Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - Hertha BSC

Zeigt Wagner den wahren Betze!

Zeigt Wagner den wahren Betze!


Heimspielwochen, Teil 2: Nach dem ersten Erfolg am Betze in diesem Jahr empfängt der 1. FC Kaiserslautern am Samstag (13:00 Uhr, Fritz-Walter-Stadion) Mitabsteiger Hertha BSC, gegen die im April der einzige Rückrundensieg gelang. Nach der Begegnung stand der FCK als erster Absteiger fest, Hertha folgte ein paar Wochen später. Nun stehen beide mit aufgefrischtem Kader in der Spitzengruppe der zweiten Liga und wollen im direkten Duell ihre Aufstiegsambitionen unterstreichen.

Die Ausgangslage

Dank der „englischen“ Woche findet das Topspiel des 6. Spieltags nicht am Montagabend, sondern bereits am Samstagmittag auf dem Betzenberg statt. Nach dem knappen Sieg über Schlusslicht MSV Duisburg liegt der FCK mit elf von 15 möglichen Punkten ungeschlagen in Lauerstellung hinter dem unangefochtenen Spitzenreiter Eintracht Braunschweig und punktgleich mit dem Tabellenzweiten Energie Cottbus auf dem vierten Rang. Einen Zähler dahinter steht die Hertha, die durch einen Heimsieg erstmal distanziert werden kann. Am 31. Spieltag würde so eine Partie wohl als „Sechs-Punkte-Spiel“ angekündigt werden. Bevor wir verdoppeln, sollten wir aber lieber erstmal den Dreier holen. Wäre wichtig, auch als Zeichen an alle anderen.

Das Personal

Das Lazarett lichtet sich. „Richtig verletzt“ sind nur noch Chadli Amri und Pierre De Wit, so dass Coach Franco Foda den einen oder anderen Härtefall im Kader zu verzeichnen hat. So zum Beispiel in der Innenverteidigung, die im letzten und wohl auch im kommenden Spiel von Marc Torrejón und Dominique Heintz gebildet wird, hinter denen allerdings Mathias Abel, Anthar Yahia, Enis Hajri und vor allem der wieder gesunde Jan Simunek mit den Hufen scharren. Yahia und Hajri werden damit wohl auf die Tribüne müssen und ob Foda zwei Innenverteidiger auf die Bank setzt, darf auch bezweifelt werden - harter Tobak für die Betroffenen. Auch der in der Rückrunde gesetzte Julian Derstroff spürt diesen Gegenwind derzeit, nachdem es für ihn kein Vorbeikommen an Kostas Fortounis, Hendrick Zuck und Alex Baumjohann gibt. Hinzu kommt, dass nun auch Mimoun Azaouagh in der Saison angekommen ist und mit seinem Siegtreffer gegen die Zebras eine gehörige Duftmarke setzen konnte. Startelf, Ersatzbank, Tribüne? Alles scheint möglich. Relativiert werden könnte dieses „Problem“ am anstehenden Spieltag zwar noch durch die Nachwirkungen der Magen-Darm-Grippe (u.a. Bunjaku, Zuck, Alushi), die mehrere Spieler zu Wochenbeginn heimgesucht hat, sowie durch Simuneks Trainingsrückstand - aber Foda steht angesichts des großen Kaders wohl bald vor der berühmten Qual der Wahl.

Der Gegner

Holprig verlief der Saisonstart für die Hertha, so dass auch Trainer Jos Luhukay nach zwei Spieltagen gehörig Dampf ablassen musste. Mittlerweile hat sich sein Team allerdings gefangen und belegt den fünften Rang, direkt hinter den Roten Teufeln. Mit dieser - sicherlich nicht billigen - Truppe ist der Kampf um den Aufstieg im Grunde auch Pflicht, trotz der Ausfälle von Pierre-Michel Lasogga oder Levan Kobiashvili, der bis zum Jahresende seine Sperre vom Relegationsrückspiel in Düsseldorf abzusitzen hat. Besonderes Augenmerk wird Sandro Wagner genießen, der es doch tatsächlich schon mehrfach fertig brachte, für die Hertha einzunetzen.

Das letzte Spiel

Das letzte Spiel, ein Sieg ohne Wert... 2:1 gewann der Betze im Olympiastadion nach Toren von Andrew Wooten und Oliver Kirch, stieg ab und beendete mit dem „Erfolg“ eine unglaubliche Negativserie, deren Zahlen am besten im Verborgenen bleiben. Die letzte Partie im Fritz-Walter-Stadion endete im Dezember 1:1.

Fan-Infos

Sandro Wagner. Braucht es mehr Worte, um sich für die Partie heiß zu machen? Ja? Gut: In gleich mehreren Interviews gab Wagner bekannt, dass der Wechsel zum FCK im Nachhinein betrachtet ein Fehler gewesen sei. Kein Problem, sehen wir ja auch so. Außerdem bräuchten Gastmannschaften heutzutage keine Angst mehr zu haben, auf dem Betzenberg anzutreten, die machen da oben doch eh nur Stimmung gegen ihr eigenes Team. OK, challenge accepted! Du willst Betze, Du bekommst Betze! Ölt die Stimmen, ballt die Fäuste, brüllt ihm ins Gesicht - und verbreitet Angst und Schrecken. So, dass sich Null-Tore-Wagner nach dem Spiel nicht föhnen muss. Knapp 1.500 Berliner werden sich zwar bemühen, ihre Truppe zum Auswärtssieg zu schreien, aber hey - 1.500 gegen 30.000 sollte eigentlich eine klare Sache werden, wir sind hier ja nicht in Sparta!

O-Töne

Ganz toll: Thorsten Kinhöfer pfeift. Hat der eigentlich mal ein Spiel der Roten Teufel vernünftig geleitet? Ich kann mich nicht erinnern... Sei's drum, entscheidend sollte sein, was die elf Rot-Weißen uns auf dem Rasen fußballerisch kredenzen. Und da die Hertha durchaus gewillt sein wird, vorne etwas zu reißen, bemüht Franco Foda eine der derzeitigen Lieblingsvokabeln der Trainerzunft - „kompakt“: „Gegen solch eine starke Mannschaft wie Berlin ist die eigene Spielidee besonders wichtig, aber wir müssen natürlich auch kompakt stehen und als Einheit gut gegen den Ball arbeiten.“ Gut, dann mal ran an den Speck - Mission „Eintracht Braunschweig jagen“ geht in die nächste Runde!

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Thorsten Kinhöfer (Herne)

Voraussichtliche Aufstellungen

1. FC Kaiserslautern: Sippel - Jessen, Heintz, Torrejón, Dick - Borysiuk, Alushi - Bunjaku, Baumjohann, Zuck (Fortounis) - Idrissou

Ersatz: Hohs, Abel, Bugera, Azaouagh, Fortounis, Nsor, Micanski

Es fehlen: De Wit (Meniskus-OP), Amri (Wadenbeinbruch)

- Ca. 30-45 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.

Hertha BSC: Kraft - Pekarik, Franz, Lustenberger, Holland - Niemeyer, Kluge - Ndjeng, Ben-Hatira - Ramos, Wagner

Ersatz: Burchert, Hubnik, Brooks, Bastians, Ronny, Sahar, Allagui

Es fehlen: Janker (Adduktorenverletzung), Beichler (Kahnbeinbruch), Kobiashvili (Sperre bis Jahresende), Radjabali-Fardi, Lasogga, Knoll (alle Reha)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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