK prüft gerade wie er die Fan-Gelder "retten" kann und man wird, so seine Meinung, im Mai das Planinsolvenzverfahren angehen. Ich persönlich sehe darin die letzte wirklich allerletzte Patrone den FCK nicht sterben zulassen sondern via Intensivstation langsam wieder ins Leben zurück zuführen. Allerdings wäre es wichtig die neue Runde im September wieder mit allem drumm und drann laufen lassen zu können. In Sache Herrn Klatt etc. muss man nichts mehr sagen, es nützt ja auch nichts mehr und hilft auch nicht weiter. Meine Hoffnung liegt einzige auf dem Team Merk und Leuten wie dir welche da helfen können, wenn es am Ende nur durch klare Info über DBB ist. Nochmal Danke und schönen Sonntag.



Beitragvon Oktober1973 » 05.04.2020, 09:23


Alleine nach Kens Post darüber nach zu denken, wieviel Zeit vergangen ist bis zur Entscheidung auszugliedern oder Investoren zu finden, zeigt für mich auch ein Teil des Dilemmas.
Schon der Kommentar im Mitgliederforum von M.Klatt, dass man an über 200 Potentielle Kontakt aufgenommen hat ohne Erfolg, und das sogar mit angeblich Roland Berger, bestätigt doch m.E. die nicht vorhandene Geldgeberlandschaft.
Wenn es nun heisst, dass der Fussball verändert aus der Corona Krise herauskommt, ist es nur die Frage, welche Lösung die Evolution bereit hält.
Würde mich nicht wundern, wenn über kurz oder lang die Aufhebung der 50+1 Regel diskutiert werden wird,
um dem Fussball in Deutschland nun frisches Geld zuführen zu können.
Wir sind ja nicht die Einzigen, die nun aus dem letzten Loch pfeifen.



Beitragvon wernerg1958 » 05.04.2020, 09:43


@Oktober 1973,
wir pfeiffen nicht einmal mehr und ob wir die einzigen sind welche kein Loch mehr haben aus dem es pfeifft, wird man noch sehen. :D Bleib gesund




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