BetzeDubbe hat geschrieben:
Geschieht dies nicht, hätten wir genauso wenig eine Sicherheit, dass es nach einem erneuten Trainerwechsel besser klappt. Im schlimmsten Fall bleibt uns Chaos-Lautern und der damit verbundene Abstieg trotz "Feuerwehrmann" noch längere Zeit erhalten.
Ich kann tatsächlich nicht erkennen, dass das Umfeld diesesmal in irgendeine Richtung Chaos-Lautern gesteuert wäre. Sicherlich: Wir haben die finanziell prekäre Situation, durch die wir permanenten Erfolgsdruck haben und unsere Investoren hier sicherlich auch intern Dampf machen werden.
Aber bis zum Tag der Entlassung von Schuster schien es mir hier einen so klaren Kurs zu geben wie seit vielen Jahren nicht mehr. Wir waren schon fast das komplette Gegenteil von Chaos-Lautern. Seitdem hat Hengen jedoch eine Reihe von Entscheidungen getroffen, bei denen klar ist, dass es viel zu gewinnen aber auch genauso viel zu verlieren gibt.
Hengen hat sich nicht nur bei der Trainerentscheidung gegen Schuster gestellt. Er hat eine neue sportliche Ausrichtung vorgegeben und eine neue Transferphilosophie etabliert. Mit der Forderng Schusters auch etablierte Stammkräfte zu verpflichten wurde hart abgerechnet und stattdessen ausschließlich auf junge, entwicklungsföhige Spieler gesetzt, die ihren ersten Karriereknick gerade erlebt haben.
Wir haben in den letzten Wochen 4 dieser entwicklungsfähigen Offensivspieler verpflichtet, von denen gestern dann aber 3 gar nicht zum Einsatz kamen und einer davon einer es nichtmals in den Kader geschafft hat.
Wir sind aktuell von Chaos-Lautern noch ein bißchen entfernt. Aktuell haben wir primär eine sportliche Situation geschaffen, über die ganz Fußball-Deutschland den Kopf ab schütteln ist. Mitten im Abstiegskampf führen wir eine Verjüngung der Truppe durch und versuchen eine taktische Wende hin zum hochstehendem Offensivpressing. Wir verhalten uns einfach völlig diametral zu dem was man normalerweise in so einer Situation machen würde.
Das ist entweder ziemlich genial oder aber eine komplette Fehleinschätzung des sportlich Hauptverantwortlichen Hengen. Ich persönlich sehe leider seit den Spielen gegen Braunschweig und gegen Dresden ziemlich schwarz. Selbst gegen zwei Gegner, die sich spielerisch irgendwo im Übergang zwischen Liga 2 und 3 befinden schaffen wir es nicht ein Offensiv Pressing aufzuziehen, das den Gegner wirklich unter Druck setzt und zu Fehlern zwingt. Ich sehe absolut nicht wie wir das innerhalb von weniger Wochen so verbessern wollen, dass wir damit konkurrenzfähigkeit sein sollen.
Ich wünsche mir wirklich nichts beim FCK sehnlicher als das wir diesen von Hengen geforderten nächsten Schritt umgesetzt bekommen. Mit Sicherheit wird das dann immer noch eine harte Restsaison werden, aber wenn man das System einmal soweit hat, dass es den SPielern vertrauen und erfolge gibt, dann ist der grundsätzlich eingechlagene Weg geglückt und die Operation Hengens am offenem FCK Herzen ein Erfolg. Aber mir fehlt gerade einfach jegliche Fantasie wie das in der kurzen Zeit gelingen soll - vor allem unter der Rahmenbedingung, dass diese Mannschaft aufgrund ihrer Kadergröße und den fehlenden Leadern auch auf anderen Ebenen massiv Probleme hat, die die Leistung zusätzlich hemmen.
Und scheitert der von Hengen eingeschlagene Weg, dann scheitert Hengen. Denn niemand anders als Hengen ist dafür verantwortlich, dass wir diesen Weg eingeschlagen haben.