Der rote Rückpass: Uwe Gospodarek
Bayerns ehemaliger Ersatzkeeper über Fehler, Ziele, gute Freunde - und was mit Rensing falsch lief.
AZ: Herr Gospodarek, Ihre Profikarriere begann beim FC Bayern. Wie schwer war das für Sie?
UWE GOSPODAREK: Es war verdammt hart, aber dennoch eine wunderschöne Zeit. Vor allem eine schöne Lehrzeit von 1989 -1995. Ich habe drei Jahre Jugend und drei Jahre bei den Profis gespielt - und hab da sehr viel erlebt vor allem durch meinen Jugend- und Amateurtrainer Hermann Gerland, der ja immer noch da ist.
(...)
Bayern wollte mich nach dem einen Jahr Bochum wieder zurück holen, wo ich nur ausgeliehen war, aber das Jahr vorher kam der Oliver Kahn und da war für mich klar, dass ich auf jeden Fall in Bochum bleiben wollte, weil ich dort spielen konnte. Später gab es nochmal die Chance, da war ich in Kaiserslautern und Kahn hatte sich verletzt bei einem Zusammenprall mit dem Sammy Kuffour und Bernd Dreher hatte sich im gleichen Spiel auch die Kreuzbänder gerissen. Da gab es wieder Kontakt, weil Bayern in Kaiserslautern spielte, aber der FCK hat mich nicht gehen lassen. Ich wäre schon gern zu Bayern zurückgekommen.
Sie sind nach Kaiserslautern dann in Regensburg und bei Burghausen in der Dritten bzw. Zweiten Liga gelandet. Kritiker sagen heute „Der hat zu wenig aus seinem Talent gemacht“.
Ich hatte in meiner Karriere auch immer ein bisschen Pech. In Kaiserslautern sollte ich Nummer eins werden und habe mir gleich im ersten Testspiel die Schulter gebrochen, fiel ein halbes Jahr aus. Da war es natürlich schwer für mich wieder reinzukommen, weil vor allem die Leistung vom Andi Reinke (Torwart 1. FC Kaiserslautern, d. Red.) damals gestimmt hat. Gladbach wollte mich, aber Lautern ließ mich nicht weg und dann plätscherte es einfach dahin. Man möchte spielen und möchte wechseln, aber man kommt nicht weg. Dann war ich ablösefrei, musste weiter unten anfangen und bin zu Jahn Regensburg, weil ich lange verletzt war und bei den Vereinen in Vergessenheit geraten bin. Wir sind aufgestiegen in die Zweite Liga, aber dann bin ich nach Burghausen gewechselt, weil ich in der Nähe von meiner Heimat München war.
Hätten Sie mehr aus ihrer Karriere machen können? Haben Sie Fehler gemacht?
Natürlich ist bei mir nicht alles glatt gelaufen. Ich war aber immer so ehrgeizig und wollte spielen egal wo ich war. Den einzigen Fehler, den ich gemacht habe, war der, dass ich damals von Bochum weggegangen bin. Dort war ich ein etablierter Spieler, aber in Kaiserslautern hatte ich die Möglichkeit Champions League zu spielen. Wenn ich in Bochum geblieben wäre, hätte ich vielleicht ein paar Spiele mehr auf dem Buckel als jetzt.
(...)
Weiterlesen:
http://www.abendzeitung.de/sport/fc_bayern/112034