Forum

Gasprom neuer Hauptsponsor bei Schalke? (tagesspiegel.de)

Fußballthemen, welche den FCK nicht oder nicht direkt betreffen.
Neustadt-City
Beiträge: 1083
Registriert: 10.08.2006, 07:20
Dauerkarte: Ja
Vereinsmitglied: Ja

Beitrag von Neustadt-City »

Gasprom neuer Hauptsponsor beim FC Schalke 04?


Das Erdgasförderunternehmen Gasprom soll neuer Hauptsponsor beim Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 werden. Der bisherige Sponsor, die Victoria-Versicherungen, denken über einen Rückzug nach. (06.10.2006, 0:08 Uhr)

Bielefeld - Schon in den nächsten Tagen soll der Vertrag zwischen Schalke und dem Gasriesen in Dresden unterzeichnet werden, schreibt das Bielefelder "Westfalen-Blatt". Für eine Stellungnahme dazu seien weder der Aufsichtsratsvorsitzende des Bundesligisten, Clemens Tönnies, noch der S04-Schatzmeister Josef Schnusenberg zu erreichen gewesen.

Erst am Mittwoch hatte das Magazin "Sport Bild" berichtet, dass sich der derzeitige Hauptsponsor Victoria-Versicherungen Gedanken um die Zukunft seines Engagements auf Schalke mache und sich wahrscheinlich im nächsten Jahr, in dem auch der Vertrag ausläuft (sechs Millionen Euro), zurückziehen werde.

Der ehemalige Staatskonzern Gasprom ist 1998 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt worden und heute mit 330.000 Beschäftigten der größte Arbeitgeber des Landes. (tso/ddp)

http://www.tagesspiegel.de


Laut Bild soll der Vertrag (5 Jahre) Schalke 100 Mio EUR einbringen. :shock: :?
Schalke soll im Gegensatz zu Chelsea allerdings nicht komplett übernommen werden.
"First they ignore you, then they laugh at you, then they fight you, then you win!"
FCK-Fan-Siegerland
Beiträge: 11
Registriert: 11.08.2006, 17:48

Beitrag von FCK-Fan-Siegerland »

Ich hab dazu eben einen Komentar von der Dortmund Fanpage schwatzgelb.de geschickt bekommen. Darin heißt es:
"Na ja, ich kann die Scheisser schon verstehen. Die besten Zeiten hatten Sie, als sie schon mal von einem Gaslieferanten gesponsort wurden."

Botze naß!!!
:o :D
ROT & WEIß EIN LEBEN LANG
Amok.exe
Beiträge: 1471
Registriert: 10.08.2006, 14:17
Wohnort: Pfalz
Kontaktdaten:

Beitrag von Amok.exe »

Schalke gehört mal wieder paar jahre ins Mittelfeld oder untere Hälfte, dass die mal wieder klar kommen. So ein Sponsorrückzieher gibt jedem dort zu denken....
Muss mir mal wieder ne neue Signatur einfallen lassen
Teufel82
Beiträge: 2904
Registriert: 10.08.2006, 16:48
Dauerkarte: Nein
Vereinsmitglied: Ja
Wohnort: Ostseeküste
Kontaktdaten:

Beitrag von Teufel82 »

Da kriegst du so ein Angebot oder schon einen unterschriftsreifen Vertrag und bis imnu alle deine Schulden los. So schnell kanns gehen.
Wobei ich mir aber net so recht vorstellen kann das die dann keinen Einfluss drauf nehmen können, wer pumpt denn bitte eine so hohe Summe in einen Verein und ist damit zufrieden lediglich sein Konfeterei auf der Brust zu sehen.
Schalke wird ein neues Chelsea, nur net so erfolgreich..... :lol:
Robert Enke 24.08.1977 - 10.11.2009
www.robert-enke.de
Neustadt-City
Beiträge: 1083
Registriert: 10.08.2006, 07:20
Dauerkarte: Ja
Vereinsmitglied: Ja

Beitrag von Neustadt-City »

Komisch ist das schon. Wer gibt soviel Geld aus, ohne eine angemessene Gegenleistung zu bekommen/verlangen.
Bild
Mod-Edit: Smilie gelöscht.
"First they ignore you, then they laugh at you, then they fight you, then you win!"
kalhoa
Beiträge: 318
Registriert: 10.08.2006, 10:34
Dauerkarte: Ja
Wohnort: zuhause

Beitrag von kalhoa »

Fussball is mittlerweile eine sowas von perverse Angelegenheit, da geht man sogar nen Pakt mit dem Teufel ein, bloß um einmal im Leben mit der Meisterschale im Arm vom Rathausbalkon winken zu können....
Neustadt-City
Beiträge: 1083
Registriert: 10.08.2006, 07:20
Dauerkarte: Ja
Vereinsmitglied: Ja

Beitrag von Neustadt-City »

FC Schalski 04

Assauer lobt „großen Coup“

Der Mega-Deal auf Schalke! Russlands Energie-Riese Gazprom steigt schon ab Januar als neuer Hauptsponsor bei den „Blauen“ ein, pumpt für fünfeinhalb Jahre bis zu 125 Millionen Euro in die Klub-Kasse.

So wird aus Schalke der FC Schalski 04!

Ein Super-Vertrag, zu dem auch Ex-Manager Rudi Assauer (trat im Mai zurück) gratuliert:

„Dass bald Russen in der Arena sitzen, ist für die Fans am Anfang sicherlich gewöhnungsbedürftig. Doch bei dieser Kohle ist das ein ganz großer Coup.“

Ganz groß auch der Rahmen, in dem der 125-Millionen-Deal morgen Abend in Dresden unterschrieben wird.

Gazprom-Boss Alexey Miller fliegt im Gefolge von Russlands Präsident Wladimir Putin ein, der sich dort mit Bundeskanzlerin Angela Merkel zum „Petersburger Dialog“ trifft.

Putin und Merkel sollen höchstpersönlich bei der Zeremonie dabei sein.

(Quelle: http://www.bild.de)

Außerdem hat Schalke eine Kooperation mit Zenit St. Petersburg geschlossen!

Ob so der Erfolg eintritt?! :nachdenklich:
"First they ignore you, then they laugh at you, then they fight you, then you win!"
OWL-Teufel

Beitrag von OWL-Teufel »

Ich bin fest davon überzeugt,dass das dicke Ende da früher oder später kommt...ich kann mir nicht vorstellen,dass die soviel Geld da reinpumpen,ohne irgendein Ziel zu verfolgen!Dass die jetzt beteuern,keinerlei Absicht zu verfolgen,ist normal und im verlogenen Fußball-Geschäft Alltag!
Lestat
Beiträge: 3956
Registriert: 10.08.2006, 08:20
Dauerkarte: Ja
Vereinsmitglied: Ja
Wohnort: Kaiserslautern
Kontaktdaten:

Beitrag von Lestat »

Kann mir auch nicht vorstellen das jemand 125 Millionen € nur für Werbung einen Verein zukommen lässt. Wobei Schalke kann es gebrauchen bei über 200 Mio Schulden.
Ja hier stand mal eine Signatur.
Diese wurde nach über 3,5 Jahren von den Moderatoren gelöscht (aufgrund einer Beschwerde) weil sie nicht den Forumsregeln entsprechen soll. Das zu sage ich jetzt besser nichts.
Altmeister
Beiträge: 4236
Registriert: 10.08.2006, 11:30
Wohnort: Köln

Beitrag von Altmeister »

Ich sehe das Ganze höchst kritisch. Erstmal klingt das ja gut: Bis zu 125 Mios für 5,5 Jahre ohne Sitz im Aufsichtsrat oder sonstige Einflussnahme. Aber wer will schon wissen, ob das tatsächlich so ist? Außerdem gilt
Gasprom als höchst zweifelhaftes Unternehmen. Als sie vor nicht langer Zeit die Gaspreise in der Ukraine quasi über Nacht um das Fünffache erhöhen wollten und das mehr als knallhart durchgedrückt haben, hat man einen Eindruck von der Geschäftsphilosophie dieser Firma erhalten.
Der nächste Punkt ist die enge Kooperation der Schalker mit Zenit St. Petersburg, dem Lieblingsclub von Putin. Dort hat Gasprom schon lange
das Sagen. Vielleicht klingeln mal bei dem einen oder anderen Schalker hier die Alarmglocken. Ich halte es für höchst gefährlich, wenn man eine Schuldenpolitik wie Schalke betreibt und dann quasi gar keine andere Chance hat, einen solchen Deal einzugehen, um finanziell vernünftig über die Runden zu kommen in den nächsten Jahren. 250 Mios Schulden - das ist doch nicht zu fassen - und was heißt schon das Stadion als Gegenwert? Für einen evtl. Stadionverkauf gibt es doch gar keinen Markt im eigentlichen Sinne. Da muss man im Falle des Falles auch nehmen, was man irgendwie noch bekommen kann. Also, die ganze Schalker Finanzpolitik ist schon sehr zweifelhaft, meine ich.
Neustadt-City
Beiträge: 1083
Registriert: 10.08.2006, 07:20
Dauerkarte: Ja
Vereinsmitglied: Ja

Beitrag von Neustadt-City »

Was mich wundert ist, dass man sich auf Schalke anscheinend kaum Sorgen macht das dieser Schuss nach hinten losgehen könnte!

Gestern habe ich in den Nachrichten gesehen, wie einige Schalke-Fans beim Training gefragt wurden, was sie von dem Vertrag mit dieser Firma halten. Der öfteste Satz den man gehört hat war: "Geld stinkt nicht!"

Edit:

Hier noch ein Interview von http://www.spiegel.de. Darin geht es um die Machenschaften von Gasprom. Geführt wird das Interview mit Jürgen Roth (freier Publizist) aus Frankfurt.

INTERVIEW MIT MAFIA-EXPERTE ROTH
"Gasprom ist ein Synonym für Korruption"

Jürgen Roth, Experte für Wirtschaftskriminalität, nennt Gasprom ein "Selbstbereicherungssystem" mit "kriminellen Strukturen". Mit seinem Engagement für den Konzern habe Altkanzler Schröder "nicht in deutschem Interesse gehandelt", so Roth im SPIEGEL-ONLINE-Interview.
ANZEIGE

SPIEGEL ONLINE: Herr Roth, der russische Energie-Riese Gasprom drängt mit Macht auf den westeuropäischen Markt. Nun will er auch deutsche Stadtwerke kaufen. Sind deutsche Gasverbraucher bald direkt von Moskau abhängig?

Roth: Wenn es dazu kommt, zahlt der westeuropäische Verbraucher, überspitzt formuliert, direkt an eine zwielichtige Organisation. Das Gasprom-Imperium war zumindest in der Vergangenheit über diverse Tochterfirmen eng mit kriminellen Strukturen verflochten. Die fehlende Transparenz ermöglichte es Kriminellen, im Erdgasgeschäft kräftig mitzumischen. Immer wieder wurde in der osteuropäischen Presse von hochgradigen Korruptionsfällen berichtet.

SPIEGEL ONLINE: An welche denken Sie?

Roth: Mir liegen Geldwäscheverdachtsanzeigen des Deutschen Zolls vor. Darin notierten die Beamten Aktivitäten von Kurieren, die im Namen von Gasprom unter anderem in der Schweiz Millionen US-Dollar deponiert haben. Nach mündlichen Aussagen der Schweizer Bundesanwaltschaft mir gegenüber soll ein früheres Vorstandsmitglied von Gasprom mindestens zwei Milliarden US-Dollar beiseite geschafft haben. Und er ist kein Einzelfall. Aber es gab bisher keine juristischen Verfahren gegen Gasprom. Das wird auch nie geschehen, weil es niemand wagen würde.

SPIEGEL ONLINE: Das sind schwere Vorwürfe. Warum wagt das niemand?

Roth: Gasprom ist zu mächtig. Ich weiß von Ermittlern, die versetzt worden sind, nachdem sie in Sachen Gasprom aktiv geworden waren. Und Staatsanwälte untersuchen den Konzern nur, wenn sie den politischen Auftrag bekommen. Tochtergesellschaften und Repräsentanten von Gasprom wurden von ukrainischen Zeitungen und auch vom Direktor des ukrainischen Nachrichtendiensts SBU immer wieder in die Nähe der Organisierten Kriminalität gebracht. Und immer wieder führen die Spuren nach Zug in der Schweiz oder nach Zypern. Das Problem ist: Die Vorwürfe werden nie geklärt, weil in Russland nicht hinreichend ermittelt wird. Und Gasprom selbst bestreitet alles.

SPIEGEL ONLINE: Haben Sie ein Beispiel für Ihren Vorwurf, es werde nicht ermittelt?

Roth: Das geht so weit, dass sogar Ermittlungen in anderen Staaten verhindert werden, wie das Beispiel Ukraine zeigt. Hier sollte es strafrechtliche Ermittlungen gegen ein Unternehmen geben, das eng mit Gasprom liiert ist. Aber der russische Präsident Wladimir Putin soll nach Angaben von Alexander Turtschinow (Ex-Chef des Ukrainischen Sicherheitsdiensts) interveniert haben. Daher sei das Verfahren eingestellt worden. Turtschinow sprach davon, dass "die Untersuchung einen Konflikt mit Wladimir Putin herbeiführen würde". Putin sitzt immer am längeren Hebel. Und er fördert und stabilisiert dieses System. Für ihn ist Gasprom mehr als ein strategisches Instrument - da kann man unter anderem auch seinen Wahlkampf über Gasprom mitfinanzieren lassen.

SPIEGEL ONLINE: Putin hat Gasprom immer wieder instrumentalisiert, um unliebsame Nachbarn durch Gaspreiserhöhungen politisch unter Druck zu setzen, etwa Weißrussland, Polen, Moldau und die Ukraine. Wird auch Westeuropa durch den wachsenden Einfluss des Gas-Giganten erpressbar?

Roth: Das ist eines der großen Probleme. Wir werden erpressbar, sobald eine deutsche Regierung mit Putins Politik aus irgendeinem Grund nicht zufrieden ist oder es massive Interessenskonflikte geben sollte.

SPIEGEL ONLINE: Der Erdgasverbrauch in der EU wird in den nächsten 25 Jahren um 50 Prozent steigen, die eigene Förderung von 50 auf 15 Prozent sinken. Moskau wird als Energielieferant immer wichtiger. Besteht die Gefahr, dass Gasprom bald die Preise in ganz Europa diktieren wird?

Roth: Gasprom ist auf Grund eines enormen Geldberges längst dabei, sich in Banken und Volkswirtschaften einzukaufen. Gerüchterweise hört man aus dem Umfeld der Gasprom-Bank, dass man in Zukunft daran denkt, die Commerzbank zu kaufen. Ziel ist es, das ist meine Überzeugung, weltweit eine marktbeherrschende Position einzunehmen und so - wie im Energiebereich - die Preise zu diktieren.

SPIEGEL ONLINE: Wie kommen Sie zu dieser Behauptung?

Roth: Gasprom ist nach meiner festen Überzeugung ein Synonym für Korruption, für eine gigantische Selbstbereicherung der früheren sowjetischen Nomenklatura, der neuen russischen Business-Elite und kriminellen Strukturen. Denken Sie an den ehemaligen russischen Premier Wiktor Tschernomyrdin und seine Familie, der die Gasprom-Tochtergesellschaft Stroitransgas zu so ungewöhnlich günstigen Konditionen bekam, dass sich amerikanische Aktionäre darüber bitter beklagt haben. Es gibt andere Beispiele dafür, wie man sich durch Bestechung bestimmte Personen gefügig macht, ob in der Ukraine oder in Turkmenistan. Bei so viel Geld wird das auch hier in Deutschland eine Rolle spielen. Anderes anzunehmen wäre Irrsinn.

Das Interview führte Alexander Schwabe


Das ganze liest sich schon gar nicht mehr so positiv...
"First they ignore you, then they laugh at you, then they fight you, then you win!"
Antworten