Im Blickpunkt: Die Abgänge im vergangenen Sommer

Moritz, Correia und Co.: Was wurde aus den Absteigern?

Moritz, Correia und Co.: Was wurde aus den Absteigern?


Nach dem Abstieg im vergangenen Sommer vollzog der 1. FC Kaiserslautern einen gewaltigen Kaderumbruch. Was wurde aus den Spielern, die den Verein nach dem bitteren Absturz in die 3. Liga verlassen haben?

Mit Jan Ole Sievers, Lennart Grill, Gino Fechner, Mads Albaek, Dylan Esmel und Lukas Spalvis traten nur sechs Akteure aus dem Profikader der vergangenen Spielzeit mit dem FCK den Weg in die 3. Liga an. Mehr als 20 Spieler verließen dagegen die Roten Teufel. Ihre Werdegänge im vergangenen Halbjahr sind unterschiedlich...

Marius Müller (Rasenballsport Leipzig, 1 Spiel): Der ausgeliehene Müller kehrte zu RB Leipzig zurück, nachdem er kurzfristig noch die Spekulationen um seinen möglichen Verbleib in Lautern angeheizt hatte. Beim sächsischen Bundesligisten blieb Müller in der Torwart-Hierarchie allerdings nur der dritte Platz. Während Peter Gulacsi (Bundesliga und Pokal) und Yvon Mvogo (Europa League) in den Wettbewerben rotiert haben, blieb der Heppenheimer bis auf ein Qualifikationsspiel in der Europa League lediglich die Reservistenrolle. Momentan halten sich Gerüchte um eine mögliche Ausleihe in die 2. Liga.

Correia wurde in Regensburg zur Stammkraft



Marcel Correia (Jahn Regensburg, 14 Spiele, 2 Tore): Auch weil er als zu verletzungsanfällig galt, erhielt Correia (29) nach dem Abstieg keinen neuen Vertrag beim FCK. Der gebürtige Lautrer wechselte zum Zweitligisten Jahn Regensburg - und wurde dort zur Stammkraft. 14 Spiele und zwei Tore stehen nach 18 Spielen zu Buche. Drei Spiele verpasste Correia wegen muskulären Problemen. Einmal musste er eine Rotsperre absitzen.

Jan-Ingwer Callsen-Bracker (FC Augsburg, kein Spiel): Nach dem Ende seiner Leihe ging Callsen-Bracker zum FC Augsburg zurück. Dort hat der 34-Jährige aber einen schweren Stand. Zum Ende der Hinrunde gehörte er zweimal zum Bundesliga-Kader, ansonsten blieb ihm der Platz auf der Tribüne oder bei der 2. Mannschaft. Angeblich schaut sich der Innenverteidiger noch einmal nach einer neuen Herausforderung um, der FCA will allerdings keine Spieler mehr abgeben.

Stipe Vucur
Stipe Vucur

Stipe Vucur (Hajduk Split, 17 Spiele, 1 Tor): Mehrere Zweitligisten sollen im Sommer Interesse an Vucur gehabt haben. Der Innenverteidiger wechselte schließlich zu Hajduk Split in die erste kroatische Liga und avancierte dort auf Anhieb zur Stammkraft. Der 26-Jährige lief auch in der Europa-League-Qualifikation, in der Split aber in der 3. Runde scheiterte, dreimal auf.

Ziegler spielte in Australien achtmal für Western Sydney

Giuliano Modica (SV Wehen Wiesbaden, 4 Spiele): Für Modica (27) war beim FCK nach dem Abstieg kein Platz mehr. Der oft verletzte Defensivmann ging zum SV Wehen Wiesbaden, doch auch bei den Hessen verfolgte ihn das Verletzungspech. So stehen bei dem 27-Jährigen nur vier Pflichtspieleinsätze (zweimal in der Startelf) zu Buche.

Patrick Ziegler (Western Sydney, acht Spiele): Die letzte FCK-Saison des ehemaligen Königstransfers in Lautern verlief ohne nennenswerte Höhepunkte, sieht man von seiner Rettungstat im damaligen Schicksalsspiel in Darmstadt ab. Ende Juli wurde der Wechsel des 28-Jährigen nach Australien bekannt. Dort trainiert Ziegler an der Seite des Ex-Lautrers Alexander Baumjohann unter Coach Markus Babbel beim Erstligisten Western Sydney. Er kam bislang aber nur zu acht Pflichtspieleinsätzen.

Benjamin Kessel (1. FC Saarbrücken, Eintracht Braunschweig, 14 Pflichtspiele, 1 Tor): Weil er keinen Anschlussvertrag bekam, wechselte Kessel überraschend zum Regionalligisten Saarbrücken. Dort erlebte der Verteidiger eine durchwachsene Saison, lief 14-mal auf und erzielte ein Tor. Vor wenigen Tagen verließ der 31-Jährige den FCS, um zu Kaiserslauterns Liga-Konkurrenten Braunschweig zu wechseln. Bei der Eintracht spielte er bereits zwischen 2010 und 2015, erhielt nun einen Vertrag bis 2021 und soll mithelfen, den Klassenerhalt noch zu verwirklichen.

Abu Hanna in Magdeburg ohne eine Einsatzminute



Phillipp Mwene (Mainz 05, 7 Spiele, 1 Tor): Nachdem Mwene vor allem in der Rückrunde beim FCK aufgetrumpft hatte, nahm ihn Mainz 05 unter Vertrag. In der Bundesliga kam der Österreicher sechsmal zum Einsatz, spielte dreimal von Beginn an, wurde aber vor allem gegen Ende der Rückrunde von hartnäckigen Knieproblemen ausgebremst. Im DFB-Pokal kam Mwene ebenfalls einmal zum Zuge. Er erzielte bei der 2:3-Niederlage in Augsburg einen Treffer. Er gilt weiterhin als Neuzugang mit guter Perspektive.

Leon Guwara (FC Utrecht, 11 Spiele): Bei Werder Bremen war für Guwara nach dem Ende seiner Leihe in Kaiserslautern kein Platz mehr. Der Linksverteidiger schloss sich deshalb dem niederländischen Erstligisten FC Utrecht an. Dort war Guwara an den ersten neun Spieltagen Stammspieler, kam auch im Pokal zum Einsatz. Dann verlor er seinen Platz und muss sich seitdem mit der Reservistenrolle begnügen.

Joel Abu Hanna (1. FC Magdeburg, Fortuna Köln, kein Spiel): Vier Kadernominierungen, kein Spiel: Für Abu Hanna hat sich der Wechsel nach Magdeburg nicht ausgezahlt. Der Verteidiger hatte auch nach dem Trainerwechsel von Jens Härtel zu Michael Oenning keine Perspektive, weshalb er zu den Streichkandidaten im Kader gehörte. Für die Restsaison wechselte der 20-Jährige deshalb in der Winterpause auf Leihbasis zum Drittligisten Fortuna Köln. Anfang März könnte es damit zum Wiedersehen mit dem FCK kommen.

Ex-Vizekapitän Moritz mit nur einem Startelfeinsatz beim HSV

Daniel Halfar (Karriereende): In der Abstiegssaison spielte Daniel Halfar nur noch eine untergeordnete Rolle. Eine schlimme Hüftverletzung ließ nur neun Einsätze in der Hinrunde zu. Beinahe unbemerkt lief der Vertrag des 30-Jährigen aus. Inzwischen ist Halfar Trainer beim Bezirksligisten Rot-Weiß Kirchlengern. Dass der Mittelfeldmann noch einmal selbst aktiv auf dem Rasen steht, ist momentan nicht absehbar.

Daniel Halfar
Daniel Halfar

Christoph Moritz (Hamburger SV, 11 Spiele): Halfar wurde als Kapitän durch Mittelfeldmann Moritz vertreten. Der 28-Jährige wechselte zum Bundesliga-Absteiger Hamburger SV, der damals noch von Christian Titz trainiert wurde. Allerdings kam Moritz in laufenden Saison nur elfmal in der 2. Liga zum Einsatz - zehnmal wurde er eingewechselt. Zwei weitere Einsätze im Regionalliga-Team stehen zu Buche. Der in Düren geborene Profi ist weit davon entfernt, beim HSV einen Stammplatz zu haben.

Nils Seufert (Arminia Bielefeld, 13 Spiele) An der Seite von Moritz spielte meistens der beim FCK ausgebildete Seufert. Auch ihn zog es nach dem Abstieg weg, er schloss sich der Bielefelder Arminia an. Dort war Seufert lange Zeit gesetzt und erfüllte einen soliden Job - nachdem ihn jedoch muskuläre Probleme ausgebremst haben, wurde er seit Ende Oktober nur noch einmal eingewechselt.

Jenssen sichert mit Bergen die Teilnahme an der Europa-League-Quali

Ruben Jenssen (Brann Bergen, 12 Spiele): Der auf Leihbasis vorübergehend zurückgekehrte Ruben Jenssen ging nach dem Abstieg nicht mehr zurück zum FC Groningen in die erste niederländische Liga. Er wechselte stattdessen zum norwegischen Erstligisten Brann Bergen und bestritt für den Klub zwölf Liga-Spiele. Am letzten Spieltag führte er seine Mannschaft sogar als Kapitän auf das Feld. Zum Saisonende, in Norwegen wird nach dem Kalenderjahr gespielt, landete Bergen auf dem dritten Rang und darf damit an der Europa-League-Qualifikation im kommenden Sommer teilnehmen.

Manfred Osei Kwadwo (1. FC Magdeburg, 2 Spiele): Gemeinsam mit Abu Hanna schloss sich Flügelspieler Osei Kwadwo dem 1. FC Magdeburg an. Doch der 23-Jährige konnte sich beim Aufsteiger ebenfalls nicht durchsetzen, lief nur je einmal in der 2. Liga und im Pokal auf. Nur zwei weitere Male gehörte er zum Spieltagskader. Nachdem er vor der Winterpause schon als Streichkandidat galt, machte "Manni" nun noch einmal mit guten Leistungen in der Wintervorbereitung auf sich aufmerksam.

Brandon Borrello
Brandon Borrello

Brandon Borrello (SC Freiburg, kein Spiel): Sein Ausfall schmerzte den FCK ganz besonders: Borrellos Kreuzbandriss kam zur Unzeit, trumpfte der Australier nach längerer Anlaufzeit doch gerade erst in der Rückrunde auf. Ein Angebot - Reha plus Vertragsverlängerung - beim FCK schlug er aus, wechselte stattdessen zum SC Freiburg. Inzwischen hat der 23-Jährige den Heilungsprozess abgeschlossen und reiste mit seinem neuen Team ins Winter-Trainingslager. Im Januar soll er im Mannschaftstraining herangeführt werden.

Unglücksrabe Kastaneer: Acht Pleiten und eine Knieverletzung

Nicklas Shipnoski (SV Wehen Wiesbaden, 10 Spiele, 2 Tore) Shipnoski bekam nach dem Abstieg keinen neuen Vertrag beim FCK, obwohl der gebürtige Wormser wohl gerne geblieben wäre. Stattdessen ging es für den 21-jährigen Flügelspieler zum SV Wehen Wiesbaden. Dort lief in elf Pflichtspielen auf. Höhepunkt: Sein Doppelpack im Auswärtsspiel beim TSV 1860 München, was seinem Team einen 2:1-Sieg bescherte. Seit Oktober spielte Shipnoski nicht mehr, eine Muskelverletzung ließ keinen weiteren Einsatz zu.

Gervane Kastaneer (NAC Breda, 8 Spiele, 1 Tor): Nachdem er in der kompletten Rückrunde nicht einmal mehr zum Kader des FCK gehört hatte, wechselte Kastaneer in seine Heimat zum niederländischen Erstligisten NAC Breda. Das Pech verfolgte den ehemaligen Juniorennationalspieler, der inzwischen wieder ohne Schutzbrille spielt, allerdings auch dort: In acht Pflichtspielen stand er auf dem Feld, alle acht verlor sein Klub. Immerhin gelang Kastaneer ein Treffer. Anfang Oktober hat er sein letztes Spiel bestritten. Seitdem ist er durch eine Knieverletzung außer Gefecht gesetzt. Seine Mannschaft steht auf dem vorletzten Rang der Eredivisie.

Sebastian Andersson (Union Berlin, 20 Spiele, 6 Tore): Er erreichte trotz Abstieg eine zweistellige Torquote beim FCK: Der schwedische Stürmer Andersson empfahl sich damit für höhere Aufgaben als die 3. Liga und wurde schließlich von Union Berlin unter Vertrag genommen. Bei den ambitionierten Eisernen stand der 27-Jährige in allen Spielen auf dem Platz und erzielte sechs Treffer. Gegen Ende der Hinrunde wurde er aufgrund der starken Konkurrenz in der Offensive aber mehrfach nur noch eingewechselt. Mit dem FCU kämpft Andersson in der Rückrunde um den seit langer Zeit angepeilten Bundesliga-Aufstieg (derzeit Vierter).

Przybylko sucht sein Glück in den USA

Osayamen Osawe (FC Ingolstadt, KFC Uerdingen, 16 Spiele): Schnell, aber viel zu oft ungefährlich vor dem Tor: Osawe entnervte so manchen FCK-Fan in der vergangenen Spielzeit. Dennoch kam auch der Engländer in der 2. Liga unter. Der FC Ingolstadt schlug zu. Bei den Schanzern lief Osawe 16-mal auf, bestritt aber nur zwei Spiele über die volle Distanz. Immerhin gelangen ihm dabei vier Vorlagen. Weil der FCI allerdings eine grauenhafte Hinrunde spielte, überwintert der Klub auf dem letzten Platz. Mit Jens Keller ist inzwischen der dritte Coach am Ruder - die Amtsübernahme des ehemaligen Bundesliga-Coachs hatte Konsequenzen für Osawe. Denn Keller sortierte ihn aus. Osawe durfte nicht mit ins Trainingslager fahren und schloss sich Lauterns Drittliga-Konkurrenten KFC Uerdingen an.

Osayamen Osawe
Osayamen Osawe

Kacper Przybylko (Philadelphia Union, kein Spiel): Aufgrund einer hartnäckigen Fußverletzung kam der deutsch-polnische Angreifer Przybylko nur zu einem Kurzeinsatz in der vergangenen Saison. Einen Anschlussvertrag erhielt der verletzungsanfällige Stürmer nicht. Danach begann für den 25-Jährige eine beinahe schon verzweifelte Suche nach einem neuen Klub. Weder in Magdeburg noch in Aue oder beim englischen Drittligisten AFC Sunderland kam er unter. Inzwischen spielt er beim US-amerikanischen MLS-Klub Philadelphia Union, ist bislang aber noch ohne Einsatz.

Halil Altintop (Karriereende): Halil Altintop galt in der vergangenen Winter-Transferperiode als wichtige Verpflichtung. Nicht nur im Abstiegskampf sollte der erfahrene Stürmer helfen. Im Falle eines Absturzes in die 3. Liga sollte um ihn herum ein neues Team aufgebaut werden. Doch der Plan ging schief. Auch weil Altintop unter Ex-Trainer Michael Frontzeck keinen Platz zugewiesen bekam, trennten sich die Wege im Sommer überraschend. Ein kurzes Hin-und-her über die Zukunft des inzwischen 36-Jährigen setzte ein. Doch zum angestrebten Engagement in der FCK-Nachwuchsabteilung kam es nicht. Altintop hospitierte stattdessen unter anderem bei RB Leipzig und gehört inzwischen zum Trainerstab beim VfB Stuttgart. Unter seinem ehemaligen Trainer Markus Weinzierl soll er sich unter anderem um die Standards kümmern.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: paulgeht

Weitere Links zum Thema:

- Übersicht: Alle FCK-Transfers zur Saison 2018/19
- Transfer-Ticker: Alle Neuigkeiten von der Wechselbörse
- Fotostrecke: Was wurde aus den FCK-Absteigern von 2012? (Der Betze brennt, 25.03.2017)

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