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Der 1. FC Kaiserslautern hat auf der Torhüter-Position für neue Konkurrenz gesorgt. Mit Julian Krahl, zuvor bei Viktoria Berlin, kommt ein Keeper auf den Betze, der bei genauerem Hinsehen großes Talent und eine starke Saison mitbringt.
Wer die 3. Liga nicht regelmäßig verfolgt hat, wird sich am Dienstagnachmittag erstmal gefragt haben: Julian Krahl? Wer ist das denn? Ja, ein übermäßig bekannter Fußball-Torwart, über den schon seitenweise berichtet wurde, ist der 22-Jährige tatsächlich noch nicht. Krahl, großer Football- und Formel-1-Fan, ist aber wohl eines der Paradebeispiele für einen Akteur, der sich bei einer Mannschaft, die am Ende einer Saison abgestiegen ist, ins Blickfeld anderer Vereine spielen konnte. Mit Viktoria Berlin legte er im Sommer 2021 einen Traumstart in die Drittliga-Saison hin und war, wenn er spielte, über die gesamte Saison ein starker Rückhalt des Aufsteigers. Nach drei Partien standen die Berliner auf Platz 1, hatten die späteren Aufsteiger Braunschweig und Kaiserslautern jeweils mit 4:0 vom Platz gefegt, wurden in der Folge aber in der Tabelle durchgereicht und mussten am Ende doch zurück in die Regionalliga. Zwar spielte die Viktoria in der gesamten Saison nur fünf Mal zu Null und kassierte 62 Gegentore, Krahl war in der Benotung des Fußballmagazins "Kicker" aber trotzdem immerhin der siebtbeste Torhüter der Liga. Neben seiner Größe von 1,94 Meter werden ihm Stärken mit dem Ball am Fuß und eine gute Übersicht nachgesagt.
» Zum Video: Julian Krahl im Spieltagstalk von Viktoria Berlin
Krahl kommt und ersetzt in Berlin sofort den Stammtorhüter
Bereits am 1. Spieltag kam Krahl, der als Vorbild in der Jugend Oliver Kahn nennt, zu seinem ersten Drittliga-Spiel. Beim 2:1-Sieg gegen Köln musste Berlins Aufstiegskeeper Philip Sprint nach 70 Minuten mit einer Sprunggelenksverletzung ausgewechselt werden. Bis Ende August hütete Krahl dann das Viktoria-Gehäuse, bevor Sprint wieder fit war und ihn wieder ablöste. Doch nach einer Länderspielpause Anfang Oktober nahm das Torhüter-Duell beim Liganeuling eine überraschende Wendung, denn ab diesem Zeitpunkt setzte Trainer Benedetto Muzzicato wieder auf Krahl im Tor. So hatte er später auch die Möglichkeit, schon einmal Betze-Feeling "light" aufzusaugen. Vor durch die Corona-Verordnung nicht mehr als 1.000 erlaubten Zuschauern verlor Krahl mit der Viktoria am 22. Januar mit 0:2 im Fritz-Walter-Stadion, war in dieser Partie aber bester Akteur seines Teams. Am Ende von Krahls erster kompletten Profi-Saison standen 27 Pflichtspiele, auch weil der neue Viktoria-Trainer Farat Toku im Saisonendspurt wieder Sprint den Vorzug gab.
Auch bei Aue als Neuzugang im Gespräch - Vorher bei Leipzig und Köln
Bevor Krahl am Dienstag beim FCK vorgestellt wurde, soll auch Zweitliga-Absteiger Erzgebirge Aue am im Jahr 2000 in Forst in der Lausitz geborenen Keeper interessiert gewesen sein. Krahl wurde in der Jugend von Rasenballsport Leipzig ausgebildet. 2015 spielte er noch in der U17, doch drei Jahre später, im August 2018, saß Krahl dann schon als Ersatztorhüter in einem Qualifikationsspiel zur Europa League bei einem 1:1 bei BK Häcken in Schweden auf der Bank der Leipziger. In dieser Partie kam für die Brausetruppe übrigens ein gewisser Marius Müller zum Einsatz.
» Zum Video: Julian Krahl verwandelt den entscheidenden Elfmeter im U19-Halbfinale
Die Saison 2018/19 war auch Krahls letzte in Leipzig. Im März 2019 sorgte er aber für ein Highlight in seiner damals noch jungen Karriere. Im Halbfinale des U19-DFB-Pokals gegen Borussia Dortmund hielt Krahl im Elfmeterschießen drei Strafstöße und schoss sein Team anschließend selbst ins Finale, wo er dann aber verletzungsbedingt nicht eingesetzt werden konnte. Anschließend ging es für Krahl zum 1. FC Köln, wo er 2019/20 neun Mal im Profi-Kader stand, aber ohne Einsatz blieb, und 2020/21 32 Spiele in der Regionalliga-Mannschaft machte.
Nach einer starken Saison bei Viktoria Berlin ist Krahl nun also in Kaiserslautern gelandet und will unter Dirk Schuster für Aufsehen sorgen. Er wird nach dem Abgang von Matheo Raab zunächst mit Avdo Spahic um den Platz im Lautrer Tor konkurrieren, wobei es auf dieser Position auch noch weitere Zugänge geben könnte. Mittelfristig könnte der Krahl-Transfer ein weiteres spannendes Überraschungsei von FCK-Sportchef Thomas Hengen werden.
Quelle: Der Betze brennt
Weitere Links zum Thema:
- Torhüter Julian Krahl wechselt aus Berlin nach Lautern (Pressemeldung FCK)
