Rezension: Fanzine „Paranoid #7“

Jährlicher Saisonrückblick des Pfalz Inferno

Jährlicher Saisonrückblick des Pfalz Inferno


Das Jahrbuch 2013/14 aus Sicht der Ultras des 1. FC Kaiserslautern – so könnte man das „Paranoid“ beschreiben. In der siebten Ausgabe des PI-Fanzines gibt es die vergangene Saison der Roten Teufel inklusive Spielen, Stimmung, Drumherum und sonstiger Randgeschichten nochmals in gedruckter Form zum Nachlesen.

Rückblick ins Jahr 2007: Mit der Erstausgabe des „Paranoid“ warfen damals die Ultras des Pfalz Inferno (PI) ihren Hut in den Ring des Lautrer Fanzine-Marktes. „The Spirit of '98“ (Generation Luzifer) und „Weiß der Teufel“ (FCK-Fans gegen Rassismus) hießen damals die Mitstreiter im Printgeschäft, die in der Zwischenzeit jedoch ebenso ihr Erscheinen einstellten wie die einige Jahre später gestarteten „Der WegbeGLeiter“ (Generation Luzifer) und „Unter die Haut plus“ (Frenetic Youth). Das „Paranoid“ ist hingegen immer noch da und liefert als ältestes und zurzeit leider einziges regelmäßiges FCK-Fanzine auch in seiner gerade erschienenen siebten Ausgabe einen Rückblick auf die vergangenen Monate aus Sicht der Ultras.

Den Kern des „Paranoid #7“ bilden die ausführlichen Nachberichte zu den Spielen der Saison 2013/14, in denen nicht nur das sportliche Auf und Ab unter den Trainern Franco Foda, Oliver Schäfer und Kosta Runjaic resümiert wird: Auch das Drumherum in und um die Stadien wird wie gewohnt thematisiert sowie den gegnerischen Fans die Möglichkeit zur Einordnung „von der anderen Seite“ gegeben. Garniert wird das Ganze mit zahlreichen (Fan-)Fotos, die alleine für sich genommen schon einen anschauenswerten Rückblick auf die vergangene Saison liefern würden.

Traditionell wird im „Paranoid“ aber nicht nur auf die Spiele der Roten Teufel, sondern auch auf vereinspolitische und fankulturelle Themen eingegangen. Dabei reicht das abgedeckte Spektrum vom Fankongress 2014 in Leipzig über einen Besuch bei den befreundeten Ultras von US Palermo bis zu den Erlebnissen der Stadionverbotler aus Kaiserslautern. Diese sehen vorübergehend keinen Fanblock von innen, begleiten den FCK aber trotzdem bei jedem Heim- und Auswärtsspiel, was durchaus interessante Einblicke liefert.

Fanzines sind ein wichtiger Teil der deutschen Fankultur. Und nicht nur weil das „Paranoid“ momentan der einzige Vertreter dieser vom Aussterben bedrohten Spezies in Kaiserslautern ist, kann man auch für die neueste Ausgabe nur eine Kaufempfehlung abgeben – jedenfalls für alle FCK-Fans, die sich auch für die über den reinen Ergebnissport hinausgehenden Aspekte der „schönsten Nebensache der Welt“ interessieren. Dass die Texte von treuen Fußballfans und nicht von professionellen Journalisten geschrieben sind, ist ein Minus- und ein Pluspunkt zugleich: Es macht das Fanzine authentisch, auch auf die Gefahr hin, dass vielleicht nicht jedes geschriebene Wort massenkompatibel ist. Eine interessante Draufschau aus einem anderen Blickwinkel ist es allemal.

„Paranoid #7“ ist mit einer Auflage von 700 Exemplaren erschienen. Das 148 Seiten starke Werk ist zum Selbstkostenpreis von 4,50 Euro bei FCK-Heimspielen am Infostand des „Pfalz Inferno“ sowie per E-Mail unter paranoid (at) pfalz-inferno.com (zzgl. Versandkosten) erhältlich.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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