Zum 100. Geburtstag von Fritz Walter: Dominique Heintz (Teil 5/5)

"Eine große Ehre, die ich nie vergessen werde"

"Eine große Ehre, die ich nie vergessen werde"

Dominique Heintz (Mitte, blaues Trikot) im August 2000 mit Ottmar und Fritz Walter

FCK-Spieler aus vier Generationen erinnern sich an Fritz Walter: Dominique Heintz ist der Vertreter der jungen FCK-Generation. Doch er verbindet ein ganz persönliches Treffen mit Fritz Walter.

"Ich habe eine ganz prägende und frühe Kindheitserinnerung an Fritz Walter. Natürlich bin ich viel zu jung, um ihn jemals live spielen gesehen zu haben. Dafür hatte ich jedoch die Ehre, ihn und Horst Eckel bei der Eröffnung des FCK-Nachwuchsleistungszentrums auf dem Fröhnerhof (im August 2000; Anm. d. Red.) persönlich kennenlernen zu dürfen. Da war ich glaube ich in der F-Jugend, es war mein erstes Jahr beim FCK. Wir jungen Buben haben damals für die beiden Spalier gestanden und sie haben jedem einzelnen die Hand gegeben. Im Buch "Fritz Walter - Kapitän für Deutschland" ist sogar ein Bild davon abgedruckt, wie Fritz Walter mir die Hand schüttelt. An dem Tag fand außerdem eine Autogrammstunde statt - die beiden Autogrammkarten von Horst Eckel und Fritz Walter habe ich bis heute in einem extra Ordner aufbewahrt. Für mich war das damals eine große Ehre und etwas, was ich nie vergessen werde. Ich war damals ja erst sieben Jahre alt, aber natürlich wusste ich durch Erzählungen meines Vaters und als Junge der Region, was für ein großartiger Mensch Fritz Walter ist und was er alles erreicht hat. Wer hier aus der Region stammt, Fußball spielt und dann nicht wüsste, wer Fritz Walter ist, der hätte auch nicht verdient, das Trikot des FCK zu tragen.
 
Ich habe mich dem Thema Fritz Walter also schon immer verbunden gefühlt und ich bin, als ich etwas älter und dann auch FCK-Profi war, auch Mitglied des Fördervereins der Fritz-Walter-Stiftung geworden. Ich finde es toll und wichtig, was diese Stiftung macht und auch wenn ich beruflich nicht mehr so oft vor Ort sein kann, kam und kommt es für mich überhaupt nicht in Frage, meine Mitgliedschaft dort zu kündigen. Wenn ich irgendwann mal keinen Fußball mehr spiele, werde ich mich dort auch wieder mehr einbringen. Denn ich finde es wichtig, sich zu engagieren, gerade für die Werte, die Fritz Walter seinerzeit verkörpert hat.

Fritz ist immer bodenständig geblieben, hat gewusst, wer seine Freunde sind, und Kameradschaft hatte für ihn immer eine hohe Priorität. Das sind Tugenden, die auch mir wichtig sind und auf die ich auch immer bei meinen Vereinswechseln geachtet habe. Ich denke, Fritz Walter war für ganz Kaiserslautern eine unheimlich prägende Figur. Wenn ich heute als Bundesliga-Fußballer durch Deutschland reise und Kaiserslautern zur Sprache kommt, dann ist Fritz Walter immer der erste Begriff, der fällt. Ich denke, das sagt alles über seine Bedeutung und Größe aus. Deswegen sehe ich es auch als meine Verantwortung an, als jetzt schon etwas älterer Spieler, diese Werte am Leben zu erhalten und an jüngere Mitspieler, die ihn als Menschen nicht mehr kennengelernt haben und in einer anderen Spielergeneration aufwachsen, weiterzugeben. Dann wird er auch niemals in Vergessenheit geraten. Dieser Name bleibt für immer und ewig, auch wenn wir alle nicht mehr da sind."

Dominique Heintz (FCK-Spieler von 2001-2015, Mitglied im Förderverein der Fritz-Walter-Stiftung, heute Bundesliga-Profi beim SC Freiburg)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Dominique Heintz

Weitere Links zum Thema:

- Teil 1/5 | Zum 100. Geburtstag von Fritz Walter: Auf den Erfinder von Kaiserslautern!
- Teil 2/5 | Gerhard Ahrens: "Der genialste Mensch, den ich je kennengelernt habe"
- Teil 3/5 | Hans-Peter Briegel: "Es gab Fritz-Walter-Sekt bis zu seinem Tod"
- Teil 4/5 | Olaf Marschall: "Fritz Walter wollte nie der Star sein"
- Teil 5/5 | Dominique Heintz: "Eine große Ehre, die ich nie vergessen werde"

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