Was mich wundert ist, dass man sich auf Schalke anscheinend kaum Sorgen macht das dieser Schuss nach hinten losgehen könnte!
Gestern habe ich in den Nachrichten gesehen, wie einige Schalke-Fans beim Training gefragt wurden, was sie von dem Vertrag mit dieser Firma halten. Der öfteste Satz den man gehört hat war: "Geld stinkt nicht!"
Edit:
Hier noch ein Interview von
http://www.spiegel.de. Darin geht es um die Machenschaften von Gasprom. Geführt wird das Interview mit Jürgen Roth (freier Publizist) aus Frankfurt.
INTERVIEW MIT MAFIA-EXPERTE ROTH
"Gasprom ist ein Synonym für Korruption"
Jürgen Roth, Experte für Wirtschaftskriminalität, nennt Gasprom ein "Selbstbereicherungssystem" mit "kriminellen Strukturen". Mit seinem Engagement für den Konzern habe Altkanzler Schröder "nicht in deutschem Interesse gehandelt", so Roth im SPIEGEL-ONLINE-Interview.
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SPIEGEL ONLINE: Herr Roth, der russische Energie-Riese Gasprom drängt mit Macht auf den westeuropäischen Markt. Nun will er auch deutsche Stadtwerke kaufen. Sind deutsche Gasverbraucher bald direkt von Moskau abhängig?
Roth: Wenn es dazu kommt, zahlt der westeuropäische Verbraucher, überspitzt formuliert, direkt an eine zwielichtige Organisation. Das Gasprom-Imperium war zumindest in der Vergangenheit über diverse Tochterfirmen eng mit kriminellen Strukturen verflochten. Die fehlende Transparenz ermöglichte es Kriminellen, im Erdgasgeschäft kräftig mitzumischen. Immer wieder wurde in der osteuropäischen Presse von hochgradigen Korruptionsfällen berichtet.
SPIEGEL ONLINE: An welche denken Sie?
Roth: Mir liegen Geldwäscheverdachtsanzeigen des Deutschen Zolls vor. Darin notierten die Beamten Aktivitäten von Kurieren, die im Namen von Gasprom unter anderem in der Schweiz Millionen US-Dollar deponiert haben. Nach mündlichen Aussagen der Schweizer Bundesanwaltschaft mir gegenüber soll ein früheres Vorstandsmitglied von Gasprom mindestens zwei Milliarden US-Dollar beiseite geschafft haben. Und er ist kein Einzelfall. Aber es gab bisher keine juristischen Verfahren gegen Gasprom. Das wird auch nie geschehen, weil es niemand wagen würde.
SPIEGEL ONLINE: Das sind schwere Vorwürfe. Warum wagt das niemand?
Roth: Gasprom ist zu mächtig. Ich weiß von Ermittlern, die versetzt worden sind, nachdem sie in Sachen Gasprom aktiv geworden waren. Und Staatsanwälte untersuchen den Konzern nur, wenn sie den politischen Auftrag bekommen. Tochtergesellschaften und Repräsentanten von Gasprom wurden von ukrainischen Zeitungen und auch vom Direktor des ukrainischen Nachrichtendiensts SBU immer wieder in die Nähe der Organisierten Kriminalität gebracht. Und immer wieder führen die Spuren nach Zug in der Schweiz oder nach Zypern. Das Problem ist: Die Vorwürfe werden nie geklärt, weil in Russland nicht hinreichend ermittelt wird. Und Gasprom selbst bestreitet alles.
SPIEGEL ONLINE: Haben Sie ein Beispiel für Ihren Vorwurf, es werde nicht ermittelt?
Roth: Das geht so weit, dass sogar Ermittlungen in anderen Staaten verhindert werden, wie das Beispiel Ukraine zeigt. Hier sollte es strafrechtliche Ermittlungen gegen ein Unternehmen geben, das eng mit Gasprom liiert ist. Aber der russische Präsident Wladimir Putin soll nach Angaben von Alexander Turtschinow (Ex-Chef des Ukrainischen Sicherheitsdiensts) interveniert haben. Daher sei das Verfahren eingestellt worden. Turtschinow sprach davon, dass "die Untersuchung einen Konflikt mit Wladimir Putin herbeiführen würde". Putin sitzt immer am längeren Hebel. Und er fördert und stabilisiert dieses System. Für ihn ist Gasprom mehr als ein strategisches Instrument - da kann man unter anderem auch seinen Wahlkampf über Gasprom mitfinanzieren lassen.
SPIEGEL ONLINE: Putin hat Gasprom immer wieder instrumentalisiert, um unliebsame Nachbarn durch Gaspreiserhöhungen politisch unter Druck zu setzen, etwa Weißrussland, Polen, Moldau und die Ukraine. Wird auch Westeuropa durch den wachsenden Einfluss des Gas-Giganten erpressbar?
Roth: Das ist eines der großen Probleme. Wir werden erpressbar, sobald eine deutsche Regierung mit Putins Politik aus irgendeinem Grund nicht zufrieden ist oder es massive Interessenskonflikte geben sollte.
SPIEGEL ONLINE: Der Erdgasverbrauch in der EU wird in den nächsten 25 Jahren um 50 Prozent steigen, die eigene Förderung von 50 auf 15 Prozent sinken. Moskau wird als Energielieferant immer wichtiger. Besteht die Gefahr, dass Gasprom bald die Preise in ganz Europa diktieren wird?
Roth: Gasprom ist auf Grund eines enormen Geldberges längst dabei, sich in Banken und Volkswirtschaften einzukaufen. Gerüchterweise hört man aus dem Umfeld der Gasprom-Bank, dass man in Zukunft daran denkt, die Commerzbank zu kaufen. Ziel ist es, das ist meine Überzeugung, weltweit eine marktbeherrschende Position einzunehmen und so - wie im Energiebereich - die Preise zu diktieren.
SPIEGEL ONLINE: Wie kommen Sie zu dieser Behauptung?
Roth: Gasprom ist nach meiner festen Überzeugung ein Synonym für Korruption, für eine gigantische Selbstbereicherung der früheren sowjetischen Nomenklatura, der neuen russischen Business-Elite und kriminellen Strukturen. Denken Sie an den ehemaligen russischen Premier Wiktor Tschernomyrdin und seine Familie, der die Gasprom-Tochtergesellschaft Stroitransgas zu so ungewöhnlich günstigen Konditionen bekam, dass sich amerikanische Aktionäre darüber bitter beklagt haben. Es gibt andere Beispiele dafür, wie man sich durch Bestechung bestimmte Personen gefügig macht, ob in der Ukraine oder in Turkmenistan. Bei so viel Geld wird das auch hier in Deutschland eine Rolle spielen. Anderes anzunehmen wäre Irrsinn.
Das Interview führte Alexander Schwabe
Das ganze liest sich schon gar nicht mehr so positiv...