Neuigkeiten und Pressemeldungen zum 1. FC Kaiserslautern.

Beitragvon Kohlmeyer » 06.09.2024, 15:04


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Im Blickpunkt
Erkenntnisse aus der Anfangs-Phase


Länder­spiel­pause. Zeit für ein erstes Zwi­schen­zeug­nis. Wie weit ist die fuß­bal­le­ri­sche Neu­ori­en­tie­rung, die der 1. FC Kais­ers­lau­tern unter Mar­kus An­fang an­strebt, vo­ran­ge­schrit­ten? Wir haben mal ein paar Be­ob­ach­tun­gen zu­sam­men­ge­tra­gen.

"Ich habe mich nach dem Ausgleich umgedreht, wir haben kurz drüber gesprochen und entschieden: Wir spielen voll auf Sieg." So sei es geschehen in der 68. Minute der Partie gegen Hertha BSC beim Stand von 3:3, berichtete FCK-Trainer Anfang in der Medienrunde danach. Sätze, die einem Betzenberg-Besucher eigentlich runtergehen müssten wie Pfälzer Rieslingschorle. Das ist doch die Einstellung, die er bei seinen Roten Teufeln sehen will. Erst recht im eigenen Haus.

Was folgte, ist bekannt. Anfang wechselt mit Ragnar Ache und Jannik Mause zwei Stürmer ein, stellt auf eine 3-4-1-2-Formation um. Prompt spielt sich Lautern in den folgenden Minuten drei gute Einschussgelegenheiten heraus - den vierten und entscheidenden Treffer erzielen dann aber doch die Berliner.

Tja. Risiko wird eben nicht immer belohnt. Erst recht nicht in einem Spiel wie Fußball, aus das so viele Zufallsfaktoren und andere Irrationalitäten Einfluss nehmen können wie in kaum einem anderen Mannschaftssport.

Der späte Niederschlag ändert die Wahrnehmung

Und schon schmeckt die Rieslingschorle nicht mehr so richtig. Wenn die Roulettekugel am Ende in ein schwarzes statt auf ein rotes Feld gesprungen ist, ändert sich die Wahrnehmung des ganzen Spiels. Sowohl in Beiträgen mehr oder weniger professioneller Fußballbeschreiber als auch in den Fanforen. Bei einem 4:3 für den FCK wären Heldengesänge angestimmt worden, womöglich auf Ache, der nach dem 3:4 sogar noch zwei Kopfballchancen hatte, wenigstens auf Ausgleich zu stellen. Dabei wäre die Lautrer Abwehrleistung nach nur drei Gegentreffern nicht minder kritikwürdig gewesen.

So aber werden sie gnadenlos ausgewalzt: Die schlechte Flügelverteidigung, namentlich Erik Wekesser und Almamy Touré. Die an diesem Abend tatsächlich maue Passquote Boris Tomiaks. Dazu seine Fehler im Stellungsspiel, die zu Gegentreffern führten. Da hilft ihm auch sein selbst erzieltes Tor zum 3:3 nicht viel.

Doch nicht nur die Wahrnehmung dieser Partie wird durch dieses unglückliche 3:4 verschoben. Auch diese erste Zwischenbilanz, die sie sich in der ersten Länderspielpause dieser Saison anbietet, fällt jetzt wohl wesentlicher zurückgenommener aus, als sie es mit zehn Punkten nach vier Liga-Spielen gewesen wäre.

Ein neuer Ton - aber findet Anfang auch Anklang?

Denn jetzt sind's "nur" sieben Punkte. Zwei Siege bei Aufsteigern, die aber auch schon von anderen geschlagen wurden und noch von etlichen anderen geschlagen werden dürften - kein Grund also auszuflippen. Ein 2:2-Heim-Remis gegen ein Team aus Fürth, das, wenn es in Erstbesetzung aufläuft, zu den ersten Adressen der Liga gehört. Gegen das die Betze-Buben einen 0:2-Rückstand aufholen mussten. Dazu braucht es immer auch ein wenig Glück. Außerdem ein Erfolg im DFB-Pokal, auswärts bei einem ambitionierten Drittligisten erzielt, immerhin.

Unterm Strich also ein akzeptabler, aber nicht überragender Saisonstart.

Zufriedenstellend auf jeden Fall insofern, als dass diese ersten Wochen dem neuen Trainer Gelegenheit gaben, den Ressentiments zu begegnen, die ihm nach der Bekanntgabe seiner Verpflichtung entgegenschlugen. Markus Anfang gibt sich offen und zugänglich, verlässt sich aber nicht einfach nur auf seine positive Ausstrahlung, sondern ist stets bemüht, möglichst jeden mitzureißen, nicht nur Spieler, sondern auch Journalisten und Fans. Wenn er, wie seinerzeit im DBB-Interview, darüber referiert, es sei ihm wichtiger als Befehl und Gehorsam, dass seine Spieler sich bei ihm wohlfühlen, hat er fast etwas von Apples TV-Trainer Ted Lasso: "Früher haben die Trainer mit mehr Distanz gearbeitet und Dinge eingefordert, was über Respekt schon hinausging. Mir ist Empathie wichtiger."

Das ist ein neuer Ton, der auf jeden Fall sympathisch klingt. Immer-noch-Skeptiker werden an dieser Stelle allerdings dagegenhalten: Autoritäre Trainertypen sind am Betzenberg stets besser klargekommen, nicht nur im Umgang mit der Mannschaft, sondern auch in dem mit Funktionären, Geldgebern und anderen Geistern, die gerne mal Einfluss aufs Sportliche nehmen wollen. Das war nicht nur bei King Kalli und König Otto so, das hat zuletzt auch das Zwischenspiel mit Friedhelm Funkel gezeigt. Was übrigens ebenso verdeutlichte: Autorität hat nichts mit Lautstärke zu tun.

Krahls Aufbaupässe: Bitte Blutdrucktabletten bereithalten!

Doch wie stellt sich die angekündigte Neuorientierung in Sachen Spielkultur dar? Die endgültige Abkehr vom "Schusterball"? Die Rückkehr zum "Betze-Fußball"? Das "Agieren statt Reagieren", das Markus Anfang im verlinkten DBB-Interview ebenfalls erwähnt hat?

Natürlich kann niemand erwarten, dass sich eine solche Neuausrichtung nach fünf Pflichtspielen bereits in der Endausbaustufe befindet. Einige Elemente sind aber bereits augenfällig.

Das auf kurzen Wegen vorgetragene Spiel aus der Abwehr etwa. Zu dem es leider zu sagen gibt: Wenn Keeper Julian Krahl versucht, mit den Innenverteidigern einen ersten Aufbaupass in den Sechserraum zustande zu bringen, ist Hypertonikern weiterhin empfohlen, ihre Blutdrucktabletten in Griffweite bereitzuhalten. Sonst droht Schlaganfall. Dass das noch verbessert werden muss, steht wohl außer Frage.

Ballbesitzfußball? Gar nicht mal so sehr

Ob Anfang allerdings das anstrebt, was in der Kurzform meist als "Ballbesitzfußball" bezeichnet wird, muss noch abgewartet werden. Bislang verzeichnet der FCK "Wyscout" zufolge im Schnitt 49,2 Prozent Ballbesitz. Das ist eine Steigerung gegenüber den 44,3 Prozent der Vorsaison, in der allerdings drei Trainer ihre Ideen umsetzten. Unter Dirk Schuster verzeichneten die Lautrer meist nur Ballbesitzanteile von um die 40 Prozent. Im aktuellen Ligavergleich bedeuten diese 49,2 Prozent grade mal Rang 10. Auch da will Anfang sicher noch besser werden. Allerdings scheint ihm nicht unbedingt vorzuschweben, dass sich sein Jungs irgendwann bei jedem Angriff mit Kurzpässen bis in gegnerischen Fünfmeterraum durchkombinieren.

"Der lange Ball gehört zum Fußball, wenn die Situation da ist", erklärte der Trainer etwa in der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Fürth am 2. Spieltag . "Es geht darum zu erkennen, wann kommt der lange Ball hinter die Linie."

Die Laufwerte: Da muss noch mehr kommen

Zum Stirnrunzeln verleiten nach wie vor die Laufwerte: Platz 13 im Ranking der bislang zurückgelegten Laufdistanzen, Platz 15 bei den zurückgelegten Sprints, Platz 16 bei den "intensiven Läufen" (Quelle: bundesliga.de). Auch wenn da ebenfalls Verbesserungen gegenüber der Vorsaison auszumachen sind und die Anfang-Teufel immer wieder mal eindrucksvoll ins Angriffspressing gehen. Nach permanentem Stressen des Gegners sieht das - noch - nicht aus. Wenngleich die von "Wyscout" erhobenen PPDA-Werte zeigen: Im Schnitt gestatten die Roten Teufel ihren Gegnern 9,83 Pässe bis zur ersten Attacke, das bedeutet Platz 7 im Liga-Vergleich. Das ist doch gar nicht so übel. Zumal es in der vergangenen Saison waren noch 13,57 Pässe waren - Platz 15. Es geht also aufwärts.

Und es darf davon ausgegangen werden, dass sich der Trainer hier noch steigern will. Daten ließen gewisse Tendenzen erkennen, spiegelten aber nicht die klare Wahrheit wider, erklärte er zwar ebenfalls auf der PK vor dem Fürth-Spiel. "Wenn du gut stehst und den Ball gut laufen lässt, brauchst du zwangsläufig nicht so viel zu laufen." Sprints gehörten aber auch zum Spiel. Und: "Um eine gewisse Intensität zu entwickeln, musst du was im Tank haben. Damit du Gas geben kannst." Ergo: Da muss noch mehr kommen.

Von Vierer- zur Dreierkette switchen: Der neue Weg

Augenfällig geworden ist ebenso der fließende Übergang von der Vierer-Abwehrkette zur Dreierkette bei Ballbesitz. Grundsätzlich ist dergleichen auch am Betzenberg nicht neu. Nur setzte beispielsweise Kosta Runjaic dabei auf die klassische Variante des "abkippenden" Sechsers. Heißt nichts anderes, als dass sich der zentrale defensive Mittelfeldspieler zum Spielaufbau zwischen die beiden Innenverteidiger fallen lässt, bei "Coach Kosta" waren das meist Markus Karl oder Ruben Jenssen. Marco Antwerpen praktizierte ein solches Abkippen zeitweise mit Felix Götze. Boris Schommers wiederum ließ sich später die Variante einfallen, bei der Achter Hikmet Ciftci auf die Position des linken Innenverteidigers zurückbewegte.

Anfang setzt nun auf einen Kniff, der am Betzenberg noch unbekannt gewesen sein mag, der andernorts aber schon seit ein paar Jahren häufiger praktiziert wird. Von Pep Guardiola bei Manchester City etwa. In Deutschland war er immer mal bei Teams zu sehen, die von Julian Nagelsmann trainiert wurden: Rasenballsport Leipzig, Bayern München, Deutsche Nationalmannschaft. Beim Switchen wird ein Außenverteidiger - beim FCK zuletzt Erik Wekesser - zum Innenverteidiger, während der andere aufrückt. Im Betze-Trikot marschierten Jean Zimmer oder Almamy Touré die rechte Seite hoch.

Denkbar wäre auch, dass sich der aufrückende Außenverteidiger in den Sechserraum bewegt. Das wäre eher die Pep-Variante. Und beim FCK gegebenenfalls eine Überlegung wert, wenn sich Daisuke Yokota als Rechtsaußen etabliert.

Per se erfolgsversprechender als der abkippende Sechser ist diese Switch-Variante nicht. Es kommt halt drauf an, was die Spieler besser umsetzen. Vorteile können sein: Der Sechser bleibt den Spielern in der hinteren Linie als Anspielstation auf kurzem Weg erhalten. Oder: Es stiftet beim Gegner Verwirrung, wenn eine offensive Flügelposition permanent von einem anderen Spieler besetzt wird. Bei FCK waren das in starken Phasen dann mal Marlon Ritter, mal Jannik Mause - oder eben der aufrückende Rechtsverteidiger Zimmer/Touré.

Fazit: Es bleibt spannend. Auf jeden Fall

Etwas merkwürdig mutet an, dass Anfang Neuzugang Jan Gyamerah derzeit als Sechser bringt. Dabei wäre der 29-Jährige eigentlich prädestiniert für die Rolle des aufrückenden Rechtsverteidigers. Das ändert sich vielleicht noch. Die Frage wäre dann halt, wer sonst den Sechser geben soll. Für uns heißt die beste Lösung nach wie vor Boris Tomiak.

Ist schon ein bisschen schwer verständlich, warum auf dieser Position im Transfersommer nichts geschehen ist. Zumal Markus Anfang unlängst durchblicken ließ, dass auch er Afeez Aremu, der nun seit über einem Jahr am Betze um Anschluss ringt, da eher nicht sieht. Aremu sei einer für eine Doppelsechs, meinte der Coach, und diese Zweifach-Besetzung im Zentrum habe er auch perspektivisch nicht auf dem Zettel.

Soweit unsere Beobachtungen nach knapp sechs Anfangs-Wochen. Auch wenn unser Fazit wohl niemanden umhauen wird: Wohin die Reise in dieser Saison gehen wird, ist noch immer nicht raus. Spannend wird's auf jeden Fall. Sagen wir es mal so: Wäre die angestrebte Neuausrichtung einfach zu bewältigen, wäre sie auch nicht anspruchsvoll.

Quelle: Der Betze brennt / Autor: Eric Scherer



Beitragvon Jacob » 06.09.2024, 19:49


Die 6 bleibt einfach ein heikler Punkt.
Aremu hat im Testspiel dort gespielt und das wohl ganz ordentlich (?), wenn ich das den Kommentaren so entnehmen konnte.
Konnte das Spiel nicht sehen.
Meine bevorzugte Variante wäre aber immer noch Kaloc. Oder Kramer unterschreibt doch noch. :wink:

Ansonsten gefällt mir an unserem System gut, dass wir zwei klare Außenstürmer haben. Gerade Opoku blüht da auf. Wenn Redondo wieder fit ist und Yokota Qualität mitbringt, dann sollten auch Ache/Mause/Hanslik viele Tore schießen dieses Jahr.
Nur müssen wir die Defensive irgendwie stabilisiern.



Beitragvon Kirchheimer » 06.09.2024, 20:30


Danke, Eric für die wie immer treffende Analyse. :daumen: Es bleibt spannend. :teufel2:



Beitragvon StefanBetze69 » 06.09.2024, 20:37


Unsere letzten drei Trainer hatten schon Probleme die Defensive zu stabilisieren :| Anscheinend ist es für Trainer Anfang auch nicht leicht Gegen Hannover und Hamburg wird's interessant :teufel2:

Wahrscheinlich hätte Schuster gegen Hertha beim Stand von 3:3 den Bus vor dem Tor geparkt Nur meine Meinung

Jacob hat geschrieben:Ansonsten gefällt mir an unserem System gut, dass wir zwei klare Außenstürmer haben. Gerade Opoku blüht da auf. Wenn Redondo wieder fit ist und Yokota Qualität mitbringt, dann sollten auch Ache/Mause/Hanslik viele Tore schießen dieses Jahr.

Das System von Anfang ist perfekt für Außenstürmer :daumen:



Beitragvon diago » 07.09.2024, 13:09


StefanBetze69 hat geschrieben:
Wahrscheinlich hätte Schuster gegen Hertha beim Stand von 3:3 den Bus vor dem Tor geparkt Nur meine Meinung

Wahrscheinlich hätte er wie jeder andere auch Ache eingewechselt und wie wir alle wissen sind wir dann vorne nochmal deutlich torgefährlicher.
Was mir gar nicht gefällt ist dieses Harakiri-Spiel. Wir waren gegen Berlin auch mit einem Stürmer immer wieder mal gefährlich, eine Systemumstellung zulasten der Defensive war gar nicht notwendig. Zumal wir da ja sowieso unsere Probleme haben und bewusst auf einen 6er verzichtet haben. Ich würde mir wünschen dass man den Fokus mehr auf die Defensive legt. Dann kann man nach einem wilden Kick wie gegen Hertha auch mal das 3:3 verwalten. Vorne drin kann Ache den Unterschied auch ausmachen wenn man nicht Gefahr läuft ins offene Messer zu laufen. Siehe das Spiel in Münster.



Beitragvon Kurpalzdeiwel » 07.09.2024, 21:41


Für mich wird ein Trainer erst nach 8-9 Ligaspielen, entspricht etwa einem Viertel der Saison, direkt persönlich gemessen. Erst dann macht es Sinn die Leistungsfähigkeit eines Trainers zu beurteilen. Letzte Saison war Dirk Schuster am 9.Spieltag mit 17 Punkten auf dem 3.Tabellenplatz.
"Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben". Fritz Walter
1.FCK, mein Verein seit ich laufen kann.



Beitragvon Gypsy » 08.09.2024, 03:51


Der FCK hat definitiv Bedarf auf der 6.

Es wäre fahrlässig, wenn man sich nicht zumindest mal Gedanken über Christoph Kramer machen würde.

Ein erfahrener Mann. Man könnte ihn sofort verpflichten und müsste nicht bis zur Winterpause warten, um ggf. auf dieser Position wieder aktiv zu werden.auch hätte die Verpflichtung eine gewisse Stahlkraft. So ein absoluter Zwerg sind wir auf der Fußballlandkarte nun auch nicht, sodass eine Verpflichtung total unrealistisch ist.

Klar, einen gewissen Marktwert besitzt er noch, man müsste ein bisschen Geld für das Gehalt in die Hand nehmen.
Aber von der Bundesliga oder aus den USA, von dem er geträumt hat,wird da kein Angebot mehr kommen. Er muss sich entscheiden. Entweder das Karriereende oder eben doch 2. Liga oder irgendwas anderes im Ausland.

Es wäre doch auf jeden Fall ein Versuch wert



Beitragvon StefanBetze69 » 08.09.2024, 08:17


Kurpalzdeiwel hat geschrieben:Letzte Saison war Dirk Schuster am 9.Spieltag mit 17 Punkten auf dem 3.Tabellenplatz.

Und dann kam der Absturz :| Nicht gut für meinen Nerven :lol:



Beitragvon Roggi2021 » 08.09.2024, 18:13


Hallo,
mal eine Frage in die Runde: Was ist eigentlich mit Luca Sirch? Außer in dem Testspiel hat er ja noch nicht gespielt, oder? Stand er überhaupt schon mal im Kader? Ich wundere mich nur, weil man da gar nichts hört. Oder war er verletzt? Im Voraus danke für Eure Antworten.
Einen schönen Abend noch



Beitragvon salamander » 08.09.2024, 18:16


Nur 7 Kommentare. Das nehme ich mal als gutes Zeichen, gemessen an dem Shitstorm bei Anfangs Verpflichtung. Ohne sich in der Kurve anzubiedern hat er es ganz gut geschafft, den richtigen Ton zu treffen. Sein Fußball macht Bock auf mehr. Die Re-Integration von Klement hat uns sozusagen einen neuen Mittelfeldspieler beschert. Opoku scheint unter ihm aufzublühen. Wenn Anfang es schafft, punktemässig nicht in die Nähe der Abstiegsplätze zu geraten und gleichzeitig sein Offensivkonzept beibehält, wird er bei uns in dieser Saison arbeiten in Ruhe können. Selbst, wenn es Rückschläge gibt.

Wenn nicht - nun, dann gibts beim nächsten Zwischenzeugnis mehr Kommentare…



Beitragvon Saarlodri22 » 08.09.2024, 19:20


Gypsy hat geschrieben:Der FCK hat definitiv Bedarf auf der 6.

Es wäre fahrlässig, wenn man sich nicht zumindest mal Gedanken über Christoph Kramer machen würde.

Ein erfahrener Mann. Man könnte ihn sofort verpflichten und müsste nicht bis zur Winterpause warten, um ggf. auf dieser Position wieder aktiv zu werden.auch hätte die Verpflichtung eine gewisse Stahlkraft. So ein absoluter Zwerg sind wir auf der Fußballlandkarte nun auch nicht, sodass eine Verpflichtung total unrealistisch ist.

Klar, einen gewissen Marktwert besitzt er noch, man müsste ein bisschen Geld für das Gehalt in die Hand nehmen.
Aber von der Bundesliga oder aus den USA, von dem er geträumt hat,wird da kein Angebot mehr kommen. Er muss sich entscheiden. Entweder das Karriereende oder eben doch 2. Liga oder irgendwas anderes im Ausland.

Es wäre doch auf jeden Fall ein Versuch wert



Ernst gemeinte Frage, der Name Christoph Kramer ist hier ja schon öfters gefallen...
Darf man sich hinsichtlich dieser Personalie irgendwelche Hoffnungen machen oder ist das das gänzlich ausgeschlossen weil finanziell jenseits aller Möglichkeiten?



Beitragvon salamander » 09.09.2024, 01:54


Kramer hat ja im Interview deutlich gemacht, dass er gerne in Miami oder LA seine Karriere ausklingen lassen würde. Aber er müsse auch nicht unbedingt weiter machen. Das hört sich bei einem Spieler, der seit einem Jahr ohne Einsätze ist, nicht nach übertriebenerem Ehrgeiz an. Oder danach, dass Jemand in die Tretmühle 2. Liga geht, nur, um irgendwie noch zu kicken. Er hat ja auch schon gesagt, dass er Trainer werden will.
Ganz abgesehen davon, dass er für uns weder bezahlbar wäre noch eine Perspektive über das Jahr hinaus bieten würde..



Beitragvon M1SA » 09.09.2024, 09:09


Danke für die Analyse.

Ich picke mir mal meins raus.
Tomiak auf der sechs ist wahrscheinlich wirklich die aktuell beste Lösung. Er ist aus meiner Sicht der einzige der da ein wenig Sicherheit rein bringt...
Das wir Niehues so schmerzlich vermissen werden, hätte ich nach dem Fürth-Spiel letzte Saison nicht gedacht

Mal schauen wo wir an Spieltag zehn stehen. Einstellig und MA kann den Rest der Hinrunde in Ruhe arbeiten.

Warum ist Elvedi bei Anfang eigentlich raus? Halte viel von ihm.
:schal: :schild:



Beitragvon Hütte1981 » 09.09.2024, 16:10


salamander hat geschrieben:Nur 7 Kommentare. Das nehme ich mal als gutes Zeichen, gemessen an dem Shitstorm bei Anfangs Verpflichtung. Ohne sich in der Kurve anzubiedern hat er es ganz gut geschafft, den richtigen Ton zu treffen. Sein Fußball macht Bock auf mehr. Die Re-Integration von Klement hat uns sozusagen einen neuen Mittelfeldspieler beschert. Opoku scheint unter ihm aufzublühen. Wenn Anfang es schafft, punktemässig nicht in die Nähe der Abstiegsplätze zu geraten und gleichzeitig sein Offensivkonzept beibehält, wird er bei uns in dieser Saison arbeiten in Ruhe können. Selbst, wenn es Rückschläge gibt.

Wenn nicht - nun, dann gibts beim nächsten Zwischenzeugnis mehr Kommentare…


Shitstorm gab es bei mir nicht. Hatte und hab immer noch ein recht gutes Gefühl bei Marcus Anfang. Auch in seinen Interviews und Pressekonferenzen finde ich ihn sehr authentisch und klar.
Manchmal fehlt mir noch ein wenig die Reflexion, was die Abwehrarbeit und die Sachs angeht. Aber, er kann ja auch nicht immer alles nach außen schlecht reden. Ich denke schon, dass er die Probleme erkennt und diese intern anspricht.
Grundsätzlich finde ich es gut, dass ein Trainer ermutigt nach vorne spielt und die Parole ausgibt, dass wir spielen um zu gewinnen. Nur so kann sich Erfolg auch im Kopf festsetzen und manifestieren. Wir spielen um zu gewinnen und nicht um nicht zu verlieren.
Den Punkt mit der zu offensiven Aufstellung. Am Ende gegen Herta kann ich nicht nachvollziehen. Wenn wir eine von den drei hochkarätigen Chancen rein knallen, jubelt jeder.



Beitragvon StefanBetze69 » 09.09.2024, 16:40


Würde auch behaupten dass Klement noch nicht abgeschrieben ist :teufel3:
Denk auch dass Anfang aus Opoku noch mehr rauskitzeln kann :daumen:



Beitragvon ChrissiBetzebub » 10.09.2024, 09:58


Schöne Analyse!

Ich gebe zu, so richtig überzeugt mich die Spielidee noch nicht. Aber das kann ja noch werden und da muss man auch nicht die Nerven verlieren. Was ich jedoch nicht verstehe: Meiner Meinung nach haben wir in unserem durchaus gut besetzten Mittelfeld fast nur Spieler die mit Doppel-Sechs besser agieren. Kaloc, bei Aremu sagt es Anfang sogar selbst. Ritter oder Klement auf die 10 etc.... Wieso passt man dann das System nicht dem Spielermaterial an statt umgegekehrt? Wenn man ein 4-2-3-1 sauber spielt, kann dort ebenso offensiv und ballbesitzorientiert gespielt werden wie beim 4-3-3. Hier würde ich mir mehr Flexibilität wünschen.



Beitragvon Lautern-Fahne » 10.09.2024, 11:29


@Chrissi
Ich denke das das daran liegt, dass der Kader ziemlich viel Unwucht hat. Unter Schuster und Funkel hat man gesehen, dass die Mannschaft mit 1 Stürmer keine Durchschlagskraft entwickelte. Im 3-5-2 mit Ache/Tachie sah das richtig gut aus. Jetzt mit 3 Stürmern kommt man auch zu Torchancen. Und das ist wichtiger als hinten sicher zu stehen.

Die Zeiten, in denen man sich alla Union Berlin oder wir unter Marco Kurz mit einer Doppel Sechs einmauern konnte, sind rum. Die Qualität der Offensiven übertrifft mittlerweile die der Defensiven bei weitem. Legt m.M.n. daran, dass die zweite Liga mittlerweile ein Auffangbecken für Traditionsclubs mit hohen Budgets ist. Mehr Geld = bessere Offensivkräfte.

https://www.weltfussball.de/statistik/2-bundesliga/1/

Hier die Entwicklung der gefallenen Tore in den letzten 14 Saisons:

2010/2011 835
2011/2012 855
2012/2013 790
2013/2014 785
2014/2015 763
2015/2016 808
2016/2017 761
2017/2018 843
2018/2019 904
2019/2020 881
2020/2021 908
2021/2022 892
2022/2023 901
2023/2024 947

Der Trend geht recht eindeutig dazu, dass viel mehr Tore fallen als in den 2010er Jahren. Daraus kann man ableiten, dass man -um sich mittelfristig zu etablieren- eher sogar eine gute Offensive als Defensive braucht. Zum Aufsteigen halt beides. Es macht mit der Mannschaft mehr Sinn sein Heil in der Offensive/Ballbesitz zu suchen als sich hinten reinzustellen.

Dazu nehmen sowohl Ritter als auch Klement für sich die 10 in Anspruch. Wenn man beide spielen lassen will, muss man kreativ sein. Ritter kommt über lange Bälle und Seiteverlagerungen während Klement lieber Kurzpässe spielt. Zusammen können die beiden eher schlecht.
Das 4-3-3 hat halt den Charme, dass man beide Auflaufen lassen kann und die ihr Ding machen.

Finde mittlerweile, dass das die richtige Herangehensweise ist. Obwohl ich eher ein Fan von defensivem Fußball bin.
Wahrscheinlich hätten wir auch mit der 2015er Abwehr aus Gaus-Heintz-Torrejon-Dick und Karl als Sechser davor Probleme die 0 zu halten. Einfach weil die Qualität der Offensivkräfte so zugenommen hat. Es ist fast schon lächelich mit was für Spielern der HSV jedes Jahr den Aufstieg vergeigt.
"Für mich ist Schönheit, dem Gegner nicht zu geben was er will."

"Es gibt Leute die sagen, kreative Spieler seien von Abwehraufgaben zu entlasten. Wer dies behauptet, kennt den Fußball nicht. Alle elf müssen zu jeder Zeit genau wissen, was sie zu tun haben"

José Mourinho



Beitragvon StefanBetze69 » 11.09.2024, 17:07


Der 1. FC Kaiserslautern ist mit sieben Punkten aus vier Spielen in die Saison gestartet. Von Zufriedenheit ist bei Markus Anfang aber keine Rede. Wo unter dem Trainer Verbesserungsbedarf besteht und worauf FCK-Fans hoffen dürfen.

https://www.kicker.de/der-fck-zwischen- ... 13/artikel
Sehr interessant vom Kicker über Trainer Anfang
Kann man so stehen lassen :teufel2:



Beitragvon Schnullibulli » 11.09.2024, 19:28


Der 1. FC Kaiserslautern ist mit sieben Punkten aus vier Spielen in die Saison gestartet. Von Zufriedenheit ist bei Markus Anfang aber keine Rede. Wo unter dem Trainer Verbesserungsbedarf besteht und worauf FCK-Fans hoffen dürfen.

https://www.kicker.de/der-fck-zwischen- ... 13/artikel


Ich wollte schon den Kreilinger loben, aber scheinbar hat er Urlaub oder so. Ich pack den Link mal hier rein. Finde den Bericht gut weil er vor allem eines nicht tut: polarisieren!

Und der Bericht geht auch gefühlt endlich mal bisschen tiefer statt bloß irgendwelche Stimmungen und damit einhergehend Klicks mitzunehmen (was ich Herrn Kreilinger vorwerfe!)
Zuletzt gab es ja wenig Grund für "Stimmung" umso bezeichnender finde ich dass dieser Artikel NICHT von Kreilinger kommt.



Beitragvon Brückenteufel1900 » 19.09.2024, 08:36


Lautern-Fahne hat geschrieben:@Chrissi
Ich denke das das daran liegt, dass der Kader ziemlich viel Unwucht hat. Unter Schuster und Funkel hat man gesehen, dass die Mannschaft mit 1 Stürmer keine Durchschlagskraft entwickelte. Im 3-5-2 mit Ache/Tachie sah das richtig gut aus. Jetzt mit 3 Stürmern kommt man auch zu Torchancen. Und das ist wichtiger als hinten sicher zu stehen.

Die Zeiten, in denen man sich alla Union Berlin oder wir unter Marco Kurz mit einer Doppel Sechs einmauern konnte, sind rum. Die Qualität der Offensiven übertrifft mittlerweile die der Defensiven bei weitem. Legt m.M.n. daran, dass die zweite Liga mittlerweile ein Auffangbecken für Traditionsclubs mit hohen Budgets ist. Mehr Geld = bessere Offensivkräfte.

https://www.weltfussball.de/statistik/2-bundesliga/1/

Hier die Entwicklung der gefallenen Tore in den letzten 14 Saisons:

2010/2011 835
2011/2012 855
2012/2013 790
2013/2014 785
2014/2015 763
2015/2016 808
2016/2017 761
2017/2018 843
2018/2019 904
2019/2020 881
2020/2021 908
2021/2022 892
2022/2023 901
2023/2024 947

Der Trend geht recht eindeutig dazu, dass viel mehr Tore fallen als in den 2010er Jahren. Daraus kann man ableiten, dass man -um sich mittelfristig zu etablieren- eher sogar eine gute Offensive als Defensive braucht. Zum Aufsteigen halt beides. Es macht mit der Mannschaft mehr Sinn sein Heil in der Offensive/Ballbesitz zu suchen als sich hinten reinzustellen.

Dazu nehmen sowohl Ritter als auch Klement für sich die 10 in Anspruch. Wenn man beide spielen lassen will, muss man kreativ sein. Ritter kommt über lange Bälle und Seiteverlagerungen während Klement lieber Kurzpässe spielt. Zusammen können die beiden eher schlecht.
Das 4-3-3 hat halt den Charme, dass man beide Auflaufen lassen kann und die ihr Ding machen.

Finde mittlerweile, dass das die richtige Herangehensweise ist. Obwohl ich eher ein Fan von defensivem Fußball bin.
Wahrscheinlich hätten wir auch mit der 2015er Abwehr aus Gaus-Heintz-Torrejon-Dick und Karl als Sechser davor Probleme die 0 zu halten. Einfach weil die Qualität der Offensivkräfte so zugenommen hat. Es ist fast schon lächelich mit was für Spielern der HSV jedes Jahr den Aufstieg vergeigt.


Wir sind also unserer Zeit voraus! :D




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