Klingenstädter hat geschrieben:Heute Mittag fand ich die 500.000-Euro-Hürde bei Kapilendo als unüberwindbar hoch. Inzwischen haben wir gut ein Fünftel davon beisammen. Wir Lautrer haben definitiv einen an der Klatsche.
Ich muss hier aber auch etwas Kritik loswerden und ich hoffe, das gelingt mir auf respektvolle und konstruktive Weise:
Die Vehemenz und Alleingültigkeit, mit der einige Schreiber hier ihre Meinung vertreten, ist echt heftig. Mit der Unfehlbarkeit der eigenen Ansicht einhergehend werden andere Meinungen oder andere Vorgehensweisen der Verantwortlichen als dumm, unfähig oder gleich bewusst bösartig abqualifiziert. Dadurch festigt man Grenzen und schafft unüberbrückbare Gräben. Zu einem Ringen um den richtigen Weg - was der hier geschaffenen Diskussionsmöglichkeit zugrunde liegen sollte - gehört aber auch ein Schuss Demut, eine mögliche eigene Irrtumswahrscheinlichkeit mitzudenken und Respekt vor anderen Vorgehensweisen zu haben, denen es auch ausschließlich um das Vereinswohl geht.
Ich nehm mich da auch selbst keineswegs aus dieser Kritik aus. Aber gerade hier fällt mir das immer wieder auf und in meinem FCK-Umfeld ist dies auch meinungsprägend in Bezug auf diese Plattform.
Sorry für den Zeigefinger und einen schönen Abend allerseits!
Genauso ist es eben erstaunlich, wie einige jetzt hier so tun, als wäre das Meinungsbild was sich hier ergibt im Isolierraum dieses Forums entstanden und wäre nicht repräsentativ. Das kann man so sehen. Die Reaktionen in anderen Foren (z.B. hierhttps://treffpunkt-betze.de/forum/thread/21185-finanzielle-sicherung-fck-startet-crowdlending-und-betze-anleihe/) oder schlicht das Stimmungsbild au der Strasse (eingefangen von SWR hierhttps://
www.swr.de/sport/fussball/1-fc-kaisersl ... n-100.html), lässt mich glauben, dass das Meinungsbild eben differenziert ist (um es politisch korrekt auszudrücken).
Was überhaupt nicht geht, ist die Argumentation einiger Leute, wer sich nicht beteiligt ist kein FCK-Fan. Kritisiert wird ja nicht der Fakt, das wir jetzt in eine Anleihe investieren sollen, um den Verein zu retten, sondern dass so getan wird, als wäre es alternatives das man dort gelandet ist. Die von dir geforderte Demut wäre etwas, was auch unserer Führung ganz gut zu Gesicht stehen würde. Mit der Aussage "Vielleicht haben wir das etwas unterschätzt" hat man ja schon mal einen Anfang gemacht. Ich hätte mir da deutlich mehr gewünscht.
Letztlich sollte die Entscheidung zur Investition von jedem selbst getroffen werden. Und egal wie sie ausfällt muss man sie respektieren. Und wer das ganze eben als ernsthafte, seriöse Investition betrachtet, der soll die Risikohinweise des Prospekt lesen und entscheiden. Der soll sich seine Gedanken machen, ob er den handelten Akteuren vertraut und entscheiden. Wer es ohnehin als Spende an den Verein sieht, kann das sein lassen und direkt investieren.
Das einzige was mir nicht gefallen hat - und da sind wir wieder bei transparent und ehrlich - ist die Erläuterung hinsichtlich der Insolvenz und der Verwertungs-Szenarien. Dadurch das die Anleihe vom e.V. begeben wird, ist sie im strukturellen Nachrang. Kommt es zur Insolvenz, weil wir nicht aufsteigen / nicht genug Investoren gefunden werden, geht zuerst die Kapitalgesellschaft in die Insolvenz (so beschrieben im Prospekt). Die Kapitalgesellschaft ist aber die einzige, die irgendetwas von Wert besitzt, sprich Spieler, Vermarktungsverträge und nicht zuletzt das NLZ bzw. den Fröhnerhof. Das heißt die Gläubiger der Kapitalgesellschaft sind im Vorrang und werden zuerst bedient. Die Gläubiger des e.V. sitzen auf dem Rücksitz. Somit sind Quatrexx und die durch Quatrexx vermittelten Versorgungswerke natürlich sehr wohl besser abgesichert - denn alles was von Wert ist liegt bei Ihnen und geht in ihre Quote. Die institutionellen Gläubiger sind besser abgesichert als die Fans in der Anleihe. Das ist die Wahrheit. Das der Fan an der Insolvenzmasse partizipiert wie jeder andere Gläubiger auch ist zwar richtig, was Michael Klatt aber nicht sagt: Es gibt zwei Insolvenzmassen, die der Kapitalgesellschaft (die die Vermögensgegenstände hat) und die des e.V. Das heißt die die institutionellen Gläubiger sind besser besichert und bekommen 7,5%, die Gläubiger der Anleihe im e.V. bekommen 5%. Das kann man alles so strukturieren man sollte es aber offen und ehrlich sagen, wenn man mit der Familie spricht. Insbesondere wenn man vom Reporter darauf angesprochen wird.
Das ist meine Meinung, bei allem Respekt vor der Vorgehensweise der Vereinsführung und natürlich auch meine eigene Irrtumswahrscheinlichkeit vorrausgesetzt.
Und nochmal ganz fett: Wer Aktien gekauft hätte, kann auch die Anleihe kaufen, denn eine Aktie also Eigenkapital wäre im Falle der Insolvenz sowieso Futsch.
Bzgl. Kapilendo: Das kostet den Verein im übrigen auch noch einiges an Gebühren.
Nach erfolgreicher Vermittlung eines Kredites zwischen Unternehmen und Anlegern erheben wir eine Vermittlungsgebühr. Diese Gebühr beträgt je nach Laufzeit einmalig zwischen 1,9 – 4,9 % der Kreditsumme. Enthalten sind unter anderem der professionelle Unternehmensfilm, die Platzierung auf der Website und das Marketing vor und zum Start des Kreditprojektes. Wir erheben eine Vermarktungs- und Verwaltungsgebühr, welche die Begleitung und Vermarktung des Unternehmens über die gesamte Kreditlaufzeit abdeckt. Diese Gebühr beträgt 0,75 % des Kreditbetrags pro Jahr.
Wer also ein Depot hat, vielleicht doch über die Anleihe gehen...