DevilDriver hat geschrieben:Wie bereits gesagt, ich bin kein Finanzfachmann oder Experte in diesem Thema.
Wenn ich mir die von Mac41 genannte Zahlen anschaue verstehe ich nicht, wieso man auch immer wieder von einem Aufwand für das Stadion von über 8 Mio. geredet hat. Oder vergesse ich hier irgendwelche Aufwendungen.
Du hast recht, Stefan Kuntz und Fritz Grünewalt hatten mehrfach Belastungen durch das Stadion von 8 bis 8,5 Millionen pro Jahr genannt.
Meine Zahlen stammen aus der Bilanz 15/16 und beziehen sich auf den Spielbetrieb, d.h. die Kosten, die durch die Spiele der Mannschaften im FWS entstehen.
Das ist Pacht und Nebenkosten (Energie, Reinigung, Pflege)mit 4,7 Mio sowie der Ordnungsdienst und die Werbung für und bei den Spielen (Videoproduktion, elektronische Banden), aber auch Rettungsdienste u.ä.
Dem stehen die Einnahmen aus Kartenverkauf und Logen, sowie Werbeeinnahmen aus dem Stadion gegenüber und die zeigen, dass auch der niedrige Schnitt von 25.000 Zuschauern den Spielbetrieb im Stadion deckt.
Im Jahr zuvor waren die Kosten etwas höher, da lagen die Stadionkosten bei 5,3 Mio, wohl weil die Pachtreduzierung da noch nicht voll griff, dafür war aufgrund des höheren Zuschauerschnitts die Erlöse bei 6,4 und die Logen bei 2,6 Mio.
Stefan und Fritz waren in ihrer Buchführung was die Zuordnung von Kosten und Investitionen angeht immer etwas kreativ (ist ein neuer Rasen eine Investition oder sind es Kosten?) und es wurde auch immer von einer 7 stelligen Summe gesprochen, die aus dem Verkäuferdarlehn stammte, die in Stadion und NLZ zu investieren war, aber nie in der Bilanz als Investitionen auftauchte, weil sie aus lfd. Kosten bestand. Des weiteren wurden auch immer gerne Aufwendungen für die Verwaltung, Gastronomie und auch das Museum, wenn es opportun war dem Stadion zugeordnet, so zum Beispiel Büroeinrichtungen oder der Ausbau der Fritz-Walter Logen mit Möbel Martin als Sachleistung als Werbepartner.
Ich habe nur Kosten des Spielbetriebs aufgeführt und die direkten Einnahmen gegenübergestellt.
Diese Gliederung beruht auf der Annahme eines 3 Säulenmodells für die Budgetierung eines Profivereins, sie besteht grob gesagt aus:
1. Zuschauereinnahmen, Stadiongeb. Rechte vs. Spielbetrieb
2. Mannschaftskosten Profiligen vs. TV-Gelder Sponsoring, Clubgeb. Rechte
3. Merchandising, Handel, Gastro, Beiträge vs. Verwaltung, Jugend....
Beim FCK ist die dritte Säule leider schief, ebenso wie die 2. und die 1. kann es leider nicht auffangen. Aus diesem Grund waren immer wieder Transfererlöse notwendig um den Zuschauerrückgang und die rückläufigen Sponsoreneinnahmen aufzufangen.
Mir ging es nur darum, mal die Mär vom zu teuren Stadion auf eine reale Grundlage zu stellen.
Eine Stadionmiete von 3,2 Millionen € lässt sich mit einem Schnitt von mehr als 25.000 noch rechnen, darunter wird es aber eng. Mit einem kleineren Stadion(neu)bau gehen die Kosten nicht entsprechend runter, die Refinanzierung wird aber aufgrund der geringeren Kapazität schwieriger.
Die Quersubvention durch die öffentliche Hand, wie bei anderen Stadien durchaus noch gegeben, wird in RLP und durch die Historie des FCK leider wohl nicht mehr möglich sein.