Aktuelles und Historisches zur Heimstätte der Roten Teufel.

Beitragvon Thomas » 23.12.2016, 19:20


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Reduzierte Stadionmiete läuft 2017/18 aus

Der 1. FC Kaiserslautern zahlt in der 2. Bundesliga eine reduzierte Stadionpacht von 2,4 Millionen Euro – noch. Wie jetzt bekannt wurde, könnte sich sich diese Summe in einem Jahr wieder deutlich erhöhen.

Am 24. Februar 2014 hatte der Stadtrat Kaiserslautern dem sogenannten "Zukunftsmodell FCK" zugestimmt, das neben dem Rückkauf des Fröhnerhof-Geländes auch ein neugeregeltes Pachtmodell für das Fritz-Walter-Stadion vorsah: Anstatt wie bisher 3,2 Millionen Euro pro Jahr sollte der 1. FC Kaiserslautern künftig 3,6 Millionen Euro bei Erstliga-Zugehörigkeit und nur noch 2,4 Millionen Euro bei Zweitliga-Zugehörigkeit zahlen müssen. Die Reaktionen der damaligen Vereinsführung um Stefan Kuntz und Fritz Grünewalt fielen überschwänglich aus, auf der FCK-Homepage hieß es: "Ein Riesenschritt für den FCK" und "Ein wirklich großer Tag für den FCK".

Nun wurde bekannt, dass die damals verkündete Planungssicherheit auch im Falle eines längeren Zweitklassigkeit einen Haken hat: Laut einem aktuellen Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung endet die vergünstigte Stadionpacht – Stand jetzt – in der Saison 2017/18. "Wenn es dann kein Verhandlungsergebnis gibt, beträgt die Miete wieder 3,2 Millionen Euro", wird Kaiserslauterns Oberbürgermeister Klaus Weichel zitiert.

Aufstieg = höhere Stadionkosten / Nichtaufstieg = höhere Stadionkosten

Zurück geht diese zeitlich begrenzte Pachtreduzierung auf den sogenannten "Pachtzinspool": In diesen wurden im Februar 2014 zunächst die 2,6 Millionen Euro eingezahlt, die der FCK für den Rückkauf des Fröhnerhof-Geländes überwiesen hatte. Hinzu sollten im Falle eines Aufstiegs jeweils die zusätzlichen 400.000 Euro aus der neuen, dann höheren Stadionpacht kommen. Mit diesem finanziellen Puffer sollte die Stadt Kaiserslautern in einer Art Mischkalkulation die in der zweiten Liga niedrigeren Einnahmen kompensieren können, um selbst weiter die rund 3 Millionen Euro Zinsen pro Jahr für den 65 Millionen Euro schweren Stadion-Bankkredit zahlen zu können.

Weil der FCK in der Zwischenzeit nicht aufgestiegen ist, ist der Pachtzinspool also bald aufgebraucht und die reduzierte Stadionpacht dann hinfällig. Dann muss und soll nachverhandelt werden. Rund um die Pachtreduzierung hatte es schon im Frühjahr 2014 Streit gegeben: Oppositionspolitiker hoben den mahnenden Zeigefinger, der Bund der Steuerzahler kritisierte die Entscheidung heftig, die FCK-Führung zog gegen die aus ihrer Sicht falsche Darstellung vor Gericht. Der neue FCK-Vorstandsvorsitzende Thomas Gries hofft nun vor allem auf eines: "Planungssicherheit für alle Beteiligten."

Weitere Themen: Investorensuche und Betze-Anleihe-Klage

In dem heute erschienenen Artikel unter der Überschrift "Investor soll FCK retten" berichtet die FAZ des Weiteren über aktuelle Themen, die in den vergangenen Tagen auch schon bei anderen Medien nachzulesen waren: So über die noch in der Anfangsphase befindliche Investorensuche des FCK (siehe auch Rheinpfalz vom 09.12.2016) und über die für kommendes Frühjahr angesetzte Klage eines Betze-Anleihe-Investors über 100.000 Euro gegen den FCK (siehe auch SWR vom 22.12.2016).

Der komplette Artikel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ist kostenpflichtig in der heutigen Printausgabe erhältlich sowie online unter F.A.Z. Plus:

» Zu F.A.Z. Plus: Investor soll FCK retten


Quelle: Der Betze brennt
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon Südpälzer » 23.12.2016, 20:47


Ich frage mich, ob es bei weiter sinkenden Zuschauerzahlen nicht günstiger wäre, 0815-Spiele in Pirmasens auszutragen.



Beitragvon Rheinteufel2222 » 23.12.2016, 22:44


Ist der Artikel von Ashelm oder lohnt es sich ihn zu lesen?
- Frosch Walter -



Beitragvon wernerg1958 » 24.12.2016, 10:10


Das sind alles keine guten Nachrichten vor Weihnachten.
Mannschaft spielt das Stadion leer
Sportlichs Ziel nicht erreicht (20 plus x Pkt)
Die Klage auf Rückzahlung von 100000€
Reduzierte Stadionpacht läuft 2017/18 aus,
und man glaubt und hofft weiter, daß Trainer und Mannschaft einen begeisterten Fußball ab 2017 bieten. sorry aber mit fehlt da gehörig viel Glaube das zu glauben :nachdenklich:
Wenn man sich dies alles nacxhdenklich anschaut wird die Rückrunde die wichtigste in der Vereinsgeschichte die Mannschaft müßte aus meiner Sicht dann 34 Punkte holen
das wird sie nicht schaffen nit TK schon garnicht.
Wenns gut geht vieleicht 40Pkt gesamt.



Beitragvon daachdieb » 24.12.2016, 10:19


Rheinteufel2222 hat geschrieben:Ist der Artikel von Ashelm oder lohnt es sich ihn zu lesen?

Weder noch. Autor ist Erb und Neues steht auch nicht drin:

http://fs5.directupload.net/images/161224/ebsxeiu5.png
Oderint, dum metuant
fck-jetzt.de



Beitragvon Mac41 » 24.12.2016, 11:01


Nichts Neues, aber gut zusammengefasst.
Es werden die Wahrheiten dargelegt, die seit Jahren der alten Führung unter Kuntz & Co vorgehalten wurden, die aber von den Mitgliedern in der Mehrheit nicht wahrgenommen werden wollten. Ob es noch möglich ist den finanziellen Abwärtstrend mit einfachen wirtschaftlichen Mitteln zu stoppen, wird immer zweifelhafter. Der FCK hat es auf dieser Ebene nicht mehr in der Hand.
Damit sollte allen aber klar werden, dass der FCK gezwungen ist, wenigstens sportlich die Wende zu vollziehen. Der sportliche Erfolg ist überlebensnotwendig. Zum einen kann kurzfristig nur so die finanzielle Abwärtsspirale gestoppt werden und zum anderen ergibt sich nur so die Chance auf ausreichend frisches Geld, wie auch immer.
Hasta la Victoria - siempre!



Beitragvon henrycity » 24.12.2016, 11:45


Es wird eine Einigung geben die für beide Seiten annehmbar sein wird. Ganz einfach ohne FCK keine Miete.

Kein Geld für die Mannschaft, folglich Aufstieg wann auch immer ist dann fast unmöglich. In der dritten Liga kann man auch in günstigeren Stadien spielen. Das der FCK dort landet möchte auch die Stadt und die Bank nicht denn dann gibt es die Insolvenz und gar keine Pacht mehr. Also locker bleiben !!!

Frohe Weihnachten !!!!
wünscht allen dass Team vom Reisebüro Sun & Fun aus Alzey
Zuletzt geändert von henrycity am 24.12.2016, 12:03, insgesamt 1-mal geändert.



Beitragvon Rheinteufel2222 » 24.12.2016, 11:56


Danke für den Link, @daachdieb.

Dann eben der Erb. Er bringt in dem Artikel schon ein paar (wenigstens für mich) neue Sachen, deutet sie aber leider nur an, statt mit irgendetwas konkretem zu kommen, zum Beispiel zu den kursierenden, Haftungsfragen aufwerfenden Schriftstücken oder zu dem im Sande verlaufenen Konzept, das Stadion von der Stadt zurück an den Verein zu übertragen. Das ist etwas ärgerlich.
- Frosch Walter -



Beitragvon Ke07111978 » 24.12.2016, 13:07


Thomas hat geschrieben:....Die Reaktionen der damaligen Vereinsführung um Stefan Kuntz und Fritz Grünewalt fielen überschwänglich aus, auf der FCK-Homepage hieß es: "Ein Riesenschritt für den FCK" und "Ein wirklich großer Tag für den FCK".

Nun wurde bekannt, dass die damals verkündete Planungssicherheit auch im Falle eines längeren Zweitklassigkeit einen Haken hat: Laut einem aktuellen Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung endet die vergünstigte Stadionpacht – Stand jetzt – in der Saison 2017/18. "Wenn es dann kein Verhandlungsergebnis gibt, beträgt die Miete wieder 3,2 Millionen Euro", wird Kaiserslauterns Oberbürgermeister Klaus Weichel zitiert.
....


Thomas, dass ist doch nicht jetzt neu rausgekommen. Das steht sogar in dem Artikel drin, den Du verlinkt hat. Es gibt einen Pachtpool - und wenn der aufgebraucht ist, dann müssen wir wieder normal zahlen. Das ist nun der Fall. Der Plan sah immer den Wiederaufstieg vor - genauso wie bei der Betzeanleihe....

Aus damaliger Sicht war das ein mehr als guter Deal, weil er uns zumindest temporär Zeit verschafft hat. Außerdem haben wir das NLZ wenn Du es so willst geschenkt bekommen. Ich kann aus Sicht des FCK beim besten Willen nicht erkennen, was daran schlecht gewesen sein soll. Vielmehr zeigt sich nun, wie naiv die Aussage von Gries war, er wolle die volle Stadionmiete bezahlen. Offensichtlich wollen das nur die wenigsten verstehen - dieser Pachtvertrag stellt nichts anderes als eine horrende Verschuldung des FCK da.

Gries und Klatt bekommen gerade das Feedback zu ihrem schönem Informationsmemorandum, dass sie versendet haben (nett gemacht, schön anzuschauen). Kein Investor wird auch nur einen müden EURO in unseren FCK stecken, wenn dieser Pachtvertrag nicht reduziert bzw. restrukturiert wird. Ich habe schon vor einem Jahr geschrieben, dass wir keinen Marketing-Fachmann sondern einen Restrukturierungsfachmann brauchen. Wer sehen will, wie so etwas professionell gemacht wird, der kann sich das hier mal durchlesen:

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/dui ... -1.4027779

Die stehen in zwei Jahren vor uns, wenn wir so weitermachen.

@mac41: Wieder nur Andeutungen in deinem Beitrag. Werde doch mal konkret. Wir können natürlich noch zwei - drei Jahre Zeit darauf verschwenden die Schuld bei SK zu suchen, oder endlich mal anfangen nach vorne zu schauen.

Ich würde Herrn Weichel die Pistole auf die Brust setzen und ein Insolvenzplanverfahren vorbereiten. Den Druck solange erhöhen, bis die Suppe richtig kocht. Der Insolvenzplan sieht vor, das wir unsere Heimspiele in der Carl-Benz-Arena austragen (OK, das ist eine Riesenkröte) und sieht den Wiederaufstieg in die 2. Liga innerhalb von 2 Jahren vor. Wenn diese Szenario real vor der Tür steht - erst dann wird sich die Stadt anfangen zu bewegen und den Pachtvertrag entweder massiv reduzieren oder einer Veräußerung an den FCK gegen Besserungsschein zustimmen. Alles andere ist unrealistisch.



Beitragvon wernerg1958 » 24.12.2016, 13:43


Bei den ganzen Zenarien die ihr da darstellt solltet ihr bedenken, daß das Land RPL gebürgt hat wenn die Miete /Pacht des FCK nicht mehr kommt.
Die Banken haben also keinen Grund auf irgend einen €uro zu verzichten. Das Stadion bleibt bei der Stadiongsellschaft 100% Stadt welche dann auch Insolvent wäre und Abgewickelt werden würde mangels Masse, jedenfalls an viel Verwertbaren.
Und in dieser Sache da gehe ich wieder d`accor, der FCK muß in einem Stadion spielen das maximal 25000 Zuschauer fast. Das verringert die Kosten um ein Vielfaches.
Man sollte mal anfragen in Mannheim auch in Mainz da darf es keine Tabus geben, Saarbrücken baut um etc. Es gibt Möglichkeiten die den FCK auch in Liga 3 im schlimmsten Fall am Leben halten können, nur eben nicht mehr im Fritz Walter Stadion Betzenberg.
Hier müßen sich alle drüber im klaren sein Land Stadt Banken und besonders wir alle vom FCK.



Beitragvon Naheteufel11 » 24.12.2016, 14:27


Kann es sein, dass der Termin um 1,5 Jahre nach hinten geschoben werden muss ?

Schliesslich hate der FCK im Sommer 600.000€ an gestundeter Pacht zurück gezahlt, und will-sofern kein Wintertransfer stattfindet- die restlichen 600k im Winter zurück zahlen.

Somit wäre der Pachtzinspool um 1,2 mio höher, oder ?
Gott fragte die Steine, ob Sie Lautrer sein wollen. Da antworteten die Steine "Nein, dafür sind wir nicht hart genug".



Beitragvon SEAN » 24.12.2016, 17:14


Naheteufel11 hat geschrieben:Kann es sein, dass der Termin um 1,5 Jahre nach hinten geschoben werden muss ?

Schliesslich hate der FCK im Sommer 600.000€ an gestundeter Pacht zurück gezahlt, und will-sofern kein Wintertransfer stattfindet- die restlichen 600k im Winter zurück zahlen.

Somit wäre der Pachtzinspool um 1,2 mio höher, oder ?

soviel ich weiß sind die 600.000 Euro Stundung noch aus vergangener Zeit vor der Neuregelung auf 3,6 Mios Pacht Bundesliga und 2,4 Mios Pacht zweite Liga.
Scheint die Sonne so warm, trag ich Papier unterm Arm,
scheint die Sonne so heiß, setz ich mich hin und.........



Beitragvon Hernan-Cortes » 24.12.2016, 21:58


Diese 1,2 Mio waren noch aus der Saison 11/12, wenn ich mich nicht irre.



Beitragvon kai900 » 25.12.2016, 07:40


Wie wernerg1958 schon sagt der Stadt und den Banken kann es egal sein ob der FCK pleite geht. Ich würde sogar sagen das viele im Stadtrat und bei den Banken froh wären wenn es so wäre dann wäre das leidige Thema Stadion nämlich endlich durch.

Wie werner noch richtig schreibt wir müssen uns umschauen nach einer anderen Spielstätte. Homburg würde sich da sicher eignen zumindest wenn es in Richtung Liga 3 oder tiefer geht.

Was ich aber nicht so ganz verstehe deshalb Frage an die Experten:

In der Stadionpacht war doch der Fröhnerhof mit enthalten. Da der jetzt uns gehört müsste doch zumindest das NLZ anteilsmäßig aus der Pacht raus gerechnet werden oder nicht?
Willst du bequem nach Hause laufen musst du Roschi Schuhe kaufen



Beitragvon babsack » 25.12.2016, 23:12


Wenn ich mir das recht überlege, könnte die Einbeziehung des Landes sogar helfen.
Wenn das Land das Stadion zum Verkauf anbietet, kommt es auf die Nutzungsauflagen an, was dann aus dem Stadion passieren kann. Sollte es weiterhin ein reines Fussball Stadion bleiben, wird der Käufer auch in die Mannschaft investieren, um sein Geld schnellstmöglich wieder zurück zu bekommen.
Das könnte für den FCK förderlich sein. Jedoch würde das auch bedeuten, den FCK so wie er ist oder war wird es ihn nicht mehr geben.
Ob man dabei dann 50+1 halten kann, wage ich zu bezweifeln.



Beitragvon MäcDevil » 26.12.2016, 09:26


babsack hat geschrieben:Wenn ich mir das recht überlege, könnte die Einbeziehung des Landes sogar helfen.
Wenn das Land das Stadion zum Verkauf anbietet, kommt es auf die Nutzungsauflagen an, was dann aus dem Stadion passieren kann. Sollte es weiterhin ein reines Fussball Stadion bleiben, wird der Käufer auch in die Mannschaft investieren, um sein Geld schnellstmöglich wieder zurück zu bekommen.
Das könnte für den FCK förderlich sein. Jedoch würde das auch bedeuten, den FCK so wie er ist oder war wird es ihn nicht mehr geben.
Ob man dabei dann 50+1 halten kann, wage ich zu bezweifeln.

Ein guter Zeitpunkt für den Verein strukturell zu ändern um weiterhin konkurrenzfähg zu bleiben !
...und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen!" ...und ich lächelte und war froh, und es kam schlimmer...!



Beitragvon wernerg1958 » 26.12.2016, 12:10


Ihr hab einen Denkfehler drinn, das Land kann das Stadion nicht zum Kauf anbieten. Das Stadion gehört der Stadiongesellschaft die wiederum zu 100% der Stadt. Das Land ist nur Bürge gegenüber den Banken.



Beitragvon Ke07111978 » 26.12.2016, 13:39


wernerg1958 hat geschrieben:Ihr hab einen Denkfehler drinn, das Land kann das Stadion nicht zum Kauf anbieten. Das Stadion gehört der Stadiongesellschaft die wiederum zu 100% der Stadt. Das Land ist nur Bürge gegenüber den Banken.


Sorry, aber den Denkfehler hast eher du. Die Stadiongesellschaft hat eine Kommunalanleihe begeben. Insoweit gibt es keine Banken sondern wahrscheinlich diverse institutionelle Gläubiger wie Versorgungswerke, Versorgungskassen, Versicherungen etc. Das Land hat für die Stadiongesellschaft als Emittenten gebürgt (was es faktisch ohnehin schon macht, da die Stadt Kaiserslautern unter Kommunalaufsicht steht). Richtig ist allerdings, dass es sinnvoller ist mit dem Land zu sprechen als mit der Stadt, da sich Herr Weichel ohne ein "go" aus Mainz nichtmal mehr die Schuhe zubinden darf.

Das alles ändert aber nichts an der objektiven Notwendigkeit, diese Anleihe zu restrukturieren. Faktisch würde das durch eine Schuldübernahme laufen. Die Stadt und das Land übernehmen die Schulden der Stadiongesellschaft. Damit wären die Schulden nach 10 Jahren endlich dort wo Sie hingehören, nämlich beim Steuerzahler, der unbedingt 3 WM-Spiele in Kaiserslautern haben wollte. Das Atze (durch seine ungedeckte Kostenübernahme gegenüber Holzmann) und Jäggi (durch sein völlig falsch gepresstes Sale & Lease Back Geschäft mit der Stadiongesellschaft), nicht damals schon viel mehr Druck auf die Politik ausgeübt haben, war und ist der eigentliche Fehler des FCK.

Das sich der Vollpfosten bei der FAZ das immer anders hinlegt ist ebenfalls ein Skandal - oder wo sind die Mittel für die Stadien in Köln, Düsseldorf oder Frankfurt hergekommen?



Beitragvon FCK58 » 26.12.2016, 13:43


...und genau da sehe ich den Ansatzpunkt: Runter in Liga 4, das Land bluten lassen und langsam wieder hoch kommen.
Den 65 Mio-Klotz am Bein werden wir auch mit einem Investor nicht so ohne weiteres los werden. der müsste ja in den nächsten Jahren locker 100 Mios investieren. Also sollen doch bitteschön die blechen, die uns diese Kiste auch eingebrockt haben.
Wir in der 4. Liga mit einem Durchmarsch in Liga 2 kostet ihn vielleicht nur ein Fünftel. Und dann sehen wir weiter.
Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.
Hermann Hesse



Beitragvon Mac41 » 26.12.2016, 13:56


Ke07111978 hat geschrieben:
wernerg1958 hat geschrieben:Ihr hab einen Denkfehler drinn, das Land kann das Stadion nicht zum Kauf anbieten. Das Stadion gehört der Stadiongesellschaft die wiederum zu 100% der Stadt. Das Land ist nur Bürge gegenüber den Banken.


Sorry, aber den Denkfehler hast eher du. Die Stadiongesellschaft hat eine Kommunalanleihe begeben. Insoweit gibt es keine Banken sondern wahrscheinlich diverse institutionelle Gläubiger wie Versorgungswerke, Versorgungskassen, Versicherungen etc. Das Land hat für die Stadiongesellschaft als Emittenten gebürgt (was es faktisch ohnehin schon macht, da die Stadt Kaiserslautern unter Kommunalaufsicht steht).


Es hat schon was, mit welcher Chupe du hier einfach Leute abkanzelst und die Dinge so drehst, wie du sie gerade brauchst.
Lies einfach mal den Beteiligungsbericht der Stadt Kaiserslautern, Fritz Walter Stadiongesellschaft, und die Fragen, wer wo wie Geld geliehen hat und wer für was bürgt werden auch dir klar. Du kannst aber auch hier bei dbb nach JochenG und Stadion suchen und du findest ausreichend Erläuterungen.
Hasta la Victoria - siempre!



Beitragvon Ke07111978 » 26.12.2016, 15:07


Mac41 hat geschrieben:Es hat schon was, mit welcher Chupe du hier einfach Leute abkanzelst und die Dinge so drehst, wie du sie gerade brauchst.
Lies einfach mal den Beteiligungsbericht der Stadt Kaiserslautern, Fritz Walter Stadiongesellschaft, und die Fragen, wer wo wie Geld geliehen hat und wer für was bürgt werden auch dir klar. Du kannst aber auch hier bei dbb nach JochenG und Stadion suchen und du findest ausreichend Erläuterungen.


Ich drehe mir die Dinge nicht wie ich sie brauche und schon gar nicht kanzel ich Leute ab. Ich lese auch nicht wie Du den Beteiligungsbericht der Stadt Kaiserslautern sondern den ebenfalls öffentlich verfügbaren Jahresabschluss der Gesellschaft:

https://www.unternehmensregister.de/ure ... d=18090057

Darin steht dann auch, dass es sich um eine Namenschuldverschreibung handelt - nicht um einen Kredit. Darin steht auch, dass zunächst mal die Stadt bürgt. Und stelle dir vor: Ich kenne sogar einige der Gläubiger :wink: . Dazu brauche ich weder dich noch JochenG.



Beitragvon Zickencoach » 26.12.2016, 15:18


Es ist schon ziemlich irritierend,mit welcher Unverfrorenheit hier gefordert wird, dass die Stadt Kaiserslautern bei einer Reduzierung der Stadionmiete gefälligst den Differenzbetrag zu tragen hätte. Sorry Leute, aber die Stadt ist pleite - da gibt es nichts zu holen und auch keinen Spielraum. Eine erneute Reduzierung der Stadionmiete ist politisch einfach nicht drin. Ohne die finanzielle Hikfe der Stadt wäre der FCK sowieso schon längst von der Fußball-Landkarte verschwunden. Also ein bisschen mehr Demut bitte ihr FCK-Fans. Und bitte nicht damit kommen, dass der Stadionausbau dem ach so armen FCK aufgedrängt wurde. Der wäre für einen Erst-Bundesligisten sowieso notwendig geworden. Für das Herunterwirtschaften des FCK durch inkompetente Funktionsträger und den damit einhergehenden sportlichen Abstieg kann die Stadt nichts. Also hört auf zu reden von 4.Liga und Spielen in Pirmasens etc. Erstens wollen die euch nicht, und Zweitens wird der FCK bei einer Insolvenz sowieso abgewickelt.



Beitragvon Rheinteufel2222 » 26.12.2016, 16:01


@Zickencoach.

Ich kann deinen Standpunkt nachvollziehen. Es funktioniert natürlich, der Stadt immer wenn wir mal wieder unser ganzes Geld durchgebracht haben, als einziger in Frage kommender Mieter die Pistole auf die Brust zu setzen und den nächsten Mietnachlass zu fordern. Kuntz hatte da dem Vernehmen nach wohl sehr wenig Hemmungen. Aber gut ist das ganz sicher nicht, nicht nur für unseren Ruf, und falls anständigere Lösungen möglich sein sollten, würde ich die auch sehr begrüßen.
- Frosch Walter -



Beitragvon Ke07111978 » 26.12.2016, 18:01


Zickencoach hat geschrieben:Es ist schon ziemlich irritierend,mit welcher Unverfrorenheit hier gefordert wird, dass die Stadt Kaiserslautern bei einer Reduzierung der Stadionmiete gefälligst den Differenzbetrag zu tragen hätte. Sorry Leute, aber die Stadt ist pleite - da gibt es nichts zu holen und auch keinen Spielraum. Eine erneute Reduzierung der Stadionmiete ist politisch einfach nicht drin. Ohne die finanzielle Hikfe der Stadt wäre der FCK sowieso schon längst von der Fußball-Landkarte verschwunden. Also ein bisschen mehr Demut bitte ihr FCK-Fans. Und bitte nicht damit kommen, dass der Stadionausbau dem ach so armen FCK aufgedrängt wurde. Der wäre für einen Erst-Bundesligisten sowieso notwendig geworden. Für das Herunterwirtschaften des FCK durch inkompetente Funktionsträger und den damit einhergehenden sportlichen Abstieg kann die Stadt nichts. Also hört auf zu reden von 4.Liga und Spielen in Pirmasens etc. Erstens wollen die euch nicht, und Zweitens wird der FCK bei einer Insolvenz sowieso abgewickelt.


Wenn die Stadt Kaiserslautern übel verarscht worden wäre - OK. Aber der Ausbau des Fritz-Walter-Stadion passt in die Reihe größenwahnsinniger Projekte unseres schönen Bundeslandes - ob Nürburgring oder Flughafen Hahn. Hier wollten sich Politiker selbstverwirklichen, wo kein normaler Mensch mehr Geld gegeben hätte.

Außerdem hat die Stadt Kaiserslautern keiner gezwungen das Stadion zu kaufen. Und noch weniger wurde sie gezwungen einen Pachtvertrag mit einem Pächter abzuschließen, der eine solche Pacht nicht verkraften kann. Jeder Pachtvertrag in einem Shoppingcenter enthält eine leistungsabhängige Komponente. Sprich: Läuft der Laden wird viel gezahlt, läuft er nicht, wird wenig gezahlt. Auch nahezu alle Pachtverträge für Fußballvereine im Profisport enthalten eine solche Klausel. Sogar RB hatte eine entsprechende Klausel.

Keiner will der Stadt etwas wegnehmen, was ihr rechtlich zusteht. Man sollte ihr lediglich mal aufzeigen, was passiert wenn man etwas viel auf sein Recht pocht. Der eigentliche Skandal ist doch, dass die Stadt dieses Stadion zu einem total überhöhten Preis gekauft hat und keiner der Herren aus dem Stadtrat mal kurz darüber nachgedacht hat, ob die Rechnung überhaupt aufgehen kann.

Nein lieber Zickencoach, ich finde es ziemlich unverfroren, wie ein Bürgermeister einer total überschuldeten Stadt ein solches Stadion kaufen konnte ohne eine langfristiges tragbares Konzept dafür zu haben, ohne sich Alternativen aufzubauen und vor allem offensichtlich ohne sich Gedanken über die Bonität seines eigenen Mieters zu machen. Wir als FCK können schlicht und einfach keine Pacht in der geforderten Höhe bezahlen. Damit ist der Verein insolvent. Der einzige Grund liegt in diesem einen Pachtvertrag und genau für diese Situationen hat der deutsche Gesetzgeber das sogenannte Insolvenzplanverfahren geschaffen. Der FCK kann sich von diesem langfristigen Vertrag befreien und ist damit sanierungsfähig.

Die Stadt Kaiserslautern kann ihre Rechte in einem solchen Insolvenzplanverfahren dann geltend machen - genauso wie jeder andere Gläubiger auch. Ob das besser ist als vorher gemeinsam mit dem FCK nach einem tragfähigen Mietvertagsverhältnis zu suchen - wie in Dortmund, wie in Hamburg, wie in Duisburg oder wir in Köln, dass können die Herren dann gerne im Stadtrat diskutieren.

Im übrigen muss die Stadt nach einer Beendigung und ohne den Pächter FCK dann auch noch die vollen Betriebskosten (in diesem Fall dann Leerstandkosten tragen). In Summe sind das dann jedes Jahr rd. EUR 3 Mio. für Zinsen und rd. EUR 3-5 Mio. für die Leerstandkosten. Hört sich nach einem hervorragenden Deal an!



Beitragvon Zickencoach » 26.12.2016, 19:25


@Ke07111978: Ich gebe dir in fast allem recht. Der Kauf des Stadions war politischer Größenwahn - und der Pachtvertrag ist für beide Seiten in der monentanen Situation des FCK ein Desaster. Aber wie soll eine für beide Seiten "tragfähige Lösung" aussehen? Der FCK zahlt nur noch 1,5 Millionen und die Stadt die restlichen zwei? Pro Jahr!!! Und dafür werden dann keine Straßen saniert, Personal noch weiter abgebaut, Einrichtungen geschlossen etc? Köln kann sich so einen Deal vielleicht leisten, aber das hochverschuldete Kaiserslautern nicht. In der Stadt ist die Stimmung schon lange nicht mehr pro FCK, weil für wirklich nichts mehr Geld da ist. Ich persönlich glaube nicht, dass eine Neuverhandlung des Pachtvertrages im Stadtrat eine Mehrheit finden wird.




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