Fans: erstklassig
Mannschaft: Auch 2013/14 wieder zweitklassig
Trainer: drittklassig
Vereinsführung: ?
Ein erstklassiger Trainer kann aus einer zweitklassigen Mannschaft eine erstklassige Mannschaft machen. Bei Foda befürchte ich eher, dass er aus einer zweitklassigen Mannschaft eine drittklassige Mannschaft macht.
Ach wenn's schon zwei mal verlinkt wurde. Auch wenn viele hier seit Monaten (zurecht!) ähnliches schreiben. Den Kommentar von Alexander Müller möchte ich noch mal vor Augen stellen:
Schönfärber Foda
"In Köln hat Trainer Holger Stanislawski eine harte Konsequenz aus dem Scheitern im Aufstiegsrennen gezogen: Er trat zurück. In Kaiserslautern sieht die Bilanz genauso schlecht, die Reaktion des Coachs aber ganz anders aus.
Die Rückkehr in die Bundesliga wäre mit dem starken Kader dieser Saison mindestens realistisch, wenn nicht sogar zwingend gewesen. Doch Franco Foda betätigte sich selbst nach dem desillusionierenden Relegations-Aus gegen Hoffenheim weiter als Schönfärber: Es habe nur an Kleinigkeiten gelegen, das Spielglück habe gefehlt und der Schiedsrichter habe immer nur gegen den FCK entschieden.
Durchschaubare Ablenkungsmanöver statt notwendiger kritischer Aufbereitung einer verkorksten Spielzeit: Foda hat es verpasst, Stabilität und Konstanz in diese Lauterer Mannschaft zu bekommen, geschweige denn, ihr eine erfolgversprechende Spielidee zu vermitteln. Spätestens die Partien gegen 1899 führten das allen Lauterer Anhängern drastisch vor Augen.
Das defensive Mittelfeld ein grätschendes Brachland, lange Bälle auf Mo Idrissou als einziges Stilmittel und Beleg fußballerischer Ödnis. Nur mit Kampf und Leidenschaft wird es auch in der kommenden Saison nicht für den Aufstieg reichen. Die Frage ist, ob deshalb der FCK nicht besser ebenfalls Konsequenzen ziehen sollte."
http://www.morgenweb.de/sport/kommentar ... -1.1053369
Dreist finde ich, wie Foda für sich reklamiert, den Verein wachgeküsst zu haben. Die trotzig-stolze Stimmung der letzten Tage nimmt er einfach mal so für sich in Anspruch. Dabei vermute ich bei Foda noch nicht mal Kalkül. Der glaubt das wirklich. Der ist so blöd.
Hinweise auf die Unzerstörbakeit des Vereins nicke ich nur allzu gerne ab. Aber was hilft uns das jetzt? Ich lebe in einer Gegend, die man als FCK-Päripherie bezeichnen kann. Die (was die Leistungen auf der Tribüne angeht) euphorisierenden Stadionerlebnisse der letzten Tage können nicht darüber hinwegtäuschen, dass uns gerade eine halbe Fangeneration flöten geht. Kinder wurden von ihren Betze-liebenden Eltern ins Fritz-Walter-Stadion gekarrt. Was sie sahen, ließ sie unbeeindruckt zurück. Ich rede jetzt vom Zweitliga-Alltag, nicht von der Relegation. Von der Darstellung auf dem Feld ging einfach nicht genug Leidenschaft aus, um diese Kinder-Herzen zu bekehren. Ich traue Foda nicht zu, dass sich dies ändert. Wie nachhaltig ist wohl die Stimmung der letzten Tage?
Das war Feiertag, nicht Alltag. Das tat uns allen gut. Manche hier sind aber so naiv zu glauben, dass man die Entwicklung des Vereins dauerhaft darauf aufbauen könnte. Als Fazit bleibt aber auch zurück: Eine großartige Fangemeinde erntet viel Lob und Anerkennung. Ich bin froh, dass ich ein Teil davon sein darf. Zusammenhalt, Kameradschaft, gemeinsame Erinnerungen und Werte und Ziele vermitteln ein intensives Zugehörigkeits-, ja Heimatgefühl. Spiele gewinnt man damit nicht.
In Markys Bericht werden die Hoffenheimer beeindruckter dargestellt, als ich sie wahrgenommen habe. Ich tendiere da eher zur Darstellung aus SpOn. Die Hoffenheimer reisten im von Gisdol vermittelten Bewusstsein ihrer Überlegenheit an. Das haben sie sich nicht wegschreien lassen. Sie blieben "cool in der Hölle".
Cool in der roten Hölle
"Während Weis [beim Interview im Kabinentrakt] sprach, hörte man aus dem Stadioninneren noch die FCK-Fans, die ihre Spieler trotz der Niederlage lange nach Abpfiff in etwa der Laustärke feierten, die sie vom Anpfiff an vorgelegt hatten: Wenn viele Zuschauer pfeifen, es also ein "Pfeifkonzert" gibt, setzt man als Journalist ja gerne einmal das Wort "gellend" davor. Was dieses Wort wirklich bedeutet, erlebte man am Montag.
Da pfiffen die Zuschauer gellend, also in einem Dezibelbereich, in dem sich in der Nähe von Flughäfen Bürgerinitiativen gründen und sich Kinder mit schmerzverzerrten Gesichtern die Ohren zuhalten, jedesmal, wenn ein Hoffenheimer Spieler den Ball berührte. Erwachsene hatten am Morgen danach ein von Rockkonzerten bekanntes Pfeifen im Ohr.
[...]
Hoffenheim genügte eine souveräne, abgeklärte Leistung, um einer FCK-Mannschaft die Grenzen aufzuzeigen, die zwar kämpfte, im Angriffsspiel aber genau eine Variante hatte: Den langen Ball auf Angreifer Mohamadou Idrissou. Gegen eine Mannschaft, die mit zwei solch starken Innenverteidigern wie Vestergaard und Daniel Abraham ausgestattet ist, reicht das nicht.
Lauterns Verteidiger Chris Löwe hatte Recht: "Wer in beiden Spielen zusammengerechnet 5:2 gewinnt, bleibt verdient drin."
[...]
Offenbar sind in der allergrößten Not auch genau die Leute ans Ruder geraten, die ihm eine zweite Chance eröffnen: Trainer Markus Gisdol und Manager Alexander Rosen hinterlassen jedenfalls einen guten Eindruck.
Den Emotionen, die sich zwischen den FCK-Fans und ihrer Mannschaft Bahn brachen, werden sie in Hoffenheim nie etwas entgegensetzen können. Aber offenbar sind derzeit Leute am Werke, die einen Plan haben, der über ein Wochenende hinausreicht
http://www.spiegel.de/sport/fussball/bu ... 02248.html
Der Mythos Betze wird uns nicht in die Bundesliga zurückbringen. Wir brauchen auch Leute mit einem Plan, der übers Wochenende hinausreicht. Wir brauchen jemanden, der die komplette Vorbereitung Zeit bekommt, diesen Plan zu vermitteln.
Foda hat keinen Plan, der übers Wochenende hinausreicht. Stattdessen gibt es immer wieder aufs Neue erratische Entscheidungen, die man von der Tribüne aus zehntausendfach versucht, mit Sinngehalt zu füllen. Vergebliche Liebesmüh. Kein Plan übers Wochenende hinaus, kein Matchplan, kein Plan vom Spiel - kein Plan halt. Stattdessen müssen wir uns anhören, Fußball sei halt doch recht schwer zu planen, mann wisse ja nie so genau, wo der Ball letztendlich hinkomme.
Stanislawski ist auch kein Taktikfuchs - aber er hat einen Sinn für die Realitäten und Verantwortungsbewusstsein. Beides hat Foda nicht, sonst hätte er seine Strickjacke nach dem Scheitern an den Nagel gehängt. Das Scheitern hat sicher nicht nur einen einzigen Grund, aber es hat einen Hauptgrund: Foda's Versagen. Auch wenn für einige Tage ein wichtiger, richtiger, notwendiger und schöner Schulterschluss vollzogen wurde. Niemanden nutzt es, das Versagen Fodas mit dem Verweis auf diesen Schulterschluss kleinzureden oder gar auszublenden. Im Gegenteil.
Es gibt Weichenstellungen, die man langfristig angehen muss. Und es gibt Weichenstellungen, die man kurzfristig angehen muss. Eine für den 1.FC Kaiserslautern notwendige, hilfreiche und schnell umsetzbare Weichenstellung lässt sich auf eine denkbar simple Formel bringen:
Foda raus.