Rheinteufel2222 hat geschrieben:
Und deshalb stört es mich, wenn in völlig unverhältnismäßiger Weise (nicht von dir, Bjarne) versucht wird, diesen sturmreif zu schießen, obwohl er nicht viel mehr macht, als seine Aufgabe. Sicher nicht immer fehlerfrei, aber die Basis stimmt.
Rheinteufel,
Zunächst mal geht es darum, die grundlegende Situation des FCK richtig einzuschätzen. Da machst Du schon den ersten Fehler. Der Verein hat in der zweiten Liga keine positive Fortführungsprognose. Wäre Kuntz am Anfang seiner Amtszeit oder im zweiten Jahr nach dem Abstieg zum Gericht gelaufen und hätte wegen Überschuldung einen Insolvenzantrag gestellt, wäre dieser akzeptiert worden. Der Pachtvertrag ist derartig einseitig negativ, dass es gerade zu nach einer Planinsolvenz schreit. Klatt könnte das aktuell besser begründen denn je. Klatt hat auch signifikante Erfahrung in diesem Bereich und genau das war nach meiner Einschätzung der Grund, warum Rombach ihn holen wollte (NR hat die Personalie dann nur aufgegriffen).
Basierend auf dieser Analyse gibt es nur zwei Pläne: Sanierung mit Schuldenschnitt oder mit aller Macht zocken, um nach oben zu kommen. Kuntz und der Aufsichtsrat haben bis 2015 Variante 2 gewählt. Dies war klar und offen kommuniziert und wurde auch ausreichend kontrolliert. Ob einem das gefällt oder nicht, ein Aufsichtsrat soll nur kontrollieren, ob die gemeinsam festgelegte Strategie umgesetzt wird (dazu kommen wir später noch). Wird man 2x 4er und 1x 3er, sprechen viele Gründe dafür, dass die grundlegende Strategie gestimmt hat. Jeder der das auch nochmal schwarz auf weiß lesen will, muss nur ins Prospekt der Betze-Anleihe schauen.
Dann haben sich die Mitglieder erhoben und deutlich gemacht, dass sie diesen Weg nicht mehr mitgehen wollen. Soweit so gut. Also restrukturieren wir die Kiste. Nein, weit gefehlt, da kommen ja jetzt die ans Licht, die alles immer besser konnten, die der Meinung sind, dieser Rohdiamant wird einfach nur falsch gemanagt. Wir müssen ja nur die Marketingeinnahmen ein bisschen erhöhen, das mit den Transfers mal richtig machen (wohlgemerkt hatte Kuntz ja 4 Jahre einen Transferüberschuss von rd 2 Mio. per a angeliefert) und dann natürlich diesen ganzen Overhead Sumpf mal trockenlegen. Wohlgemerkt unser Vorstand hat sich kaum in diese Richtung geäußert, hat dem unter anderem hier im Forum geschürten Eindruck aber auch nicht wirklich widersprochen. Beteiligten wie Korkut oder Stöver ist das relativ schnell klar geworden und sie haben die Konsequenzen gezogen. Letzterer hat das ja auch ziemlich unverblümt gesagt. Er hat ein Statement des AR dazu sogar offen eingefordert. Dieser ganze Bullshit, wurde doch schon in dieser Saison eindrucksvoll widerlegt. Wir haben drei Mio. Schulden gemacht. Mehr nicht - das war die alte Strategie auf die Spitze getrieben.
Jetzt sag mir mal welche zukunftsfähigen Strukturen hier geschaffen wurden? Welche Strategie kontrolliert der AR denn gerade? Die Bilanz des Sportdirektors, dem genau dieser Aufsichtsrat durch das wiederholte eingreifen in die Geschäftsführung unter Kuntz einen kompletten Trümmerhaufen von Mannschaft vor die Tür gestellt hat, dessen komplettes Rückgrat (Jenssen, Löwe, Müller, Zimmer, Bodig, Karl) sich einfach in Luft aufgelöst hatte? Der daraus in 4 Wochen Transferperiode keinen Aufstiegsaspiranten formen konnte? Hier gibt es einen komplettes Defizit an Durchblick in der strategischen Analyse und das einzige was unserem AR seit 2 Jahren dazu einfällt, ist ein wirkliches Hire & Fire.
Dazu kommt die permanente Verwechslung (bewusst oder unbewusst?) bzw. schlicht Unerfahrenheit von Leuten wie beispielsweise dir, wie solche Gremien zu bilden und aufzustellen sind, die dann aber meinen darüber mitsprechen zu müssen, wie ein Aufsichtsratsvorsitzender am besten arbeitet. Wie häufig hast Du die AR-Vorsitzenden anderer Verein im Fernsehstudio gesehen? Was passiert gerade in Schalke? Wie weit sind die hinter ihrem Saisonziel - und was genau haben die mit Heidel und Weinzierl gemacht? Negativbeispiel zu dem Thema: Kind in Hannover und Ismaik bei 60. Die Hauptaufgabe eines Aufsichtsrates, ist es Sparingspartner des Vorstandes zu sein, die strategischen Weichenstellungen zu chalangen. Um festzustellen, dass wir 3 Punkte hinter dem Saisonziel waren und auf dieser Basis den Sportdirektor zu feuern (ja ja ich weiß, der ist von selbst gegangen), dafür brauche ich keinen Aufsichtsrat.
So, und jetzt lassen wir es gut sein. Ich habe ehrlich gesagt besseres zu tun, als mit Dir über dieses mehr als offensichtliche Versagen unseres obersten Vereinsgremium zu diskutieren. Mir tut es einfach für die Fans und Mitglieder leid, die hier von vorne nach hinten verarscht werden. Aber es werden immer mehr die es merken - und die werden nächstes Jahr im Stadion fehlen. Weil sie eben nicht das Gefühl haben, dass ehrlich mit Ihnen umgegangen wird. Weil sie eben keinen klaren Wein eingeschenkt bekommen, sondern weil man Ihnen jetzt schon wieder weis machen will, der Stöver war dran schuld, wir sitzen zwar zwei Stufen obendrüber, aber wir können nichts dafür. So funktionieren erfolgreich Strukturen - wo am besten keiner Verantwortung übernehmen muss.