ChrizB hat geschrieben:Am Ende machts Kuntz doch noch selbst

Da hat er sicher auch schon drüber nachgedacht. Wäre aber ganz klar der falsche Weg. Stefan Kuntz ist bei uns ja sowieso schon Mädchen für alles. Alleine die Funktionen, die er im Moment bei uns ausübt sind normalerweise in einem Fußballverein auf zwei bis drei Schultern verteilt.
Dass kann auf Dauer nicht gutgehen. Ich unterstelle Kuntz dabei den allerbesten Willen und großen Enthusiasmus für den FCK. Aber wenn man sich zuviel auflädt führt das fast zwangsläufig dazu, dass man keine seiner Aufgaben mehr mit der gebotenen Genauigkeit und Gründlichkeit machen kann. Der Tag bräuchte dann mehr als 24 Stunden, die hat er aber nunmal nicht.
Wozu das führen kann, sehen wir ja gerade an der Trainersuche. Kuntz wußte, dass er nach der Sasic-Entlassung einen brauchbaren Trainer finden mußte, wußte aber auch das er aufgrund seiner Arbeitsbelastung dafür nur einen begrenzten Zeitaufwand zur Verfügung hatte. Relativ schnell war wohl mit Foda Einigkeit erzielt und damit hat Kuntz diesen Tagesordnungspunkt dann für erledigt erklärt, ohne sich Gedanken darüber zu machen, was passiert wenn Foda doch noch absagt. Dieser Fehler wäre ihm sicher nicht unterlaufen, wenn er zum Beispiel nur Sportdirektor wäre und Dinge wie Trainersuche und Spielertransfers seine einzige Verantwortung wären.
Kuntz sollte sich daher nicht noch zusätzlich belasten, sondern vielmehr sehen, dass er entlastet wird und Teilbereiche beim FCK zumindest mittelfristig in andere Hände übergeben werden. Kuntz macht weder den Vorstandsvorsitz noch die Sportdirektorfunktion schlecht, aber beides eben auch nicht zu 100 % gut. Das wäre auch geradezu übermenschlich.
Eine Verteilung der Verantwortung auf mehrere Schultern hätte gleichzeitig auch eine gegenseitige Kontrollierbarkeit zur Folge, die für den FCK nur von Vorteil sein könnte. Ich bin mir nicht sicher, wie Kuntz selbst dazu steht. Nach meinen Informationen war die Machtfülle, die ihm beim FCK hat angeboten wurde, ein ganz entscheidendes Kriterium für ihn, 2008 zu uns zu kommen. Dass andere Leute mitreden wollten, war z.B. genau das, was ihn in Bochum gestört hatte. Andererseits könnte ich mir gut vorstellen, dass er gerade jetzt im Moment selber merkt, dass er sich dabei vielleicht doch etwas zu viel zugetraut hat.