Neues vom Herrn Hopp, aus der Rheinpfalz von heute:
Hopp: FCK war immer ein Traum
FUSSBALL: Hoffenheims Mäzen lässt sich auf seinem Weg nicht beirren
Von unserem Redakteur Udo Schöpfer
Die persönlichen Beleidigungen durch die Fans des 1. FC Kaiserslautern und die Ausschreitungen am Rande der Zweitliga-Partie bei der TSG 1899 Hoffenheim haben Mäzen Dietmar Hopp auch deshalb getroffen, weil er seit eh und je ein großer Anhänger des FCK ist. Das erklärte er der RHEINPFALZ nach einem Vortrag, den er vor Journalisten in St. Leon-Rot hielt.
„Ich empfand immer eine unglaubliche Sympathie für den Verein. In der Bundesliga, aber auch in der Zweiten Liga. Fritz Walter war ein Vorbild. Kaiserslautern, das war immer ein Traum", betonte der SAP-Mitbegründer, der die TSG 1899 Hoffenheim bis „2010" in die Bundesliga führen will. Angesichts einer Neid-Debatte und „ganz großen Gehässigkeiten" sagte er: „Diese Leute leben in einer Scheinwelt. Sie vertreten Thesen und beklagen das Modell Hoffenheim, ohne es richtig zu kennen. Ich versuche unermüdlich, gegen Starrsinn zu kämpfen", formulierte der 67-Jährige, ein „Hoffenheimer Bub" durch und durch. Hopp bekam mit 14 Jahren nach der WM 1954 von seinen Eltern die Erlaubnis, bei der TSG zu spielen. Mit einer ärztlichen Sondergenehmigung kam er als 17-Jähriger in die erste Mannschaft. Augenzwinkernd erzählte er, dass sie in Hoffenheim ihn als ersten Profi des Klubs bezeichneten. „Seinerzeit habe ich von einem Bauern für jedes Tor eine Dose Leberwurst bekommen. Damit war ich bei anderen Studenten gerne gesehen", berichtete er.
Was Dietmar Hopp für die TSG Hoffenheim macht, für den Profi-Sport, für die Adler Mannheim oder die Rhein-Neckar-Löwen, ist seine Privatsache. Sein soziales Engagement bestreitet er mit der Dietmar-Hopp-Stiftung. Grundlage dafür sind 110 Millionen SAP-Aktien und deren Dividende. „1996 habe ich durch die Gründung der Stiftung beschlossen, meinen Reichtum mit der Gesellschaft zu teilen", sagte er. Hopp hat nach eigener Aussage bereits 130 Millionen Euro für gemeinnützige Zwecke ausgegeben. Für Medizin, für Altersheime, für Jugendliche und für Schulsport mit der Aktion „Anpfiff fürs Leben". Wichtig ist ihm, Jugendlichen Orientierung und Halt, Teamgeist und Fairness zu vermitteln. „Und zu zeigen, dass sich Leistung und Wettbewerb lohnen."
Trotz der drei spektakulären Neuzugänge jüngst sieht Hopp die TSG 1899 Hoffenheim, die im Fußball das Aushängeschild der Metropolregion Rhein-Neckar werden soll, weiter als Ausbildungsverein. Die drei Asse bewertet er als eine Anlage für die Zukunft. „Wir haben unsere Philosophie auch nicht nur ansatzweise verlassen. Das Modell Hoffenheim darf nicht tot sein, wenn ich tot bin. Wir müssen irgendwann schwarze Zahlen schreiben. Ziel ist nicht primär, Profit zu machen, aber es muss irgendwann Profit rauskommen."
Das neue Stadion, das bis 2009 in Sinsheim entsteht, soll den Namen Rhein-Neckar-Arena bekommen. Auf einer zweiten Ebene im Stadion sollen die Unternehmen der Region vertreten sein. „Das ist die intelligenteste Lösung, die es gibt", meinte Manager Jochen A. Rotthaus.
Wie Dietmar Hopp der RHEINPFALZ bestätigte, schließt er finanzielle Hilfe für den Oberligisten SV Waldhof Mannheim nicht aus. Das Carl-Benz-Stadion könnte Hoffenheims Ausweichstadion sein. „Es macht keinen Sinn, Waldhof ein Jugendzentrum hinzustellen und den Verein dann hängen zu lassen!"
KONZOKH
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau
Ausgabe: Nr.265.1
Datum: Donnerstag, den 15. November 2007
Seite: Nr.10
"Deep-Link"-Referenznummer: '2874510'
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